ausgelaugt und komplett blockiert

Hallo urbia-Gemeinde.
Ich bitte um konstruktive Impulse; ich sehe derzeit vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr...
Ich hatte vor 2 Wochen eine Art mentalen Zusammenbruch, beruflich gesehen. Bin seit einigen Jahren in einem Unternehmen als Führungskraft angestellt; ich habe diese Position mit viel Disziplin erreicht, ohne Studium, nur als Quereinsteigerin, und als Alleinerziehende. Das hat mir eine finanzielle Stabilität und auch finanzielle Freiräume beschert. Aber seit einem Jahr fühle ich mich extrem unwohl. Mich nervt, dass ich die Träume meines Chefs erfülle - ich trage maßgeblich zum Umsatzwachstum bei, ohne partizipieren zu können. Es nervt mich, dass ich meine Tochter täglich weniger sehe als Menschen, die ich nicht mal sonderlich mag (div. Kollegen). Hinzu kommen etliche Unstimmigkeiten im Betrieb; das alles aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen.
Mein Körper rebelliert schon geraume Zeit; ich bin immer wieder kränklich und seit Januar gibt es die Diagnose "Asthma"; die Asthma-Anfälle habe ich aber nur unter der Woche, wochenends bin ich kerngesund.
Meine Arbeit ist abwechslungsreich und kreativ und ich trage viel Verantwortung, was ich eigentlich mag, und ich leite auch ein tolles Team. Aber das Klima in der Firma an sich macht mir unglaublich zu schaffen und vor zwei Wochen gingen mir nach einem Vorfall einfach in der Mittagspause die Lichter aus: Ich habe nicht mehr richtig gesehen, mir war schwindelig, hatte Herzrasen und hörte nicht mehr richtig. Arzt hat mich aus dem Verkehr gezogen. Körperlich bin ich gesund, habe also keine schwere Krankheit, aber die Anspannung, die mich seit Monaten aus beruflicher Sicht begleitet, schwächt mich einfach. Ein Wochenende reicht mir gar nicht mehr, um mich von einer Arbeitswoche zu erholen, trotz schöner Hobbies, Garten und anderer Annehmlichkeiten.

Ich will einfach nicht mehr. Ich habe mehrmals in der Firma angesprochen, was mir auf den Senkel geht, habe auch Änderungskonzepte vorgestellt. Die Zusagen für Änderungen werden gemacht - um nach einer Woche wieder über den Haufen geworfen zu werden. Es geht 3 Schritte vor, 3 zurück. Und ich bin einfach müde.

Ich habe eine gewisse Phase des Burnouts erreicht und bin jetzt im Moment krank geschrieben; Reha-Antrag habe ich auch gestellt. Zuhause geht es mir recht gut, ich habe keine Depressionen, schaffe in verschiedenen Bereichen gerade Ordnung und brauche die Ruhe, um mir einfach mal darüber klar zu werden, wie es für mich weitergeht.

Ich kann mir nicht mehr vorstellen, überhaupt wieder ins Angestelltenverhältnis zu gehen., auch nicht bei einem anderen Unternehmen. Meine Qualifikationen reichen aus, um erfolgreich selbstständig zu sein. Meine Familie (Tochter und mein Freund) unterstützen meine Gedanken zu 100%, mein Freund protegiert mich auch technisch; er ist Unternehmensberater und ich bekomme von ihm jede Unterstützung, die frau sich nur vorstellen kann. Meine Geschäftsidee könnte ich von zuhause aus aufbauen, ohne dass ich ein Ladenlokal mieten und Waren anschaffen müsste. Ich bin im Consultingbereich tätig und könnte hier eine eigene Agentur aufziehen. Firmenname steht schon, Konzept auch, Logo ist fertig, Website auch- habe ich alles die vergangenen Tage gemacht.

Aber gleichzeitig bin ich komplett blockiert. Auf der einen Seite weiß ich, dass ich als Selbstständige endlich meine PS auf die Straße bringen kann; ich habe alle Voraussetzungen dafür, um erfolgreich zu sein (Vertriebs-/Marketingkenntnisse, betriebswirtschaftliches KnowHow usw.), auf der anderen Seite habe ich Angst vor dem Scheitern. Ich habe Angst, meine Komfortzone, die mir überhaupt nicht gut tut, zu verlassen.

Ich merke, dass ich gerade viel, viel Ruhe brauche, um mich zu sortieren; ich merke auch, dass dieser Drahtseilakt, allein erziehend und voll für uns beide verantwortlich zu sein, doch sehr an mir gezehrt hat. Ich bin einfach ausgelaugt im Moment. Heute morgen rief mich mein Chef an und hat mir ganz klar signalisiert, dass er mich auf keinen Fall verlieren will; die Abteilung würde ohne mich im Moment nur im Notmodus laufen und er kann sich niemand anderen an meiner Position vorstellen.

Das tut mir auf der einen Seite gut, zu hören; auf der anderen Seite kann ich es nicht mehr glauben, weil ich seit Jahren vertröstet werde; an dem Chaos, das mir so zu schaffen macht, hat sich kaum was geändert. Mein Kopf sagt: "Jetzt stell' Dich nicht so an", mein Gefühl wehrt sich inzwischen mit Händen und Füßen gegen die Firma, die mir aber an sich ja nichts Schlechtes getan hat. Aber irgendwie passt es einfach nicht mehr und ich bin komplett demotiviert und einfach...müde.

Ich möchte am liebsten selbstständig sein, habe aber derzeit echt Bammel davor, obwohl mein Gefühl sagt: "Ja! Ich will!", und mein Kopf aber Bedenken äußert. total verzwickt und wahnsinnig anstrengend!

Sorry für den langen Text - ich suche Möglichkeiten, Klarheit zu finden.

Kennt jemand solch eine Situation? Ich danke für konstruktive Impulse und wünsche Euch einen schönen Tag.

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Hallo,

Ich kenne deine Situation sehr gut.
Habe auch eine "einfache Lehre" hinter mir und mich mit Mühe hochgearbeitet, ich habe schon immer gerne unter Stress gearbeitet und kann auch schwer entspannen.
Als ich dann in einer Firma war, wo mehr und mehr das Klima schlechter wurde, hab ich von meinem Körper die Quittung bekommen. Es ist wichtig das sehr ernst zu nehmen.
Ich hätte dir auch direkt die Reha nahegelegt. Hier habe ich mein Körper neu kennengelernt und mehrere Entspannungsübungen ausprobieren können, der Großteil war nichts für mich, aber das war egal, weil zwei Sachen habe ich gefunden, die helfen mir bis heute!!

Ich spielte dann auch mit dem Gedanken der Selbstständigkeit, habe es jedoch (noch) nicht in Angriff genommen. Selbstständigkeit ist sehr stressig und wenn du etwas erreichen willst, heißt dass nicht das du mehr Zeit für deine Tochter oder dich hast. Das sollte einem bewusst sein.
Wieder rum bin ich immer dafür Risiken einzugehen und wer nicht wagt, der nicht gewinnt 😉
Aber überlege dir ob das wirklich von jetzt auf gleich zu 100% umgesetzt werden muss in deiner jetzigen Situation?!

Ich habe mich übrigens nebenbei anderweitig beworben, den Marktwert zu kennen ist nicht verkehrt. Ich habe jetzt auch eine neue Firma gefunden (konnte ich mir tatsächlich aussuchen hatte reichlich Angebote), die Arbeit ist super und seither hatte ich auch keine Panikattacken mehr (sorge aber mittlerweile auch für vernünftigen Ausgleich).
Der Gedanke an die Selbstständigkeit ist immer noch da, ich werde es auch noch umsetzten, aber der Zeitpunkt ist derzeit auch noch nicht passend (gerade schwanger, Haus ist neu gebaut und Rücklagen etwas ausgelaugt) und da ich mich ansich dort wohlfühle, kann ich dort noch etwas bleiben. Es ist wichtig Träume und neue Ziele zu haben, halte daran fest 😊 aber konzentriert dich erstmal auf deine Gesundheit! Nimm die Auszeit an (auch nach 6 Wochen Krankmeldung) wenn es sein muss und nutze die Zeit als Quality time.

Mach die Reha, schau dich nach anderen Jobs um und guck was du noch machen könntest (außer der Selbstständigkeit) atme erstmal durch, ordne alles und dann entscheide und hör auch auf dein Bauchgefühl. 😊

Das wäre mein Tipp. 🍀 Alles Gute dir.

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Ich gebe meiner Vorrednerin 100%ig Recht. Mein Mann haben zu Beginn des Jahres eine ähnliche Situation erlebt, da mein Mann eh schon Medikamente mäßig eingestellt ist waren körperliche Ausmaße gering und ich hab den Notaus rechtzeitig gezogen weil die einzige Möglichkeit um es weiter durchzuziehen nicht mehr denkbar für mich war. Ich bin kein besonders gutes Beispiel für einen super Werdegang, mein Selbstbewußtsein ist nicht groß genug um mich auf die erlernten Fähigkeiten zu bewerben und die "gelernten" (Ausbildung) sind, naja Gastronomie halt. Mein Mann hingegen hat ebenfalls eine Auszeit von 6 Wochen genommen, ist in neuer Behandlung gewesen und nun stabil und hochmotiviert dabei den Gipfel (abgesehen von Selbstständigkeit) seiner Karriere zu erreichen. Selbstständigkeit ist hart, aber dank deines Partners weißt du es eh und brauchst keine Belehrungen. Aber gönne dir die Auszeit, mach die Reha, lass dich freistellen, du stehst vor einer einschneidenden Entscheidung welche viel Zeit verdient hat. Ich bin mir sicher, dass du den Erfolg erzielen wirst, denn du schreibst sehr überzeugt von dir und deinem Business. Aber gönne dir und deinem Business Baby den passenden Start, keinen Druck oder Zwänge. Angst vor dem Scheitern ist ganz normal, derzeit bist du aber vermutlich nicht ganz in der Lage die Rahmenbedingungen abzuschätzen. Es klingt als stündest du unter Druck dich sofort zwischen beidem zu entscheiden. Ich denke derzeit hast du die besten Voraussetzungen um dir eine abgesicherte Auszeit zu nehmen. Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Erfolg für die Zukunft.

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Liebe magnolia.2017,

ich kann dich soo gut verstehen, denn mir geht es aktuell genau so.

Bei mir ist es ebenfalls so, dass ich immer mehr merke, dass ich in einem Burnout stecke und von Tag zu Tag weniger Kraft habe meiner Arbeit nachzugegen.

Ich überlege aktuell auch wie es bei mir zukünftig weitergehen soll und habe eine riesen Angst den falschen Weg zu gehen, was mich dann in ein noch viel tieferes Loch reißt :(

Auch bei mir ist es so, dass ich grundsätzlich in einem Bereich tätig bin, der mich interessiert und wofür ich lange gekämpft habe dort hinzukommen... aber das Abteilungsklima macht mich einfach nur noch kaputt. Sowohl das allgemeine Miteinander als auch die mangelnde Wertschätzung seitens Kollegen / Vorgesetzten machen mir sehr zu schaffen und dann natürlich die vielen Überstunden, so dass man kaum Zeit für Erholung hat und die Wochenenden nicht mehr ausreichen.

Ich hatte ebenfalls vor 1,5 Wochen auf Arbeit einen mentalen Zusammenbruch und bin wie in Trance einfach nur rausgerannt und nach Hause gefahren (ich weiß bis heute nicht wie ich heil nach Hause gekommen bin). Und nun bin ich vom Hausarzt erst mal für 2 Wochen krank geschrieben... so dass ich mich mit den selben Gedanken beschäftigen muss wie du :(

Ich kann dir zwar nicht weiterhelfen, möchte dich aber lieb drücken und dir sagen, dass ich dich absolut verstehen kann und hoffe, dass es dir bald wieder besser geht. Denn kein Job der Welt sollte es wert sein, dass man sich gesundheitlich so kaputt macht!

LG
miss.b 🍀

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Hallo,

also für mich liest sich dein Post so, als ob deine Entscheidung bereits feststeht.

Du möchtest nicht mehr ins Angestelltenverhältnis und hast bereits Vorarbeit für deine Selbständigkeit geleistet.
Ich persönlich würde auf jeden Fall noch die Reha mitnehmen, um körperlich und mental wieder komplett fit zu werden. Quasi für dich selbst die besten Startbedingungen für deine eigene Firma zu haben.

Ich gehe davon aus, dass dir bewusst ist, dass selbstständig = selbst und ständig bedeutet und du einen festen Feierabend (falls du den vorher hattest) dann vergessen kannst. Ich habe mehrere Verwandte in der Selbständigkeit (kein Consulting), für einige war in den ersten Jahren und bei einigen auch jetzt nicht mal an längeren Urlaub zu denken, das Wort Feierabend haben sie, glaube ich, aus ihrem Wortschatz gestrichen.

Die Angst vor dem Scheitern durch den Wegfall der relativen Sicherheit, die ein Angestelltenverhältnis bietet, haben m. M. nach die meisten, die in die Selbständigkeit starten.
Ob du diese Angst überwinden kannst, wird sich vermutlich bei dir in den nächsten Wochen zeigen.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du die für dich richtige Entscheidung triffst.

LG

Nici

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Liebe Nici.

Herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich war ja schon mal selbstständig, damals mit einem Pressebüro, das ich 6 Wochen nach der Geburt meiner Tochter gegründet hatte. Ich hatte vor der Schwangerschaft meine Festanstellung als Redakteurin verloren (Medienkrise) und wusste, dass ich mit Baby quasi unvermittelbar bin; und dass ich alleinerziehend sein würde, hatte sich bereits in der Schwangerschaft abgezeichnet.
Ich bin damals eigentlich gut klar gekommen, allerdings hatte mein Geschäftsmodell einfach seine Grenzen: Man kann nur gewisse Stunden X am Tag schreiben, und weiter geht es eben nicht, außerdem war ich wegen vieler Pressetermine oft abends unterwegs und rutschte dann in in eine toxische Abhängigkeit zu meiner Mutter. Das war dann auch der Grund, warum ich mich wieder fürs Angestelltenverhältnis entschied: Ich wollte nicht mehr auf meine manipulative Mutter angewiesen sein und ich wollte einen Job, bei dem ich nicht mehr abends anrücken muss.
All das ist mir gelungen: Ich bin inzwischen Marketingmanagerin mit dem Schwerpunkt "Social Media Marketing" und "Joint-Venture-Marketing". Das heißt: Ich kann alles von zuhause aus einfädeln und betreuen. Akquisegespräche finden in der Regel nicht abends statt und wenn: Meine Tochter ist kein Baby mehr :-) und mit meinem Freund habe ich eine sehr ausgewogene, harmonische und unterstützende Beziehung. Zudem schreibe ich derzeit an einigen Büchern nebenher; diese will ich selbst online verlegen und vermarkten und somit für passive Einnahmen sorgen, um nicht immer 24/7 den Kopf bei der Arbeit haben zu müssen.

Du hast Recht: Meine Entscheidung ist schon gefallen; ich habe schon einiges eingefädelt in den vergangenen Tagen und seit gestern bin ich ein Stück weiter: Ich habe die Beschriftung meines Fahrzeugs angeschubst und ich werde einen gleitenden Übergang forcieren: Selbstständigkeit nebenher aufbauen und mein Chef kann rein theoretisch meine Dienste als Marketingfachfrau auch buchen, ohne dass ich auf der Payroll stehe. Ich arbeite von zuhause aus so extrem effektiv und diszipliniert und ich wäre endlich dieses HickHack in der Firma los...das sind meine Gedanken :-)

Ich danke Dir für die Zeit, die Du Dir für mich und mein Thema genommen hast.

Schöne Restwoche und LG!

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Auf Burn Out Stufe hätte ich auch getippt.

Rehaantrag ist gut.

Problem, das ich bei dir sehe:
du brauchst dringend Ruhe und gönnst sie dir nicht!

Klar, es geht dir besser, wenn du nicht dort bist. Gutes Zeichen. Wink mit dem Zaunpfahl wo es schief läuft.

Aber anstatt dich auf deine Bedürfnisse zu konzentrieren, rennst du direkt in die nächsten.
Klar, die Vorstellung ist toll und von nichts kommt nichts und wenn du das eine los bist, baust du dir was anderes auf.

Aber gleichzeitig überhörst du dich selbst.
Du rennst mit Vollgas zu dem, was du glaubst zu wollen, als eine Art Ersatz.

Statt langsam ein paar Gänge runter zu schalten. Dein Körper schreit: Wand, Mauer, STOPP
und du drückst aufs Gaspedal! Schneller weiter, damit du die vermeintliche Kurve noch bekommst, weil du die Mauer auf dich zurasen siehst.

Problem dabei: damit kannst du zwar die Burn Out Mauer vor dir umfahren. Wenn du nicht auf dich achtest, fliegst du mit hohem Karacho aus der Kurve und schleuderst sonst wohin (Angst zu versagen, das Risiko ist dir bewusst).


Runter vom Gas. Gang zurück schalten. Langsamer machen. Noch fährst du auf die Mauer zu, aber dass du die Kruve noch bekommen kannst, hast du ja schon den Reha-Antrag gestellt, gesundheitlich aus dem Verkehr gezogen.

Runter vom Gas, damit du in Ruhe schauen kannst, was du WIRKLICH brauchst.

So, wenn du SO weiter machst (mit deinen Erwartungen, Vorstellungen - nicht Komfortzone - sondern mit deinen Ängsten, deinen Gewohnheiten, evtl. auch der Angst vor dem Umdenken) steuerst du weiter in deine Gewohnheitsmuster zu

- Potential
- selbst erarbeiten
- höher/weiter sonst versagen
- viel erreicht, aufbauen darauf
- mit anderen geht es nicht, alleine

Davon umdenken.

Was ist Erfolg für dich?
Viel zu erreichen und weiterhin krank werden dadurch?

Familie und Finanzen vereinbaren zu können?

Dein Potential so zu nutzen, dass du dir die Gesundheit leisten (erlauben) kannst? Stunden, durch viel Erreichen mit wenig tun?

Leistung = Erfolg durch viel tun, mehr tun, noch mehr tun (Gesundheit nun ja), mehr erreichen als andere (Gesundheit hat seinen Preis)


Erfolg kann so vieles sein!

Für mich nach längerer Krankheit ist Erfolg: mein Potential und mein Können so einsetzen, dass ich finanziell alleinerziehend gut leben kann und Leben dabei nicht auf der Strecke bleibt.

Ich muss nicht mehr erreichen als andere. Nur so viel Leistung bringen, mit wenig Arbeitszeit, dass es finanziell gut läuft und Zeit zum Leben bleibt.

Das klappte aber nur, weil ich den Mut dazu hatte, langsamer zu fahren, runter vom Gas zu gehen.
Von außen werde ich oft noch gepuscht schneller zu fahren, weil die Arbeitsautobahnen das so hergeben. Wozu? Ich will nicht auf Kosten meiner Gesundheit/Familie auf der Überholspur sein. Ich mag es lieber kontinuierlich mit weniger "Lebensbenzinverbrauch" so zu fahren, dass ich gut vorankomme und mir Picknicks leisten kann, einfach mal auf einen Parkplatz oder raus fahren, entspannen und dann weiter fahren. Ohne Überholspur. Das brauche ich nicht, weil ich weiß, was ich kann!
Und das, was ich kann, setze ich so ein, dass es für mich/mein Kind gut ist.

Auf der Überholspur könnte ich nicht mehr vor einer Burn Out Wand bremsen und Kraftbenzinverbrauch könnte ich mir krankheitsbedingt gar nicht mehr leisten.

Das was ich kann, muss ich (mir!) nicht mehr beweisen. Ich weiß ja, dass ich es kann. Daher setze ich es nur noch ein. Dort und so, wie es mich nicht kaputt/krank macht, sondern so, wie es mir gut tut. Wirklich gut. Gemessen am Leben, nicht an Idealen, Vorstellungen, Vergleichen.

Viel Gück, dass du eine GUTE Rehaklinik erwischst! Damit du dort lernst dich selbst zu finden, hinter all den Vorstellungen, Ideen, Leistungen .... dass du nicht vor der einen Mauer abbiegst - und mit Vollgas in die nächste rast.