Hallo zusammen,
die Frage richtet sich an Personaler oder andere, die mit Arbeitszeugnissen zu tun haben.
Ich kann dieses Zeugnis nicht wirklich einschätzen.
Im Zeugnis steht natürlich noch die Auflistung meiner Tätigkeiten - die lasse ich hier weg - es geht rein um die Beurteilung.
Frau X hat stets eine gute Leistungsmotivation. Sie übernimmt immer wieder auch Aufgaben, die nicht in ihren unmittelbaren Arbeitsbereich fallen. Sie stellt fachlich hohe Anforderungen an sich, die sie erfüllt.
Frau X wendet ihre Fachkenntnisse mit Erfolg in ihrem Arbeitsgebiet an.
Sie arbeitet sicher und selbständig.
Die Qualität ihrer Arbeitsergebnisse erfüllt in vollem Umfang die Anforderungen, Arbeitsumfang und Arbeitseffizienz sind gut.
Wir sind mit Frau X Leistungen voll zufrieden und zählen sie daher zu unseren guten Mitarbeiterinnen.
Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Mitarbeitern ist stets vorbildlich.
Frau X wird als fleißige und freundliche Mitarbeiterin allseits sehr geschätzt.
Auch im Publikumsverkehr mit Bürgern und deren vielfältigen Anliegen zeigt sie stets großes psychologisches Geschick.
Mit ihren guten Umgangsformen waren wir stets voll zufrieden.
Vielen Dank vorab für ein Feedback!
Welche Note/Beurteilung hat dieses Zeugnis?
Eher eine 3 als eine 2. Vor den ganzen 'voll' fehlt das 'stets' - mit stets wäre es eine 2. Eine 1 wäre 'vollste' plus 'stets'.
Schräg finde ich den Satz: 'Auch im Publikumsverkehr mit Bürgern und deren vielfältigen Anliegen zeigt sie stets großes psychologisches Geschick.' Da die Zufriedenheit der Bürger nie erwähnt wird, könnte man da 'reininterpretieren, dass Du die Bürger ordentlich verarscht hast, ohne dass sie Dir irgendetwas nachweisen konnten.
Grüsse
BiDi
Der Satz mit dem psychologischen Geschick steht bei allen Kolleginnen. Wir müssen da oft sehr feinfühlig, manchmal auch etwas energischer vorgehen, von dem her macht der Satz Sinn. Ob er unbedingt in ein Zeugnis gehört, ist fraglich. Es ist ein Zwischenzeugnis, was ich von meinem damaligen Chef (Bürgermeister) erhalten habe als er nicht mehr zur Wahl angetreten ist und auf Wunsch für jeden ein Zeugnis verfasst hat.
Ich bin aktuell im Zwiespalt ob ich mich nochmal beruflich neu orientieren möchte oder nicht, deshalb ist mir ein Feedback für das Zeugnis wichtig.
Danke
Ich hätte es jetzt auch als 2-3 gewertet.
„Sie übernimmt immer wieder auch Aufgaben, die nicht in ihren unmittelbaren Arbeitsbereich fallen.“ und „ Auch im Publikumsverkehr mit Bürgern und deren vielfältigen Anliegen zeigt sie stets großes psychologisches Geschick.“ könnte auch eine Verpackung sein für „sie mischt sich in Dinge ein, die sie nichts angehen.“
Najja, diese Forumlierung steht bei uns allen. Wir helfen uns bei Engpässen immer gegenseitig und brauchen eben auch Fingerspitzengefühl oder mal Autorität, wenn die Bürger was wollen.
Ich schätze mal, mein Ex-Chef hat es gut gemeint und der Schuss geht ggf. "nach hinten los".
Woher ich weiß, dass der Satz bei allen steht....
Eine Kollegin hat sich (erfolgreich) wegbeworben, wurde aber auch darauf angesprochen und hat es uns erzählt. Dadurch haben wir alle festgestellt, dass wir psycholoisches Geschick besitzen....und eben auch andere Aufgaben wahrnehmen (aber das ist in unserem Team selbstverständlich).
Ich habe mit dem Nachfolger ziemliche Probleme. Deshalb ist es mir wichtig zu wissen, wie sein Vorgänger meine Arbeitsleistung eingeschätzt hat.
Hey!
Ich bin nicht vom Fach, sondern musste mal für eine Person ein vergleichbares Zeugnis schreiben.
Für mich liest es sich als Laie, der nur einmal so einen Text mit dieser Adjektivliste geschrieben hat, nach einer 2. Überall ein "voll" vor geschrieben- zack, fertig. 2. Dazu passt auch "gute Kollegin". Gut = 2.
Wenn aber die Menschen vom Fach bei diesem Zeugnis Bauchschmerzen haben, würde ich den Schreiber selbst fragen, was er sich dabei gedacht hat und es ggf vorher nochmal professionell prüfen lassen.
Ich empfinde den Text auch nicht unbedingt als schriftsprachliches Meisterwerk- ggf hat der Verfasser nicht viel Erfahrung vorzuweisen.
Liebe Grüße
Schoko
Dieses Zeugnis ist „einfach so“ geschrieben worden. Ohne große Hintergedanken und Berücksichtigung der Zeugnissprache. Das sollte jeder, der damit beruflich zu tun hat sofort erkennen. Nimmt man die strengen Zeugnisformulierungen als Bewertungsbasis, dann handelt es sich hier um ein „befriedigend“ mit einigen kritischen Hinweisen. Aber das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht so gemeint.
leider umso schlimmer. jemand wollte ggf. etwas gutes schreiben und es hinterlässt bei jedem ein mulmiges gefühl