Aufhebungsvertrag

Hallo ihr Lieben,

Ich bin gerade vollkommen fertig.
Ich bin in der 35 ssw und habe gerade von meinem Partner einen Anruf aus der Arbeit bekommen.
Sie haben ihm einen Aufhebungsvertrag vorgelegt, er bekommt bis 31.12. Noch sein Gehalt und eine Abfindung von 20.000€.
Er hat dann mitgeteilt das er den Aufhebungsvertrag nicht unterschreiben wird weil er Papa wird und auf die Arbeit angewiesen ist. Dann haben Sie ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und meinten wenn er den Aufhebungsvertrag nicht unterschreiben tut bekommt er spätestens nächstes Jahr eine Kündigung ohne Abfindung und sie werden alles versuchen diese fristlos auszustellen.
Die Konditionen von dem Aufhebungsvertrag haben Sie auch anderen Mitarbeitern vorgelegt.
Ich bin momentan total verzweifelt...

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Nichts unterschreiben, sich nicht unter Druck setzen lassen und in Ruhe einen Anwalt aufsuchen und auf keinen Fall verzweifelt sein, sondern zuversichtlich.
Alles Gute für euch

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Vielen Dank.
Nein unterschreiben wird er den auf keinen Fall.

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Erstmal Ruhe bewahren. Rechnet euch das mal durch (bedeutet das Gehalt bis Jahresende und sofortige Freistellung?). Könnte ja, wenn jetzt Nachwuchs ins Haus steht, interessant sein, wenn er die ersten Monate zu Hause ist bei vollem Gehalt?
Wie sind die Chancen einen neuen Job zu finden? Bis Jahresende ist ja durchaus Zeit.. ggf Abfindung nach oben verhandeln?, ist ja nur ein Vorschlag und individuell verhandelbar! Wenn sie Druck haben und eine bestimmte Anzahl Mitarbeiter abbauen müssen sind die meist für Gegenvorschläge offen.
Habt ihr ne Rechtsschutz?
Verdienst du ähnlich wie dein Mann? Wäre es ne Option, zb nach Mutterschutz oder zeitnah wieder arbeiten zu gehen, dass Dein Mann zu Hause bleibt?

Wenn es der Firma nicht gut geht könnte es zukünftig ungemütlich werden dort. Könnten sie insolvent gehen, so dass er den Job vll verliert und ihr ohne Abfindung dasteht?

Diskutiert das mal in aller Ruhe!

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Natürlich wäre das zuhause bleiben bei vollem Gehalt top, aber dazu müsste er was neues erstmal finden. In seiner Branche werden Jobs abgebaut und niemand stellt gerade Mitarbeiter ein.
Leider verdiene ich deutlich weniger als er deshalb ist das er zuhausw bleibt und ich arbeiten gehe kein Option.
Insolvent geht die Firma nicht, sie wollen ihre Mitarbeiter gegen billigere Leiharbeiter ersetzen.

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Für eine Firma sind Leiharbeiter teurer als Festangestellte

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Was genau arbeitet dann man denn und in welcher Branche? Wenn ich fragen darf. Eventuell gibt es einen Betriebsrat an dem man sich wenden kann? Mit welcher Begründung wurde der Aufhebungsvertrag erstellt?

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Er arbeitet bei einem Zulieferer für die Automobilbranche, einen Betriebsrat gibt es und ist bereits eingeschaltet. Er hat am Montag einen Termin mit dem Betriebsrat um das ganze zu besprechen. Sie meinten er solle den Aufhebungsvertrag auf keinen Fall unterschreiben weil ihn keine Kündigung erwarten kann. Sie schieben das ganze auf die Corona Situation aber zum 01.06. Sind ca. 30 neue leiharbeiter geholt worden.

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Ich würde es sofort machen.. aber ich kenne ja eure familiäre und berufliche Situation nicht. Bei mir wäre 20000€ ja schon fast ein Jahresgehalt

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Das Problem ist das von den 20000€ noch Steuern abgezogen werden, außerdem haben wir uns vor 3 Jahren eine Eigentumswohnung gekauft wo wir monatlich den Kredit bedienen müssen.

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Ich glaube, ich würde versuchen, 40000 rauszuholen 😉

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Der Betriebsrat hat dem zugestimmt, oder versucht es die Leitung einfach so?

An seiner Stelle würde ich definitiv Rücksprache mit dem Betriebsrat halten. Dass du schwanger bist, ist nicht wirklich ein Hinderungsgrund für das Unternehmen - er ist nur der Mann und fällt keineswegs unter Mutterschutz. Allerdings wäre es vielleicht eine Möglichkeit, die Elternzeit irgendwie entsprechend zu legen, dass er möglichst zeitnah in den Kündigungsschutz fällt. Du bist ja schon in der 35. SSW - er kann ja bereits Elternzeit beantragen und hätte Kündigungsschutz.
Dann bleibt er eben beim Baby und du arbeitest nach dem Mutterschutz gleich wieder.

Die fristlose Kündigung halte ich für heiße Luft. Das muß man in Deutschland immernoch extrem gut begründen. Abgesehen davon muß ein mehrmaliges Fehlverhalten des Arbeitnehmers mit Abmahnungen dem vorangegangen sein. Laß den AG erstmal sich austoben und genieß das Baby. Er kann ja auch gleich Teilzeit in Elternzeit beantragen. So teilt ihr euch vielleicht die Elternzeit rein.

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Der Betriebsrat wusste nichts von den Aufhebungsvertragsangeboten und war komplett sprachlos.
Das die schwangerschaft keine Rolle spielt ist mir bewusst dennoch ist er ja für das Kind unterhaltspflichtig und soweit ich weiß können sie ihn dadurch nicht so einfach wegen Wirtschaftlicher Gründe kündigen.
Er hat am Montag einen Termin mit dem Betriebsrat aber ihn wurde schon gesagt dass die mit der Aktion nicht durchkommen werden. Die wollen Angst verbreiten damit so viele Mitarbeiter wie möglich den Aufhebubgsvertrag unterschreiben.
Das mit der Elternzeit haben wir noch in der Hinterhand, die muss 7 Wochen im voraus beantragt werden und der Kündigungsschutz beginnt 8 Wochen im voraus.
Wir warten jetzt mal ab was der Betriebsrat am Montag sagt und schalten gleichzeitig noch einen Anwalt ein.

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Den Unterhalt könnte und müsste er vom Alg 1 auch bezahlen, sein. Selbstbehalt ist dann auch wesentlich niedriger. Wären ca 880 bwz 960 Euro. Das wäre kein Grund.

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In Anbetracht der derzeitigen Situation halte ich es für falsch, auf absolute Konfrontation zu gehen.

Die Automobilindustrie wird in Deutschland immer mehr eingestampft bzw. weiter ins östliche Billiglohngebiet verlagert. Das wär ohne Corona alles etwas langsamer gekommen, aber es wäre auch so gekommen.

In unserer Region sind in den letzten 2 Jahren alle großen Zulieferer "verschwunden", die Arbeitsplätze sind für immer weg.

Wenn er als Einer der Ersten einfach mit der kleinen Ausscheideprämie geht, dann kann er sich in Ruhe einen Job suchen, bevor es die anderen X Mitarbeiter auch tun, das kann ein entscheidender Vorteil sein.