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Hallo!
Ich glaube, ich kann die Situation verstehen......sehe aber auch das Problem, dass du (zumindest in der Art wie du es schilderst) den Lebensstil der Kollegen mit deinem vergleichst und (ab-)wertest. Das ist nicht gut. Mir geht's da nicht um Moral, sondern um den Teamgeist, die Zusammenarbeit und letztlich auch um deine Gefühle. Wer sich ständig vergleicht wird nämlich schnell unzufrieden... Aber bezüglich des Vergleichens wurde ja schon viel gesagt. Jeder sucht sich eben seinen eigenen Luxus. Ob das nun ein Baby, ein Auto, eine Villa oder Urlaube sind, jeder hat eigene Prioritäten.

Ich kenne das Phänomen, dass (sofern man sich im Job und Team wohl fühlt) die Kollegen ohne Kinder auch gerne mal etwas länger bleiben. Manchmal zum Arbeiten, manchmal zum Quatschen und oft vermischt es sich. Da hat man natürlich einen "Informationsvorsprung". Als Berufseinsteiger und ohne Kinder genieße ich das auch sehr. Nochmal schnell 'nen Tee oder Kaffee vor der Heimfahrt. Die Kollegen kennenlernen, schnell nochmal die nächste Woche besprechen,...
Die Kollegen mit Familie sind dann seltener dabei. Man sieht aber auch deutlich, dass die, die sich interessieren trotzdem voll im Team sind und auch immer sehr darauf geachtet wird, dass alle wichtigen Infos ankommen. Besonders gut klappt es bei denen, die sich bewusst einen Tag in der Woche eine längere Kinderbetreuung gönnen oder sich mit dem Partner abwechseln. Ein Kollege wechselt z.B mit seiner Frau: Montag ist Papa-Nachmittag/Abend und er kümmert sich "alleine" (wenn nichts Besonderes ist), sodass sie entspannt im Büro bleiben kann. Und am Freitag darf er dafür mit uns länger quatschen oder Überstunden machen während sie die Kids managed. Eine weitere Kollegin ist voll im Team und hat eine Teilzeitstelle. Sie nimmt aber oft Dinge nicht mit ins Homeoffice um noch etwas Kontaktzeit (und sei es beim Mittagessen) mit uns zu haben. Dadurch ist sie nie außen vor. Automatsch wird dann daran gedacht Besprechungen möglichst so zu legen, dass sie da ist. Wenn wir "Jungen" dann aber den Weggehabend planen steigt sie auch gerne aus und lässt es sich dann hinterher erzählen :) Bei gegenseitigem Interesse erzählt jeder aus "seiner Welt". Wenn die Kids dann mal krank sind ist es auch für alle selbstverständlich, dass sie die Arbeit auf ein Minimum reduziert.

Natürlich haben wir auch Kollegen, die 9-5 machen und dann gleich weg sind. Ist OK, sind halt weniger im Team integriert - ihre Entscheidung. Meist sind es aber die, die auch selten nachfragen - sei es beruflich oder privat.

Vielleicht wäre eines der oben genannten Modelle ein Weg für dich.
Das es funktioniert kann natürlich keiner garantieren. Aber dann wäre entweder ein offenes Gespräch mit dem Teamleiter eine Lösung (Ich würde gerne Familie und Teamarbeit mehr unter einen Hut bekommen, dazu habe ich mir überlegt, dass ich....) ...oder langfristig ein anderer Job.
Es gibt einfach leider Branchen und Positionen, die sich schwer mit 9-5 Arbeitszeiten vereinbaren lassen...

Viel Erfolg und liebe Grüße

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Hmm ihr habt mir glaube ich etwas die Augen geöffnet.
Das Thema Neid hatte ich bis jetzt noch nicht auf dem Schirm.
Aber dieses trifft es glaube ich ziemlich gut.
Finde es immer noch hart, wenn man den Kollegen sieht der mit fast 30 ein Haus kauft.
Bei uns ist es nur die 4 Zimmerwohnung zur Miete, da hier die Häuser einfach unbezahlbar sind.
Selbstverständlich geht bei mir die Familie vor. Hätte auch gerne weiterhin nur Halbzeit gearbeitet, aber dies ist finanziell leider kaum drin. Man möchte seinen Kindern ja auch etwas bieten.
Tue mir leider immer noch etwas schwer, wenn ich sehe was die ungebundenen Kollegen sich alles leisten. Aber hieran muss man sich wohl gewöhnen.
Denke mittelfristig muss ich mich daran gewöhnen, dass ich höchstens die 40 Stunden die Woche arbeiten kann. Und das ist das absolute Limit.
Werde versuchen meinen Chef anzusprechen, dass die wichtigen Besprechungen nur noch in der Kernzeit stattfinden. Bin halt noch in der Einlernphase und benötige noch einige Rückfragen.
Ihr habt recht, jeder soll nur so viel arbeiten, wie er persönlich verantworten kann. Als Mama ist es halt nicht möglich 50 Stunden die Woche zu arbeiten und dann auch noch seinen Kindern gerecht zu werden. Glaube ich muss mir einen dicken Pelz zulegen, da hin und wieder der Kommentar kam, ob man heute schon wieder einen halben Tag Gleitzeit hat.
Bemühe mich jedoch sehr auf ein gutes Miteinander. Die meisten Kollegen verstehen dies auch.
Die paar Workaholics muss ich wohl links liegen lassen.
Hoffe es entspannt sich die nächsten Monate, wenn ich den Großteil selbstständig erledigen kann.
Euch nochmals vielen Dank für eure Meinung.

Gruß
Wuffwuffwau

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Guten Morgen!

Ich kann das Bissl Neid schon verstehen :) Ich denke, dass geht vielen so. Mir zumindest auch....wenn ich manche Kollege sehe, die schon lange im großen Eigenheim residieren....oder ich mich an den Q7s vorbei in mein Autochen quetsche :)

Aber immer wieder öffnet mir dann einer der Kollegen die Augen. Neulich meinte einer mal ganz direkt wie gut ich es habe: "Wenn ich jetzt im Lotto gewinn, dann hätte ich noch nichtmal jemanden mit dem ich das teilen könnte!" Man kann einfach Traumurlaub, Villa, Boot, Kinder und eine glückliche Familie nicht vergleichen! Und jeder hat halt seine Prioritäten (und vieles sieht man nach außen gar nicht).

Und es heißt ja auch nicht, dass eines schlechter ist!
...und wenn du dich mal eingelebt hast, dann wird bestimmt alles leichter und die Stimmung besser. Und du kannst ja trotzdem mitreden und nachfragen....ich Rede auch mit dem Q7-Fahrer über Autos und gebe zu, dass es halt einfach nicht meine Prio ist.

Alles Gute!:-)

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Versuche die Arbeitszeiten so umzusetzen, wie Du Dir das mit Familie und Kindern vorstellst. Es sieht aber so aus, als würde der neue Job nicht unbedingt perfekt zu Deinem Lebensplan passen.

Gibt es eine Kernzeit ... rein gleiten bis 9 Uhr und anwesend bis ...?
In der Kernzeit MUSST Du da sein!

Früher oder später könnte/wird aber der AG Druck aufbauen, wenn Du z.B. die Freitagsnachmittagssitzung um 17 Uhr regelmäßig absagst bzw. mit Abwesenheit glänzt, obwohl die Kernzeit z.B. am Freitag um 15 Uhr endet und Dur regulär gehen kannst, wenn die Wochenstunden erreicht sind.

In so Fällen gilt immer der schöne Satz, "Die Probezeit gilt nicht nur für den Arbeitgeber."

Such Dir einen neuen Job und dann kündige.

PS.: Der Laden klingt nach einer Ansammlung arroganter Schnösel. Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Spiele das Spiel mit ... oder komme morgens mal mit dem Fahrrad zur Arbeit oder noch besser per ÖPNV ... so als Statement. ;-)

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Hallo,

also ich kann Dein Problem vom Grundsatz her definitiv verstehen. Zumindest, was die Arbeitszeiten anbelangt.

Als berufstätige Mutter ist man darauf bedacht, dass man seine Arbeit möglichst zügig erledigt um dann wieder pünktlich zu Hause bei den Kindern zu sein. Das geht mir nicht anders. Muss ich mal abends etwas Zeit dran hängen, bekomme ich sofort ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber.

Alle Deine Kollegen scheinen jung und kinderlos zu sein - da ist es egal, ob man um 17.30h oder erst um 20.00h nach Hause kommt. Das war bei mir früher nicht anders: Arbeitsbeginn zwischen 08.30/09.00h und Arbeitsende gegen 19.00/20.00h. Es war einfach egal, wann ich nach Hause kam. Außerdem waren meistens noch genug Kollegen im Büro so dass die Überstunden auch noch Spaß gemacht haben.

Ich kann mir vorstellen, dass Deine Situation sich zukünftig als schwierig gestaltet, weil Du ja wirklich komplett andere Arbeitszeiten hast, als Deine Kollegen. Auf kurz oder lang wirst Du in einigen Dingen sicherlich außen vor stehen, weil Du einfach bei den Arbeitszeiten nicht mithalten kannst. Hier kann man nur hoffen, dass die ein oder andere Kollegin vielleicht auch in absehbarer Zeit ein Kind bekommt und es mehr von "Deiner Spezies" gibt.
Allerdings wusste der AG bei der Einstellung, dass Du Kinder hast und somit sollte allen klar sein, dass Deine Arbeitszeiten relativ starr sind und am frühen morgen beginnen.

Ich würde mir die Situation jetzt erst einmal noch eine Weile ansehen. Vielleicht empfindest Du den Zustand als viel schlimmer als er eigentlich ist. Wobei ich mir auch etwas blöd vorkäme die Einzige zu sein, die immer darauf bedacht ist, früh gehen zu müssen...

Alles Gute Dir!