Ich verzweifle am Führerschein

Hallo,

ich hoffe, ich finde hier ein paar Anregungen, was ich noch machen könnte. Ich bin Mitte 30 und gerade ins ländliche gezogen, so dass ich den Führerschein machen muss um nicht ständig abhängig von meinem Mann zu sein oder stundenlang mit dem ÖV zu fahren.

Der Führerschein war für mich immer ein Reizthema und ich war froh, dem bislang, indem ich in einer größeren Stadt gewohnt habe, entkommen zu können. Um ehrlich zu sein, habe ich mir das Ganze einfach nicht zugetraut. Jetzt muss ich mich dem wie gesagt stellen. Ich muss dazu sagen, dass ich grundsätzlich ein Schisshase bin und auch ziemlich Angst davor habe, mich blöd anzustellen (soziale Ängste). Dass das Ganze nicht leicht für mich sein würde, war mir eigentlich klar, aber man hofft ja noch..

Am Anfang lief es schwer, weil ich ziemlich angespannt und schissig war. Dann ging es besser und ich konnte, so skeptisch ich auch war, Fortschritte entdecken. Der Fahrlehrer, den ich sehr mag und der wirklich geduldig mit mir ist, hat mich auch gelobt. In letzter Zeit ist das Lob weniger geworden, aber ich weiß, dass auch die Anforderungen gestiegen sind. Ich bin jetzt zwischen der 30 - 40 Fahrestunde, die Autobahnfahrten sind hinter mir. Ich fühle mich längst nicht prüfungsreif, wollte mich da aber auch nicht wirklich unter Druck setzen. Ich finde, der Fahrlehrer muss mir noch viel zu viel helfen und eingreifen, als dass ich überhaupt an die Prüfung gedacht hätte. Von daher dachte ich, ich sei eigentlich noch halbwegs entspannt.

Seit letzter Woche geht es aber rapide bergab. In den Fahrstunden, die ich seitdem hatte, habe ich einfach nur noch Mist gebaut. Mist klingt so niedlich, ich kann kaum beschreiben, was ich da alles in den Sand setze. Ich nehme wie aus einem Katalog jeden Fehler mit, den man machen kann. Jeden. Ich bin am Anfang souveräner gefahren als ich es jetzt mache und ich verstehe es einfach nicht. Gegenverkehr nicht durchlassen, Rechts vor links nicht mehr erkennen, Schilder nicht sehen oder angemessen darauf reagieren können - egal was, ich habe es gemacht. Ständig würge ich den Motor ab. Teilweise verstehe ich Verkehrssituationen nicht mehr. Es ist, als würde ich mit Tunnelblick fahren und einfach nur noch froh sein, dass das Auto überhaupt fährt, Ich weiß absolut nicht, was mit mir los ist. Ich bewältige plötzlich Strecken nicht mehr, die ich mehrfach gut befahren habe. Dabei kann ich noch nicht mal sagen, dass ich sonderlich aufgeregt wäre. Am Anfang saß ich noch zitternd hinter dem Steuer und habe es da besser hinbekommen.

Mein Fahrlehrer meinte, es hätte was mit meiner Konzentration zu tun. Ich weiß nicht, ob das mit der Konzentration zu tun hat, aber ich habe das Gefühl, dass ich inzwischen an einer Grenze angelangt bin, wo nicht mehr drüber komme. Das Geschehen im Auto (Schaltung) plus das Draußen überfordert mich. Ich denke noch an die Schaltung und die Kupplung (laaaangsam) und schon habe ich wieder ein Schild übersehen. Oder hätte gleichzeitig dieses oder jenes machen müssen und derweil bin ich einfach froh, das Auto nicht abgewürgt zu haben. Leider kann ich keinen Schein auf Automatik machen. Dazu müsste ich die Fahrschule wechseln und das möchte ich eigentlich nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich viel, viel schneller denken sollte und es nervt so sehr, dass andere das können und ich anscheinend wohl nicht. Gerade fühle ich mich so unfähig und dumm und verliere die Hoffnung, dass ich das überhaupt mal in Richtung Führerschein schaffe. Ich sitze da und heule seit Stunden wie ein Baby Rotz und Wasser. Andererseits frage ich mich, was genau in den letzten Wochen passiert ist, dass ich so abgebaut habe.

Bei mir wurde eine Gastritis diagnostiziert und ich habe meine Tage eine Woche zu spät bekommen. Ich nehme noch bis morgen einen Magensäurehemmer und überlege schon, ob das irgendwie damit zu tun hat.

Gibt es Tipps? Irgendwas was ich mit meinem Kopf machen könnte? Ich habe mir bevor es so bergab ging eine Selbsthypnose - CD gegen Prüfungsängste besorgt, die ich ab und zu höre. Ich weiß, ich gehe viel zu angespannt da rein, aber dachte, es sei schon besser geworden (kein Zittern mehr). Soll ich vielleicht zum Hausarzt gehen? Ich bin gerade echt verzweifelt und über jeden Tip sehr, sehr dankbar. :((

Miriam

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Kann man noch einen reinen "Automatikführerschein" machen?

Ich habe meinen Führerschein gängig mit 18 gemacht und ganz ehrlich, wenn ich ihn jetzt mit 37 machen müsste, wäre ich weiß Gott nicht so schnell durch gewesen.
Trotzdem: danach konnte ich alles, nur nicht wirklich Auto fahren. Das kommt erst mit der Zeit und zwischenzeitlich hatte ich ein eigenes Auto und bin echt souverän gefahren.

ABER: ich fahre so gut wie kein Auto mehr. Schon länger nicht und es hilft mir ungemein, dass mein Umfeld nur noch Automatik fährt. So kann ich mich auf den Verkehr konzentrieren und gut ist das.

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So ähnlich ging es mir auch, ich war kurz davor, alles hinzuschmeißen. Ich habe dann einfach 2 Wochen Pause von den Fahrstunden genommen um den Kopf frei zu bekommen. Das hat geholfen, nach dieser pause konnte ich plötzlich wieder alles und war nicht mehr so verunsichert. Vi3lleicht würde dir eine kleine Auszeit von der Fahrschulen helfen um dann mit neuer Energie wieder durch zu starten.

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Danke für deine Antwort! Ich habe um Moment eine erzwungene Pause von gut 2 Wochen, weil er keinen Termin frei hatte . Einerseits finde ich es ganz gut, einfaxh auch um Abstand zu bekommen, andererseits sagt mir jeder, dass ich üben soll..

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Ich habe meinen FS in dejn 90ern gemacht, damals war das noch einfacher und billiger.
Minimale Fahrstunden und Theorie auch im 1. Versuch.

Du bist jetzt bei 30-40 Fahrstunden und "lange noch nicht prüfungsreif".
Wie lange willst Du das weiter bezahlen. Das dürfte jetzt schon hoch 4-stellig sein.

Denk das mal weiter, was bringt es Dir einen FS zu haben, wenn du dich damit dann auch nicht traust und Schisshase bleibst.

So hart wie es klingt, aber man MUSS keinen Führerschein haben.
Für dich ist das Streß, Belastung und wirklich sicher fühlt sich das für die Mitmenschen auch nicht an.

Warum lässt Du es nicht einfach bleiben?

Alternativ würde ich die normale Fahrschule aufgeben.
Geh in einen Intensivkurs über 2 oder 3 Wochen für spezielle Fälle wie dich mit Prüfungsangst, Schisshasentum usw.
In der normalen Fahrschule wirst Du vielleicht irgendwann nach 100 oder mehr Fahrstunden den Lappen in der Hand haben, aber wirklich bereit für die Straßen ... bist Du dann mMn immer noch nicht.

Vielleicht lässt dich der Prüfer mit dem Wissen auch nicht zur Prüfung zu.

Anderen Ansatz wählen.
Die Ängste, Sorgen, Blockaden, Überforderungen müssen bearbeitet werden, vorher machen nochmacl 30-40 Fahrstunden nur die Fahrschule reich, aber das bringt dich keinen Millimeter näher in Richtung Lappen.

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Das kann ich nur unterstreichen:

"Anderen Ansatz wählen.
Die Ängste, Sorgen, Blockaden, Überforderungen müssen bearbeitet werden, vorher machen nochmacl 30-40 Fahrstunden nur die Fahrschule reich, aber das bringt dich keinen Millimeter näher in Richtung Lappen."

So wie du es beschreibst, geht es nicht nur um die Prüfung, die außer Reichweite steht. So kann man nicht Autofahren. Du hast eine Blockade im Kopf. Du traust dir das Fahren nicht zu, entsprechend ist das Ergebnis.

Ich rate dir auch, die Fahrstunden so erst mal nicht weiter zu führen. Hast du denn die Theorieprüfung schon bestanden?
Du brauchst wahrscheinlich psychotherapeutische Hilfe.

Und zum Thema Autopilot: Ich fahre schon sehr viele km unfallfrei Auto, aber ganz automatisch geht das auch nicht. Sicher macht man vieles automatisch, aber man muss doch immer noch sehr achtsam sein im Verkehr und an vieles denken.

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Vielen Dank für deine Antwort! Komplett bleiben lassen würde bedeuten, dass ich mich beruflich einschränke. Wie gesagt, ich wohne jetzt sehr ländlich. Ich denke, dann sollte ich es eher mit einem Fahrschulwechsel mit Automatikauto versuchen.

Ich denke aber auch, dass da was dran ist und ich zuerst mal zum Hausarzt gehen sollte und dann Richtung Therapie. Hausarzt, weil es ja seit 2 Wochen so bergab geht und es vielleicht doch etwas körperliches ist. Ansonsten hat sich ja nicht viel geändert. Leider braucht es wohl ewig, bis man an einen Therapieplatz kommt.

Aufgeben ist wirklich erstmal hinten angestellt.

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Hallo!

Eigentlich sollten manche Dinge beim Fahren irgendwann unbewusst ablaufen. Wenn jemand seit Jahren fährt, denkt er nicht mehr drüber nach, ob er schalten muss - höchstens, wenn man von Automatik auf ein Auto mit Schaltgetriebe umsteigt muss man sich ein wenig "dran gewöhnen".

Ich finde es seltsam, dass diese Vorgänge bei Dir immer noch so viel Aufmerksamkeit fordern, und auch die Verkehrsschilder und Vorfahrtsregeln ändern sich ja nicht so oft - also zumindest auf Strecken, die Du schon 5x gefahren bist und ggf. auch als Beifahrer kennst, solltest Du nicht mehr jedes Schild bewusst anschauen müssen.

Wie läuft es denn in anderen Lebensbereichen? Musst Du bewusst aufpassen beim Kartoffeln schälen oder Nudeln kochen, beim bügeln oder Socken zusammen legen? Es gibt ja tausende Tätigkeiten, die quasi auf "Autopilot" erledigt werden, ohne dass dafür beusste aufmerksamkeit nötig wäre. Eine der schwierigsten Aufgaben ist etwa, gleichzeitig zu gehen und zu reden, wie Du es wahrscheinlich jeden Tag machst, da denkst du auch nicht drüber nach, wie Du Füße setzen musst, Gleichgewicht halten und einen ganzen Satz raus bekommen. Wenn Du das sicher beherrschst, dann gibt es eigentlich keinen Grund, warum es beim Auto fahren nicht auch auf "Autopilot" klappen sollte.

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich merke selber, dass ich mir beim Fahren die Gegend kaum merken kann, wenn ich aber laufe oder Fahrrad fahre ist das absolut kein Problem. Ich habe einen guten Orientierungssinn. Kaum im Auto ist das vorbei. Das zeigt mir, dass meine Aufmerksamkeit noch zu sehr in der Technik steckt.
Ansonsten bin ich ganz "normal ". Ich denke flink, habe eine schnelle Auffassungsgabe, bin multitaskingfähig. Deswegen bin ich ja so frustriert, dass ich da so dermaßen blockiert bin, dass ich wie ein anderer Mensch zu sein scheine.

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Hallo!

Ich denke auch, dass Du da eher an Deiner Angst ansetzen musst. Es gibt spezielle Fahrschulen für Menschen mit Angst, das würde Dir wahrscheinlich helfen. Auch weil das eben eher ein Intensivkurs über wenige Wochen ist, wo Du gar nicht die Zeit hast, die Panik anwachsen zu lassen.

Ich glaube nicht, dass wirklich die Technik Deine Aufmerksamkeit fordert, sondern dass Du so unsicher bist und Angst hast, was falsch zu machen, dass Deine bewusste Aufmerksamkeit eben auf der Technik liegt. Geht mir manchmal so, wenn mein Mann bei mir Beifahrer ist, der stresst mich einfach enorm. Kaum eine Fahrt wo nicht sowas kommt wie "die Ampel war gelb!" was sowohl heißen kann "Warum hast Du nicht angehalten" als auch "warum bist Du nicht noch drüber gefahren". Ja, das nervt wirklich, da könnte schon der Fahrlehrer echt was ausmachen - einfach jemand, der auf Schaltfehler gar nicht erst eingeht.

Bei meiner Fahrprüfung hat mich übrigens die Autobahn gerettet. in den 30er-Zonen bin ich den letzten Stuß zusammen gefahren, Einparken war ganz schlimm, aber dann war auf der Autobahn richtig viel los, und zack, musste ich mit voller Konzentration auf den Verkehr achten, um da durch zu kommen und hatte einfach keine Zeit mehr, um Angst zu haben. Das hat den Fahrprüfer überzeugt, dass ich eben doch fähig bin, wenn es ernst wird. Er hatte recht, in 20 Jahren ein Unfall, und da war nicht mal ich dran schuld.

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Hallo
Ich hatte vor ein paar Wochen etwas ähnliches geschrieben.

Ich bin mittlerweile 53 jahre alt und seit 6 Wochen stolzer Besitzer eines Führerschein.

Ich habe 30 Fahrstunden gebraucht und war in der Prüfungsvorbereitung ein komplettes Desaster. Ich hatte auch überlegt auf Automatik zu machen, bis mein Fahrlehrer kurz vor der Prüfung mir spontan angeboten hat nochmal zu üben. (Privat ). Diese 2 Stunden haben mir mehr gebracht als alles davor. Wir haben solange anfahren am Berg vorwärts, rückwärts, einparken in sämtlichen Situationen was die Kupplung hergegeben hat.ich bin in der Prüfung gerade so durchgerutsch, egal, alle grundfahraufgaben super.

Der Prüfer meinte dann zu mir ob ich den auch später Auto fahren wolle. Als ob ich mir den Stress zum Spaß antue.
Und ich bin bestimmt schon 1000 km unfallfrei gefahren.

Also setzte dich nicht so unter Druck, es fahren so viele Menschen Auto, du schaffst das schon.

Falls du Fragen hast, kannst du mich gerne anschreiben.

Gruß Christina

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Was sagt denn überhaupt Dein Fahrlehrer dazu???

Als ich anno 1994 den Führerschein machte, hatte ich schon einen Prüfungstermin. In der letzten Fahrstunde bin ich beim Rechtsabbiegen über den Bürgersteig gefahren.
Prompt nahm mein Fahrlehrer den Hörer in die Hand und legte meinen Prüfungstermin um.

Dann nahte wieder die letzte Fahrstunde vor der Prüfung und ich fuhr wieder über den Bürgersteig - aber diesmal wurde der Termin nicht verschoben. Am Prüfungstag war ich die Ruhe selbst und bin echt gut gefahren ;-).

Ist also alles Tagesform abhängig. Ich an Deiner Stelle würde jetzt auch erst einmal 2-3 Wochen eine Pause machen um den Kopf frei zu kriegen. Vielleicht hast Du ja Bekannte, die mit Dir auf den Übungsplatz gehen können, um das Anfahren etc. zu üben?
Falls es nach der Pause immer noch nicht besser klappt, solltest Du wirklich überlegen, doch auf ein Automatikfahrzeug umzusteigen - die geleisteten Fahrstunden werden Dir doch sicherlich angerechnet.

Aufgeben wäre für mich keine Lösung. Ich hatte damals auch immer gewaltig Respekt vor dem Fahren: Kuppeln und Schalten gleichzeitig, wie soll das gehen??? Aber es ging irgendwie, Übung macht den Meister.

Du schaffst das, ganz bestimmt!!#klee

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Vielen, vielen Dank für die Antwort! Mein Fahrlehrer sagt, dass es an meiner Konzentration liegt. Weil ich bereits bewiesen habe, dass ich es anders kann. Aber auf meine Frage, was ich denn machen könnte bzgl. Konzentration konnte er nur sagen: nächstes mal konzentrieren ????
Ich denke, ich werde meinen Mann schnappen und wieder auf dem Verkehrsübungsgelände üben. Das letzte Mal fand ich es dort super langweilig, weil ich alles gut beherrscht habe. Aber vielleicht ist das gar nicht mal schlecht einfach um wieder das Gefühl zu haben, was zu können.

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Hallo.

Also an deiner Stelle würde ich erst mal etwas Fahrtraining nehmen, um erst mal das Anfahren zu lernen bzw. zu beherrschen (Blind und ohne nachzudenken) und auch die Angst vorm Auto wegzunehmen. Wenn das drin ist, dann kannst du dich auf die Schilder konzentrieren.

Alles Gute.

LG

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Ja, ich denke, dass ich das nochmal machen werde. Bein letzten Mal auf einem Verkehrsübungsgelände fand ich es fast einbissxhen langweilig, weil ich bis auf anfahren am Berg alles super konnte. Aber wenn es nochmal langweilig sein sollte, dann kann ich es als Erfolgserlebnis verbuchen. Aufgeben möchte ich auf keinen Fall.

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Hallo Miriam,

ich berichte dir jetzt einfach mal, wie es bei mir damals war mit dem Führerschein - evtl. hilft dir meine Geschichte etwas weiter.

Ich habe (wie fast alle damals in der Schule) direkt mit 18 die Fahrschule gemacht - einfach, weil es halt dazu gehörte. Ich muss dazu sagen, ich selbst hatte nie den eigenen Drang, die Fahrerlaubnis zu machen - im Gegenteil, ich hatte schon vorher Angst, dass ich es bestimmt nicht hinbekomme bzw. versage etc. Für viele andere war der Führerschein so wichtig, sie haben sich darauf gefreut und alles...ich dagegen hab es mir nicht zugetraut und damals auch noch nicht die Notwendigkeit dafür gesehen, dass ich ihn brauche (Schule zu Fuß erreichbar, kein eigenes Auto, mein damaliger Freund konnte mich überall hin fahren).

Ich habe dann über 40 Fahrstunden und zwei praktische Prüfungen gebraucht, aber zumindest bestanden und war froh, dass ich den Führerschein erstmal hatte. Gefahren bin ich dann jahrelang überhaupt nicht. Ich hab mich seit Fahrschule/Prüfung zu keinem Zeitpunkt sicher und für den Straßenverkehr tauglich gehalten.

Mein Fahrlehrer war leider richtig schlecht, also null einfühlsam, hat rumgeschrien und alles. Habe nicht selten nach der Fahrstunde geweint... Mein damaliger Freund hat mir, wenn wir mal geübt haben, immer nur das Gefühl gegeben, dass ich zu dämlich für die einfachsten Sachen bin und er das nicht verstehen kann und insgeheim hat er es glaube auch genossen, dass ich so weiterhin abhängig von ihm blieb wegen der Rumfahrerei und so.

Jedenfalls war ich dann an dem Punkt, dass ich mir sicher war, niemals normal und ordentlich Auto fahren zu können ohne Angst und dergleichen. All meine Befürchtungen von vor der Fahrschule hatten sich quasi bestätigt.

8 Jahre nach der Führerscheinprüfung kam ich in die Situation, aus beruflichen Gründen auf Auto + Fahrkünste zwingend angewiesen zu sein. Und dann kam die Wende!! Wir haben mir ein kleines, süßes Auto gekauft und mein jetziger Freund ist immer wieder mit mir zum Üben auf große Plätze und in Gewerbegebiete gefahren, wo ich mich wieder langsam rantasten konnte.

Und siehe da - ich habe plötzlich alles hinbekommen und fahre heute als hätte es nie anders sein sollen! Meiner Meinung nach liegt das vor allem an der Ruhe und Gelassenheit, die mein Freund ausgestrahlt hat, als er mit mir geübt hat und dass er mich sehr oft gelobt hat und mir das Gefühl gab, dass ich etwas kann und es schaffe. Ich werde ihm ewig unendlich dankbar dafür sein, dass er das hinbekommen hat.

Heute fahre ich berufsbedingt ca. 30.000 km im Jahr und es funktioniert mit jedem Auto (hatte schon oft Firmenwagen für Dienstreisen). Was ich dir damit sagen will: wenn ich es geschafft habe, schaffst du es auch! Du musst nur die Wurzel deiner Unsicherheit/Angst finden und beseitigen, evtl. auch mit Hilfe eines Therapeuten, wie die anderen schon geschrieben haben.

Ich drück dir dafür ganz fest die Daumen und wünsche alles Gute!

LG babymatz

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Danke schön! Das hat mich aufgebaut!

Nachdem ich gestern den Tag durchgeheult habe, regt sich so langsam ein kleiner Kampfgeist in mir. Und eure Ratschläge sind auf jeden Fall sehr gut. Danke!

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ich finde, du solltest die "Automatismen" üben, damit Dein Kopf frei ist für Verkehr+Schilder...

also gehe viel und oft auf den Verkehrsübungsplatz, um das Handling, Schalten/Kuppeln so gut zu lernen, dass du daran nicht mehr denken musst....