Schlechtes Gewissen

Liebe Leute!
Ich habe so ein ungutes Gefühl und weiß gar nicht wie ich mich verhalten soll.

Mein Chef und ich waren in den Verhandlungen wegen Geschäftsübernahme. (Unternehmungsberatung)
Für ihn wär die liebste Lösung intern zu veräußern.

Nach reiflicher Überlegung (inkl. Bilanzen und Ermittlung Unternehmenswert) und etlichen Gesprächen mit allen Beteiligten (Investoren, Familie) werde ich vom Angebot Abstand nehmen. Der Prozess zog sich jetzt gut 5 Monate, und die Personalstruktur hat sich wesentlich verändert, da der Chef viel (unbewusst) eigeninitiativ Verantwortung an mich anschob und die Mitarbeiter an mich verwies.

Nun plagt mich zunehmend das schlechte Gewissen, das ganze abzublasen. Mitarbeiter bangen um ihre Existenz und ich bin mir über die Tragweite nicht bewusst, was nun auf mich zukommen könnte.

War schon mal jemand in dieser Situation und könnte mir in wenig mitteilen, wie ich am besten mit der mir subjektiv unangenehmen Situation umgehen kann? Das Gespräch über das Entscheidungsurteil findet erst in einigen Wochen statt und bis dahin fühle ich mich ohnmächtig.

Danke

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Ich finde es gibt gar keinen Grund, dich ohnmächtig zu fühlen oder ein schlechtes Gewissen zu haben. Du bist nicht dafür verantwortlich, die Jobs deiner Kollegen zu retten o.ä. Du bist allein dafür verantwortlich für dich und deine Familie eine sinnvolle Entscheidung zu treffen, keine Investition zu tätigen, die Euch womöglich ruiniert, etc. Selbst wenn du dich "nur" mit dem Gefühl unwohl fühlst selbständig zu sein und für Personal Verantwortung zu tragen und doch lieber in einem Angestelltenverhältnis tätig bleiben möchtest - das ist völlig legitim. Genau dazu diesen solche Gespräche.

Wenn das Unternehmen gut da steht wird er jemanden von extern finden, der es übernehmen will. Und wenn die Mitarbeiter alle fähig sind, werden sie im Zweifel einen guten anderen AG finden. Alles nicht dein Problem - maximal deine eigene Stelle sollte dir dann Sorgen machen. Aber wenn du in der Position bist das Unternehmen übernehmen zu können solltest du auch irgendwo anders eine Führungsposition finden können.

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Danke für deine Antwort.

Ja ich für mich selber habe erkannt, dass ich mehr Sicherheiten benötige und risikoscheu bin.

Mein Chef hat mich sehr gefördert und mir erst durch diverse Qualifikationen (auch komplette finanzielle Übernahme) erst diese Position ermöglicht. Aber wohl alles Zweck der Geschäftsübernahme. Deswegen rührt wohl mein schlechtes Gewissen. Dieser Erwartungshaltung (wenn es denn so eine ist) nicht gerecht werden zu können.

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Man darf sich nie zu einem Kauf drängen lassen. Wenn dein Bauchgefühl dir davon abrät, solltest du die Finger davon lassen.

Anscheinend ist das Geschäft ein schlechtes für dich, sonst würdest du es durchziehen wollen. Also ist es die einzig richtige Entscheidung, davon Abstand zu nehmen. Du willst doch sicher nicht in eine Pleite schlittern?

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Woher weis man in der Firma dass Du theoretisch die finanziellen Möglichkeiten hast?

Über meine finanziellen Verhältnisse weis in meiner Firma niemand bescheid.

Hast Du schon irgendwas fest zugesagt oder wird davon ganz selbstverständlich ausgegangen?

Ich würde schleunigst kommunizieren dass der Kauf nicht in deinem Interesse liegt.
Weis nicht ob es klug ist zu warten und dann die Bombe platzen zu lassen...#zitter

Oder hab ich was falsch verstanden ?