Immer Frühdienst, total übermüdet (lang)

Ich bin in der 25. SSW und arbeite im Hotel an der Rezeption. Die Frühschicht geht von 6-14 Uhr, die Spätschicht von 14-22 Uhr. Aufgrund des Mutterschutzgesetzes darf ich nicht nach 20 Uhr arbeiten, folglich werde ich seit Bekanntgabe meiner Schwangerschaft ausschließlich im Frühdienst eingesetzt. Dies bedeutet, dass ich fünfmal pro Woche morgens um 4:15, also quasi nachts, aufstehen muss, um um 5 loszufahren und um 5:15 meine Schicht zu beginnen. Ab der dritten Schicht in Folge macht mir das wirklich Probleme. Ich bin jeden Nachmittag total übermüdet und muss mich erstmal hinlegen. Wenn ich tagsüber geschlafen habe, kann ich jedoch abends nicht schlafen, dabei muss ich um 21 Uhr schlafen, um morgens wieder einigermaßen ok aufstehen zu können.
Ich habe meine Chefin bereits darauf angesprochen, ob es ginge, dass ich mehr Zwischendienste mache, also um 8 oder 10 oder 12 anfange. Sie versteht das auch absolut, aber aufgrund der personellen Situation kann sie es mir nicht versprechen. Wir sind an der Rezeption nur drei Vollzeitkräfte (5 Schichten pro Woche), eine Teilzeitkraft (3 Schichten) und ein minderjähriger Azubi (5 Schichten), der nicht alleine arbeiten kann und darf. Da wir abends viel Barbetrieb haben, der ebenfalls von der Rezeption abgefangen wird, ist das Konzept derzeit so, dass einer im Frühdienst und zwei im Spätdienst sind. Die müssen auch beide bis 22 Uhr da sein, es geht wohl nicht, dass ich 12-20 Uhr da bin. Mo bis Fr ist zusätzlich eine Reservierungsmitarbeiterin von 9:30 bis 18 Uhr dabei. Das heißt, ich arbeite von 6 bis 9:30 Uhr ganz alleine (am Wochenende ganze Schicht alleine), was meiner Meinung nach gesetzlich nicht zulässig ist, da ich den Arbeitsplatz jederzeit verlassen können muss und jemand zum Einspringen da sein muss. Ich verstehe auch nicht, warum ich laut Mutterschutzgesetz um 6 Uhr anfangen darf zu arbeiten, das fällt mir viel viel schwerer als bis 22 Uhr zu arbeiten. Die Arbeit selber ist wirklich easy und kaum belastend. Ich sitze auch meistens. Aber das frühe Aufstehen…

Seit einigen sehr übermüdeten Tagen fühle ich keine Kindsbewegung mehr, obwohl mein kleiner Junge zuvor immer sehr aktiv war. Im Geburtsvorbereitungskurs hatte ich dann gestern einen kleinen Zusammenbruch und habe geweint, weil ich mir deshalb totale Sorgen gemacht habe. Die Hebamme hat mich dann mit rausgenommen und die Herztöne abgehört, die zum Glück in Ordnung waren. Im Anschluss an den Kurs hat sie ein CTG gemacht, das auch in Ordnung war und das Baby hat sich auch wieder bewegt. Der Grund für die Ruhe kann auch sein, dass es sich gedreht hat und jetzt nur noch gegen meine Vorderwandplazenta tritt.
Sie hat mir aber auch gesagt, dass ich mich krankschreiben lassen soll und dass die ständigen Frühschichten mich und das Baby zu sehr stressen. Das Baby hat oberste Priorität für mich und nicht die Arbeit. Und dieser Vorfall war wirklich ein Warnsignal für mich.
Ich weiß, dass sie Recht hat, aber ich war schon immer ein pflichtbewusster Mensch, habe mich immer auch krank zur Arbeit geschleppt und weiß, dass meine Chefin Dienstplan-Probleme kriegt, wenn ich mich krankmelde. Ich bin die dienstälteste Mitarbeiterin und kann und weiß quasi alles an der Rezeption, während die meisten anderen recht neu sind und viele Unsicherheiten haben.

Aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich muss tun, was für mich und mein Baby am besten ist und wenn ich keinen Schlaf bekommen, sind wir beide gestresst.
Meinen kompletten Jahresurlaub habe ich bereits genommen, direkt vor dem Mutterschutz, sodass ich einen Monat eher aufhören kann zu arbeiten. Aber fünf Wochen muss ich noch.
Wie seht ihr das? Ist oder war jemand in einer ähnlichen Situation? Soll ich die Zähne zusammenbeißen und die fünf Wochen durchziehen oder uns lieber schonen?

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Hallo, ich kann dich verstehen, habe aber kein Verständnis für deine Situation. Letztlich ist deine grundaussage: "ich bin müde, ich muss dann nachmittags schlafen, daher nicht nachts und dann bin ich müde." Willkommen im Leben! Dann schlaf am Nachmittag nur 30 Minuten! Oder geh um 19 Uhr ins Bett! Ich meine sollen die jetzt umstellen, damit du ausschlafen kannst? Du hast doch die Nachmittage frei! In aller liebe, ich mein das wirklich so: reiss dich zusammen, du schaffst das! Bald musst du auch nachts drei mal raus mit Kind und im Job funktionieren. Da fragt keiner wie du geschlafen hast. Es tut mir leid, ich versuche Verständnis zu haben, aber es kommt mir einfach völlig banal vor. Andere schieben jetzt Schichten, haben Kinder, Beschwerden, körperlich bzw. geistig anstrengende Arbeit.... komm los, du kannst das!

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Ach Mensch, dass ist echt blöd.

Könntest Du nicht die Reservierungsarbeit ab 09:30 Uhr übernehmen? Das Argument das Du alles kannst, die anderen noch unsicher sind verstehe ich. Dennoch, muss es ja auch laufen wenn im Mutterschutz gehst. Daher wäre es doch jetzt besser für die Kollegen schon zu "üben". Und sie könnten Dich trotzdem immer noch ansprechen und fragen bei Unsicherheiten.

Bzgl. Krankschreibung, wenn Du das Gefühl hast, Du bist gerade am Rand Deiner Kräfte, dann bespricht das mit Deinem FA. Vielleicht hilft es ja schon, mal ein paar Tage auszuruhen.

Liebe Grüße!

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Ja, grundsätzlich hätte ich zumindest Lust die Reservierungsarbeit zu übernehmen (meine Chefin hat mir auch angeboten, diese nach der Elternzeit zu übernehmen), allerdings umfasst diese auch einige Aufgaben, mit denen ich nicht vertraut bin und die ich erst lernen müsste. Und ob das sich noch lohnt für fünf Wochen? Zudem hat die Mitarbeiterin diese Position mit den Arbeitszeiten vertraglich zugesichert und hat sicher keine Lust, Schichten und Wochenendarbeit zu übernehmen. Ich will ja auch kein Beschäftigungsverbot. Weniger Arbeit oder andere Zeiten wären nicht so schlecht. Ich spreche morgen mit der Ärztin.

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Liebe Miamogi,

hier schreibt dir eine absolute Leidensgenossin :-p
Ich arbeite also ebenfalls an der Rezeption im Hotel, mache seit 5. Monat nur noch Frühschichten und stehe 4:30 auf um 5:30 auf Arbeit zu sein.
Glaub mir, ich bin nachmittags nach Dienstende auch richtig im Ar***, aber hinzu kommt, dass ich nach Dienstende direkt meinen 2-Jährigen Sohn von der Kita abhole und bis er im Bett ist NULL zum Luft-holen komme ;-) Natürlich würde ich mich auch am liebsten nachmittags mal hinlegen, gerade weil mein Bauch da auch oft hart wird, aber das ist mit dem kleinen Spatz nun mal nicht drin. Also bitte nicht falsch verstehen, ich verbringe liebend gern die Nachmittage mit meinem Sohn, aber es ist natürlich anstrengender als in der 1. SS #hicks
Ich denke jedoch, man kann eben nicht alles haben. Das frühe Aufstehen ist sicherlich nicht einfach ( ich bin gerade mal wieder mitten in einer 7er-Woche drin, heißt 7 Tage arbeiten, dann 2 Tage frei ) und ich weiß wovon ich rede. Dafür haben wir aber zeitig Feierabend und noch was vom Tag, selbst wenn du dich am Nachmittag hinlegst.
Ich denke, die 5 Wochen schaffst du auch noch. Ich bin derzeit in der 32. SSW und packe das auch noch, mein letzter AT wird der 25. Mai sein #ole

Alles Gute dir, schniepmaus mot Finn (2) an der Hand & Bauchsohn 32. SSW

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Da geht es dir ja echt fast genau so, plus noch ein Kind, das deine Aufmerksamkeit braucht. Aber sieben Tage am Stück sind auch echt krass. Habt ihr keine 40-Stunden-Woche? Überstunden mache ich zum Glück auch keine.

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Doch wir haben 40 h Woche, aber ab und zu ziehen wir 7 Dienste am Stück durch und haben dafür dann mal 3 oder 4 Tage zusammenhängend frei.
Ich wollte mal noch auf das "alleine arbeiten" eingehen. Ich arbeite am Wochenende auch komplett alleine in der Schicht, da ist überhaupt niemand da, der mich ablösen könnte, würde es mir mal schlecht gehen. Mir ist bewusst, dass das absolut gegen das MuSchu-Gesetz ist, aber was soll ich machen? Die Personalbesetzung ist hier leider immer minimal, also will ich lieber gar nicht drüber nachdenken was wäre wenn...usw ;-) ich hoffe einfach darauf, dass mir nichts passiert ( in der 1. SS war das schon genauso bei uns ).
Aber richtig ist das natürlich nicht. Echt blöd manchmal...

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Hallöchen.
Ich arbeite auch an der Rezeption und Frühdienst kann einen ganz schön schlauchen. Nur wieso bist du schon um 5.15 da wenn die Schicht um 6 beginnt? Oder hab ich das falsch verstanden?
Alleine arbeiten darfst du wirklich laut Gesetz nicht. Eben aus genannten Gründen.

Ich fange meist um 7:30/8 Uhr an. Bin aber abends auch schon um 20:00 im Bett.

Vielleicht versuchst du dich mittags mit etwas abzulenken sodass du deinen Schlaf nachholen hinten schieben kannst?
Liebe Grüße

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Hatte mich verschrieben. Ich bin um 15:45 da, um noch die Übergabe mit dem Nachtdienst zu machen, damit er rechtzeitig gehen kann.

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Wieder verschrieben, mann bin ich doof! 5:45 Uhr natürlich!

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Ich versteh dich! Ich arbeite im Einzelhandel und fange auch um 6 zu arbeiten an. Früher dürften wir ja gar nicht. Da ich einen weiteren Anfahrtsweg habe läutet mein Wecker um 3:40. Ich brauch auch meine Zeit morgens deshalb kommt knapper aufstehen für mich nicht in frage...

Ich mache auch ausschließlich Frühdienst wg 20 uhr ausstempeln... Alle anderen müssen weitermachen. Wobei meine Chefin mit mir darüber geredet hat muss ich auch dazusagen. Da sind sie alle total lieb und schimpfen mich auch wenn ich irgendwie auf was schwereres zusteuere und das anheben will :-) musste ich mich halt auch erst ungewöhnen dass ich das nicht darf.

Bin jetzt 21. Woche und weiß wie du dich Nachmittags fühlst. Je nachdem wie ich von der Arbeit komme (meistens zwischen 3 und halb 4) leg ich mich zumindest mal auf die Couch und raste. Das hilft mir dann schon mal. Schlafen geht bei mir eben nicht so schnell und bis ich einschlafe hab ich eben auch Angst dass ich dann um 1,2 in der Nacht wach werde und quasi munter bin. Somit versuch ich bis Abends durchzuhalten. Um halb 9, 9 fallen mir dann meine Augen zu weil ich nicht mehr kann. Daraufhin tut mir mein Partner leid weil der erst so gegen halb 8 von der Arbeit kommt. Er hat schon paar mal gesagt "ich hab gar nichts mehr von dir, arbeiten und schlafen" er versteht es aber auch und sagt Schlaf ruhig- aber ich weiß auch wie es ihm geht und dann tut er mir wieder leid. Ich hab jetzt zwischendurch 3 Wochen am Stück Urlaub ab Ende Mai. Mitte August beginnt mein Mutterschutz und bis dahin hoffe ich dass ich durchhalte. Würde es mir aber körperlich nicht gut gehen würde ich, so blöd es ist für deine Chefin, auf dich und deinen Zwerg achten! Wie schon geschrieben wenn du weg bist muss es auch weitergehen ...

Sorry ist jetzt länger geworden als gewollt

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Kenn ich, mein Mann ist Koch und hat immer Spätdienst. Wenn ich aufstehe, schläft er noch, wenn er gegen 12 oder 1 nachts nach Hause kommt, schlafe ich schon. Wir sehen uns also auch so gut wie nie.

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Ach Mensch schade :-( ne Zeit lang geht's ja aber immer? Das wird sicher etwas anders wenn wir dann zu Hause sein dürfen ;-)

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Deine Chefin und du sollten das Mutterschutzgesetz nochmal richtig leb.

Dein Betrieb gehört als Beherbungswesen zu den Ausnahmen, in denen Schwangere bis 22 Uhr arbeiten dürfen. Ansonsten Informationen darüber beim Gewerbeaufsichtsamt einholen!

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Nein, das stimmt nicht. Im Beherbergungsbetrieb darf ich an Sonn- und Feiertagen arbeiten, im Gegensatz zu anderen Betrieben. An den Uhrzeiten ändert das nichts. Seit dem 4. Monat darf ich auch nur noch bis 20 Uhr.

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5 Tage die Woche??

Na da ist doch alles super... Ich arbeite Montag bis Samstag 5:00-13:00 Uhr...

Ihr seit schwanger. Nicht krank..
Ach ja,ich steh auch,ohne Pause die Zeit hinterm Tresen.

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Hallo,

teilweise machst Du Dir aber selbst den Stress. Einige arbeiten von 5 oder 6 Uhr morgens. Deine Arbeitszeiten sind in Ordnung, der Mutterschutz wird eingehalten. Du fängst früh an, hast aber auch früh Feierabend. Die Arbeit ist laut Deiner Beschreibung einfach und nicht belastend, Du kannst jederzeit sitzen, stehen oder auf die Toilette gehen. Wenn Du tagsüber mehrere Stunden schläfst, ist es kein Wunder, wenn Du um 21 Uhr nicht einschlafen kannst. Mach ein kurzes Nickerchen und gut ist. Ich verstehe Dich wirklich nicht: guter Arbeitsplatz mit guten Bedingungen...aber jammern.

LG
Mistel

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Ich antworte dir mal aus der Sicht des Mutterschutzrechts:

1. Arbeitsbeginn darf erst 6:00 Uhr sein und nicht 5:45 Uhr. Sonst ist das ein Verstoß gegen das Nachtarbeitsverbot.

2. Müde weil früh aufgestanden: es tut mir leid, wenn du so weit weg vom Arbeitsort wohnst, aber das ist deine Entscheidung gewesen. Und es ist besser eine Frühschicht zu machen, als eine Spätschicht, weil du in der Frühschicht noch den späten Nachmittag und den Abend hast um abzuschalten. Und dann auch früh zu schlafen.

3. Um 21 Uhr schlafen gehen: Ich gehe auch oft um 21 Uhr schlafen, obwohl ich nicht um 5 Uhr, sondern erst um 7 Uhr aufstehen muss. Was ist daran denn schlimm, wenn man mal müde ist und früh schlafen geht? Um 21 Uhr ist es jetzt auch schon dunkel, warum soll man schwanger denn nicht um 21 Uhr schlafen gehen oder auch schon früher? Warum kein Nickerchen am Nachmittag? Sogar in deiner Pause darfst du ein Nickerchen machen, am Arbeitsplatz. Wie oft hast du bisher die Liege benutzt um in deiner Mittagspause ein Nickerchen zu machen?? 1 mal? 3 mal? oder nie?

4. Nachtarbeitsverbot: wenn dir tatsächlich die Spätschicht so viel besser bekäme, darf deine Chefin für dich einen Ausnahmeantrag bei der Aufsichtsbehörde stellen. Mit ärztlichem Attest bekommst du dann die Erlaubnis die Spätschicht machen zu dürfen, auch nach der 20. SSW.

5. Alleinarbeit: du bist nicht wirklich allein im Hause, da sind noch andere Mitarbeiter und du darfst ja auch auf Toilette, du musst nicht jede Minute auf deinem Posten sein. Und um Wehen und KKH-Einlieferung geht es nicht. Jeder kann mal einen Notfall haben, auch nicht schwangere. Deine Argumente sind also überzogen!! Ein solcher Arbeitsplatz zählt nicht unter Alleinarbeit.

Du jammerst auf hohem Niveau. Schau wie du dich anders organisieren kannst, grenze dich besser gedanklich ab oder geh mal in den Krankenstand, wenn es dir so sehr schlecht geht. Aber an den Arbeitsbedingungen liegt es eigentlich nicht, es liegt mehr an deiner Einstellung.