Abschiedsgeschenk für gekündigten Kollegen?

Ein Kollege meines Mannes wurde gekündigt, bzw wurde sein Vertrag nicht verlängert.
Er muss im Juni gehen. Der Kollege gar nicht geglänzt mit seiner Arbeit und Pünktlichkeit war oft ein Fremdwort. Also ist die Sache selbst schon richtig so..
Mein Mann hat sich aber ganz gut mit ihm verstanden und fragte mich jetzt, ob er ihm zum Abschied irgendwas überreichen soll. (Er ist stellvertretender Teamleiter, der eigentliche Teamleiter wird wohl nichts machen)
Ich bin da jetzt irgendwie auch überfragt. Wenn jemand in eine andere Abteilung wechselt, in Elternzeit oder Ruhestand geht, ist es ja klar dass man da was macht.
Aber wie sieht es bei Kündigung aus? Eine „Alles gute und viel Erfolg“ Karte finde ich irgendwie komisch und mir würde jetzt spontan auch kein passendes Geschenk einfallen. Eine Flasche Wein tröstet bestimmt nicht über die Kündigung hinweg. Abgesehen davon dass der Kollege natürlich nicht besonders gut drauf ist und ich auch keine Ahnung habe ob er sich überhaupt über so eine Geste freuen würde.
Was meint ihr? 🧐

2

Hallo,
ich finde dein Mann sollte als stellvertretender Teamleiter nicht dem Teamleiter in die Quere kommen. Wenn, dann sollten beide an einem Strang ziehen.
Des Weiteren sitzt man da zwischen den Stühlen. Der Mitarbeiter geht anscheinend wegen Schlechtarbeit und Unpünktlichkeit und ist evtl bei allen anderen nicht so „beliebt“ wie bei deinem Mann.
Ich würde glaube ich nichts machen, sondern mit passende Worte überlegen, die ich dann ihm persönlich zum Abschied sage.

LG

1

Kommt drauf an, was die restlichen Kollegen im Team dazu meinen.
Wäre irgendwie auch blöd, wenn dein Mann als einziger dastehen würde und ihm ein Geschenk überreicht. #zitter

3

Hallo, mein Mann hatte mal einen befristeten Vertrag welcher nicht verlängert wurde. Das Team hatte gesammelt und ihm anschließend einen Gutschein für sein Hobby und eine Karte geschenkt.
Von oben kam nichts.

Mein Mann hatte sich über seine nun ehemaligen Kollegen gefreut.
Auf der Ebene könnte dein Mann auch etwas machen.

Gruß Sol

24

So kenne ich das auch. Finde es nicht nett, wenn von den Kollegen so gar nichts kommt.

4

Warum sollte ein "Alles Gute..." fehl am Platz sein? Dein Mann hat sich offensichtlich gut mit ihm verstanden, also fände ich es eine nette Geste, dem Kollegen ein paar nette Worte mit auf den Weg zu geben. Wenn es nur persönlich sein soll, dann kann er ihm doch eine Kleinigkeit kurz nach Arbeitsende zustecken... Ich verstehe nicht, wo da das Problem sein soll - niemand kann ihm doch einen persönlichen Abschied übel nehmen.

Wenn es doch rein beruflich sein soll, dann könnte dein Mann doch einfach den Teamleiter fragen, ob es ok ist, wenn er sammeln geht bei den Kollegen... Wenn der nichts dagegen hat, dann könnte dein Mann Geld einsammeln und auf einer Karte unterschreiben lassen und dies dann überreichen... Ich finde ein Abschied gehört sich, egal wie man auseinander geht. Vielleicht denken noch mehr Kollegen wie dein Mann?

Wenn er allein schenkt, würde ich es bei Wein + Karte belassen. Ansonsten vllt. Wein + Karte + gesammeltes Geld oder Gutschein, falls Interessen bekannt.

5

Wenn ICH mich mit einem Kollegen gut verstünde, dem gekündigt würde, hätte ich schon das passende Rückgrat, ihm einen netten Abschied zu bereiten - mit oder ohne Segen vom Teamleiter #augen.
Was ist das denn sonst? Haben alle Duckmäuser Angst, vor dem Chef blöd dazustehen, weil man den „Versager“ grüßt? Und daß (Gott bewahre) am Ende die eigene Bewertung leidet?
Auf solche Kollegen könnte ich pfeifen.

6

Der Mann ist stellvertretender Teamleiter, also eine Führungskraft. Da hat er einen Minderleister, der auch noch oft unpünktlich war (also vermutlich anderen mit Arbeit verursacht hat), zu "huldigen", wenn der Teamleiter es auch nicht tut. Was Kollegen auf der gleichen Ebene tun, ist etwas völlig anderes.

Tipp: Die Welt da draußen funktioniert nicht so einfach (=wie auf dem Schulhof oder Kinderspielplatz), wie du dir das vorzustellen scheinst!

8

Ui - was ist das denn hier? Tipp von der Chefin oder was #freu
#danke, aber ist nicht nötig. Ich bin seit 12 Jahren selbständig und habe mich leider auch schon mal von einer Mitarbeiterin trennen müssen - einer "Minderleisterin", wie Du das so abfällig formulierst.
In solchen Fällen muß auch der Chef sich mal ein paar Gedanken machen - offenbar ist es ihm nicht gelungen, die Person entsprechend zu motivieren oder ihr ein Arbeitsfeld zur Verfügung zu stellen, das "paßt".
Bei uns paßte es damals eben nicht - dennoch war ich mir nicht zu fein, ihr von Herzen alles Gute zu wünschen und wie ich höre, ist sie in ihrem neuen Job glücklicher geworden.
Wir können uns jedenfalls in die Augen sehen und ein paar Worte wechseln, wenn wir uns in der Stadt mal sehen. MIR ist das wichtig, anderen sind solche Menschlichkeiten vielleicht egal.

weitere Kommentare laden
7

Wie hier jemand schon schrieb: Er sollte seinem Chef da nicht in die Quere kommen. Wäre der Kollege, der gehen muss, kein ünpünktlicher Minderleister gewesen (= eine BELASTUNG! für das Team und die Firma), sondern man hätte ihn aus z.B. finanziellen Gründen nicht weiterbeschäftigen können, sähe die Sache ganz anders aus und da würde sicher auch der Teamleiter etwas machen.

11

Ich bin gerade ziemlich über das Minderleister schockiert. So etwas abwertend hab ich noch nie gelesen.

9

So, schon mal vielen Dank für alle Meinungen!
Um nochmal zu verdeutlichen: die nicht-Verlängerung des Vertrages ist wirklich gerechtfertigt. Der Mitarbeiter hat einfach keine gute Arbeit geleistet. Und das liegt auch nicht an dem falschen Umfeld oder mangelnder Motivation wie hier jemand schrieb. Auf der Arbeitsebene war mein Mann auch oft mehr als unzufrieden. Es wurden Fehler gemacht, Minusstunden wurden nicht aufgearbeitet, er ist nicht zu Teamsitzungen erschienen...usw usw
Abseits des Arbeitsleben hat sich mein Mann auf der persönlichen Ebene aber recht gut mit ihm verstanden. Er kann das gut trennen. Daher würde er wenn überhaupt nur als Kollege was machen, nicht in der Funktion als stellvertretender Teamleiter. Da kommt er seinem Chef nicht in die Quere. Die anderen Kollegen haben kein Interesse daran ihm was zu schenken.
Vielleicht schreibt er ihm wirklich ein paar nette Worte und schenkt ihm ne Flasche Wein...

14

Wenn es um ein persönliches Geschenk unter Kollegen geht, verstehe ich weder deine Frage an sich, noch das Erwähnen seiner Funktion...

22

Mir ging es einfach um den Erfahrungsaustausch. Die Funktion habe ich erwähnt, da er das zwar trennen kann aber der Betroffene und die anderen Kollegen evtl eben nicht.
Weiß nicht was der Ton hier teilweise soll 🤷🏻‍♀️

10

Hi,

ich finde es völlig unpassend einem Kollegen / Mitarbeiter, dem gekündigt wurde / der Vertrag nicht verlängert wurde, etwas zu schenken. Habe ich so noch in keiner Firma erlebt - weder bei anderen noch bei mir.

Und könnte Dein Mann persönliches von der Arbeit gut trennen, dann käme er auch gar nicht erst auf diese Idee.

Gruß
Kim

15

Findest Du das wirklich so ausgesprochen ungewöhnlich?
Unter Kollegen, die sich abgesehen von der Arbeit gut verstehen?

18

Hi,

ja. Sehr ungewöhnlich. Ich arbeite ja auch nicht erst seit gestern und habe teilweise mit ehemaligen Kollegen heute noch guten Kontakt, weil wir uns sehr gut verstanden haben. Trotzdem gab es für keinen der Kollegen, die gekündigt wurden, gekündigt haben oder deren Vertrag einfach auslief (seit es Befristungen gibt) ein Geschenk zum Abschied. Das wurde auch in TL-Meetings nie von irgend jemand angesprochen.

Man hat sich verabschiedet, falls noch nicht geschehen private Rufnummern / Mailadressen ausgetauscht und Glück gewünscht - das wars.

weitere Kommentare laden
12

Hallo!

Ich würde einem zu recht gekündigten Kollegen keine berufliche, offizielle Wertschätzung entgegenbringen. Also, ein Geschenk zum Anlass, der Konsequenz seiner unmöglichen Arbeitseinstellung ist, finde ich unlogisch.

Wenn dein Mann sich privat gut mit ihm versteht, sollten sie gemeinsam ein Bier trinken gehen oder so... privat.

Ein Geschenk zur selbstverschuldeten Kündigung ist paradox und kann auch falsch aufgefasst werden.

LG Lelamari

20

Vielen Dank, das war mal eine ganz normale, sachliche Antwort mit der ich was anfangen kann 😄

23

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es in dieser Situation eher passen könnte, den gekündigten Kollegen auf ein Bier, Essen oder ähnliches einzuladen, das kann er ja auch persönlich machen, dann ist vielleicht insgesamt klarer, dass es eben nichts mit dem beruflichen Erfolg oder eben Misserfolg zu tun hat ☺️