Rechtens?

Ein etwas kurioses Problem

Mein Mann kommt heute nach der Arbeit zu mir und erzählt, dass sich ein Mitarbeiter über ihn beschwert hätte (arbeitet in der Produktion). Er hätte während der Arbeit geredet, so die Aussage des Chefs.
Er duldete von meinem Mann keine einzige Antwort, nichts und hat ihm zur Auswahl folgende Punkte gegeben: er streicht ihm 30 Stunden von seinem Konto oder er wird gekündigt, er dürfte sich aussuchen was er möchte.
Also erstens sagt mein Mann, er redet ganz üblich mit den Kollegen, wenn zwecks der Arbeit Fragen aufkommen, sonst nichts und er wüsste nicht, wer sich beschwert haben sollte.
Der Chef scheint gerade allgemein ganz kuriose Sachen zu machen, kündigt u.a Mitarbeiter, die seit x Jahren dabei sind und stellt dafür neue unerfahrene Leute ein. Mein Mann sagt aus, dass es eine Masche ist, jetzt ihn rauszuekeln.
Mein Mann ist von der Sorte, "Klappe" halten, bis Dezember arbeiten und dann eine neue Arbeit suchen (im Dezember läuft der Vertrag aus, der Chef verlängert bestimmt nicht).
Ich bin von der Sorte, das geht gar nicht. Wenn er sich auf Gespräche nicht einlässt, dann eben ab zum Anwalt. Dass was der nämlich macht, ist so nicht rechtens und wenn nie jemand seinen Mund aufmacht, dann kommt er immer und immer wieder davon... Da hat keiner was von gewonnen.
Meinem Mann geht es, wie gesagt darum, dass er dann noch zumindest ein paar Monate Arbeit hat in dieser Pandemiezeit.

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Die Kündigung würde ich lachend riskieren, ggf. auch gleich mal ankündigen dass man das gerne vorm Arbeitsgericht bespricht und das würde ich auch durchziehen wenn er nicht eine Akte voll Abmahnungen hat.
Im besten Fall springt da eher noch ne Abfindung raus. Zu verlieren hat er doch eh nix wenn der Vertrag bald ausläuft.

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Genau so sehe ich das eben auch! Danke

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Würde ich auch so händeln. Ruhig ordentlich auflaufen lassen, gerade bei einem Zeitvertrag.

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Was meinst du denn überhaupt mit "geredet"? Gelästert über andere? Denn eine normale kurze Unterhaltung unter Kollegen, die die Arbeit nicht beeinträchtigt, kann ja nicht verboten sein?

Auf keinen Fall die Minusstunden akzeptieren, im gleichem Atemzug aber auch klar machen, dass der Kündigung nun wirklich jede Grundlage fehlt.

UND: jetzt nen neuen Job suchen und nicht erst im Dezember! Und dran denken 3 Monate vorm Ende des befristeten Arbeitsvertrages dem Jobcenter Bescheid zu geben, falls man noch nichts neues gefunden hat oder nichts, was direkt am Januar anschließt.

Habt Ihre eine Rechtsschutzversicherung, die auch Arbeitsrecht abdeckt? Im Zweifel würde ich dann einen Anwalt mal nen netten Brief schreiben lassen.

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Denn eine normale kurze Unterhaltung unter Kollegen, die die Arbeit nicht beeinträchtigt, kann ja nicht verboten sein?

Genauso stellt der Chef es hin... Total absurd und wie gesagt, mein Mann konnte wohl abolsut kein einziges Wort dazu sagen. Er hat ihm direkt dieses Ultimatum gestellt.
Habe ihm auch Gesa, er soll nicht akzeptieren und überhaupt erst unterschreiben und wenn der nette Herr Rute fragt, wofür er sich entschieden hätte, soll er sagen, dass er mit seinem Anwalt redet.
Es gab nicht mal eine einzige Abmahnung...
Das mit dem jetzt bereits Job suchen, habe ich ihm auch schon gestern gesagt! Danke!

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Wie ist das Gespräch denn auseinander gegangen?

Ich würde meinen Chef mal fragen, wo im Vertrag steht, dass man während der Arbeit nicht reden darf.

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Hi,
so eine Situation ist der Anfang vom Ende.

Auf dem Arbeitsamt anrufen, um sich arbeitssuchend zu melden und auch erzählen was da abgeht. Und dann bewerben, bewerben, bewerben.

Ich war 18 Monate in der Buchhaltung, in einem metallverarbeitenden Betrieb. Angefangen Feburar 2019. Im Januar 2020 wurde ich für Sachen in 2018 "schuldig" gesprochen.

Auch Verstand die GF nicht, das eine Ausgangsrechnung so lange offen ist, bis sie fällig ist. Und das es dazwischen nichts gibt.

Und die Anschuldigen wurden immer absurder, und absurder. Heinz Becker Life bei Stromberg.................................

Im Mai war ich 3 Wochen mit Panikatacken daheim, kannte ich bisher, bin 47 Jahre, nicht. Telefonierte mit dem Arbeitsamt, die mir erklärten das das Bossing/Mobbing ist, und nahmen mich Arbeit suchend wieder auf.

Ende Juni, platzte mir der Kragen. "Wir kommen doch auf keinen Nenner" Herr Maier, sagte ich schon lauter zum GF, "Dann kündigen Sie mich doch, dann sind sie mich los!!!!!"

Und GsD kündigte er mich, zum 31.7.2020. Ich war im Dezember 2017 schonmal so froh, gekündigt worden sein, da ging es aber nahtlos über in die nächste, befristete, Arbeit. Da war die GF auch schon über 75 Jahre alt, hier auch.

Jetzt leck ich erstmal meine Wunden, und versuche wieder an mich zu glauben. Bin fleissig am bewerben, und freu mich auf die nächsten Kollegen und Chefs, die irgendwann dann kommen.

Alles Gute für Euch!!!

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so eine Situation ist der Anfang vom Ende.

Sehe ich leider genauso