Ich bin so ausgelaugt!

Hallo allerseits,

Ich war nicht sicher in welchem Forum ich das hier posten sollte, darum bitte ich um Verschiebung falls es nicht passen sollte.

Ich habe seit einigen Monaten das Problem, dass ich in meinem Job total ausgelaugt bin. Ich meine jetzt nicht nur bei meinem derzeitigen Arbeitgeber, sondern in meinem Beruf im Allgemeinen. Ich kann mich nur noch schlecht konzentrieren, habe dauernd das Gefühl ein einziges Nervenbündel zu sein, habe oft mit einer schlechten Motivation zu kämpfen. Vielleicht noch zur Erklärung: Ich bin Psychologin. All das vorher genannte ist also wirklich sehr schlimm in meinem Beruf. Immer öfter ertappe ich mich dabei, wie mir die Menschen einfach nur auf die Nerven gehen. Ich habe das Gefühl sie saugen mich aus. Auch bei meiner Familie habe ich das Gefühl, dass sie mich in der Hinsicht "missbrauchen".

Dem Opa geht's schlecht? --> Rede du doch mal mit ihm, du kennst ja diese Probleme!
Die Schwester hat Streit in der Beziehung? --> Bitte gib uns doch mal deine Meinung als Psychologin und Tipps was wir da machen sollen.
Die Oma ist schwer krank und die Familie will es ihr nicht mitteilen? --> Ach, bitter erklär du denen doch mal, dass das nicht gut ist.
Irgendwer braucht Hilfe bei der Trauerbewältigung? --> Na komm, Liebes, red doch mal mit dem.
Irgendeine Freundin ist traurig oder depressiv? --> Kannst du denn nicht mal...?
Kindererziehung? --> Ach sag mal, was ist denn deine professionnelle Einschätzung dazu?

Ständig kommen alle mit all ihren Konflikten zu mir und erwarten, dass ich meine ach so professionnelle Meinung kund gebe. Aber das ist meine Familie. Ich will bei meiner Familie nicht immer meinen professionnellen Mantel anhaben! Ich will auch manchmal einfach nur meine Meinung sagen, als Person, nicht als Psychologin, die vorsichtig abwägt. Ich habe das Gefühl alle Welt denkt ich hätte auf Anhieb eine Lösung für alles und wenn dem nicht so ist, dann sind sie enttäuscht. Als wüsste ich nach lächerlichen 5 Jahren Studium einfach alles über die Menschen, ihr Verhalten, ihre Emotionen. Und keiner versteht, dass es echt ANSTRENGEND ist, Psychologin zu sein. Dass es ein besonderes mindset ist, besondere Aufmerksamkeit erfordert, besondere Abgrenzung. Ich zieh mir die "Rolle" morgens bei der Arbeit an wie einen Mantel, möchte ihn doch aber auch manchmal ablegen können. Ich möchte doch manchmal auch einfach nur über andere Themen reden als Konflikte, psychisches Leiden, tiefgründige Fragen zum Leben und dem Sinn von Allem, auf die ich gefälligst als Psychologin eine super durchdachte, unantastbare Antwort haben muss. Ich hab das Gefühl, die Leute machen da keinen Unterschied mehr, zwischen mir als Person, und mir als Psychologin.

Und ich verstehe sie ja alle. Und ich will eigentlich ja auch helfen wo ich kann, weshalb sonst hätte ich diesen Beruf ergriffen? Es wäre doch auch egoistisch mit meiner fachlichen Meinung hinterm Berg zu halten, wenn ich denn eine habe, oder? Oder meine Tipps für mich zu behalten?

Es ist nur so, dass es auf der Arbeit momentan auch sehr, sehr stressig ist. Ich habe zur Zeit sehr viele, sehr komplexe Fälle, die mir einiges an Kopfzerbrechen bereiten. Und es wird mir so langsam aber sicher alles zu viel. Und ist es denn wirklich zu viel verlangt, dass man MICH mal fragt wie es MIR geht? Alle scheinen irgendwie zu glauben, dass es Psychologen nie schlecht geht.

Ich habe sogar schon über einen kompletten Arbeitsbereichwechsel nachgedacht, sprich gar nicht mehr als Psychologin zu arbeiten. Versteht mich bitte nicht falsch: Ich liebe meine Arbeit. Aber manchmal wünschte ich, ich würde einfach in einem handfesteren Bereich arbeiten, wo man am Ende des Tages auch ein klares, konkretes Resultat hat, das man sieht.

Ich weiss auch gar nicht was ich von euch hören will. Supervision hab ich übrigens fast jede Woche mit meiner Arbeitskollegin. Ich hab langsam Angst, dass ich depressiv werde. Stressball hab ich schon durchgeknetet. Ich mache mittlerweile 4 Mal die Woche Sport. Alles was mir bisher beim Abschalten geholfen hat, funktioniert nicht.

Naja, so hab ich es wenigstens mal irgendwo gesagt... oder geschrieben.

Ich danke allen die bis zum Schluss durchgehalten haben... Vielleicht gibt es hier ja Gleichgesinnte. :-)

Liebe Grüsse,

dragonflies #blume

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Ich hab auch einen Beruf, bei dem schon im Smalltalk ganz oft kommt "Du bist doch..., kannst Du nicht...?"


Ich sage konsequent nein. Denn genau wie Du möchte ich meinen Beruf im Spind lassen, wenn ich mich nach dem Dienst umziehe. Ich bin nicht allzeit bereit. Das hat ein bisschen gedauert und auch Konsequenz erfordert, aber mittlerweile wird es akzeptiert.

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Ich weiss, dass ich das so tun sollte. Aber grade erst gestern Abend gab es folgende Situation: Die langjährige Freundin des Schwagers meiner Schwester hatte im Alter von 27 Jahren ein sehr schweres Hirnaneurisma. Sie liegt nun im Koma und keiner weiss wie es weiter geht, ob sie überhaupt überlebt. Das ist natürlich sehr schlimm. Aber meine Schwester kommt mit solchen Ereignissen gar nicht klar. Seit Mittwoch weint sie nur noch. Gestern habe ich meine Mutter besucht und während meines Besuches hat sie meine Mutter angerufen. Sie fing dann wieder an zu weinen, da sagt meine Mutter:"Hier, red doch lieber Mal mit xy." und drückt mir besorgt das Telefon in die Hand.

Hätte ich da einfach sagen sollen:" Du, also im Moment geht es mir nicht so gut und ich hatte einen wirklich beschissen anstrengenden Tag, geh doch mit deinem Ballast zu jemand anderem bitte. "? Das krieg ich nicht hin. Obwohl es gestern wirklich hätte sein müssen.

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Hast Du mit Deiner Mutter wenigstens hinterher darüber gesprochen, dass Du privat nicht allen Ballast aufnehmen kannst, damit sie vielleicht in Zukunft nicht einfach an Dich "weiterleitet"? Rede proaktiv mit Deinen Leuten, damit Du sie nicht im Akutfall abweisen, sondern nut auf die bereits geäußerte Weigerung hinweisen musst, sich aller anzunehmen.

Weiter unten schreibst Du, andere würden den Verweis auf einen Kollegen mit "zu teuer" abtun. Das finde ich dermaßen dreist, da würde ich auch nicht mehr höflich reagieren. Ich kenne keinen Steuerberater, der allen Freunden und Verwandten für lau die Steuererklärung macht. Keinen Anwalt, der mehr als eine kurze, unverbindliche Antwort auf Rechtsfragen gibt und auch keinen Arzt, der von Smalltalk auf Diagnose umstellt (es sei denn, im Smalltalk ergibt sich der Verdacht auf eine schwerwiegende Erkrankung, die sofortiges Eingreifen erforderlich macht).

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Hey
ich glaube, da hilft nur sich abzugrenzen und privates und berufliches wirklich zu trennen. Auch wenn es schwer fällt.
Ich kann dich verstehen, auch wenn ich aus einem ganz anderen Bereich komme und es bei weitem nicht so schlimm ist wie bei dir.
Ich arbeite im Autohaus und ständig will irgendwer was wissen. Warum macht das Auto Geräusche, Wie viel PS hat das neue Modell, warum hab ich eine Mahnung bekommen, warum meldet sich der Verkäufer nicht, warum ist die Lieferzeit so lange, wann kann ich die Räder wechseln lassen? Es nervt mich jedes Mal weil ich keine Ahnung habe worum es in den speziellen Fällen geht, keine Termine mache und auch nicht die Sekretärin der Verkäufer bin. Am allerschlimmsten ist es, wenn jemand ein Auto da gekauft hat. Mittlerweile bin ich echt froh, wenn die Leute woanders kaufen und mich damit in Ruhe lassen. Ich habe das dann so gelöst, dass ich nur noch die Kontaktdaten der richtigen Ansprechpartner an meine Freunde und Bekannten weiter geleitet habe und sie gebeten habe, mit diesem alles zu klären. Das war für mich die beste Lösung um nicht immer zwischen den Stühlen zu sitzen.
Vielleicht kannst du z. B. beim nächsten Mal auch sagen : wenn du eine professionelle Beratung zu deinem Problem möchtest, wende dich doch bitte an meine Kollegin xy, sie kann dir bestimmt helfen. Meine persönliche Meinung ist wohl hier nicht gefragt / kann ich dir gerne sagen / tut hier nichts zur Sache....


Meine Freundin ist Hebamme und immer furchtbar genervt, wenn schwangere "Freundinnen" (von denen man vor der Schwangerschaft ewig nichts gehört hat) alle möglichen Tipps haben möchten und sie ständig was fragen. Sie sagt dann immer direkt, sie sollen das mit ihrer Hebamme klären und sie sich da nicht einmischt

Ich drück dir die Daumen, dass du eine Strategie findest die zu dir passt und dir hilft, die "Anfragen" zu reduzieren.

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Ich danke dir für deine Antwort.

Du hast Recht, mit allen Berufen ist das wohl irgendwie so.

Weiterleiten an Kollegen habe ich schon mehrmals versucht, aber oft kommen dann Aussagen wie:"Ach, ich brauche doch keinen Psychologen!" (Im Ernst?) oder:"Ich red doch nicht mit einem Fremden über meine Probleme." oder es ist zu teuer, oder, oder, oder.

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Hallo meine Liebe,

ich fürchte da helfen nur klare Worte. Wenn du jemand bist der dann trotzdem macht und tut und alle Erwartungen erfüllt die an dich gestellt werden, dann wird es natürlich nicht aufhören. Warum denn auch? Du sagst doch selbst man muss sich abgrenzen, dann tu das. Natürlich sind dann bestimmt Anfangs die Leute irritiert und vielleicht auch eingeschnappt. Aber du musst klar bleiben und den Leuten erklären, dass du auch ein normaler Mensch bist, eine Privatperson, die nicht nur dauernd in irgendwelche Dramen mit reingezogen werden will. Was sagt denn die Supervision dazu? Hast du mir ihr darüber gesprochen? Ein Bekannter von mir ist Dorgenberater in einer Suchtberatung und den sprechen auch dauernd Leute an wegen Alkoholkonsum, kiffende Halbwüchsige Kinder, Schlaftablettenmissbrauch, Computersucht und Handysucht von Kindern usw, usw. Er sagt dann kurz seine Meinung und dass er jetzt privat ist und nicht nach 40 Stunden in der Beratung noch weite mit den gleichen Themen konfrontiert werden will. Wer denn weitere Hilfe benötigt möge sich an eine Suchtberatung in der Nähe wenden oder bei seiner Beratungsstelle anrufen und einen Termin ausmachen. Anders geht es nicht.
Liebe Grüße
Juliane

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Ich kann dich sehr gut verstehen. Meine SchiMu ist Psychologin, wir lassen sie da komplett alleine. Aber sie belastet auch nichts mehr, wenn sie z.B. einen privaten Konflikt m it jemandem hat und der sagt dann "Das hätte dir doch als Psychologin klar sein müssen, dass mich dein Verhalten zutiefst verletzt". Man will ja auch nur mal Mensch sein, man handelt ja selbst als Mensch, bewertet sich da nicht permanent,...

In unserer Familie gibt es aber auch noch Hausärzte, Rechtsanwälte, ich bin Architektin,... glaube mir - es ist bei allen das selbe. Das Telefon beim Hausarzt bezügl. Corona steht nicht still, der Wirtschaftsrechtler soll seinen Senf zum Scheidungsverfahren von xy abgeben und ich werde ständig gefragt was ne neue Heizung kostet, ob sie neu dämmen sollen, ob die Wand vor die ich gucke wohl tragend ist oder ob die raus kann,...


Mach dich davon einfach frei! Kontere mal kokett, setz klare Grenzen,... Wenn du jetzt (offenbar zu Anfang deines Berufslebens) nicht damit anfängst, wann dann?

Was ich sagen will: Du kannst jetzt schmeißen und was "Handfestes" machen, werd Maurer, und morgen kommt dein Nachbar und fragt dich ob du ihm nicht mal eben hier und da und tralalala

Vielleicht wäre das Buch "Fuck it!" von Parkin was für dich ;-)

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hahaha, im ersten Satz wollte ich nicht sagen "wir lassen sie alleine" , sondern "wir lassen sie in Ruhe"

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Danke!

Es ist genau DAS Gefühl. Immer muss man doch alles über jeden wissen, Reaktion vorahnen, darf sich keine Fehltritte leisten, denn "als Psychologin müsstest du doch..."

Und du hast Recht. Mit fast jedem Beruf ergeht es einem so. Ich kann mich abgrenzen wenn es um weitläufigere Probleme geht, aber doch nicht wenn meine Mutter mir das Telefon mit meiner weinenden Schwester am anderen Ende in die Hand drückt, mit der Aussage:"Red doch lieber mal mit xy." und es ist ganz klar was dann alle wollen; nämlich nicht meine Meinung als ihre Schwester, sondern meine Hilfe als Psychologin. Ich bin seit 4 Jahren im Beruf, also noch recht am Anfang, du hast Recht.

Das Buch müsste ich mir vielleicht echt mal zulegen. 😊

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Hi,
verstehe ich absolut - und gerade privat würde ich mich da abgrenzen. Eine befreundete Putzfrau putzt auch nicht kostenlos bei mir, ein Maurer baut mir nicht kostenlos mein Haus...
Welche Arbeitsbereiche würden dich alternativ reizen?
Ist Stunden reduzieren eine Option?

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Ja, aber es ist in diesem Bereich teilweise schwer sich abzugrenzen.

Ich wollte immer nur Berufe erlernen, die hier keine Zukunft hätten:Meeresbiologin, Archäologin, Bibliothekarin, oder bei einem Buchverlag arbeiten.

Stunden reduzieren ist keine Option, nein.

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Ich kann dich sehr gut verstehen, ich selber bin Ärztin.
Kann es sein, dass du ein Problem mit Abgrenzung und Selbstfürsorge hast?
Wie wäre es mal mit einer Mutter-Kind-Kur? Da geht es genau um diese Themen.
Ich arbeite in so einer Klinik und wir haben oft Ärzte oder Psychologen oder Menschen aus anderen sozialen Bereichen mit genau dem gleichen Problem.

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Ohja, bei Ärzten stell ich mir das auch besonders schlimm vor!

Mit Abgrenzung IM Beruf komm ich klar, meistens, aber privat ist das für mich in der Tat schwer. Normalerweise krieg ich es aber besser hin als momentan. Im Moment fühlt es sich so an als seien meine Verteidigungsmechanismen quer über den Boden verteilt und ich krieg sie nicht mehr beisammen.

Ich habe leider noch keine Kinder.

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Was würdest du einer Patientin raten, die dir das sagt:

"Ständig kommen alle mit all ihren Konflikten zu mir und erwarten, dass ich meine ach so professionnelle Meinung kund gebe. "

"Und ist es denn wirklich zu viel verlangt, dass man MICH mal fragt wie es MIR geht? Alle scheinen irgendwie zu glauben,"

Darf ich raten?:

vermutlich: Sie müssen sich abgrenzen.
Sagen Sie Ihrer Familie, dass Sie NICHT immer zur Verfügung stehen.
Sagen Sie Ihrer Familie, dass sie privat hier sind.

Sie können Ihrer Familie auch helfen, in dem Sie Ihnen Adressen geben. Vertrauen Sie Ihren Kollegen. Sie können Ihre Connections nutzen, in dem Sie sagen, wo was zu beantragen ist.

Das ist schon sehr viel mehr, als andere Menschen haben.

Aber ziehen Sie sich selbst raus!
Seien Sie öfter für sich selbst da!

Ihre Familie wird das schon lernen.

Aber nur, wenn sie es Ihnen auch mitteilen und ganz klar sagen, dass Sie nicht der Depp für alles sind.

;-)


So ungefähr erzählte es mir eine Freundin, Krankenschwester, die wegen jedem Mist angerufen wurde.

In akuten Notfällen war sie natürlich immer da. Bei einem Herzinfarkt hat sie natürlich sofort und gut gehandelt.

Aber bei anderen Dingen, hat sie sich das nicht mehr angesehen oder nicht mehr im Detail angehört!
- Du hast Hautprobleme? Arzt xy soll gut sein.
- du trauerst, das ist nachvollziehbar. Schau mal, im Bereich x gibt es Trauergruppen
- nein, ich stehe jetzt NICHT zur Verfügung. Ich DUSCHE gleich und das ist MEIN Bereich.

Wenn es ein Notfall ist, rufe die 112, wenn nicht, dann lass mich jetzt in Ruhe!!!
Später vielleicht. WENN es MIR gut geht, höre ich zu. WENN .....



Es hat wohl geholfen.

Ein paar Schmarotzer sind wohl raus (schont aber ihre Kräfte)
Ein paar sind geblieben..... im Großen und Ganzen haben sie es verstanden. Falls nicht, reicht ein klarer Ton, eine klare Ansage, ein Hinweis (z.B. duschen) und dann wird gemerkt: hoppla, jetzt ist aber gut.

Den meisten hat es geholfen wieder eigenständig zu werden. Selbst zum Arzt zu gehen, statt auf Privatordination zu warten.
Anfangs war es schwierig aus der Bequemlichkeit rauszukommen. Der Schubs aus der Bequemlichkeit war eben notwendig.

Das hat die Stimmung wesentlich verbessert.


Eine Symbiose funktioniert nur, wenn ALLE eine Win-Win- Situation haben.

In deinem Fall ist es ein ausgesaugt werden.


1. Schritt: das was du für andere tust, tu für dich selbst !

Da du vom Fach bist: was würdest du anderen in der Situation raten? Und dann nutze es für dich selbst. Pack dich selbst auf die Couch.
Du bist auch mal dran. Müssen die anderen eben mal warten!
(falls das nicht geht, gibt es Kollegen und die Notfallnummern könnten dir bekannt sein).

Alles andere ist für die anderen unebequem.
Bei dir geht es ums Überleben: untergehen oder für dich selbst zu sorgen.



Alles weitere wie Berufswechsel etc. kommt dann Schritt für Schritt.
Denn selbst wenn du den Beruf wechselst, dein Familie weiß trotzdem wo sie dich packen, greifen, (aus)nutzen kann.
Daher ist der Part immer wichtig, das zu klären und für dich da zu sein.

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Ich weiss genau, was ich dieser Patientin raten würde.
Man ist nur leider selbst immer sein schlechtester Patient. Würde ich meine eigenen Ratschläge mal selber beherzigen...!

Ich hab mir längst abgewöhnt anderen Menschen zu sagen was ich arbeite wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Oft plaudern dann aber andere aus dem Nähkästchen, denken sich nichts dabei und schon geht's wieder los.

Eine längere Auszeit hätte ich sehr dringend nötig. In eine Klinik will ich auf keinen Fall; ich will überhaupt nicht mehr über meinen Beruf oder irgendwas was damit zu tun hat reden, da würde ich das ja wieder NUR tun. Wir fahren Ende April Gott sei Dank 2 Wochen in den Urlaub. Aber das ist noch eine Weile. Und irgendwie scheinen sogar im Urlaub die Menschen mich mit ihren Problemen zu finden. :-D Im letzten Urlaub hatte unser lokaler Fahrer/Guide plötzlich einen kompletten Zusammenbruch vor mir, weil er rausgefunden hatte, dass seine Frau ihn betrügt. Es waren drei kleine Kinder im Spiel, etc... Das nachdem ich einfach nur fragte: "How are you?"
Meine Kollegin zieht mich mittlerweile schon auf, dass ich irgendwie dafür ein Magnet bin, diese Dinge anziehe. Das gibt mir zu denken.Ich glaub ich darf einfach niemanden mehr fragen wie es ihm geht. Aber das krieg ich dann auch nicht hin; ich habe irgendwie nen sechsten Sinn dafür wenn es denn anderen schlecht geht... Wieso treffe ich sonst immer ins Schwarze?

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Weil Du gut bist. Das ist toll und eine Gabe, so empathisch zu sein. Wichtig ist halt, dass Du Grenzen ziehst da, wo es Dir nicht gut tut, anderen zu helfen.

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Könntest du dir eine (längere) Auszeit nehmen?

Bsw. Jakobsweg (nur eine Idee) oder irgendwo wandern gehen.

- hauptsache raus aus der Situation mit Menschen, die deinen Beruf kennen
- Fremden Menschen NICHT sagen, welchen Beruf du hast!
Doof stellen und sagen du seist etwas, das
a) niemanden interessiert (zu langweilig)
b) niemandem von Vorteil ist!

Burn out Klinik oder so würde ich jetzt eher nicht vorschlagen. Zwar notwendig, aber es müsste schon eine sehr gute Klinik sein.
(Erfahrungsbericht einer Freundin: die Hälfte der Mitpatienten war aus dem sozialen Bereich
und unterbezahlte Therapeuten, selbst überlastetes Pflegepersonal, versuchten Patienten auf "solidarischer Ebene ... Sie verstehen doch wie schwer das ist" immer wieder mit in den Berufsalltag einzuspannen.....


Wellness Hotel
oder irgendwas was dir gut tut
und wo du eher nicht auf deine Berufsgruppe stößt

Damit du wirklich wieder zu Kräften und zu dir finden kannst.

Egal ob das nun meditieren in den Bergen, Wellnesshotel mit Massage, Praktikum in einem anderen Beruf (der dir gut tut und keine Mitarbeiter mit Problemen birgt) , eine lange Wanderung oder Zeit mit Tieren ist.