Familiäre Probleme mit Arbeitgeber besprechen?

Hallo.
Mein Wiedereinstieg nach der Elternzeit (3 Jahre) steht demnächst an. Leider gab es bei uns einige Schicksalsschläge und meinen Kindern und mir geht es grade eher schlecht. Dazu kommt, dass mir innerhalb kürzester Zeit, das komplette Netzwerk (Oma,Opa, Tante, Onkel, Papa der Kinder) weggebrochen ist und es nun sehr schlecht mit der Kinderbetreuung aussieht.

Nun wollte ich mit meinem Arbeitgeber reden, dass ich erstmal von der Arbeit freigestellt werde. Natürlich unbezahlt, dass ist auch mit dem Amt abgesprochen, da wir uns grade in einer schwierigen Situation befinden und wir erstmal schauen müssen, dass hier wieder ein Alltag stattfindet und vieles mit den Kindern, aufgearbeitet werden muss.

Auch wollte ich mit dem Arbeitgeber über meine Arbeitszeiten reden, da ich aktuell leider nicht mehr so flexibel Arbeiten kann.

Ich möchte eigentlich ungern mit dem Arbeitgeber über meine familiären Probleme reden und weiß nicht genau was ich sagen soll. Ich denke schon, dass er Verständnis für meine Situation hat, wenn ich alles erzähle, aber ich möchte auch nicht zu viel erzählen.

Habt ihr Tipps für das Gespräch mit meinem Arbeitgeber?

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Kommt halt immer darauf an, wie gut die Beziehung auch sonst zum Arbeitgeber ist. Erklären musst du gar nichts. Aber wenn du möchtest, dass er dir entgegen kommt, ist es hilfreich, wenn du die Situation erklärst.

Wenn du also nur sagst, "ich habe privat gerade ein paar Probleme" ist das recht schwammig. Wenn du erklärst: "Wir hatten gerade mehrere Todesfälle in der Familie und mein Partner hat sich von mir getrennt. In 2 Monaten könnte ich aber wieder 3 halbe Tage in der Woche arbeiten", dann ist das konkret und der Arbeitgeber weiß genauer, woran er ist. Er könnte dann dir auch entgegen kommen und fragen:"Das tut mir sehr leid. Kann ich Sie irgendwie unterstützen?"
Grundsätzlich hat der Arbeitgeber ja eine Fürsorgepflicht und gute Mitarbeiter möchten die Meisten unterstützen.

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Hast du nur ein Kind oder hättest du noch EZ übrig u d könntest verlängern? Wenn du frei gestellt werden willst ohne deinen Vertrag zu verlieren, dann musst du wohl oder übel mit deinem AG sprechen. Du hast keinen Anspruch darauf. Wenn du deine Arbeitskraft nicht anbieten kannst, dann musst du kündigen, so doof das ist.

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sehe es wie ourhope123. Wenn Du möchtest, dass er Dich freistellt, dann kann dies ja nur auf Kulanz erfolgen, einen Anspruch darauf gibt es nicht. Wäre ich Arbeitgeber, würde ich dies auch überhaupt nur ernsthaft in Erwägung ziehen, wenn mir der Antragsteller transparent und ehrlich vermitteln kann, warum dies absolut notwendig sein soll. Wenn es so arge Einschnitte sind, wie Du oben andeutest, dann wäre ich darüber als AG auch skeptisch, ob da in naher Zukunft wieder eine wettbewerbsfähige Arbeitsfähigkeit hergestellt werden kann. --Fürsorgepflicht hin und her, aber für private Probleme diesen Ausmaßes muss eigtl. nicht der AG Sorge tragen; da geht es ja eher drum, dass er im betrieblichen Kontext für Arbeitnehmer Verantwortung trägt . Darum denke ich auch, es wären vorrangig andere Alternativen zu prüfen (z.B. ggf. noch zur Verfügung stehende EZ nehmen).

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Hm, also wenn du das so formulierst wie hier im Post, dann kriegt der AG schon mit, dass da etwas dramatisches vorgefallen ist, ohne dass du ins Detail gehst.
Wenn das mit dem "Amt" (Agentur für Arbeit?) schon abgesprochen ist, klingt es auch glaubwürdig.

Allerdings ist nicht ganz verständlich, warum du einem Amt die Vorfälle schilderst, dem AG gegenüber aber nicht. Allerdings kennst hier ja nur du deinen AG.
Grundsätzlich ist auch dieser zur Verschwiegenheit verpflichtet - evtl noch mal darauf hinweisen - damit das nicht das Haupt-Gesprächsthema der Firma wird.

Ich gebe zu bedenken: je weniger du erzählst, desto mehr schlägt die Fantasie der Menschen Purzelbäume.
Ich kann verstehen, dass man nicht gerne mit persönlichen Katastrophen hausieren geht, die für unbeteiligte ja "nur" Schock-Geschichten sind. Aber manchmal haben Menschen mehr Verständnis, wenn sie wirklich wissen, worum es geht, als wenn sie sich selbst etwas zusammenreimen.

LG und alles gute für die nächste Zeit!

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Du brauchst ja nicht alles haarklein darzulegen. Manchmal ist es aber besser, mit dem Chef zu reden.

Als mein Vater schwer krank war, habe ich auch den Grund genannt und gesagt: es kann immer mal sein, dass ich von jetzt auf gleich weg muss. Der Chef hatte wegen Gleitzeit keinen zeitlichen Nachteil (ich konnte Überstunden abbauen oder ggf. Halt ein Minus irgendwann nacharbeiten, wobei ich beim Minus in der Ausnahmesituation bestimmt sogar das Limit hätte überschreiten dürfen). Er sagte direkt: ok, und wenn Sie mal gar nicht kommen können, rufen Sie einfach an, den Urlaubsantrag und alles holen wir dann nach.

Dazu muss ich aber sagen, mein Arbeitgeber ist da sehr locker und verständnisvoll, auch wenn statt dem Kind eben das Meerschweinchen krank ist. Was natürlich nicht heisst, dass man für sein Haustier bezahlten Sonderurlaub bekäme oder so...