Steuern nach Steuererklärung nachzahlen

Halli Hallo,

ich habe heute Post vom Finanzamt bekommen. Voller Freude riss ich den Brief auf, denn das Steuererklärungscomputerprogramm ELSTER hat ausgerechnet, dass wir über 600 Euro zurück bekommen.

Aber dann die Überraschung. Ich soll 350 Euro nachzahlen. Ich bin verwirrt. Also, dass diese Computerprogramme nicht 100% sicher ist, war mir schon klar, aber das sind fast 1000 Euro Unterschied.

Ist das normal? Müssen viele von euch so viel zurück zahlen? Lohnt es sich das ganze nochmal neu durch zu rechnen?

Ich wär euch so dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könntet. Das ist meine Erstesteuererklärung und ich war so stolz, dass ich mich da nun durchgekämpft habe und nun das.

Liebe Grüße

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hast du vielleicht irgendwas falsch angegeben oder etwas vergessen?
hast du die Steuerklasse gewechselt?

ich mache meine Steuererklärung immer mit WISO (die schicken das wenn man möchte auch mit Elster los)..also bisher stimmte alles immer, ich hab meistens sogar noch 2-3 € mehr zurückbekommen, also WISO ausgerechnet hat.

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Hallo,
diese Programme rechnen schon korrekt, nur erkennt das Finanzamt nicht immer alles an, was du anerkannt haben möchtest.

Als erstes solltest du dir den Brief vom Finanzamt mal ganz genau durchlesen. Dort steht eigentlich wirklich exakt drin, was wieso nicht akzeptiert wurde bzw. welche Unterlagen noch notwendig sind, damit es akzeptiert wird.
Ebenso vergleichst du die Vorausberechnungen von Elster mit der tatsächlichen Berechnung des Finanzamtes - geht schneller ;-). So kannst du auch erkennen, wo gekürzt wurde.
Ich bekomme bei meinen Steuererklärungen eigentlich immer exakt das zurück, was ich ausgerechnet habe. Allerdings setze ich auch nichts an, wo ich schon von vornherein weiß, dass das nicht durchgeht.

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Da hilft nur vergleichen, Schritt für Schritt ... Wenn Du z.B. bei Elster eine falsche Zahl eintippst bei Deinem Einkommen, dann rechnet das Programm ja falsch weiter, aber dem Finanzamt liegt die richtige Zahl vor.

Meist ist es aber so, dass eine Differenz entsteht, weil irgendetwas von den Sachen, die man absetzen möchte, nicht anerkannt wurde; in den Erläuterungen des Steuerbescheids steht dann dazu aber auch oft etwas. Und natürlich machen auch Finanzämter Fehler: Ich habe immer dann, wenn ich mir da sicher war, telefonisch nachgefragt (vor zwei Jahren z. B. hat das Finanzamt bei uns die Riester-Ausgaben trotz vorliegender Belege und Angabe in Elster einfach nicht berücksichtigt), aber das wurde dann korrigiert.

LG

Anja

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Hallo,

unbedingt in der Einspruchsfrist ganz genau nachrechnen (lesen und vergleichen, wo der Unterschied ist).

Von mir wollten sie einmal Steuern auf einen Veräußerungsgewinn haben, dabei hatte ich die Wohnung mit Verlust verkauft.

Sie hatten einfach das Vorzeichen vertauscht #rofl.

Viel Erfolg!

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Hallo,

wie sind denn deine Einkommensverhältnisse?
Normal angestellt? Elterngeld? sonstige Einkünfte wie Vermietung, Zinsen o.ä.?
selbst wenn man manches nicht angibt, liegt es dem FA meist vor...

LG

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Danke Leute, ich werde alles nochmal durch gehen (auch wenn ich total unmotiviert dafür bin).

Es liegt wohl an den Steuerklassen von meinem Mann und mir. Wir werden jetzt nochmal rechnen und dann wahrscheinlich doch die Steuerklassen wechseln. Mal schauen.

Mein Schwiegervater hat noch gesagt, dass es sich so sehr lohnt die Steuererklärung zu machen. Er rechnete aus, dass wir einen "Stundenlohn" von 200 Euro hätten, wenn wir die von ELSTER kalkulierten 600 Euro bekommen hätten. Tja ... dumm gelaufen.

Ganz liebe Grüße

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Hallo, es lohnt sich dann die Steuererklärung zu machen, wenn man über das Jahr zuviel Steuern gezahlt hat .... Es ist immer eine Milchmädchenrechnung mit den Steuerklassen (es sei denn es geht um Lohnersatzleistungen / Elterngeld), entweder ihr habt zusammen übers Jahr zu wenig gezahlt - dann müsst ihr das zurückzahlen oder aber zuviel bezahlt - dann bekommt ihr was wieder.

Da du Elterngeld bezogen hast im letzten Jahr bist du aber auf jeden Fall verpflichtet eine Steuererklärung abzugeben.

Aber es lohnt sich auf jeden Fall, den Steuerbescheid nochmals durchzugehen und die Punkte, die eventuell nicht anerkannt wurden nochmals selbst zu recherchieren. Wir haben so (bei uns ging es um Kosten Gartenpflege ja oder nein) dem Finanzamt nach seiner Abweisung ein entsprechendes Urteil / Kommentar präsentieren können und es wurde dann im 2. Schritt doch anerkannt.

VG
B

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Nur zur Klarstellung, falls nicht bekannt: die Steuerklassen haben nichts mit Eurer Steuerhöhe zu tun haben.

Die Steuerklassen bestimmen "nur" den Vorabzug.

Du kannst mit der richtigen Wahl der Steuerklasse Steuervorauszahlungen bzw. -nachzahlungen vermeiden.

Die tatsächlich zu zahlende Steuer bleibt aber gleich.