ETW oder EFH/ was würdet ihr tun?

Liebes Forum!

Aktuell stehen wir vor einer großen Entscheidung.
Wir haben Ende 2020 eine schöne Neubau ETW (Maisonette) gekauft, 135qm2. Lage ist gut und befindet sich in einem fertigen Neubauviertel, Supermarkt, Post und Apotheke 1 min per Fuß entfernt.

Leider hatten wir damit nur Ärger, sollten Juli 2021 einziehen und dementsprechend viel viel Stress in den letzten Jahren, Gerichtsprozesse, Ängste etc.
dann August 2023 sollten wir endlich rein; dann Wasserschaden.
Nun wurde von der Versicherung alles neu gemacht: Estrich, Fußbodenheizung, Fliesen. Malerarbeiten und sogar Türen folgen noch und wir können endlich einziehen was wir erstmal tun und allmählich kehrt die Freude langsam zurück.


Nun bekommen wir nach langem Weg unser erstes Kind im November.
Gleichzeitig haben wir die Chance im selben Ort zu bauen. Das wollten wir die letzten Jahre so gerne, aber die Stadt hat ewig gebraucht die Grundstücke anzubieten. Wir haben bei einer Verlosung mitgemacht und sogar eins bekommen.

Fakt ist: wir könnten ein Haus bauen, wir müssen uns nicht mehr mit den Nachbarn absprechen.
Aktuell haben wir eine Partei, die über uns wohnt. Mit denen müssen wir uns einigen, daneben die zwei Parteien mit denen nicht, nur was die Fassade betrifft.

Das Grundstück könnten wir bar bezahlen und den restlichen Kredit von circa 330.000 für die Wohnung auf das neue Haus umlegen, sodass wir in der einzigartigen Situation wären die guten alten Zinsen von 0,6% mitnehmen zu können.

Wenn wir die Wohnung verkauft bekommen, sollten wir auch mindestens noch einmal 100.000-150.000 Euro raus bekommen sodass wir für das neue Haus theoretisch keinen großen neuen Kredit bräuchten.

Natürlich kostet es am Ende mehr aber wir hätten unsere eigene Hütte, würden vielleicht mehr Frieden schließen und wären mit Kind fusslaeufig in fünf Minuten bei Oma und Opa.

Wir verdienen aktuell gut, circa 8.500€ netto zusammen plus 500€ Mieteinnahmen.

Wir haben noch ein abbezahltes MFH im Wert von 250.000€ circa. Welches wir aber aktuell noch nicht verkaufen wollen, weil dort auch ein Teil der Familie drin wohnt. Später aber eventuell schon mal.

Was denkt ihr?
Abschließen und endlich die neue Wohnung genießen oder doch größer träumen und sich den Traum vom eigenen Haus erfüllen auch wenn’s teurer wird und man wieder von vorne anfängt?
Das Haus muss innerhalb von vier Jahren fertig gestellt sein, bedeutet aber lange nicht, dass die Stadt auf Grund der hohen Zinsen alle Grundstücke verkauft bekommt, da viele eine Hanglage aufweisen.

Bedeutet eventuell nach Einzug noch paar Jahre Baustelle drum herum
Wo jetzt alles fertig wäre wenn wir in der Wohnung bleiben.


Vielleicht hat jemand einen Ratschlag! Würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße
ohana

2

Ich würde ein freistehendes Haus immer einer Wohnung vorziehen.
Natürlich kommt es noch ein bisschen auf die Grundstücksgröße und den Schnitt an, aber ich könnte es mir nicht mehr vorstellen in einer Wohnung zu wohnen, wo ich auf andere ständig Rücksicht nehmen müsste.

Eure Finanzen klingen sehr vernünftig und somit würde ich das Haus bauen.

8

Danke für deine Antwort!
Das Grundstück ist nicht riesig, circa 450-480qm2, aber dadurch hätten wir einen größeren Garten als jetzt und das stelle ich mir auch sehr schön vor ☺️

15

Okay..bei 450qm würde ich mir den Bau doch nochmal überlegen. Ich weiß, dass man in einigen Regionen nichts größeres bekommt, aber das wäre mir zu dicht zum Nachbar.
Mit Garage/Carport gehen ja auch einige QM für das Haus drauf, dann noch die Fläche vor dem Haus und plötzlich hat man nur noch 200-250qm Garten.

Müsst Ihr halt wissen, ob euch das ausreicht.

weiteren Kommentar laden
1

Bauen ist nicht minder nervenaufreibend. Was meinst du, was da alles schief gehen kann? Wir haben gebaut und bei uns ist so viel schief gegangen. Wir wohnen seit kurzem drin und sind wie ihr froh darüber. Nochmal würde ich das nicht mitmachen wollen und auch nicht schaffen.

Ihr habt euch für die Wohnung entschieden. Ich würde es dabei belassen. Das Gras auf der anderen Seite ist nur scheinbar grüner. Auch bei einem EFH müsst ihr euch in etlichen Dingen mit den Nachbarn absprechen, wenn ihr nicht einsam am Waldrand baut. Und so wie ich das herauslese, ist es eher ein Neubaugebiet und kein Grundstück ohne Nachbarn.

7

Genau so ist es. Neubaugebiet und natürlich Nachbarn. Würden aber bauen lassen mit einer guten Firma und nicht die Gewerke selber vergeben. Das ist zu viel Arbeit.

Aber vielleicht hast du recht, und am Ende geht wieder viel schief und von vorne los. Das waren sehr harte Jahre…

3

Vom Prinzip würde ich immer wieder ein EFH wählen und die finanzielle Basis bei euch klingt gut. Aber - und das ist für mich der entscheidende Punkt - ihr fangt wieder von vorne an. Ein Hausbau kostet etliches an Zeit und Nerven, insbesondere bei einem Hanggrundstück, ich spreche da aus Erfahrung. Ich würde mir sehr gut überlegen, ob ihr das mit Baby wollt.
Ich liebe das Leben in unserem Haus, würde aber nie wieder selber bauen (obwohl wir einen Bauleiter hatten und außer bei der Garten-/Hanggestaltung keine Eigenleistung eingebracht haben). Da kann etliches schiefgehen und ich würde mir gut überlegen, ob ihr das im ersten Babyjahr möchtet.

Liebe Grüße 🌼

Bearbeitet von Sommerkind.82
9

Wir nehmen freiwillig die zweite Reihe, da ist zum Glück kein Hang ☺️ meine Eltern haben ein solches Haus und das wäre für uns im
Alter keine Option mehr.
Ich würde mir zwei Volletagen ohne Keller wünschen, das reicht.

Wir müssten erst in circa 2,5 Jahren spätestens angefangen haben um in spätestens ab heute in 4,5 Jahren fertig zu sein.

Könnten also den Anfang mit Baby in Ruhe genießen

4

Huhu Ohana,

Ich würde persönlich das Haus bauen. Ja auch da kann beim Bau viel schief gehen und auch umliegender Baulärm ist nervig plus der Dreck der immer dann auf den Fensterscheiben landet in den Bauphasen.
Ich wohne gefühlt seit über drei Jahren auf einer Baustelle (neue Häuserblöcke, auf dem Schulgelände noch nen weiteres Schulgebäude, Renovierung umliegender Wohnungen wegen Baufusch).

Aber: keine Nachbarn direkt Wand an Wand. Was würde ich dafür geben. Ich mag meine Nachbarn, aber sie sind einfach weniger lärmempfindlich wie ich würde ich es sanft umschrieben wollen 😉😅
Kennst du deine Nachbarn schon um deine Wohnung herum? Wenn ja, wie schätzt du die Chemie ein?

Du schreibst das Haus wäre im selben Ort, wäre es denn genauso gut Infrastrukturell angebunden wie die Wohnung? Das ist ein wichtiger Punkt , den man nicht unterschätzen sollte.


Lg

10

Infrastruktur passt! Aber es ist nicht mehr so super wie an der Wohnung. Da ist Kita und Apotheke, Supermärkten, Drogerie alles innerhalb von 2 Minuten zu Fuß erreichbar.

Beim Haus wäre es eben nur der Kindergarten (falls man da überhaupt aufgenommen wird) und der Supermarkt ist 5 min zu Fuß weg aber aktuell geschlossen, noch unklar ob ein neuer reinkommt.

Man müsste zum einkaufen das Auto nehmen und 5 min fahren, ebenso zur Apotheke. Aber wir haben zwei Autos und da sehe ich weniger das Problem. Das haben wir die letzten sechs Jahre auch so gemacht…

11

Die Nachbarn sind tatsächlich so lala. Sind die Familie vom Eigentümer und na ja…

weiteren Kommentar laden
5

Ich würde mich ganz klar für den Hausbau entscheiden und dabei darauf achten, eine seriöse Baufirma mit sehr guten Referenzen dafür auszuwählen. Natürlich ist der Hausbau mit Strapazen und Stress verbunden, aber wenn man heutzutage schlüsselfertig baut und einen seriösen Anbieter an der Hand hat, kann wenig schiefgehen.

Wir haben uns damals gegen eine ETW und für den Hausbau entschieden, einfach weil wir keine Lust hatten, mit fremden Leuten in einem Haus zu wohnen und uns ständig mit der Eigentümergemeinschaft abstimmen zu müssen. In einem EFH lebt es sich wesentlich entspannter, auch wenn man Nachbarn um sich herum hat. Solange man da die gängigen Bauvorschriften einhält, wüsste ich nicht was man bei einem EFH großartig mit den Nachbarn abstimmen muss.

Also ich kann nur sagen, dass es für uns genau die richtige Entscheidung war, selber zu bauen. Bei Euch klingen die finanziellen Voraussetzungen ideal für einen Hausbau, ich würde es an Eurer Stelle auf jeden Fall wagen.

12

Danke fürs Mut zusprechen!

19

Das wenig schief gehen kann, solltest du der TE aber nicht versprechen ;-)
Ich weiß leider, wovon ich rede trotz seriöser Baufirma.
YouTube und die öffentlich-rechtlichen sind voll von Berichten über Bauherren, die vor dem finanziellen Ruin stehen. Uns hat es auch fast erwischt, nur konnten wir die über 100.000 Euro Mehrkosten doch noch abfangen. 4 Jahre Bauzeit, viele Nerven und graue Haare und eine fast daran gescheiterte Ehe liegen hinter uns.
Man muss täglich auf der Baustelle sein, weil sonst ständig Fehler passieren. Die Bauunternehmen arbeiten mit Subunternehmen und die wiederum mit ausländischen Mitarbeitern.
Bei uns konnte die meiste Zeit von den Bauarbeitern kein einziger Deutsch, manchmal einer. Klar, dass die keine deutsche Anleitung lesen können und dann Fehler passieren. Der Bauleiter bekommt das erst mit, wenn es zu spät ist, denn der ist nicht jeden Tag auf der Baustelle, sondern hat noch 20-30 andere Baustellen parallel, die er betreut.

weitere Kommentare laden
6

Ich finde die Entscheidung muss auf vielen Ebenen. durchdacht werden:

Finanziell: wie lange wollt ihr Elternzeit nehmen, ab wann soll das Kind fremdbetreut werden, arbeiten dann beide Elternteile wieder voll? Was lässt sich besser stemmen?

Komfort: Wird es bei dem einen Kind bleiben oder plant ihr noch weitere Kinder, so dass absehbar ist, die Wohnung wird zu klein?

Umgebung: Neubauviertel kann trist und einsam sein. Wo ist die nächste Kita, wo die Grundschule,… Ist es nur der kürzere Weg zu Oma/Opa und sonst ist alles weiter in weniger zentral?

Freiraum: Habt ihr an der Wohnung eine Garten/Dachterrasse, gibt es also auch viel Platz draußen oder geht das nur mit Haus?

Ich persönlich bin Typ ETW. Manchmal denke ich auch über ein EFH nach, aber dann lieber was bestehendes kaufen und sanieren. Auf einen Neubau in einem Neubauvietel hätte ich keine Lust, es sei denn es gibt schon nennenswert bestehende Grünstrukturen (vor allem große Bäume).

An unserer WEG ist aber auch nichts nervig, alle Nachbarn nett und ruhig, einmal im Jahr Eigentümerversammlung bei der wir uns mit allem einig sind und ich habe nicht den Eindruck, dass ich mich einschränken müsste ggü. meinem bisherigen Leben im EFH.

Bearbeitet von ourhope123
13

Wir wohnen in einer grünen Stadt, das neue Neubaugebiet ist von Feldern umringt und hier sind große grüne Bäume, es wird eine sehr großzügige Grünfläche mit Spielplatz in der Nähe angelegt. Spazierwege vor der Tür.

Die ETW hat auch einen Garten auch wenn der mit circa 100qm2 klein aber sehr fein ist.

Schulen sind gleich weit weg.

Elternzeit auf jeden Fall ein Jahr, vielleicht auch 18 Monate.
Vermutlich nur ein Kind, weil nur durch ICSI erreichbar aber wer weiß ob der Wunsch nach einem zweiten dann nicht doch noch stärker wird…

14

100qm Garten sind als meiner Perspektive gar nicht klein, sondern genau die richtige Größe für Erholungsraum draußen ohne wahnsinnig viel Arbeit.

17

Hallo 👋🏼

Baut das Haus! Es spricht doch absolut nichts dagegen, ihr habt suuuper Vorraussetzungen, alles klingt durchdacht: Go for it 🚀

20

wenn man die Wahl hat, dann IMMER was eigenes ohne sich mit anderen absprechen zu müssen.

Das hat soooooo viel, - besonders mit Kindern, die Samstag morgens um 5h Bobbycar in der Wohnung fahren oder man arbeitsbedingt nur am Wochenende Zeit hat für diverse Handwerkliche Tätigkeiten, -- es ist so praktisch, wenn man keinen anderen stört.

23

Wir haben beides.
Haus und ETW, die Wohnung war allerdings von vorn herein als Ferienwohnung geplant.
Es war ein Neubau, jetzt haben wir eine Wohnung in einem Haus mit 17 Eigentümern, davon werden nur 3 Wohungen dauerhaft genutzt und es ist nur Stress in der Eigentümergemeinschaft... niemals wieder würden wir das tun.

Wir hatten damals die Wahl, die neubauwohnung oder ein 10 Jahre altes Häuschen in der Region zu kaufen. Ich bereue, dass wir nicht das Haus genommen haben.
Ich hätte keine Lust mich in meiner Dauerhaften bleibe mit anderen Parteien einigen zu müssen ob ich eine Markise anbauen darf oder nicht.

Daher ganz klar....pro Haus!