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Du hättest Steuerklasse 1 und dein Freund auch.

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Wie heißt es so schön? Man kann nicht alles haben:

Von einem der drei Dinge müsst ihr euch wohl trennen:

_bald erfüllter Kinderwunsch
_finanzielle Unbeschwertheit (oder das Geld jetzt schon ansparen)

_Elternzeit

Was davon für euch in Frage kommt hängt von euch persönlich ab.

VG S.

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Hallo,
unsere Situation ist ähnlich. Allerdings sind die Rollen getauscht. Ich bin Studentin, mein Verlobter hat einen unbefristeten Job, der gut bezahlt ist. Im Moment leben wir zusammen von etwa 2500€ (zeitweise habe ich einen Nebenjob, dann sind es 3000€). Von dem Geld bleiben eigentlich schon mindestens 1000€ immer übrig. Im Sommer sind wir dann verheiratet und werden die Steuerklassen wechseln. Das bringt uns nochmal 300€ mehr im Monat. Wenn es dann noch mit einem Kind klappt, würden 350€ Elterngeld und knappe 200€ Kindergeld dazukommen. Wir hätten dann circa 3500€ zum leben. Unser neues Auto ist abgezahlt, Miete zahlen wir mit allem drum und dran 600€ für 70qm. Wir haben nur einen Kredit, der mit 40€ im Monat bezahlt wird. Im Moment geben wir das Geld für Traumurlaube und unsere Hochzeit aus. Nach der Hochzeit sparen wir auf unser Eigenheim, dass ist mein größter Lebenstraum, den ich mir nach dem Studium so schnell wie möglich erfüllen möchte. Manchmal mache ich mir Sorgen, ob ein Kind finanziell ins Studium passt, da wir ja nur ein volles Gehalt haben. Wir haben auch Erspartes, dass geht nun aber erstmal für die Hochzeit drauf. Dieser Gedanke bereitet mir schon furchtbare Existenzängste. Wahrscheinlich kommt es darauf an, wie du selbst mit Geld groß geworden bist. Meine Familie hatte immer viel und ich spüre den Druck, da mithalten zu müssen. Deswegen entscheide ich mich bewusst schon für ein Kind im Studium. Nach dem Studium gehe ich arbeiten und durch eine Elternzeit wäre der finanzielle Verlust viel höher. Nüchtern betrachtet weiß ich, dass das Geld für ein Kind reicht und das einige viel weniger haben.

An deiner Stelle würde ich alles ganz genau durchrechnen. Was muss von den 1700€ bezahlt werden? Miete? Auto? Kredite? Verträge? Was bleibt übrig? Hat dein Freund Anspruch auf eine Förderung, Wohngeld etc? Reicht euch der Rest zum Leben und für eure Ansprüche? Rechne auch noch Geld für ungeplante Ausgaben mit ein. Man weiß ja nie was passiert. Hättet ihr dann noch Geld, was ihr euch monatlich zurücklegen könnt? Wir werden bei unseren Kindern jeweils Konten anlegen, in denen wir einen kleinen Betrag jeden Monat einzahlen. Man weiß ja nie was passiert und wenn alles gut geht, dann hat man schon ein schönes Geschenk zum 18. Geburtstag ;-) So haben es meine Eltern auch gemacht und dafür bin ich sehr dankbar, denn dieses Geld kommt jetzt der Hochzeit zugute ;-)
Von der Vernunft her ist glaube ich nie der richtige Zeitpunkt für ein Kind, der Wunsch danach muss vom Herzen kommen, dann kann man auch den Rest schaffen :-)
Trotzdem hast du mit der Entscheidung ja eine Verantwortung, nämlich für dein Kind!

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Bei uns ist exakt dieselbe Situation wie bei euch. Auch finanziell sieht es bei uns ähnlich aus.
Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung, allerdings mich nach dieser chronisch unterfordert gefühlt, so dass ich noch mit dem darauf aufbauenden Studium begonnen habe(bin 27). Und dennoch haben wir für uns ein Kind entschieden, weil wir sehr gut hinkommen, ich nicht nach dem Studium schon wieder finanziell “ausfallen“ möchte(65-67% des Netto ist ja nun nicht die Welt..) und zudem unsere Eltern schon Ende 60(wenn auch zumindest meine sehr fit) sind und die ihre Enkel noch kennenlernen sollen.

Nur darf man jetzt eins nicht vergessen: Bei der TE sind es ja dann erstmal über 1000€ weniger, als wir oder ihr hättet. Da kommt es dann wirklich auf die Miete, allgemeinen Ausgaben und evtl sogar Ersparnisse, die man für die Elternzeit im Notfall opfern könnte(wenn's hart auf hart kommt), an.
Wenn da alles stimmig ist, denke ich mir im Gegensatz zu den anderen hier: Warum nicht?!

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Es kommt ja auch immer darauf an, wo man wohnt. Mit diesem Geld wird man in einer westdeutschen Großstadt vielleicht nicht unbedingt gut hinkommen. Wir wohnen in einer ostdeutschen Großstadt, die da eher im Mittelfeld liegt. In einer ostdeutschen Kleinstadt bezahlt man wohl für alles am wenigsten (wir kommen aus einer, sind für mein Studium umgezogen).

Ich bin immer der Meinung, dass manche Menschen sonst nie Eltern werden dürften und es trotzdem irgendwie schaffen, man denke an Geringverdiener. Ein liebesvolles zu Hause ist immer noch mehr wert, als Eltern, die Geld ohne Ende haben, aber dafür keine Zeit und kein offenes Ohr für ihre Kinder.

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