Wie regelt ihr die Geldaufteilung/Finanzen in Elternzeit

Liebes Forum,
ich muss euch mein Herz ausschütten. Kurz zu meiner Situation, ich habe ein Kind, kriege mit meinem Freund ein 2. Kind, (ein erstes mit ihm) Hab bis jetzt TZ gearbeitet, bleibe dann ein Jahr zuhause. Wir wohnen (noch) nicht zusammen, werden das jetzt auch erst nicht ändern.
Es ist also so, dass ich meine Wohnung komplett selber eingerichtet habe, pflege, aktuell gerade teure Anschaffungen (Küche...) erledigt habe. Bis jetzt war das auch völlig ok, schließlich ist das meine Wohnung. Er hat nur ein Zimmerchen angemietet, pendelt zwischen dieser und meiner. Oft ist er auch gar nicht da.
Ich werde nur an die 1000 Euro Elterngeld haben. Mich beschleicht das Gefühl, dass "die Mutti" bald 100% der Arbeit erledigt (das ist ok für mich, will ich auch so), ihm den Rücken freihalte, er Karriere macht. Er rechnet mir immer vor, was er (für sich) so sparen kann. Er möchte in ein paar Jahren eine Wohnung für uns kaufen. Alles umkonkret und aktuell nicht der rede wert.
Er verdient gut.
Ich bin nicht verheiratet, nicht abgesichert.
Mir macht das großen Kummer, zumal ich dann zweifache Mutter bin und irgendwie "alles" alleine mache. Um es böse zu formulieren, ich hab angst, dass er denkt, dass er jetzt die Lorbeeren hat, ohne wirklich Verantwortung oder Verpflichtungen zu übernehmen.
Ich bin zu blöd für diese Welt. Das Kind ist aktuell noch gar kein Thema, er fragt auch nicht nach ET oder ähnliches. Er ist nett und großzügig, es kann also sein, dass ich mir viele Gedanken hier umsonst mache oder sie überspitzt darstelle. Dennoch bleibt ein mieses Gefühl in mir zurück und ich weiss einfach nicht wie ich es zu meinen Gunsten fair klären kann. Ich komme mir so blöd vor, so bittend, dabei ist es mein gutes Recht.
Ich weiß auch nicht was ich fordern kann. Ich habe mal gegoogelt und da steht drin, dass der Mann die Differenz zwischen EG und vorherigen Gehalt zahlen muss plus Unterhalt für das Kind. DAs wären 1500 Euro. Soll ich das jetzt so verlangen? Wir sind ja zusammen, auch wenn ich mich alleine fühle.
Hinzu kommt meine Angst, dass ich nicht abgesichert bin. Keine Rente, nichts. Also mit diesen 1500 Euro würde ich wie jetzt leben können.
Ist das zu viel? Zu wenig? Zu dumm?

Wie führt ihr solche Gespräche?
Wie schätzt ihr meine Situation ein?
Was kann und soll ich fordern?

Mich belastet das Ganze, hab Angst um mein Baby.

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Erst das finiazelle regeln und dann ein weiters Kind in die Welt setzten...
Ich und mein ( Mann ) sind auch nicht verheiratet und wir legen unsere Finanzen zusammen. Haben insgesamt so ca. 1.900 bis 2.100€ zum leben im Monat. Ich brauche nie nach Geld fragen. Schließlich haben wir ein Kind zusammen. Das ist selbstverständlich das sich der Mann um die Frau und Kind kümmert. Zumindestens ist das bei unsere Religion so ( ich Türkin er arabisch )

Ich wäre nicht mit einem Mann zusammen wann ich um jeden Cent betteln oder fragen müsste. Und schon garnicht würde ich mit so einem Mann zwei Kinder in die Welt setzten.

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Sie hat schon ein Kind von einem anderen Mann schreibt die TE.

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Was ist denn "Türkisch" und "Arabisch" für eine Religion?

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Wie kommst du auf sowas?

Thema Unterhalt kommt nur wenn ihr nicht mehr zusammen seit.

Besprich damit ihm wie er sich das vorstellt, aber ohne Vorwürfe!

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solange sie nicht mit ihm zusammen lebt würde ich trotzdem den Unterhalt verlangen. Sie sind ja nicht verheiratet und wohnen nicht zusammen. Er ist trotzdem Unterhaltspflichtig. Wäre ja schon dumm darauf zu verzichten! Zumal sie dann noch mehr Stress hätte den Unterhalt einzufordern wenn sie nicht mehr zusammen wären.

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Und das sagt das Jugendamt auch so. Darauf sollte man bestehen wann man nicht zusammen wohnt und auch nicht verheiratet ist.

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hi
ich leg dir ans herz dich mal beim jugendamt beraten zu lassen. Oder caritas. Aber die sind super nett und helfen bei solchen fragen auch weiter!
Dann bist du informiert und kannst ein Gespräch mit deinem freund führen. Aber geklärt gehört das schon. 😊

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Und was soll ihr das beim JA bringen? Die kümmern sich nur wenn es um Unterhalt geht, das ist bei der TE nicht der Fall.

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nein die informieren einen auch bei solchen fragen! Es gehört ja dann auch das sorgerecht usw geklärt! Ich saß da selber drin, ich schreib das nicht einfach so...😉

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Hallo,
Bald bin ich in Mutterschutz und wir haben uns für folgendes finanzielles Modell entschieden:

Jeder hat sein eigenes Konto + Gemeinschaftskonto. Hier werden Miete, Nebenkosten, benötigtes Haushaltsgeld überwiesen von BEIDEN
Kindergeld wird (so die Traumblase) weggespart
Wenn s nicht reicht- zählt es zum Gehalt der Betreuungsperson.

Partner 1: 35 Stunden Arbeit mit normalem Gehalt 

Partner 2: Geld in Elternzeit (auf 2 Jahre gerechnet)

Rechnung als Beispiel:
Partner 1 verdient 2000,00 Netto
Partner 2 hat 600,00 Elterngeld
Macht 100% Gesamteinkommen 2600 Euro

Partner 1: 77% (2000÷2600×100) 
Partner 2: 23% (600:2600×100)

Gemeinsam benötigte Ausgaben (Miete, Nebenkosten, Haushalt - Lebensmittel Hygiene etc) sind zusammen 1500,00 Euro (100% benötigtes Geld)

Also muss Partner 1: 77% von 1500 Euro zahlen 
- 1155 Euro. Der Rest ist für eigene Ausgaben
Partner 2: 23% von 1500 Euro zahlen - 345 Euro.


Das klappt bestimmt auch, wenn man die Miete für beide Wohnungen zusammenzählt.

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Warum wohnt er in einer eigenen Wohnung? Wegen Arbeit?

Was ich vergessen habe, es müssen natürlich auch beide Haushaltskosten eingerechnet werden. Also Drogerie, Lebensmittel, Babysachen, Kinderklamotten, Vereinsausgsben für Kind, Kindergartenkosten für das große Kind etc...

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Sehr guter Ansatz! Hab ich selten gelesen, dass es so fair geregelt wird!

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Darf ich fragen, wie weit du bist?

Wenn ihr das mit den weiterhin getrennten Wohnungen so beibehalten wollt fürs erste, würde ich mich mal mit ihm an einen Tisch setzen und die Rahmenbedingungen besprechen.

Habt ihr denn schonmal darüber gesprochen, ob ihr in absehbarer Zeit heiraten wollt? Wenn das nicht der Fall ist, würde ich dafür plädieren, sich gegenseitig so gut es geht abzusichern. Z.B gegenseitige Vollmacht ausstellen lassen, Patientenverfügung bzw. Gesundheitsvollmacht (wenn z.B. während der Geburt etwas passiert), rechtzeitig vor dem ET ggf. Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklärung abgeben falls das von euch gewünscht ist.
Unverheiratete können auch eine Trennungsfolgenvereinbarung abschließen (wie ist der Unterhalt geregelt, Finanzausgleich für Erziehungszeiten, Sorgerecht etc).

Wenn du dein Elterngeld bekommst und 2 x Kindergeld bekommst, ist deine Lage doch gar nicht soo schlecht. Und es wäre zu überlegen, ob er dir einen Betrag X sozusagen als Mietanteil für euer gemeinsames Kind zur Verfügung stellt.

Auf jeden Fall: Drüber sprechen.

Nicht nur du wirst Mutter, er wird auch Vater!

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Also wenn hast du ab Geburt Anspruch auf kindesunterhalt, das wird nach seinem Gehalt berechnet aber definitiv keine 1500€. Ich würde grob sagen zwischen 250 und 500€. Aber dir steht doch kein Unterhalt zu. Warum auch. Du bekommst Elterngeld weil du mit dem Kind zuhause bleibst. Und ihr seid nicht verheiratet oder sonst was. Dir gegenüber hat er keinerlei Pflichten nur dem Kind gegenüber und auch erst nach der Geburt und nur wenn er die Vaterschaft anerkannt hat.

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Hallo,
als Betreuungsperson hat die TE tatsächlich auch einen Anspruch auf Betreuungsunterhalt, zumindest wenn sie alleinerziehend sein sollte.

Quelle:
https://www.profamilia.de/themen/eltern-sein/finanzielle-und-soziale-hilfen.html

Am Besten erst einmal mit dem Kindsvater in Ruhe über alles reden.

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Oh man, selbstverständlich hat er auch ihr gegenüber Pflichten!

Er muss Betreuungsunterhalt zahlen wenn er leistungsfähig ist!

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Ok, dir steht zu:

1000€ Elterngeld
400€ Kindergeld (2x)
600€ Unterhalt (mindestens, für 2
Kinder)

2000€ Netto sind ja schon mal ne ganze Menge, da kannst du dir überlegen, ob du ihm soweit vertraust, dass er dich entsprechend des Partnerunterhaltes versorgt, oder ob du es doch gerne als finanzielle Unterstützung hättest.

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Hallo.

Frag ihn doch einfach, wie er sich das Familienleben finanziell vorstellt.

Wenn er meint, dass er der Alleinige ist, der so weiterleben kann wie bisher (ohne finanzielle Einschränkungen), dann kannst du ja immer noch tätig werden.

Du kannst ihm ja dann verklickern, dass er unterhaltspflichtig ist und auch das gemeinsame Kind betreuen muss zu Zeiten in denen du nebenher wieder jobben gehst. Denn vom Elterngeld alleine wirst du nicht alles stemmen können.

Das wird er ja wohl einsehen, meinst du nicht?

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Was ist das denn für eine Beziehung, in der sich der Freund nicht für den ET interessiert, nicht in Erwägung zieht mit seinem Kind in einem Haushalt zu leben aber gleichzeitig tönt er wolle bald für alle eine Wohnung kaufen?!

Find ich etwa seltsam. Und in einer erwachsenen, ernsthaften Beziehung müsste es ja mögliche sein einfach mal seine Sorgen anzusprechen und zu schauen, was der Partner vorschlägt. Vielleicht macht er sich ja auch schon Gedanken darüber?!

Und was ist denn mit dem Vater deines ersten Kindes? Zahlt der denn Unterhalt? Wie hattet ihr es damals geregelt?!