Kindergeldberechtigter

Hallo,

meine Lebensgefährtin und ich haben ein gemeinsames Kind. Sie hatte 2 Söhne aus ihrer ersten Ehe mit in die Beziehung gebracht.
Wir sind mittlerweise fast 20 Jahre zusammen und ihre Söhne sind so gut wie aus dem Haus. Die meiste Zeit war sie Hausfrau und hat von mir, bzw. auch von ihrer Witwen- und Halbwaisenrente der Kinder gelebt.
Ein gemeinsames Konto wollte sie nie, bis heute nicht...
Vor 4 Jahren habe ich sie bei ihrer Umschulung unterstützt und sie arbeitet jetzt Vollzeit und beteiligt sich an der Miete und den Nebenkosten.
Da ich aber immer noch den Grossteil aller Kosten bezahle (auch Handykosten der Kinder, Sparverträge, Taschengeld ) habe ich sie nun gebeten, doch das Kindergeld mit mir zu teilen, was sie aber ablehnt.
Ich war wirklich geschockt und sehr enttäuscht. Welche Handhabe ich diesbezüglich wenn das normale Gespräch nicht ausreicht?

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Ich würde euch empfehlen: Setzt euch zusammen und listet alle Eingaben und Ausgaben transparent auf und schaut, ob die Verteilung fair ist. Dagegen sollte auch deine Frau keine Argumente haben. Wenn ihr verheiratet seid, bildet ihr sowieso wirtschaftlich eine Gemeinschaft. Falls Deine Frau nicht dazu bereit ist, mach die Auflistung selbst und teile ihr das Ergebnis mit. Wenn es ungünstig für dich ausfällt, würde ich ihr mitteilen, dass bestimmte Zahlungen (z.B. Taschengeld) zukünftig nicht mehr von dir kommen.

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Das einzige was du machen kannst: Ausgaben anders aufteilen. Keine Ahnung wie alt eure Kinder sind, aber ich denke alt genug um die Handykosten selber zu zahlen.

Auch beim Thema Taschengeld wäre es vermutlich möglich, dass die Kinder sich das selber erarbeiten oder es wird eben vom Kindergeld gezahlt 🤷🏽‍♀️

Bearbeitet von J-R.
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Deine einzige Handhabe wäre gewisse Dinge dann zu kündigen bzw.nicht mehr zu zahlen, insbesondere wenn es die Frau oder die Kinder aus erster Ehe betrifft. Partnerschaftlich wäre das allerdings nicht aber wenn du schon nach "Handhabe" fragst.
Die Kindergeldkasse nimmt keine Teilzahlungen vor und tut sich auch beim Wechsel der Zahlungsempfänger nicht leicht. (Berechtigt)

Ich würde mich nochmal mit ihr zusammensetzen und das freundlich klären, dabei sollte auch berücksichtigt werden wer wieviel Haushalt und Betreuung abdeckt.

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Ich finde es auch sehr traurig, das man auf normalem Weg keine Einigung findet. Man fühlt sich sehr ausgenutzt.

Zur Kindergeldkasse möchte ich auch nicht unbedingt gehen, habe aber leider im Netz auch nichts gefunden, was auf einen Anspruch beider Elternteile hinweist. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass sie sich einigen müssen. Wahrscheinlich gibt es solche Szenarien nicht sehr oft...

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Ist sie wirklich null gesprächsbereit? Ich würde mal schriftlich Aufstellung machen, was du bezahlst und was sie zahlt ubd ihr das hinlegen. Was ist z.b. mit Sachen, Hobbys, Schulzeug und Geschenken für das gemeinsame Kind? Zahlt sie das allein? Da find ich es schon korrekt, wenn sie das Kindergeld einbehält.
Verdienst du mehr als sie? Viele Leute sind der Meinung, dass der mit mehr Einkommen auch mehr zu zahlen hat. Ich persönlich seh das nicht so ( Ausnahme Elternzeit, Teilzeit wegen kleinen Kindern etc.) aber diese allgemeine Meinung herrscht nunmal vor. Ich denke sie sieht das irgendwie auch so.
Leider sind wir Frauen oft nicht so emanzipiert wie wir vorgeben, wenn es um Geld geht...

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Dann eröffnet ein Gemeinschaftskonto worauf Ihr BEIDE alles drauf zahlt für Fixkosten wie auch Lebensmittel etc.

Schreibt auf was für Kosten fix sind. Lebensmittelkosten und so weiter und sofort.

Wo wirklich ALLES an Fixkosten abgedeckt sind.. und eure Konten für euch allein sind.
Das heißt Ihr habt dann 3 Konten.. ein Gemeinschaftskonto und ihr eure Konten.

Wenn sie damit nicht einverstanden ist soll sie eben gewisse Zahlungen übernehmen damit du entlastet wirst.
Es ist ja ein Ungleichgewicht sonst bei euch.

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Anscheinend habt ihr keine Einigung bzgl. der Kostenaufteilung getroffen. Du hast sie stillschweigend eine lange Zeit finanziell unterstützt und jetzt wo sie selbst Geld verdient möchte sie es gern für sich behalten. Klingt nicht so richtig fair und von ihrer Seite besteht wahrscheinlich kein Druck das zu ändern.

Die Frage ist jedoch, wie die letzten Jahre abgelaufen sind. Warum war sie so lange Hausfrau? War sie das wegen ihrer Kinder oder dem gemeinsamen Kind? War das eine gemeinsame Entscheidung? Wie war die Aufgabenaufteilung in den letzten Jahren und wie ist sie jetzt?

Klingt ein bisschen so, als wenn du ihre Kinder quer finanziert hat und jetzt ist das nicht mehr nötig, und sie "vergisst" die letzten Jahre. Hört sich nicht partnerschaftlich an und wenn sie da stur bleibt würde ich Konsequenzen ziehen. Verträge nicht mehr zahlen und kündigen. Nur noch das zahlen, was dich und das eigene Kind betrifft. Wohnen ihre Kinder noch zu Hause, auch die Miete nur noch anteilig bezahlen (Miete auf 5 Personen aufteilen, wovon du für dich und die Hälfte vom gemeinsamen Kind zahlst).
Vorher aber noch mal ins Gespräch gehen. Vielleicht auch Kosten und Einnahmen auflisten.

Bearbeitet von JenniferNRW
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Hallo zusammen,

danke für die zahlreichen Antworten.

Einer ihrer Söhne ist bereits ausgezogen, der andere wohnt noch zuhause.
Als wir uns kennenlernten, waren ihre Söhne noch klein. Dann kam das gemeinsame Kind. Mir war es wichtig, dass immer jemand zu Hause war. Sobald Kinder im Kindergarten sind, ist leider immer jemand krank und ein Elternteil muss zu Hause bleiben. Wir haben leider keine anderen Verwandten in der Nähe, die mal einspringen konnten. Da ich beruflich viel unterwegs war konnte nur SIE diese Aufgabe wahrnehmen. Als unser gemeinsames Kind in die weiterführende Schule ging hat sie die Umschulung begonnen.
Natürlich habe ich damals gearbeitet wie ein Blöder um alles bezahlen zu können. Ich habe es damals aber gerne gemacht.
Nur nach ihrer Umschulung hat sich alles geändert, mit den Renten und dem Vollzeitjob verdient sie genauso viel ich, jammert aber, dass sie nichts übrig hat...
Das gemeinsame Konto haben wir bereits, ich zahle jedoch trotzdem mehr ein weil es sonst nicht reichen würde.
Als die Kinder die berufliche Ausbildung begannen habe ich verlangt, dass sich an den Kosten mit 100€ / monatlich beteiligen, was ein riesiges Theater ausgelöst hat.
Das Thema Geld ist regelmäßig ein Streitpunkt, obwohl niemand zu Hause am Hungertuch leiden muss. Es muss doch in einer Beziehung möglich sein, die Ausgaben wirklich fair aufzuteilen...?!
Wie gesagt, gemeinsames Konto lehnt sie ab, mehr auf das gemeinsame Konto bezahlen möchte sie auch nicht weil sie angeblich nichts über hat...

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Danke für die ausführlich Antwort. Ich habe das Gefühl, dass deine Partnerin da gedanklich irgendwie falsch abgebogen ist.

Klingt jetzt zwar nicht so, aber hat deine Partnerin irgendwie Probleme mit Geld umzugehen? Wenn ihr das gleiche erhaltet, kann es doch nicht sein, dass bei ihr nichts drüber bleibt, bei dir aber schon?
Oder ist es gerade der Schock, dass bei Vollzeitarbeit trotzdem nicht so viel mehr Geld rausspringt, aber sie dafür halt viel weniger Freizeit hat als vorher?

Da ist wirklich die Frage, ob sie irgendwie gesprächsbereit ist. Da sie im Moment zu blocken zu scheint, ist es natürlich schwierig. Kannst du mit ihr vielleicht über Einnahmen und Ausgaben sprechen? Ohne direkt die Verteilung anzusprechen. Das dann erstmal sacken lassen.

Müsstet ihr nicht insgesamt nun auch mehr Geld haben, als vor ihrer Berufstätigkeit? Das würde sich doch positiv bemerkbar machen.

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Ihr erster Partner ist verstorben - ein bisschen pietätlos, besonders gepaart mit deinem Usernamen und Profilbild. Aber wahrscheinlich bist du sowieso nur ein Troll 🥱.

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Ganz einfach, das Kindergeld ist dafür da um die Ausgaben der Kinder zu bezahlen.

Wenn sie also das Kindergeld kassiert, dann muss sie das auch bezahlen. Fertig.

Sonst macht 3 Konten. Jeder hat eines für sich und eines von dem alle Ausgaben bezahlt werden. Das geht anteilig nach Einkommen.

Wenn sie also ihren Vollzeitjob hab plus Kindergeld und Halbwaisenrente, wird das alles zusammengerechnet.

Mit allem hat sie ja dann wahrscheinlich auch mehr als du zur Verfügung und muss dann eben auch mehr beitragen. So ist das ganze fair.

Und sonst hilft nur, die ganzen Ausgaben eben nicht mehr zu machen und darauf zu verweisen, dass dafür das Kindergeld da ist und du das ja nicht hast. Sie kann es ja zukünftig auf dein Konto überweisen, dann kannst du mit ihr teilen.

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Ich kenne es bei getrennen Eltern so, dass das Kindergeld dem Elternteil zusteht, bei dem die Kinder leben. Aber beim Unterhalt kann das Kindergeld zur Hälfte berücksichtigt werden.