"ich habe meine Arbeit geschafft"

Angelehnt an das untere Thema lese und höre ich oft, dass man ja auch Mal bei der Arbeit im Internet surfen oder quatschen kann, weil man ja "seine Arbeit geschafft" hat. Ich frage mich, wer definiert das denn? Mir fällt aktuell kein Beruf ein, wo man Mal fertig ist und nichts mehr zu tun hat, sofern man arbeiten will. Ich arbeite im Büro und wir haben immer Arbeit. Bei uns gibt es kein "fertig". Klar hat man das Nötigste erledigt aber es gibt immer Dinge die man tun kann, sei es die Ablage, alte Fälle Nacharbeiten wo etwas fehlt oder einfach Dinge schneller zu Ende führen. Ich habe lange nebenbei in der Gastro gearbeitet, auch da kenne ich kein fertig. Selbst wenn wenig Gäste da waren, hatte man immer was zu tun, nämlich die Dinge die man bei viel Betrieb nicht schafft.

Also, seid ihr wirklich fertig mit eurer Arbeit oder bleiben die ungeliebten Dinge einfach weiter liegen obwohl Zeit da wäre diese zu erledigen?

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Das ist bei uns Dauerthema.

Wir arbeiten in einer Branche, in der wir noch die nächsten 50 Jahre einen Berg von "Hätten wir eigentlich schaffen müssen" vor uns her schieben werden.

Es gibt ja auch das Sprichwort "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!"

Wenn ich das so leben würde, wären ich, viele Kollegen & Partner und alle Mitarbeiter im Burnout.

Wir hatten vor kurzem erst wieder die Diskussion, wie Zusammenarbeit (zwischen verschiedenen Berufsgruppen, die nicht umsonst jeder eben SEINE Berufsgruppe gewählt hat) verbessern.

Die Antwort ist immer "zusammen leben" (Spaß haben, Feiern, Team-Tage...). Und es kommt immer das Gegenargument: Ja, aber die viele Arbeit...

Ich bin froh um jede Führungskraft, die dieses Argument rigoros ablehnt. Das wird so dauerhaft nicht funktionieren!

Und deswegen arbeite ich daran, dass alle in meinem Umfeld verstehen, dass ein Mensch an einem Tag nur begrenzt viel schafft.

Und wenn es mal schneller geht: Nutzt die Zeit für Kontaktpflege, Kaffe Küchen Gespräche etc.

Du wirst immer Leute haben, die das ausnutzen. Oder die deutlich weniger schaffen als andere. Deswegen kannst du aber noch lange nicht alle gezielt ins Burnout führen...

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Da hast du völlig recht, aber ich denke ihr redet aneinander vorbei. Der TE geht es ja nicht um das wichtige Netzwerken, Spaß zusammen haben usw, sondern um etwas völlig anderes:

Um Kollegen, die während der regulären Arbeitszeit zocken, surfen etc mit dem Argument "sie wären mit ihrer Arbeit schon fertig".

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Genau das meine ich. Es geht nicht um den kurzen Plausch an der Kaffeemaschine sondern um die Leute die der Meinung sind, ihre Arbeit sei getan und sie hätten für den Rest des Arbeitstages nun frei für ihren privaten Krempel.

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Doch, es gibt ein "Fertig" bei mir. Ich nehme meine Arbeit nicht nach Hause. Auf der Arbeit habe ich meine Aufgaben. Einige müssen zeitnah erledigt werden, andere zu einem bestimmten festen Termin. Ich brauche auch meine Freizeit, um die Akkus aufzuladen. Menschen, die ständig erreichbar sind, ständig für die Arbeit da sind, brennen irgendwann aus.

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Darum geht's doch gar nicht.
Ich meine die Zeit bei der Arbeit, also die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit.

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Es gibt einige, die schaffen die Arbeit in kürzerer Zeit als den 8 h Arbeitszeit...was dann? Wenn es weiter nichts zu tun gibt und man früher mit seiner Arbeit fertig ist...

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Ich bin tatsächlich an manchen Tagen nach 2 Stunden "fertig". Wiederum würde ich an anderen Tagen auch in 24 h nicht fertig werden.
Ich habe einen festen Abschnitt im öffentlichen Dienst. Im Homeoffice gilt die Devise: "man muss seine Arbeit halt schaffen". Wann ist egal. Hauptsache man ist zu den Telefonzeiten erreichbar.

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Ich habe eine Freundin, die als bürokauffrau den papierkram für ein kleines Unternehmen machte (kenne mich leider nicht genug aus um zu erklären, was sie genau machte 🙈). Sie beschwerte sich jedenfalls regelmäßig, dass die Arbeit, die sie bekam, wenn sie langsam arbeitet, für ca 3 Stunden reicht. Ihr Chef wusste das auch, hatte aber nicht mehr und fand es ok 🤷🏻‍♀️🤷🏻‍♀️, sie surfte sehr viel im Internet und so. Das ging Jahre so,irgendwann hat sie die Zeit genutzt, um nach einem anderen Job zu suchen und hat dann gewechselt. Auf Dauer war die langeweile, die sich natürlich zunächst toll anhört, für sie eine Qual

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So ging es mir auch vor meiner Elternzeit. Ich werde mir auch definitiv einen anderen Arbeitgeber suchen. Ich kenne das von früheren Arbeitgebern gar nicht. Da habe ich eher die Arbeit von 1 1/2 Personen erledigt und ständig Überstunden geschoben. Bei meinem derzeitigen AG sterbe ich vor Langeweile. Vor allem aber nagt es am Selbstbewusstsein.

@TE: Ich bearbeite Akten. Wenn ich die Akten durch habe, bin ich fertig. Manche Akten liefern Arbeit für mehrere Tage, manche nur für ein paar Stunden/Minuten. Leider muss ich dennoch meine 8 Stunden absitzen. Für mich ist diese Langeweile sehr frustrierend. Ich mag nicht jeden Tag stundenlang im Internet surfen.

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Nein, das gibt es bei uns nicht, weil wir volle Vertrauensarbeitszeit haben.

Wenn nach 2h das Tagewerk geschafft ist, klappt man halt den Rechner zu.
Dafür werden zu stressigen Zeiten auch schon mal 14h/Tag geschafft (sollen die MA nicht, ergibt sich aber).

Und ja, die Arbeit endet. Fehlen Unterlagen, müssen diese beim Kunden angefragt werden. Solange kann man diesen Fall nicht weiter bearbeiten. Liegt ein Antrag bei der Behörde, muß die Genehmigung abgewartet werden.
Ein leerer Postkorb ist eben ein leerer Postkorb.

Ich fände es eher schräg, wenn man versucht irgendwie die Arbeitszeit zu füllen.
Mir sind MA lieber, die 5h konzentriert durcharbeiten, als MA die ihre Arbeitszeit so halb produktiv abbummeln.

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Hallo,

ich arbeite in einer Bank und in der Tat: wenn ich sage ich bin mit meiner Arbeit fertig, dann ist auch nix mehr zu tun. Ich definiere unter meiner Arbeit aber auch nicht nur das nötigste sondern inklusive Ablage usw.

Wenn ich fertig bin, nutze ich je nachdem ob ich vielleicht noch einem Kollegen helfen kann die Zeit für private Dinge. Was soll ich sonst tun?

Ich komme mir damit aber auch immer komisch vor, da meine Kolleginnen dann auch öfters sagen sie machen dann Ablage und sowas oder Sachen die liegen geblieben sind. Sowas gibts bei mir halt einfach nicht: Ablage mache ich sofort und liegen bleibt nix? Ich hab eine Kategorie „bei Gelegenheit“ und die erledige ich einmal die Woche und fertig…

Ob dir das jetzt weiter hilft weiß ich nicht aber es kann durchaus sein dass man einfach fertig ist im laufe des Tages 😊

LG

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Redest du von der Arbeitszeit im Büro, auf der Baustelle, in der Produktion, im Lager, in Kita/ Schule/Hort... Oder auch vom Homeoffice?

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Bei uns gibt es kein fertig.
Ich arbeite in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und wir sind nie fertig.
Bei uns ist es leider Personell auch so schlecht besetzt, dass teilweise Kollegen keine Pause machen.
Es ist traurig, wie die Bereiche "zu Grunde" gehen und das Personal verbraucht wird.

Und ich denke es liegt eher an den Kollegen und deren Einstellung. Wir haben einige, die wir mit auffangen, die am Handy rum daddeln und alle Stunde rauchen gehen und dann gibt es die Engagierten, die sich ein Bein ausreißen.
Zudem liegt es einfach auch am Pflichtbewußsein, der Einstellung zur Arbeit und Moral.
Die ist bei Einem höher als beim Anderen.
Langeweile sollte es bei uns also nie geben.


Alle, die Zeit haben und sich langweilen dürfen also gerne zu uns kommen und helfen :)

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Wenn alle Aufträge abgearbeitet sind, alle Angebote und Rechnungen und alle Mails und alle Telefonate geschrieben sind, ist meine Arbeit fertig, daran gibt es nichts zu rütteln. Wenn andere dafür eben 9 h brauchen und ich nur 5, stimmt irgendwas nicht. Und ja ich mach nicht nur schnell schnell.