Hallo ihr lieben, ich wollte fragen, ob jemand weiß, wie es mit einem Beschäftigungsverbot im Bürojob wegen Stress und psychischen Druck aussieht. Ich bin derzeit in der 16 ssw und arbeite beim Rechtsanwalt als Rechtsanwalts und Notarfachangestellte der Beruf war auch schon vor der Schwangerschaft sehr belastend für mich, da kaum auf die Mitarbeiter, gerade als Auszubildende Rücksicht genommen wird und unfreundliche Chefs und hinterhältige Kollegen leider normal sind.
Bevor ich von meiner Schwangerschaft erfahren habe, habe ich sämtliche Bewerbungen geschrieben, um den Arbeitsplatz zu wechseln. Dies habe ich aber als ich erfuhr Schwangerschaft zu sein, sein lassen.
Nun kommt aber das Problem dazu, dass in nächster Zeit weitere vier Kollegen weg sind und wir sowieso schon sehr knapp belegt sind. Und die Kollegen die gehen, sind gerade die netteren gewesen. Das heißt, dass nach der Zeit die hinterhältigen Kollegen quasi alleine da sind und wenn man so sieht meine Ansprechpartner sein würden und mir gegenüber noch weisungsbefugnisse hätten.
Ich bin jetzt im 1. Lehrjahr, welches aber schon so gut wie abgeschlossen ist. Nach der Geburt würde ich aber sowieso eine Weile in Elternzeit gehen, weswegen ich, wenn ich die Ausbildung fortsetzen möchte, sowieso im 2. Lehrjahr einsteigen müsste.
Derzeit bin ich noch bis Mittwoch krankgeschrieben und habe meinen nächsten Frauenarzttermin erst am 14.06, bis dahin weiter krankschreiben wäre auch nicht gerade optimal. Könnte mein Hausarzt mir auch ein Beschäftigungsverbot ausstellen? Und würden das Ärzte überhaupt machen, obwohl es "nur" Stress und psychische Belastungen sind?
Stress am Arbeitsplatz Bürojob BV?
Ich verstehe, dass dich die Situation psychisch belastet, aber hinterhältige Kollegen, die du ungern als Vorgesetze hättest, und eine (vorübergehende) Unterbelegung sind keine Gründe für ein BV. Entweder es wird dir seitens deines Gyn ein medizinisches BV ausgestellt, weil du ein hohes Risiko für eine Fehlgeburt / andere medizinische Risiken aufweist oder es wird dir seitens deines AGs aus Arbeitsschutzgründen ausgestellt, weil er dich nicht anderweitig Schwangeren gerecht einsetzen kann. Beides ist hier nicht der Fall, demnach bleibt dir nur die Krankschreibung. Bedenke hier nur, dass du nach 6 Wochen ins Krankengeld rutschst und das für die Berechnung deines Elterngeldes nicht herangezogen wird. Diese Monate gehen also mit 0 Euro ein.
ja ist mir bewusst, hätte gedacht es wäre aufgrund des Ausmaßes dennoch möglich, aber Außenstehende können das vielleicht auch nicht zwingend nachempfinden nach meiner Beschreibung oder falsch verstehen. Suche mir halt andere Arbeitsstelle und dann mal gucken
du bekommst doch schwanger keine andere Arbeitsstelle, ist die Chance als Mutter schon extrem gering
Ist doch super! Dein Arbeitgeber muss das Mutterschutzgesetz befolgen und da es sich um Anwälte handelt werden sie das ja wohl auch tun.
Heißt: Du arbeitest was in deinen (8h?)-Tag passt und was nicht reinpasst wird eben auch nicht erledigt, fertig. Kündigungsschutz gilt ja auch.
Einfach nicht stressen lassen und auf’s Gesetz bestehen!
ja das schon, aber leider muss ich dennoch 9 Stunden täglich arbeiten, hab zwar nun ausgleichstag aber ansonsten ist es meinem Chef egal. Aber war ja eh am überlegen zu wechseln, vielleicht wäre das die bessere Option
Hallo Amelie,
auch dein Hausarzt kann ein BV aussprechen - das kann JEDER Arzt, nicht nur der Gyn.
Der Arzt muss entsprechend darlegen, warum eine Weiterbeschäftigung das Leben von dir und/ oder dem Baby gefährden würde.
Sprich am Besten mit ihm/ ihr und schildere deine Situation.
Ich erlebe es allerdings, dass sich Ärzte damit oft schwertun.
Selbst für mich ist es schwer, eines zu bekommen.
Ich hoffe, eines ab der ca. 21. SSW zu bekommen.
Ich neige zu Blutungen und bin in der Schwangerschaft mit meiner Tochter schon in der ca. 25 SSW schwer am HELLP Syndrom erkrankt und habe ein sehr hohes Wiederholungsrisiko. Ich soll Stress soweit wie möglich vermeiden...
Und meine Tochter hat Pflegegrad 3 und ist schwerbehindert.
Dadurch habe ich leider ohnehin schon einen hohen Belastungspegel.
Trotzdem ist es für die Ärzte einfacher, mich einfach krankzuschreiben.
Ich wünsche dir alles Gute und drücke dir die Daumen!
Es ist ja auch nicht die Aufgabe des Hausarztes, es ist richtig, das er sich schwer tut. Es dient dem Schutz von Leib und Leben.
Zu entscheiden, dass die Ausbildung das falsche ist und man im falschen Betrieb gelandet ist, dafür gibt es die Probezeit.
Natürlich ist jeder Arzt dazu befugt, jedoch ist das Problem ja hier ganz klar nicht medizinisch.
Der Arbeitgeber hat ihren Arbeitsplatz so zu gestalten, das er sicher für eine Schwangere ist. Das heißt auch Ruhe und Rückzugsorte ermöglichen.
Es tut mir wirklich leid, wenn man sich den ganzen Tag zur Arbeit quälen muss und dann auch noch schwanger da sitzt und einfach unglücklich ist.
Aber das BV ist ein Schutz von Schwangeren und Ungeborenen, wenn die Schwangere es nicht schafft ihr Kind unbeschadet bis zum Mutterschutz zu bringen und dieser Schutz wird viel zu häufig ausgenutzt
Zu viel Druck und Stress im Job können durchaus gefährdend sein.
Ich hatte in den letzten Wochen vor meinem HELLP Syndrom sehr viel Stress auf der Arbeit, weil ich unbedingt Jahresabschlüsse fertig bekommen musste und auf der Arbeit den größten Teil der Zeit mit Herzrasen da saß, weil ich mich beeilen musste und unbedingt fertig werden wollte und musste.
Und dann lag ich mit beginnender Präeklampsie und HELLP in der 25. SSW im KH.
Noch einmal werde ich für meinen Teil nicht so doof sein und das nochmal so machen.
Deswegen kann ich nur raten, da sehr achtsam mit sich zu sein und keinerlei Risiken einzugehen.
Mein Risiko, das wieder zu bekommen, liegt zum Beispiel bei über 60%...
Dein Arzt (egal ob Gyn oder Hausarzt) darf dir ein BV nur ausstellen, wenn der Stress bei dir Symptome auslöst die dein Leben oder das deines Kindes gefährden. zB frühzeitige Wehen, Blutungen, Depression, etc. Solange es "nur" um allgemeines Unwohlsein bzw Stress geht, darf dir kein BV aus medizinischen Gründen ausgestellt werden. Du bist selbst dafür verantwortlich bei deinem Arbeitgeber auf die Einhaltung der Mutterschutzrichtlinien zu bestehen und dir eine "dicke Haut" zuzulegen. Also max. 8,5 Stunden (+Pause) arbeiten am Tag. Ausreichend Möglichkeit kurz durchzuatmen etc.
Ich kann dich gut verstehen, dass dich die momentane Situation belastet. Ich habe selbst einen sehr stressigen Job mit viel Verantwortung und sehr unkollegialen und rücksichtslosen Umfeld. Ich habe sehr gekämpft um mich selbst bestmöglich zu schützen und trotzdem hat die Überlastung ab der 18 SSW leider zu frühzeitigen Wehen geführt. Erst ab diesem Zeitpunkt konnte mir ein BV aus medizinischen Gründen ausgestellt werden.
Ich würde schnellstmöglich einen Wechsel des Ausbildungsbetriebes anstreben. Das sollte ja möglich sein, auch in der Schwangerschaft. Ob es nun noch sinnvoll uns überhaupt machbar ist, das vor Abschluss des ersten Ausbildungsjahres zu tun, das weiß ich natürlich nicht. Aber dann wäre wenigstens die Hürde für den Wiedereinstieg nach der Geburt nicht so hoch.
Also ich kenne tatsächlich Frauen die wegen weniger ins Beschäftigungsverbot geschickt wurden. Das war eher so "in nächster Zeit soll es stressig werden wegen eines neuen Projekts, da habe ich zu meinem Arzt gesagt ich möchte lieber zuhause bleiben". Find ich persönlich zweifelhaft, aber bei dir geht es ja schon in Richtung Mobbing am Arbeitsplatz (zumindest interpretiere ich das so) und das kann einen echt komplett fertig machen, und das IST schlecht für die Schwangerschaft. Sprich mit dem Arzt, mehr als nein sagen kann er nicht
Und geh da weg so schnell du kannst, das hört sich nach einem ätzenden Umfeld an.