Angst davor GuK zu werden...

Hey ihr alle da draußen! ;-)

Ich stehe echt vor einer schwierigen Frage...

Ich würde gerne eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin machen.Ich hab auch schon verschiedene Praktika gemacht und der Beruf interessiert mich immer noch :-) .Zur Info ich bin weiblich und schon über 18 Jahre alt.

Leider raten mir sehr viele Leute von diesem Beruf ab, da schlecht bezahlt, Schichtdienste, Knochenjob und sehr wenig frei...und auch in den diversen Foren in denen ich mich belesen habe, lese ich nur schlechtes bis sehr schlechtes über den Beruf.Das wären Dinge von wegen ständig Eispringen, plötzliche Dienstplanänderungen, extrem viele Überstunden die einfach nicht bezahlt werden und erst recht nicht als Freizeit vergütet werden, geplante Überstunden, 12 Tage und noch länger durcharbeiten oder auch als Azubi als examinierte Fachkraft gezählt zu werden usw usw...

Mensch das man mir echt Angst diesen Beruf überhaupt zu erlernen#zitter#gruebel,auch mit dem Wissen dass es kein leichter Job ist und es in jedem Beruf "Probleme" gibt.

Was sagt ihr dazu? Kann man in der Pflege echt nur unglücklich und zu einem Burnout- geplagten Sklaven der Pflege werden oder kann man trotzdem ein ich sag mal erfülltes Berufsleben führen? #gruebel

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Hallo,

ich habe im Bekanntenkreis sowohl Leute, die glücklich mit diesem Beruf sind, als auch solche, die über die Arbeitsbedingungen klagen und unglücklich im Job sind.

Dass man in dem Job nicht zu den Großverdienern gehört dürfte dir klar sein. Schichtdienst, Wochenenddienste, arbeiten an Feiertagen gehören zum Job. Ansonsten ist es wohl auch davon abhängig, wo genau du arbeitest.

Wenn du dir grundsätzlich weißt, auf was du dich einlässt, würde ich sagen: nur zu #pro

Lg, mokli

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Ich denke dass alle Möglichkeiten in Frage kommen, und das hängt im Einzelnen von der Einrichtung ab und dann auch von dir ganz persönlich.

- bist du für den Beruf absolut geeignet?
- bist du belastbar und völlig gesund?
- würde es dir Freude machen?
- kannst du dich ausreichend abgrenzen?
- kannst du Menschen leiden sehen?
- kannst du gut kommunizieren?
- kannst du gerne aufs Wochenende und Feiertage verzichten, auch z.B. auf Heiligabend?
- hast du Empathiefähigkeit?
- kannst du trotzdem den nötigen Abstand gewinnen, wenn dir etwas nahe geht?
- kannst du Nächte durcharbeiten?
- kommst du damit zurecht, eine Woche tagsüber und eine andere Woche nachts zu arbeiten (Schichtsystem)?

Man kann sich noch mehr Fragen stellen.

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Hallo, deine Fragen sind nicht verkehrt. Ich denke allerdings, das eine Schulabgängerin diese ganzen Fragen (zumindest einen großen Teil davon) überhaupt noch nicht beantworten kann.
Ihr fehlt einfach die Erfahrung, denn nur damit könnte sie diese beantworten. Und viele Eigenschaften (die unumstritten für diesen Beruf nötig sind) wachsen erst mit dem Berufsalltag in einem. Es ist doch wirklich ein Beruf, in dem man an seinen Aufgaben wächst. Und auch maßgeblich die "Ausbilder" selber tragen dazu bei. Eine erfahrene, besonnene Krankenschwester wird ihr "Küken" nicht verbraten. Eine "Oberschwester Hildegard" kann einem Berufsanfänger dagegen das Genick brechen. Das kann man auch auf jeden anderen Beruf (inkl. seiner nötigen Eigenschaften) übertragen.

Man fragt ja auch keine Person vor ihrer ersten Achterbahnfahrt, ob sie es verträgt das es über Kopf geht, ob sie Geschwindigkeit ab kann, ob sie damit klar kommt wenn es hoch oder runter geht. Die Person kann es einfach nicht beantworten und verunsichern (wie deine Fragen) mehr, als das sie helfen.

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Sie ist bereits über 18 Jahre alt und sie hat bereits verschiedene Praktika gemacht (wie ich es herauslese, im Pflegebereich). Daher dürfte sie einige der Fragen schon beantworten können. Da würde ich mich persönlich auch fragen, hab ich in der Jugendzeit zu Hause arbeiten gelernt, wurde mir was abverlangt oder hab ich mein bisheriges Leben bequem und mit Freizeitaktivitäten zugebracht? Wie fühlt sich das an, 8 bis 9 Stunden am Stück und jeden Tag Leistung zu bringen und dabei immer auf den Beinen zu sein? Immer mit Menschen (Patienten) zu tun zu haben!?

Alle diese Fragen muss man sich stellen, und wenn man ehrlich ist, weiß man auch schon mit 18-20 Jahren einige der Antworten. In den Rest wächst man sich rein, und man kann auch später noch was anderes machen, wenn es dann doch nicht der Traumberuf sein sollte.

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Das Überstunden, welche nicht bezahlt werden, nicht rechtens sidn dürfte aber wohl klar sein.

Das heißt dies müsste man sich gefallen lassen. Und zum Nachweis jede Überstunde abzeichnen lassen.

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Wenn das Dein Berufswunsch ist, würde ich es machen. Du hast ja auch schon mal reingeschnuppert, in sofern hast Du ja einen ersten Eindruck.

Eine Freundin von mir ist Krankenschwester und verdient etwa € 2700,-- brutto,
Die ist allerdings schon ein paar Tage dabei.

Von daher ist das Gehalt wirklich nicht schlecht. Aber darüber kannst Du dich vielleicht vorab noch informieren.

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Wenn du selbstbewusst bist und "nein" sagen kannst dann ist der Job gar nicht so schlimm was einspringen etc angeht.

Klar..SchichtDienst wirst du haben. .Bist du iwann qualifiziert dann kannst du verhandeln.
Körperlich anstrengend. .hmm.. Ich muss sagen dass das nicht stimmt wenn man rückenschonend arbeitet - ich arbeite aber wenn auch nur auf intensiv Station. .Da hat man pro Schicht nur 2 Patienten und die werden nicht 24std rein und rausgeschleppt (bett/Stuhl)

Mir hat das iwann alles nicht mehr gereicht und habe mich vielfach weiterentwickelt. . So bekomme ich die Verträge die mir passen. .
Somit habe ich einen Wunsch dienstplan während EZ und danach feste Zeiten von 6-13h

Ich würde den Beruf immer wieder erlernen. .Aber immer wieder zusätzliche Qualifikationen um im Alter alternativen zu haben

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HI

Schichtdienste --> finde ich, kann auch sehr viele vorteile mit sich bringen (in Ruhe einkaufen zu gehen ohne das alle einkaufen ... Klamotten kaufen ohne an der Umkleidekabine Schlange stehen zu müssen ...)

Knochenjob und sehr wenig frei --> ich hab erst seit 16 Jahren ausgelernt #rofl aber Du hast genausoviel Frei wie jemand der Mo-Fr arbeitet (ausser Du gehst zu einem AG der eine 6-Tage-Woche hat) ... es ist halt nicht 5 Tage arbeiten, 2 frei, 5 arbeiten, 2 frei, 5 arbeiten, 2 frei ...

aber dafür konnte ich unter der Woche mal 4 oder 5 Tage einen Citytrip machen - ohne das ich dafür Urlaub verbraten musste

ständig Eispringen --> man kann einfach NEIN sagen (klar, macht man in der pflege nicht ... weil die armen Kollegen ... sorry, selber schuld)

plötzliche Dienstplanänderungen --> in allen Häusern wurde man gefragt ob es geht, und selbst in meinem letzten Haus konnte ich sagen "ich kann nicht" (wenn sie dachten einfach mal 2h eher anzufangen)

extrem viele Überstunden --> ich hatte in meinem Leben nie mehr als *glaub* 25h (klar es gibt Häuser, da hat jeder 100 und mehr plus stunden ... aber meistens hätte man die Auswahl sich etwas anderes zu suchen - wenn man an der Situation was ändern wollen würde)

geplante Überstunden --> eine Schichtlänge über-unter-planen ist erlaubt ... du wirst im Schichtdienst nie exakt auf 38h oder 40h kommen sobald da Nachtdienst mit drin ist oder irgendwelche Rufdienste / Bereitschaftsdienste

12 Tage und noch länger durcharbeiten --> ich kann glaub ich auch nach gesammt 19 Jahren noch an meinen eigenen Fingern abzählen wie oft ich wirklich ewig lang arbeiten musste bis zum nächsten frei

Ja, ich würde es wieder tun ... ich würde nur die Wahl des Partners besser überlegen #rofl

VG

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Hallo,
also für den Beruf selber muß man gemacht sein, aber das wirst du rausfinden und da du noch jung bist, ist es auch kein Problem danach noch eine andere Ausbildung zu machen.

Ich kenne mehrere die diesen Beruf ausüben, es jammern allerdings nur diejenigen (und werden quasi über den Tisch gezogen), die sonst ihren Mund auch nicht aufbekommen und sich alles gefallen lassen. Also, du bist im Grunde selber maßgeblich daran beteiligt, wie dein Berufsleben aussehen wird.

Zum Verdienst. Ich finde ihn nicht schlecht. Ich habe mich damals für deine augenscheinlich einfacheren Weg entschieden und habe Arzthelferin gelernt. Meine Freundin wurde Krankenschwester....wir haben also dieselben Berufsjahre auf dem Buckel. Tja, was soll ich sagen, auf unseren Lohnzetteln steht dasselbe...sie arbeitet allerdings nur die Hälfte dafür. Und sie hat so viele Möglichkeiten, innerhalb ihres Berufes einen "Tapetenwechsel" hinzubekommen.

Abgeschreckt hat mich damals auch der Schichtdienst, das Arbeiten an Feiertagen usw...man, war ich bescheuert. Ich wusste ja nicht, das es in Arztpraxen noch viel krasser zugeht. Also wenn ich noch mal anfangen könnte (jetzt bin ich einfach zu alt), das wäre genau der richtige Beruf für mich, er hat so viele Facetten, so viele Veränderungsmöglichkeiten, in meinen Augen eine gute Bezahlung. Ja, er ist hart, aber das sind andere Berufe auch. Da du ja schon mal reingeschnuppert hast und ihn immer toll findest....laß dich von den "Jammerlappen" nicht abhalten. Gerade später mit Kindern wirst du ihn lieben (zumindest habe ich das so bei meiner Freundin erlebt).

Falls du wegen dem negativen Image des Berufes überlegst stattdessen in eine Arztpraxis zu gehen, davon kann ich nur abraten.....Arzthelferin (jetzt MFA) ist beruflich eine Einbahnstraße.

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Hallo,
liebt deine Freundin tatsächlich gerade während der Familienphase den Beruf? Ich kenne keine Pflegekraft mit mehreren Kindern ohne Oma und Opa, die mehr als 25% arbeiten kann. Die meisten haben gut verdienende Männer und können zu Hause bleiben oder arbeiten auf 450€-Basis. Ganz ab davon: Kein Mann kann davon alleine eine Familie ernähren-ein echter Frauenberuf. Du bist also als Frau immer auf einen Partner angewiesen und bist auf das klassische Versorgermodell angewiesen. Keine KiTa deckt zu annehmbaren Konditionen den ganzen Schichtdienst ab.
LG
Uta

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Was du für einen quatsch schreibst. . Es arbeiten so viele 75/100% mit mehreren Kindern. . Selbst allein erziehende schaffen das.

Du scheinst nur komische unorganisierte pflegekräfte zu kennen :)

Und ich finde ca 2000 Euro netto für ein Einkommen nicht schlecht! Nicht jeder Mann hat studiert und verdient 4000 Euro netto!

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