Sprachentwicklungsverzögerung - 26 Monate alt - Wer hat Erfahrungen?

Hallo!

Meine Tochter ist 26 Monate alt und spricht sehr wenig. Sie sagt nur: Mama, Papa, Bebe=Baby, M-ma=Oma, M-pa=Opa...und wenige Tiergeräusche. Sie versteht aber ALLES und somit kann man sich quasi mit Händen und Füßen verständigen. Das Gehör ist also in Ordnung.
Ich war vor zwei Wochen mit ihr bei einer Logopädin. Sie sagte, dass meine Tochter eine Verzögerung in der Sprachentwicklung hat. Eine Behandlungsbedarft besteht zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Ich soll in 3 Monaten noch einmal kommen. Der Kinderarzt sagte bei der U7, dass wir weiter abwarten sollen. Das Sprachverständnis ist super.

Nun haben wir vor einem halben Jahr unseren Sohn bekommen...vielleicht spielt das eine Rolle?
Ansonsten unterhalte ich mich viel mit ihr und lese kurze Texte vor, wir treffen und mit gleichaltrigen Kindern und gehen 1x in der Woche zum Musikgarten. Sie guckt KEIN Fersehen oder hört viel Musik....somit ist auch keine Reitzüberflutig als Ursache zu sehen.
Ab August soll sie in die Kita gehen - vielleicht wird sie dort mehr zum Sprechen animiert?!?

Hat von Euch jemand ähnliche Erfarungen und kann mich ein wenig beruhigen oder Tipps geben?

#danke

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Hallo,

bei unserer Tochter ist ebenfalls eine Sprachentwicklungsverzögerung diagnostiziert worden, da war sie 2 J. + 3 Monate und sprach mit viel wohlwollen gerade 12 Worte.

Sie ist dann 10 x zum Logopäden, wobei dort auch nur das gemacht wurde, was wir ohnehin schon taten. Mit einem Bauernhof gespielt, malen, Magnetbilder zugeordnet usw.

Sie hat dann von heut auf morgen angefangen mehr zu sprechen, ich denke, die Therapie hätte man sich schenken können.

Sie ging zu dem Zeitpunkt schon fast 8 Monate in die Krippe und geht jetzt in den KIGA.

Sie spricht nun fast altersgerecht.

Wir haben viel mit ihr gesprochen, gesungen und vorgelesen, wobei das Interesse am Vorlesen bei ihr erst mit 2,5 J. kam.

Sie war insgesamt ein sehr ruhiges Baby, hat sehr spät angefangen zu brabbeln.

LG
Ilka

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Hi,
ich habe zwar keine Erfahrung, Justus ist ein Vielsprecher.
Ich sehe das so: in der Entwicklung gibt es verschiedene Meilensteine. Motorisch erst das Laufenlernen und beim Sprechen das Sprechen in ganzen Sätzen.
Wie die Kinder diese Meilensteine erreichen ist ja total unterschiedlich. Manche robben, krabbeln lange und laufen dann, manche fangen spät an und laufen fast zeitgleich mit den Frühkrabblern. (Das sind so meine Beobachtungen bei Gleichaltrigen).
Beim Sprechen wirds ähnlich sein. Justus z.B. redet viel, aber gaanz viele Wörter sehr undeutlich. Er ist einfach kein Perfektionist. Es gibt aber bestimmt Kinder, die mit dem Sprechen einfach später anfangen und letztendlich das Sprechen in ganzen Sätzen zeitgleich mit den Frühsprechern können bzw. im Zeitrahmen.
Wenn sogar die Fachleute sagen, dass momentan kein Behandlungsbedarf besteht, dann kann Dich das doch ein bisschen beruhigen.

vlg tina + justus 17.06.07

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Hi Tina,

also eine Sprachentwicklungsverzögerung ist nicht einfach nur ein verspäteter Meilenstein.

Erst wenn die Kinder nicht mehr im Toleranzbereich liegen (beim Laufen lernen z.B. zw. 10 M- 18 M) dann wird eben von der Sprachentwicklungsverzögerung gesprochen.

Ich finde, es steht jeder Mutter zu sich zu sorgen, gerade wenn in der Umgebung kein Kind mehr zu finden ist, dass z.B. weniger spricht als das eigene.

Wir können berichten, dass unsere Tochter sich nun fast an Gleichaltrige rangeprischt hat, was die Sprache anbelangt.

Trotzdem war es mir als Mutter wichtig alles versucht und eingeleitet zu haben, was sie fördern kann. Ich wollte mir in der Schulzeit keine Vorwürfe machen lassen, dass man früher hätte therapieren müssen ;-)

Sprachentwicklungsverzögerer haben nämlich gern mal Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, warum nicht vorbeugen?

Der Besuch beim Logopäden kann sicher nicht schaden.

LG
Ilka

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Hi,
ich spreche mit Sicherheit keinen Eltern das Recht ab sich zu sorgen. Das war nicht die Absicht meines Posts.
Und es ist natürlich richtig und wichtig frühstmöglich dagegen anzugehen.
Wenn dann ein Logopäde und ein KiArzt noch 3 Monate zugeben und noch keinen Behandlungsbedarf anmelden, kann das doch etwas beruhigend sein. In 3 Monaten kann so viel passieren.

vlg tina

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Hallo,

als May-Ling damals bei der U7 war konnte sie stolze 3 Wörter, mehr nicht! Sie war von der motorik weiter entwickelt gewesen, aber sprachlich hat es gehabbert. Unser KiA damals hat dann gemeint, das er sie in einem halben Jahr sehen will und schauen möchte, wie sich entwickelt hat. Und siehe da, innerhalbt von einem halben Jahr hat sie alles aufgeholt, der KiA war mehr als zufrieden gewesen und hat gesagt, das sie auf den Stand einer 2,5 jährigen ist

Lg,
Hsiuying + May-Ling bald 3 J. & Nick 23 M.

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Hallo,

dir ist ja schon aufgefallen, dass "etwas nicht stimmt". Da trügt dich deine Vermutung nicht.

So wie du es beschreibst, war es bei uns, also bei Cornelius auch. Da hieß es dann, er ist doch super entwickelt, Kinder können nicht alles auf einmal können etc. Ich habe nicht locker gelassen, zum Glück.

Wir sind nun bei der Sprachheiltherapie, waren im Sozialpädiatrischen Zentrum und haben den Kinderarzt gewechselt. Überall sagte man uns, Kinder müssen mit 2 Jahren einen Wortschatzspurt hingelegt haben, d.h. sie müssen mindestens 50 Wörter sagen können und erste 2-Wortsätze sprechen. Kinder, die das nicht können, sind Sprachentwicklungsverzögert und das muss dringend behandelt werden. Wie, muss im Einzelfall der Fachmann entscheiden.

Wir haben Sprachtherapie (nicht Logopädie, das hat Cornni nichts gebracht), Musiktherapie und meine Schwester ist Reittherapeutin und nimmt ihn 14 tägig mit. Er hat einen riesen Etwicklungssprung gemacht. Am Anfang hatten wir noch unterstützende Kommunikation, aber die brauchen wir nicht mehr.

LAss es nicht schleifen,

viele GRüße
Tess

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Hallo Knuffelbunt,

mein Neffe hat erst mit über 4 Jahren wirklich das sprechen begonnen und keiner wußte so recht warum. Wir dachten immer alle er sei zu bequem, weil ja trotzdem alles so lief wie er wollte, aber als es dann auch im Kindergarten nicht besser wurde machten wir uns schon sorgen. Er bekam dann die Mandeln raus, da er immer wieder Mandelentzündungen hatte und noch im Krankenhaus hat er angefangen zu plappern und hat bis jetzt nicht mehr damit aufgehört (er wird jetzt 12) und kann einem echt ein Ohr abkauen.
Das er schlecht hört ist uns allen nie aufgefallen, da er eigendlich immer auf alles reagiert hat und auch verstanden hat was man gesagt hat.
Vielleicht auch einfach mal zu einem guten HNO Arzt gehen und die Ohren überprüfen lassen. (Übrigens bei der Tochter einer Freundin kam es auch zu einer Sprachverzögerung wegen zu großer Polypen und weil sie dadurch schlecht gehört hat. Darauf kam nicht der KiÄ (der hat dafür nicht die richtigen Geräte) sondern der HNO, zu dem sie ist weil ihre Tochter immer eine Schnoddernase hatte.

LG
Tanja