Normales Verhalten des AG gegenüber Schwangeren?

Hallo Zusammen!

Ich arbeite seit Beginn meiner Tätigkeit im Home-Office und dementsprechend unpersönlich ist das Verhältnis zu KollegInnen und Vorgesetzten.
Ich bin in der 15 SSW und habe auf Nachfrage wie ich meinen Mutterschutz beantrage nur geschrieben bekommen, dass ich das in einem internen Online Portal mache. Ich habe dort nichts gefunden und meine direkte Vorgesetzte wollte mir heute helfen, aber weil wir so viel zu tun haben ging das unter (was nicht so schlimm ist). Wir werden es bestimmt demnächst zusammen machen.

Wir haben einen Betriebs Kindergarten und auch dazu konnte man mir keine weiteren Infos geben, was Anmeldung etc. betrifft, ich sollte mich bei dem KiGa selbst melden. Inzwischen habe ich das auch geklärt.

Genau dasselbe gilt für den Ablauf der EZ, mir wurde nur gesagt ich soll mich melden wenn ich wieder zurück will.

Insgesamt ist das ja nicht dramatisch, aber ich fühle mich überfordert und alleine gelassen weil ich erst seit einem Jahr bei dem Arbeitgeber bin und mich daher generell mit Anträgen nicht so auskenne und zum ersten Mal schwanger bin. 😄

Ist das generell so?

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Hallo 😊

Also du musst nichts davon „beantragen“. Du schickst deinem AG einfach die Bestätigung deiner Schwangerschaft die du beim Frauenarzt bekommst. Somit weiß er dann auch ab wann du im Mutterschutz bist.
Wenn dein Bauch eichner dann auf der Welt ist musst du deinem AG nur mitteilen wie lange du Elternzeit nimmst. Beachte hier die Frist von 7 Wochen. Sprich du hast nach der Geburt 1 Woche Zeit.

Und das war‘s 😊

Alles Gute 🍀🥰

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Bauchbewohner* sorry 🤣

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Ich hab ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Chef, aber richtig Ahnung wie ich Dinge beantrage (EZ) hatte er auch nicht 😂 er hat mich dann an die Personalabteilung verwiesen und das war okay.

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Bei uns muss man sich auch viel selbst kümmern. Über Umwege habe ich erfahren dass einem eine Beratung zusteht. Bei uns läuft auch viel über interne Portale oder Word Vorlagen😂.
Du bist in der 15. Woche, da ist auch noch viel Zeit.

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Klingt wie ein ganz normales Verhalten🤷‍♀️ ich musste der Personalabteilung einfach den Geburtstermin schicken und habe dann zurück bekommen ab wann ich in Mutterschutz gehe. Meine vorgesetzte musste dann die Gefährdungsbeurteilung mit mir machen. Da du mehrheitlich im HO bist, ist da vermutlich nichts spannendes dabei. Ich durfte halt nicht mehr das Werk betreten und hatte dann auch wieder 100% HomeOffice mit der Ausnahme der Einarbeitung.

Bei uns gibt es ein Formular für die Beantragung der Elternzeit. Es geht aber halt auch einfach schriftlich - im Endeffekt, was soll dir dein AG großartig dazu sagen? Er darf dir ja keine Empfehlungen aussprechen 😅. Wie lange du elternzeit nehmen willst, ist ja dir überlassen.

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Und viel mehr Anträge gibt es dann ja auch nicht 😅

Du musst ihm mitteilen, dass du schwanger bist und bis eine Woche nach der geburt, wie lange du in elternzeit gehen willst und vor Ende der elternzeit dich mal melden zwecks wie wann wo was und überhaupt du zurückkommst. Also ob du teilzeit arbeiten willst etc.. Da würde ich mich so 6 - 4 Monate vor Ablauf mal melden. Aber das liegt ja in ferner Zukunft für dich.

Die mutterschaftsleistung musst du bei deiner Krankenkasse beantragen.

Das ist eigentlich alles.. du darfst keine Überstunden mehr machen und nicht gekündigt werden - das ist vielleicht nett zu wissen 😅

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Ich hab mich um alles selbst gekümmert und war völlig überrascht, als mein AG mir dann vorgefertigte Anträge zukommen lies und mir sogar netterweise Gehaltsnachweise zusammen gestellt hat für den EG Antrag (hatte mir schon alle selbst zusammen kopiert 😂😂).

Also das ist eigtl einfach nett, wenn der AG dir so entgegen kommt. Ansonsten teilst du die Elternzeit (wie schon erwähnt) nur mit. Auch Mutterschutz musst du nicht „beantragen“. Ab 6 Wochen vor ET darfst dz nicht mehr arbeiten (ja, es gibt Ausnahmen, aber ich denke das ist hier irrelevant), ebenso 8 Wochen nach Geburt.

Wie es mit dem Betriebskindergarten läuft, weiß ich nicht. Aber grundsätzlich ist es ja nicht verkehrt, sich direkt an den zu wenden ;)

In der 1. SS ist man echt erschlagen von den ganzen Infos. Grade auch mit Elternzeit und Elterngeld (ja, das ist ein Unterschied! Wusste ich auch lange nicht!), Kindergeld, Krankenversicherung und pipapo… 😂😂


Ich hab mir damals auf Pinterest mehrere Übersichten angeguckt und mich dann rein gelesen, das war ein guter Einstieg :) vllt hilft dir das :)

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Liest sich alles ganz normal.

Mutterschutz musst du nicht beantragen. Du holst dir einfach zwischen der 20. und 30. Woche die Bescheinigung fürs Mutterschaftsgeld und gibst diese ausgefüllt bei der Krankenkasse ab. Die Regeln alles mit dem AG. Wann der Mutterschutz beginnt weißt du ja selbst.

Nach der Geburt Elternzeit fristgerecht anmelden, und gut ist.

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Wie alle schon geschrieben haben musst du nur Mitteilen, nicht beantragen;-)

Ich habe noch einen Tip für dich!
Solltest du in Erwägung ziehen ggf. 2 Jahre oder mehr Elternzeit zu nehmen (dies ist ja unabhängig vom Elterngeld!! ) solltest du von Anfang an 2 Jahre beantragen. Früher zur Arbeit zurück zu kehren ist oft einfacher als zu verlängern. Wenn du, nach dem du ein Jahr beantragst hast noch das 2. Jahr Elternzeit nehmen möchtest muss der AG dem zustimmen. Wenn du 2 Jahre genommen hast und sogar noch ein 3. nehmen möchtest musst du nur die Frist einhalten, aber dein AG kann dir dieses nur mit sehr triftigen Begründungen verwehren. Nur das du es mal gehört hast.
Entscheiden wie du/ihr Elternzeit nehmt, müsst ihr natürlich selber!

Eine schöne weitere Kugelzeit!

Snuppy2014 (19+4)

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Im Gegensatz zu den anderen finde ich nicht normal, dass man dir die betrieblichen Abläufe nicht erklärt. So sollte es nicht laufen. Bei uns bekommt normalerweise jeder neue Kollege einen älteren Kollegen an die Seite gestellt, der ihn einweist, die Abläufe erklärt und bei Fragen zur Verfügung steht. Das sollte selbstverständlich sein, ist es in manchen Unternehmen aber leider nicht.

Nun bist du schon ein Jahr da und brauchst diesen Kollegen nicht mehr. Trotzdem wird es sicherlich bei euch innerbetriebliche Vorgaben geben, wie die Dinge abzulaufen haben. Nichts anderes ist es ja, wenn die "Anträge" über das Intranet gestellt werden müssen. Hier bei Urbia regt man sich regelmäßig über das Wort "Antrag" auf, dabei wird das von vielen synonym verwendet, auch wenn es kein Antrag ist.
So oder so geht das am Kern deiner Frage vorbei.

Bei uns ist (logischerweise) die Personalabteilung für die offizielle Beantwortung solcher Fragen zuständig. Dahin würde ich mich an deiner Stelle bei Fragen wenden, wenn die Kollegen oder dein Chef nicht Bescheid wissen.

Ich weiß aus meiner beruflichen Tätigkeit, dass es Unternehmen gibt, die solche Dinge völlig lax handhaben, aber auch Unternehmen, bei denen es genau das Gegenteil ist. Arbeitet man in letzterem und steht sowieso schon auf der inoffiziellen Abschussliste, sind solche Fehler gern genutzte Anknüpfungspunkte um denjenigen rauszukicken oder rauszuekeln. Man sollte daher schon schauen, dass man die Vorgaben einhält.

Eine Sache vielleicht noch: Online ist nicht schriftlich. Da würde ich also nochmal nachhaken, ob dein Arbeitgeber die Mitteilung wirklich online haben will. Im Gesetz ist nämlich die Schriftform vorgesehen und bei Nichteinhaltung ist deine Mitteilung formell unwirksam, zumindest wenn man nach Gesetz geht.

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Es geht doch gar nicht um die Einarbeitung bei dem Text sondern um den Umgang mit schwangeren. Was hat das damit zu tun, ob man einen älteren Mitarbeiter zur Einarbeitung zur Seite gestellt bekommt?

Ich habe meiner elternzeitvertretung in den 6 Wochen Einarbeitung auch nicht beigebracht, wie man sich bei uns "schwanger" meldet. Das ist ja nun kein alltäglicher Vorgang.
Das einzige, was mich bei den anderen Beiträgen irritiert, ist, dass alle schreiben, man würde ja selbst wissen, wann man in den Mutterschutz geht. Das habe ich doch tatsächlich schriftlich von meinem AG erhalten 🤷‍♀️ und würde da auch nachfragen, damit keine Unklarheiten bestehen.

Gekündigt werden kann sie jetzt ja auch vorerst nicht mehr, weswegen ich auch den ganzen Absatz zu "interner abschussliste" nicht verstehe 😅. Also klar, man kann dann nach der elternzeit gekündigt werden - aber das kann man auch, wenn man sich regelkonform verhält.

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Ich verstehe den Post der TE anders als du.

Sie hat Fragen zur Anmeldung des MuSchu, zur Anmeldung in der Kita und zur Rückmeldung nach der Elternzeit.
Zu all diesen Themen gibt es bzw. gäbe es, wenn wir eine Betriebskita hätten, einen internen Ablaufplan bei uns im Unternehmen. Insofern finde ich es merkwürdig, dass im Unternehmen der TE NIEMAND weiß, was zu tun ist.

Ja, nicht jeder Mitarbeiter wird schwanger, aber dass ihr wirklich niemand was dazu erzählen kann, wie die Anmeldung in der Kita abläuft? Schon merkwürdig.

Also bei uns in der Firma hilft man sich gegenseitig, wenn Fragen auftauchen. In der Firma meines Mannes ebenfalls und in den Firmen von Freunden ebenfalls. Ich kenne das überhaupt nicht, dass es ausschließlich heißt: "Informiere dich selbst."

Natürlich hat das nichts mit Einarbeitung zu tun, aber was sind denn das für Kollegen und Vorgesetzte der TE? Ok, sie schreibt ja selbst, dass sie aufgrund von Corona und Home-Office ein eher distanziertes Verhältnis haben. Das kann ich ihr sofort bestätigen. Ich würde mich in dieser kühlen distanzierten Arbeitsatmosphäre überhaupt nicht wohlfühlen und wundere mich, dass alle hier das normal finden.
Ich finde es furchtbar und wüsste, auf wen ich mich zukünftig verlassen kann: nur auf mich selber.

Aktuell ist sie unkündbar, aber es wird eine Zeit nach der EZ geben. Sofern sich dann die Regelung von Urlaubsanträgen, Krankmeldung etc. geändert hat und keiner der TE Bescheid gibt - Halleluja. Echt klasse Arbeitgeber, bei dem man nur durch Fehler lernt 👍

PS: Ja, ich (Anwältin) habe es tatsächlich schon erlebt, dass Leute wegen einer falschen Krankmeldung und ähnlicher Dinge gekündigt oder zumindest abgemahnt. Oder dass gesagt wurde, du hast die EZ nicht schriftlich angemeldet, Pech gehabt. Oft sogar und meist, wenn das Verhältnis eh schon angeknackst ist. Ich finde es also wirklich schade, dass man die TE so ohne jegliche Information lässt. Sie kann es ja fast nur falsch machen. Es ist ihr zu wünschen, dass ihr keiner etwaige Fehler ankreidet und vor allem, dass sich das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten bessert.

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Hallo,

bei uns, großes Unternehmen, mehrere 1000 Mitarbeiter, ist es auch so, dass man sich alle Infos selbst zusammen suchen muss bzw. im Intranet findet.

Wenn man es aber einmal geschafft hat den Vorgesetzten und der Personalabteilung die Schwangerschaft offiziell mitzuteilen, geht alles seinen Gang, man bekommt Infoschreiben, die Mutterschutzfristen werden berechnet und verbucht. Und die Personalabteilung war auch immer sehr hilfreich, was Rückfragen anging.

Ich weiß nicht, ob dir folgende Infos noch fehlen:

Weshalb ich aber eigentlich schreibe, was hier zur Vollständigkeit noch dazu gehört und viele nicht wissen, als Arbeitnehmerin hat man einen Anspruch darauf, dass Termine zur Schwangerschaftsvorsorge, wenn sie während der normalen Arbeitszeiten liegen, als Arbeitszeit angerechnet bekommt. Steht auch im Mutterschutzgesetz. Theoretisch sollte man versuchen Termine außerhalb zu bekommen, aber das ist praktisch bei normalen Arbeitszeiten nie der Fall.
Wie das mein Arbeitgeber regelt war nur sehr schwierig zu finden, ging aber dann problemlos.

Außerdem muss noch eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt werden.