Elterngeld und Arbeiten

Hallo,
wie ist das, wenn man einen Nettoverdienst von 4500€ hat und dann in Elternzeit geht, dann bekommt man ja "nur" 1800€ Elterngeld plus evtl Geschwisterbonus. Wenn man dann zB 600€ "dazuverdient", weil man noch stundenweise arbeitet. Bekommt man dann 200€ weniger Elterngeld weil 1/3 ja angerechnet wird, oder kommt es zu keinem Abzug, weil die 1800€ so weit unter 65% des Nettogehaltes liegen?
Weiß das jemand?

LG S.

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Hat sich erledigt. Es werden soger 335€ von den 600 € angerechnet. Elterngeld ist offensichtlich nicht für Besserverdiener gedacht.

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Das ist eine Frage der Perspektive. Beim Erziehungsgeld haben Besserverdiener gar nichts bekommen.

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Das hat mich auch interessiert, weil ich über der Kappungsgrenze liege und mit dem Gedanken spielte, nach dem MuSchu sofort wieder einzusteigen (weil meine Vertretung vermutlich zum Sommer weg ist und meine Schule dann ein übles Personalproblem bekommt)

Ich habe die Infos im I-Net so verstanden, dass 2.770 Euro die Kappungsgrenze für die Berechnung des Elterngeldes darstellt. Und dass deshalb der Zuverdienst genauso angerechnet wird wie bei allen anderen auch.

Ich habe aber noch etwas anderes anders verstanden als du:

*weil 1/3 ja (aufs Elterngeld) angerechnet wird* Wird wirklich nur 1/3 des Zuverdienstes auf das Elterngeld angerechnet?! Ich hatte es so verstanden, dass du nur 1/3 des Zuverdienstes BEHALTEN darfst!

Dafür würde ich mir nämlich, bei aller Liebe zu meinen Kollegen, den Stress nicht antun. Falls ich 2/3 meines Zuverdienstes behalten kann, würde ich nochmal drüber nachdenken.

LG

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Ja, ich habe mich vertan, natürlich bekommt man dann knapp 2/3 vom Zuverdienst abgezogen und nicht 1/3....

:-(

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Was beim Zuverdienst noch dazukommt: Was du dazuverdienst, unterliegt nicht dem Progressionsvorbehalt.

Ich sage mir, dass wir ein Luxusproplem haben. ;-)

LG

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Sei mal froh, dass es heute überhaupt Elterngeld gibt. Bei meinem Großen gab es nur Erziehungsgeld. Ich habe da gar nichts bekommen.
Doch, Elterngeld ist gerade auch für Besserverdienende gemacht. Aber Luxus kann man vorher ansparen. Und 1800€ fürs Nichtstun ist nicht schlecht.

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***Sei mal froh, dass es heute überhaupt Elterngeld gibt.***

Naja, wenn man es nicht nutzen kann, dann braucht man auch nicht besonders froh darüber zu sein.

Ich finde es aber trotzdem sehr gut, dass es dies gibt. Wie ich schon schrieb, es ist Luxus für die Familien. Dieser Luxus war mir eben fast gar nicht zugute gekommen und kommt auch einigen anderen nicht zugute, weil es aufgrund der Kappungsgrenze einfach nicht funktioniert. Also müssen wir arbeiten gehen.

Keine Elternzeit mit finanziellem Ausgleich in Höhe von 65% genießen zu können, ja das ist ein Luxusproblem. Dieser Luxus ist allerdings für viele Menschen mittlerweile selbstverständlich, was der Definition von Luxus wiederum widerspricht.

KEIN Luxusproblem ist mE aber ein Abfall eines Familieneinkommens von 4500€ auf 1800€, sondern ein echtes existenzielles Problem. Das sich entweder dadurch lösen lässt, dass man auf den "Luxus" Elternzeit verzichtet oder eben kein weiteres Kind bekommt.

***Bei meinem Großen gab es nur Erziehungsgeld. Ich habe da gar nichts bekommen.***

Ich habe auch zwei große KInder bei denen ich nichts bekommen habe.

***Doch, Elterngeld ist gerade auch für Besserverdienende gemacht***
gemacht worden.. Richtig. Aber es hat das Ziel verfehlt, hat man ja auch schon längst festgestellt. Auch das neue Gesetz wird kein großer Erfolg werden, mE wegen der Kappungsgrenze.

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So, nun wechseln wir doch mal die Perspektive.

Dass Frauen hier die Familienernährer sind ist ja offensichtlich eher selten.

Für welche Familie ist es denn tatsächlich eine Option dass der gutverdienende Mann über mehrere Monate in Elternzeit geht?

Nehmen wir mal an, der Mann verdient 4500 €, die Frau 1000€. Die Familie hat einen guten Lebensstandard von 5000€ "Fixkosten" (vielleicht höhere Miete, Autokredit, 1-2 mal Urlaub im Jahr, 2-3 mal im Monat Essen gehen, 500€ im Monat können gut gespart werden. Dass die Frau in Elternzeit geht ist ja kein Problem. Auf 350€ kann man doch recht gut verzichten und tun keineswegs weh.

Geht der Mann aber dann in Elternzeit, dann fehlt der Familie gleich monatlich 2800€. Seid mal ehrlich: Ist das wirklich eine Option? Fändet ihr das dann auch egoistisch wenn der Vater sagt, da gehe ich doch lieber NICHT in Elternzeit? Würdet ihr dann auch sagen er soll sich nicht so anstellen, das kann man doch locker vorher zusammensparen?

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2700, nicht 2800

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Sorry, aber man braucht sicherlich kein Familieneinkommen mit Fixkosten von 5000 Euro, das ist dann ein wahres Luxusproblem.
Welche Familie hat schon 5000 Euro Netto als Familieneinkommen und noch dazu dann von einer Person!

Wenn dann das Elterngeld nicht reicht, dann ist eben der falsche in längere Elternzeit gegangen!
Bei uns ist übrigens mein Mann immer in Elternzeit gegangen, auch als Alleinverdiener und es war kein Problem. Und ja, die Kappungsgrenze hat uns auch getroffen!

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Bei uns ist die Situation zwar etwas anderes, aber ich denke auch, dass die Kappungsgrenze viel zu niedrig ist.

Man hat mit einem Gehalt einen gewissen Lebensstandard und nein, man zieht nicht für ein Jahr in eine kleinere Wohnung und verkauft auch nicht für ein Jahr ein Auto.

Wenn der Verdienst gleich verteilt ist oder die Frau weniger verdient, hat man eigentlich selten ein Problem.

Ist die Frau der Hauptverdiener, steht man recht schnell auf dem Schlauch.

"Der Mann kann ja auch EZ nehmen" Ja, kann er. Aber das Stillen beispielsweise kann er NICHT übernehmen. Und schon hat man das Dilemma.

Vg Lia

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"Aber das Stillen beispielsweise kann er NICHT übernehmen. Und schon hat man das Dilemma."
Aber die Frau kann sowohl abpumpen als auch ihre Stillpausen so in Anspruch nehmen, dass sie oft trotz arbeiten stillen kann (und dann ja für das selbe Geld sogar weniger Arbeiten muss, da die ja bezahlt sind!).

Das wird gerne als Möglichkeit vergessen!

Ansonsten werden auch Flaschenkinder groß, bloß deshalb z.B. vom ALGII zu leben, weil man Stillen will, wäre wohl ziemlich egoistisch!

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*** bloß deshalb z.B. vom ALGII zu leben, weil man Stillen will, wäre wohl ziemlich egoistisch! ***

Es ging hier auch nirgends darum von ALGII zu leben. Sondern lediglich darum dass für manche "Besserverdiener" Elternzeit/Elterngeld eben keine Option ist weil es einfach nicht reicht. So wie auch für Geringverdiener. Zumindest dann wenn man KEIN ALG beantragen möchte.