Unmotiviert wegen Überlastung

Hallo zusammen,

ich weiß nicht was ich mir durch dieses Posting erhoffe aber schätze mal möchte einfach mal meinen Frust loswerden und vielleicht hören ob das sonst noch wer kennt.

Seit Beginn der Corona Krise sind wir auf der Arbeit überlastet. Wir haben dauerhaft zu wenig Personal. Momentan fangen wir die Arbeit von 4 Kolleginnen auf die nicht mehr da sind. Es wurden zwei neue eingestellt. Die aber noch lange keine Hilfe sind, da noch nicht richtig eingearbeitet. Eher verursachen diese noch mehr Arbeit da man sie einarbeiten muss.
Nächsten Monat gehen zwei Kollegen in Rente. Ersatz steht noch nicht und auch wenn wird hier die Einarbeitung auch ca ein halbes Jahr dauern.

Kurz gesagt wir haben mehr Arbeit als die letzten Jahre aber dafür weniger Personal.

Das führt bei mir zu einer Art Teufelskreis:
Ich habe Berge an Arbeit aber kann mich nicht motivieren richtig durchzustarten weil es Gefühlt nicht weniger wird. Momentan vertreten wir auxh an Corona erkrankte Mitarbeiter. Ich hab also extrem viel zu tun Bin aber gleichzeitig nicht effektiv am arbeiten, da es zu viel ist und ich langsam nicht mehr kann. Klingt paradox aber ich habe irgendwie kapituliert. Klar ich weiß das ist mein Job und ich werde dafür bezahlt und muss mich zusammenreißen aber es ist so verdammt schwer.

Hin zu kommt der Kinderwunsch, am liebsten wäre ich jetzt in Elternzeit aber das ist eine andere Geschichte.

Wie komm ich nur aus diesem Teufelskreis wieder raus?

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Naheliegend wäre es, dir einen neuen Job zu suchen. Angenommen du wirst schwanger, musst du auch in diesem Zustand mit der Arbeit klarkommen.

Viele Grüße

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Das fände ich aber nicht so toll dem neuen Arbeitgeber gegenüber und auch für mich selbst. Vielleicht bin ich wenn ich ne Zusage für eine neue Stelle hab schon schwanger. Da wäre ich da schon unten durch und müsste mich nach der Elternzeit erst mal "neu einarbeiten"

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Okay und mal ganz böse gefragt, wie stellst du dir das jetzt bei einer Schwangerschaft vor? Dauerhafte Krankschreibung wegen Stress oder BV?

Wie stellst du dir deine berufliche Zukunft vor? Mit Kleinkind einen Job zu finden ist deutlich schwieriger als in deiner jetzigen Position.

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Ihr müsst akzeptieren, dass ihr die Arbeit all dieser Personen nicht zu 100% übernehmen könnt. Das ist nun mal Fakt und wenn ihr alle so weiterackert seid ihr die nächsten, die krank sind.

In welchem Beruf arbeitest du denn?

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Google mal die Stufen zum Burnout. Vielleicht hast Du schon mehr als den halben Weg hinter Dir. Und dann solltest Du dringend dafür sorgen, dass der Weg nicht weiter geht.

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Darf ich fragen, in welcher Branche du arbeitest??
Gastronomie? Pflege?

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Das kann auch in so ziemlich jedem Büro passieren. Viele glauben, das ist "nur Büro" da findet man schnell Ersatz und sowieso kann das ja im Grunde jeder. Dem ist aber leider nicht so. Es war schon vor meiner EZ extrem schwer, (gute) Leute für's Büro zu finden und es ist jetzt sicher nicht einfacher geworden

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Und natürlich auch in allen anderen Bereichen. Bei meinem Mann suchen sie immer Leute für die Produktion aber finden niemanden.

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Ich würde als erstes mal mind. 1 Woche Pause also Urlaub machen und den Reset-Button drücken.
Gleichzeitig, wenn du das noch nicht.machst unbedingt irgendwas zur Stressreduktion (Meditation, Yoga, Achtsamkeitstraining).
Und dann auf der Arbeit das was da ist in Aufgabenpakete schnüren, die dann auch mal erledigt sind. Und ausblenden, dass noch 20 daneben liegen (ist schwer weiß ich). Manch einem helfen to-do Listen.

Und ganz wichtig, es ist nicht möglich dauerhaft 110% zu fahren. Phasen wirklich konzentrierten Arbeitens in hoher Produktivität sollten aufgefangen werden durch leichtere Arbeit. Sonst läuft man ins Burn-Out mit der Erwartubgshaltung immer Hochleistung zu bringen.

Was mir auch hilft, an so Tagen wo nix läuft, kleine Selbstmotivationen schaffen (wenn ich diese Aufgabe jetzt mache dann ist Mittagspause in der Sonne, oder so. Irgendwas, was kurz glücklich macht. Klingt ganz doof, aber manchmal beobachte ich aus dem Fenster kurz die Vögel und dann bin ich gleich 10% entspannter).

Zum Schluss, einsehen, dass man es nicht alles schaffen kann. Ihr könnt nicht 4 Personen ersetzen, da muss im Team oder von der Führungskraft definiert werden wo die Prioritäten liegen und was hinten runterfällt.