Arbeitswechsel

Hallo,

Ich weiß, es ist in der heutigen Zeit ein Luxusproblem...
Meine Situation ist Folgende: Ich war 9 Jahre lang im telefonischen Kundenservice bei einer bekannten Firma beschäftigt, bis ich dann vor fast 6 Monaten in ein kleines Büro wechselte (Grund: 4 Tage Woche und Urlaub frei wählbar). Jedoch quäle ich mich mittlerweile mehr hinein,als dass ich schöne Momente habe.
Außerdem wurde die Homeoffice-Möglichkeit nicht so umgesetzt, wie besprochen.
Ich habe mich seit 3 Monaten nach einer Alternative umgeschaut, jedoch war nicht das richtige dabei.
Da ich noch vorm Ende der Probezeit einen cut machen möchte, habe ich zwischenzeitlich beim alten Arbeitgeber angefragt, die normalerweise keinen erneut einstellen, wenn jemand geht. Und ich hätte ihre Zusage. Mir hat der Job auch echt Spaß gemacht.
Allerdings müsste ich dann wieder auf meine 4Tage Woche verzichten und auch Samstags arbeiten hin und wieder.
Jetzt ist es so, dass sich ein weiterer Arbeitgeber zwischenzeitlich gemeldet hat, bei dem alles 100% remote laufen würde, was ich genial finde. Auch hier hätte ich meine 4-Tage Woche. Die Bezahlung wäre allerdings niedriger, außerdem wieder Probezeit und erstmal Befristung.
Sollte ich meinem ehemaligem Arbeitgeber jetzt absagen, dann wäre es das gewesen und ich hätte keinen Plan b, falls es doch nichts werden würde.

Ich weiß, ich mache es mir selbst kompliziert und weiß nicht so richtig, was ich will...

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Ich bin der Meinung, dass "aufgewärmte Abeitsverhältnisse/Beziehungen usw." keinen Bestand haben.
Man macht sich abhängig, weil der Arbeitgeber oder Partner das Gefühl bekommt, dass ER doch der Beste für dich ist, weil du ja wieder zurück willst. Und das verleiht im Macht.#schwitz

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Andererseits weiß er,daß ich schon mal den Mut hatte, zu gehen

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Die Macht sehe ich gerade in diesem Fall gar nicht auf der Seite des Arbeitgebers. Die TE hat ja mehrere Optionen, das verleiht ihr Macht.

Aber es ist natürlich entscheidend, diese Macht in der Verhandlung auch zu nutzen.

Ein Arbeitsvertrag ist ja keine romantische "Beziehung", die von emotionalen Bedürfnissen geprägt ist, sondern ein rationales Abkommen, auf das man sich rational verständigt.

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Ich denke die Option "zurück zum vorherigen Arbeitgeber" hat einige Vorteile:
- Du kennst den Laden schon und weißt, worauf du dich dort einlässt. Du hast ja gerade selbst erlebt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
- Es scheint ein etablierteres Unternehmen zu sein als die beiden anderen Unternehmen, das lässt such eine professionellere Organisation hoffen, außerdem ist es möglicherweise krisenfester als kleinere Unternehmen (Spekulation)
- Eu hast möglicherweise die Möglichkeit bessere Konditionen zu verhandeln, weil sie dich schon kennen, deine Leistungsfähigkeit einschätzen können und deine Erfahrung schätzen.

Ich halte es für vollkommen unproblematisch nach einem beruflichen "Seitensprung" wieder zurück zum alten Arbeitgeber zu wechseln. Das ist ja keine emotionale Angelegenheit, und du musst dich nicht dafür rechtfertigen, dass du einen Interessen folgst und dich opportunistisch verhältst, das macht ein Unternehmen schließlich auch, wenn es überleben möchte. Im Gegenteil das Wiederkehren, obwohl man durchaus Alternativen hat, zeigt doch eine große Loyalität.

Ich würde aber für den Wiedereinstieg dort ganz klar machen:
Du hast mehrere Angebote und bist deshalb in der Position die Wahl zu treffen. Nicht der Arbeitgeber. Nutze diese starke Verhandlungsposition, um mehr Gehalt, Urlaub oder andere Arbeitszeiten rauszuhandeln, die dir besser passen.
Im Gegenzug bekommen sie eine Arbeitnehmerin, die perfekt qualifiziert ist und fast ein Jahrzehnt Erfahrung hat. Und, die wahrscheinlich nicht sofort wieder wechselt, wenn die Konditionen stimmen.

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Achso, diese Nummer mit Befristung halte ich für ein Zeichen, dass das andere Unternehmen seine Mitarbeiter:innen nicht wertschätzt. Das klingt nicht nach einem guten Angebot.

Remote hin oder her. Es gibt nämlich auch toxisches remote, wenn Unternehmen das bloß machen, um Bürofläche zu minimieren, also Kosten reduzieren. Stattdessen lagern sie die Kosten an die Arbeitnehmer:innen aus und installieren Tracking-Software, die protokolliert, wann und wie lange du auf Toilette bist. Das ist nicht das remote, das du haben willst. Finger weg von solchen "Innovationstreibern".

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Mir wurde die Befristung so erklärt, dass es starre Vorgaben von den Investoren sind. Es handelt sich um ein stark aufstrebenden Start up Unternehmen.

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Was bedeutet weniger Geld? Du hast vorher 1600€ verdienst und verdienst jetzt 1000€ und könntest mit dem Job deine Miete nicht zahlen? Oder du hast vorher 4100€ verdient, bekommt jetzt 4000€ und hast dafür jetzt 4-Tage-Woche und Homeoffice? Ich würde nicht zurückgehen, meistens hat es Gründe wieso man weg ist.

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Personalmangel in fast allen Branchen macht es für Arbeitnehmer einfach den Job zu wechseln, wenn es nicht passt.
Du kannst aktuell zwischen 3 Stellen entscheiden. Wann gab es das zum letzten Mal?
Was heißt weniger verdienen? Deutlich weniger? Oder bleibt es im Rahmen, weil du dir vielleicht Sprit oder Zeit sparst?

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Hi,
richtig Spaß auf der Arbeit ist soviel Wert!

Ist das neue Angebot weniger, weil weniger Stunden (ist doch klar) oder umgerechnet weniger.

Kannst Du Dich mit Urlaub, Fahrtweg, 1, 5 freie Tage in der Woche (Alter Job mit Samstagsarbeit) glücklich rechnen?

Kannst Du noch Probearbeiten?

Kannst Du beim alten Job, nicht eine 4 Tage Woche raushandeln, 3 Wochen und 1 Woche Freitag und Samstag?

Gutes Gelingen !

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Also zum Verständnis: Beim alten AG habe ich nach ner Einarbeitungszeit auch wieder homeoffice, und einen Tag in der Woche vor Ort. 4Tage Woche ist dort leider nicht möglich.
Dort bin ich auf 25 Stunden angestellt, dennoch ist klar vereinbart, dass man zu bestimmten Zeiten Mehrarbeit leistet und diese dann als Zeitausgleich wieder abbauen kann. Beim remote AG wäre ich auf 30 Stunden fest angestellt.