Hausbau oder -Kauf, wie würdet ihr entscheiden?

Guten Abend,

wir wollen uns nochmal ein neues Heim aufbauen. Zu den Rahmenbedingungen: Wir können 200.000 € aufnehmen. Eigenkapital ist vorhanden.

Nun haben wir uns ein schönes Grundstück unverbindlich reservieren lassen: 30.000 € (inkl aller Kosten), das können wir selbst zahlen und hätten 200.000 € für das Haus. Jetzt haben wir nur ein paar hundert Meter weiter ein schönes Haus (Bj 2000) gesehen, was uns sehr gefällt. Das Grundstück ist etwa gleich groß, der Preis liegt bei knapp über 200.000 €. Hier würden wir ebenfalls das Haus finanzieren und die Nebenkosten selbst tragen.

Ich kann mich nun nicht entscheiden. Beim Hausbau hätten wir ja erst mal Ruhe in Sachen Heizung usw. Aber ich weiß nicht, ob es nicht doch viel teurer als 200.000 € wird, so ein Hausbau. Da folgt ja noch die Küche, Garten anlegen usw.

Wie würdet ihr entscheiden und warum?

Vielen Dank :)

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Kommt in erster Linie drauf an, wieviele Kompromisse ihr beim "fertigen" Haus machen müsst.

Ich hätte die Nerven fürs Bauen nicht, da ist kaufen und das eine oder andere umgestalten stressfreier.

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Wir haben gebaut und ich fand nicht dass man viele Nerven lassen muss.
Es hat eine Menge Spaß gemacht, von der Planung bis zum ersten Kaffee auf der Terrasse.

Ein Haus kaufen ist immer mit Kompromissen verbunden und man kauft nicht selten ein Überraschungsei. Ob es stressfreier ist wenn sich mit der Zeit die Mängel und erforderlichen Erneuerungen auftun finde ich fraglich.

Man kann auch eine Menge Geld sparen in dem man einfach viel in Eigenleistung macht. Wir haben das so gemacht, von der ersten Baggerschaufel angefangen, weiter zur Dämmung, Handwerkern zu Hand gehen bis zum Haus streichen und Fliesen verlegen.
Es ist das eigene Haus und daher auch irgendwie eine total schöne Arbeit.

Sollte das "fertige" Haus aber natürlich total passen und ist nicht zu alt, dann wäre das auch eine tolle Alternative zum Bauen...aber wie gesagt, Nerven lässt man beim Hausbau nur wenn man nicht mit Freude an die Sache rangeht.

Mona

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Vorweg wir haben gebaut und würden es wieder so machen, aber das Grundstück war von der Lage und Größe unschlagbar.

Das von euch reservierte Grundstück ist sehr günstig. Wie groß ist es?
Die Frage bei einem Neubau ist ja auch eine Frage nach den eigenen Ansprüchen. Je nach dem wie die aussehen kommt man mit den 200.000€ sehr gut aus oder aber eben nicht. Grundsätzlich sind die Preise für Handwerker in der letzten Jahren steil nach oben gegangen. Dann ist es auch eine Frage der Größe des Hauses. Bei einem Neubau hat man immer den Vorteil es von vornherein so zu machen wie man es haben möchte. Bei einer Bestandsimmobilie muss man mit dem vorhandenen umgehen und sich arrangieren. Wie ist denn das Haus? Habt ihr es bereits besichtigt? Muss viel gemacht werden? Wie sieht die Küche aus? Küchen sind teuer wenn man sich eine neue kauft. Natürlich auch in Abhängigkeit von den Ansprüchen die man hat, aber man wundert sich was eine Küche kostet. Heizung aus 2000 muss nicht zwingend "schlimm" sein, da dort vermutlich noch nicht ganz so viel Technik verbaut wurde wie heute. Garten bereits fertig ist ein Vorteil, denn die Außenanlagen fressen einiges an Geld wenn man etwas mehr als Terasse und Rasen haben möchte. Macht euch eine Liste mit Pro und Contra und überlegt euch, was euch am wichtigsten ist. Im Idealfall kommt ihr damit weiter...

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Danke für die schnelle Antwort :)
Das Grundstück hat 930 qm.

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Wir haben kein freies Grundstück gefunden und daher ein altes Haus gekauft und nach unseren wünschen gemacht.
Strom inkl Leitungen neu..Heizung. .Alle rohre etc. Jediglich das ein oder andere Fenster konnten wir behalten. Paar Wände eingerissen..

Finanziell hätten wir locker neu bauen können. Was am anstengsten ist: den scheiß Handwerker auf die Füße treten... ständig hinterherrennen und kontrollieren.

Das wirst du auch beim Neubau haben außer du lässt es von einer Firma Schlüsselfertig bauen und hast vorher nix damit zu tun.. kostet natürlich.

Handwerker Preise sollte man definitiv vergleichen und vertraglich den Zeitraum vereinbaren.

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" den scheiß Handwerker auf die Füße treten."

Aha. Ich kenne Hamdwerker und "wie es in den Wald hinein schallt....."
Wenn Du sie hier schon als "scheiß Handwerker" betitelst, bin ich mir sicher, dass sie wussten was Du von ihnen hälst. Und ich möcht nicht wissen, wieviel sie daher absichtlich "vergessen" haben.

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Ich kenne privat auch Handwerker. . Aber die Firmen die wir gewählt haben waren nunmal der komplette Reinfall. Unsere Nachbarn hatten andere und den gleichen Streß.

Also hör doch auf mir was zu unterstellen ;)

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Hallo,

schwierige Frage.

Das bereits bestehende Haus zu kaufen, wäre je nach Zustand sicher zunächst mit weniger Aufwand verbunden. Je nachdem, was Ihr daran renovieren/verändern wollen würdet, würden da jedoch durchaus mehr Kosten entstehen. In ein paar wenigen Jahren müsste u.U. die Heizungsanlage ausgetauscht werden, kurz darauf vielleicht die Fenster und schlimmstenfalls das Dach. Hättet Ihr notfalls bereits in fünf Jahren (Beispiel) die Möglichkeit, einen weiteren Kredit in entsprechender Höhe aufzunehmen- bzw. bereits wieder genug angespart?

Wie groß wäre denn das Baugrundstück? Erscheint mir sehr günstig, wobei das natürlich stark von der Region (Lage) abhängt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit dem veranschlagten Geld NICHT hinkommt, ist relativ groß. Auch da stellt sich die Frage, ob Ihr "nachfinanzieren" könntet bzw. in relativ kurzer Zeit z.B. das Geld für die Außenanlage zusammen gespart hättet.

Wir haben zunächst nach einem Haus zum Kauf geschaut und, nachdem sich etwa zweieinhalb Jahre kein passendes gefunden hat, schließlich neu gebaut. Darüber sind wir heute sehr froh, da wir uns um die o.g. Dinge (Heizung, Fenster, etc.) erstmal keine Gedanken machen müssen. Des Weiteren konnten wir alles nach unseren Vorstellungen planen und die Innenausstattung nach unseren Wünschen gestalten. Insgesamt war das eine recht anstrengende Zeit neben unserer Arbeit, mit Kleinkind und ich mit unserem zweiten Kind schwanger. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt und wir würden uns jederzeit wieder dafür entscheiden #pro! Die Kosten waren letztlich übrigens durchaus höher als geplant, was wir jedoch ganz gut "auffangen" konnten.

Viel Glück bei der Entscheidungsfindung & viele Grüße,

Kathrin

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Vielen Dank für die rasche Antwort.

Das Grundstück hat 930 qm. Das ist bei uns (wohnen in Niedersachsen auf dem Land) schon "normal" für den Preis.

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Ach ja, und um wie viel teurer wurde euer Haus? Musst ja keine Zahlen nennen, wenn Du nicht magst - evtl in % zum eigentlich veranschlagten Preis?

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Hallo,

Wir haben ein altes Haus gekauft und wollten daran anbauen. Nach der ersten Planung des Architekten stellten wir fest dass es so teuer wie ein Neubau wird und dan nicht nach unseren traumvorstellungen!

Somit haben wir uns für den abriß und einen Neubau entschieden! Eine Firma war auch schnell gefunden (wir hatten vorher schon Infos eingeholt).

Einige Freunde kauften bestandsimmobilien für deutlich weniger Geld, mussten etwas investieren und kamen auch auf unseren Preis!

Ich sage mal 200.000€ sind nicht viel Geld wenn ihr noch Pflastern müsst, Zaun, Garage.... das ist sehr teuer!

Wie groß ist denn das alte Haus? Und wie groß wollt ihr bauen? Massiv oder Fertigteil?

2000 ist ja noch nicht sooo alt!

Lg

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Noch ein weiterer Hinweis: die Anschaffungsnebenkosten (Stichwort Grunderwerbsteuer) sind beim fertigen Haus durchaus höher als beim Grundstück. Denn die Bemessungsgrundlage für die Grunderwerbsteuer wäre im einen Fall der Grundstückspreis, im anderen Fall aber der Preis für Haus + Grundstück.

Bei einem Kaufpreis fürs Grundstück von 30.000 Euro kommt ihr auf 1.500,- Euro Grunderwerbsteuer. Wenn das Haus bei 200.000 Euro liegt zahlt ihr dafür 10.000,- Euro Grunderwerbsteuer. Da du geschrieben hast, dass das fertige Haus sogar noch leicht über 200.000 Euro liegt, tendenziell auch noch ein bisschen mehr.

Wenn ihr für die 200.000,- Euro aber bauen könntet, dann wäre dieser Unterschied von 8.500 Euro für mich durchaus mit in die Überlegung einzubeziehen.

Je nach dem wie der Vertrag bzgl. eines Hausbaus ausgestaltet wird muss man dafür ja auch nicht zum Notar, soll heißen: auch die Notarkosten sind ja geringer, wenn ihr nur für den Grundstückskaufvertrag dorthin müsst und die Bemessungsgrundlage da dann auch nur die 30.000 Euro sind.

Zur Frage möglicherweise anstehender Renovierungen etc. wurde hier ja schon genug geschrieben.

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ganz einfach:

sucht euch ein Haus aus, lasst es rechnen -- dann wisst ihr, wie viel Geld ihr dafür ausgeben müsst.
Sucht euch Kostenvoranschläge für alles raus: innenrenovierung, aussenanlagen, Garagen, Pflasterarbeiten etc... das ist viel Arbeit aber nur so könnt ihr wirklich sagen, wie viel ihr für einen Neubau ausgeben müsst.

für mich ist der Platz das entscheidende. wenn ich nur für ein 130qm-3-Schlafzimmer-Haus ohne Keller Neubau-Geld hätte und für das gleiche Geld gebraucht einen Keller und 2 Räume mehr kriege.

Alleine ein Keller kostet 40.000 Euro. und bei einem Neubau würde "ich" auf keinen Fall den Keller weglassen (unsere Lebensweise und Platzbedarf).

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Wenn Euch das Bestandshaus gefällt und Euren Vorstellungen entspricht, würde ich auf jeden Fall das bestehende Haus kaufen.
Weniger Stress, Du weißt was Du bekommst und hast die Kosten im Blick. Und BJ2000 ist doch auch noch nicht so alt, dass Du in den Sanierungsstau kommst, oder?
Und Ihr könntet viel schneller einziehen und die Finanzierung früher starten.

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Das lieg doch sehr an dem Haus, das ihr kaufen wollt.

Wie nahe kommt es euren Vorstellungen? Müsst ihr erst aufwendig und teuer renovieren oder könnt ihr mehr oder weniger gleich einziehen?

Wir haben auch lange überlegt ob bauen oder kaufen. letztendlich haben wir gekauft, weil wir ein haus gefunden haben, das mit kleinen Kompromissen unseren Vorstellungen entsprach. Wir mussten also erstmal nichts umbauen und konnten gleich einziehen. Im Laufe der Jahre haben wir dann immer wieder Kleinigkeiten geändert oder umgebaut, so dass es nun noch mehr unseren Vorstellungen enspricht. An einige Kompromissen haben wir uns auch gewöhnt.

So wie es bei uns gelaufen ist, war es sicher die stressfreiste und günstigste Möglichkeit.