Runter vom Lebensstandard

Hallo
Wir sind in Folge der Arbeitslosigkeit meines Mannes in eine finanziell vorher nie dagewese Situation geraten.
Er hat vor 2 Jahren einen top bezahlten Job verloren , hat aber nach ein paar Monaten etwas anderes gefunden, aber er verdient nur noch die Hälfte.
Das konnte dadurch dass er sich bewusst für eine Position mit weniger Verantwortung und aber geregelten Arbeitszeiten entschieden hat, Keim Großkonzern mehr, sondern Mittelstand.
Seine betriebliche Altersvorsorge kann er auch nicht mehr so aufrecht erhalten.
Aber das nur nebenbei.
Ihm geht es besser, er stand kurz vor einem Burnout und jetzt ist er wieder viel ausgeglichener.
Wir mussten allerdings unseren Lebensstandard anpassen.
Und da wollte ich wissen wie ihr damit umgegangen seid, also diese da auch Erfahrungen mit haben.
Das Firmenautomit dem Stern war weg, jetzt ein gebrauchter Koreaner.
Unser Haus konnten wir bisher halten, aber notwendige Rücklagen für Sanierung etc fehlen, so dass wir überlegen uns zu verkleinern, also schon was Eigenes aber eher eine Wohnung und kein großes EFH mehr.
Ich verdiene durchschnittlich, aber finanziell reißt die Einkommens Einbußen meines Mannes schon eine Lücke.
Urlaub ist jetzt auch nicht mehr in Top Resorts möglich, sondern normale Hotels eben.
Unser Sohn hat das bisher kaum gespürt, er bekommt jetzt halt nicht immer Markensachen.
Wir können nicht mehr wöchentlich essen gehen und auch sonst sind Dinge wie Wellness und Kurztrips nicht mehr drin.
Das Umfeld fragt natürlich und wir gehen da auch offen mit um.
Aber ich denke mir, es ist schon win Scheitern oder?
Ich komme aus einem wohlhabenden Elternhaus und meine Eltern hatten nie solche Einkommensverluste zu beklagen, hatten immer genug Geld für was auch immer.
Ich komme schon klar und bin mir auch bewusst dass es nicht ungewöhnlich ist wenn es finanziell auch mal bergab geht.
Also, wie sind eure Meinungen dazu?

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Du fragst nach meiner Meinung: du scheinst sehr damit zu hadern, sonst würdest du diesen Post nicht verfassen. Was trägst du denn zu eurem Lebensstandard bei und wie ist deine Jobsituation?

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Nachdem du nicht antwortest (schade, hier geben sich viele Mühe, deine Frage zu beantworten!) hier ein paar Sätze:
- mein Eindruck ist (korrigiert mich) dass du keinen Job hast. Da finde ich es absolut nicht angebracht solche Posts zu machen. So ich dir einen gut bezahlten Job und trage etwas bei zum Familieneinkommen.
- spart. Dass ihr offensichtlich trotz gutem Verdienst vorher keine Rücklagen habt ist fatal. Fängt unbedingt jetzt damit an Rücklagen zu bilden. Schaut, was ihr irgendwie streichen oder verkaufen könnt (Abos, Lieferdienst, Coffee to go, Süssigkeiten, Fleisch, Frisör, Nägel machen ...) und legt so viel ihr könnt monatlich zurück und richtig an und wenn es nur 10€ sind. Sparen und richtig mit Geld umgehen ist keine Frage des Einkommens sondern der Einstellung. Google mal Frugalismus.

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Schade, dass du nicht zuerst ordentlich den Text und die Frage gelesen hast, bevor du mit Unterstellungen arbeitest.

Sie schreibt eindeutig, dass sie selbst durchschnittlich verdient.

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du kommst aus so einem tollen Eletrnhasu, wieso verdeinst du nur durchschnittlich?
wir könnten jeden Tag essen gehen, ich gebe von meinem Geld aber leiber an Menschen, die es brauchen und koche selbst.
und Urlaub wird auch überbewertet. wir hatten heuer im Sommer gar keinen Urlaub, da ich eine brisante Baustelle hatte und den ganzen August durch täglich auf der der Baustelle war.
anscheinend sind dir materielle Dinge aber sehr wichtig.
ist dein Lebenstil so wichtig?

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Ich denke, dass du bisher sehr privilegiert gelebt hast und nun bist du auf den 'Standard' runter.
Scheitern ists vielleicht finanziell, aber es ist ein Sieg wenns um die Gesundheit deines Mannes geht.

Ich habe mal wen kennengelernt der wegen einem Burnout sein Leben ruiniert hat. Er warf alles hin, wurde obdachlos. Fing mit Drogen an, kam ins Gefängnis. Kam dann in eine Einrichtung für Obdachlose und bekam einen WG-Platz zugewiesen. Er traut sich nicht sein Leben selber in die Hand zu nehmen. Er will da nicht mehr weg.

Wenn ihr das Große Haus eh nicht mehr braucht, verkauft es. Der Markt ist gerade auf nem Peak und wer weiß wie lange das so weiter geht. Dann habt ihr sicher genug für eine ETW und Rücklagen für eventuelle Notfälle

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„Aber ich denke mir, es ist schon win Scheitern oder?“

Ein Scheitern worin? Es scheint mir eher so, dass ihr vorher auf einem zu großen Fuß gelebt habt ohne an etwaige Eventualitäten zu denken. Andernfalls hättet ihr doch etwas zur Seite gespart.
Aber ein Scheitern wäre das für mich nicht. Dein Mann hat noch einen Job, ihr könnt euch noch ernähren und hin und wieder euch auch mal was leisten (auch wenn etwas weniger als vorher).
Ich komme aus einer sparsamen Familie, die sich wirklich nicht viel leisten konnte. Auch während meines Studiums bin ich nicht in Reichtum geschwommen. Das merke ich auch heute noch: Ich brauche nicht viel.
Wenn du selber sagst, dass du aus einer anderen Familie kommst, kann ich mir vorstellen, dass es erstmal ein Umdenken erfordert.
Aber ehrlich, braucht man es wirklich? Dann fahrt ihr halt nicht in die teueren Resorts oder gönnt es euch nur mal alle 5Jahre… Und jede Woche muss man auch nicht auswärts essen. Wenn ihr dann Essen geht, gönnt ihr euch einfach etwas tolles und freut euch einfach umso mehr.
Und es könnte ja immer noch sein, dass einer mal einen besser bezahlten Job bekommt. Und dann habt ihr aus der Erfahrung gelernt und spart etwas zur Seite.

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Alles was Du schon als Scheitern ansiehst, wenn man es nicht hat, haben Familien im ganz normalen Leben nicht.
Ich kenne einige, die sich schon jahrelang garkeinen Urlaub mehr leisten können, geschweige denn Top Resorts. Mercedes braucht auch keiner unbedingt und jede Woche essen gehen auch nicht, genauso wenig wie oft vollkommen überteuerte Wellnesstempel - usw. usw.
Du bist nicht unter die Armutsgrenze gefallen sondern vielleicht nur beim normalen Bundesbürgerdurchschnitt angekommen, das ist zwar eine Umstellung als Wohlhabender, aber nichts, mit dem man hadern muss.
Unbezahlbar ist dafür, dass es Deinem Mann bessergeht, einen Burnout stelle ich mir schrecklich vor und mancher endete im Suizid.
Schiele nicht nach Deinem wohlhabenden Elternhaus - das hilft Dir nicht - sondern richte Dich in dem Leben ein, welches es nun eben für euch gibt - es ist lange noch nicht das Schlechteste.
Mit Deinem Sohn habt ihr wahrscheinlich gesprochen, was los ist und normalerweise versteht ein Kind auch Einschränkungen, wenn es nicht vollkommen maßlos verwöhnt - und verzogen;-) wurde.
Meine Enkelin z.B.legt überhaupt keinen Wert auf Markensachen - sie müssen ihr gefallen und passen, mehr nicht, sie ist 15 und weiß, dass ihre Eltern keine Großverdiener sind.
Alles eine Sache des Umgangs mit neuen Situationen - Du schaffst das schon.
LG Moni

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Naja. Erst dachte ich "oh, die Armen". Aber es klingt eher so, als ob ihr vorher alles ausgegeben habt ohne drüber nachzudenken.
Alleine schon, dass keine Rücklagen da sind.
Ansonsten seid ihr wohl einfach in der Realität angekommen. Dein Sohn bekommt jetzt nicht immer Markenklamotten. Ist das wirklich ein Problem? Ich kenne persönlich niemanden der seinem Kind immer Markenklamotten kauft, egal ob man sich es leisten kann oder nicht.
Versuche doch mal zu sehen was ihr gewonnen habt. Deinem Mann geht es viel besser und auch sonst lebt ihr jetzt einfach "normal".

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Hallo, ich kann dich total gut verstehen. Wir haben auch einen sehr hohen Lebensstandard und ich fände es sehr traurig diesen aufgeben zu müssen. Mein Mann und ich arbeiten beide in Leitungspositionen und haben 3 Kinder. Allerdings haben wir uns bewusst gegen Eigentum entschieden, zumal die Schwiegermutter noch ein Eigenheim in bester Lage besitzt, was an meinen Mann geht irgendwann. Dann wäre zu überlegen verkaufen oder selbst dort wohnen. Somit haben wir monatlich einen mittleren 4 stellingen Betrag zu Verfügung, der alle Kosten deckt und genug übrig lässt. Aber man muss natürlich auch sagen dass all dies nicht zu Lasten der Gesundheit gehen sollte. Sollte dies der Fall sein, stünde für mich außer Frage mein Lebensstandard runterzufahren. Auch wenn es schmerzt.

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Naja, sorry scheitern ist es nicht. Nur ein wenig abspecken……

Ja, so ist das normale Leben im Mittelstand. Herzlich Willkommen….klar ist es erstmal schwer, aber ihr habt euch echt sicher gefühlt. Bei solch einem Einkommen, mich würde eure monatliches Einkommen jetzt echt interessieren-geht mich aber nichts an, ist es natürlich unangenehm aber sorry, keine Markenklmotten, keinen Benz mehr, keinen Urlaub im Luxus Resort, wöchentliches Essen gehen, gibt schlimmeres, nähmlich total Ausfall von deinem Mann , um dann komplett runter zu tauschen.

Verdienst du mit? Dann jetzt aufstocken oder anfangen.

Was mich an eurer Stelle grübeln lassen würde ,so ganz ohne Rücklagen da zustehen. Da wart ihr vielleicht etwas naiv.

Ihr werdet jetzt Sachen, die euch vorher als selbstverständlich waren, ganz anders wahrnehmen und vielleicht mehr genießen.

Majonjon

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Ihr hab doch noch alles was ihr braucht.

Ich würde meine generelle Einstellung versuchen zu ändern

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

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Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Ich finde Du solltest stolz auf Deinen Mann sein. Er hat gesehen, dass es so nicht mehr weiter geht, steuerte auf einen Burnout zu evtl. auch Depression. Er hat die Notbremse gezogen, wohlwissend das es Einbußen geben wird. Aber Du sagst doch selbst er ist viel ausgeglichener. Das ist was zählt für Eure Familie. Viele schaffen das nicht, oder wollen es sich nicht eingestehen und arbeiten sich kaputt nur um den Status beizubehalten für die Familie und die "lieben Freunde".

Ich finde Ihr habt alles richtig gemacht. Und Euer Sohn merkt bestimmt auch, dass sein Vater besser drauf ist und mehr Zeit hat.

Lg