Erziehung - Konsequenz bei 16/17 Monate altem Kind?

Hallo,

folgendes Problem...
unser Sohn (16 Monate) ist sehr aktiv, motorisch fit und natürlich soooo neugierig auf die Welt.... das ist natürlich super und sollte auch so sein.
Wenn wir jetzt aber bei uns zu Hause sind, steht da eine Menge Zeugs herum das er nicht unbedingt durch die Gegend schleudern oder aus den Regalen schubsen soll. Wir haben auch nicht soviel Platz das ich alles das er nicht haben darf in Schränke oder außerhalb seiner Reichweite lagern kann. Die gefährlichen Sachen sind für ihn natürlich nicht erreichbar, aber wir haben z.B. Unmengen von Büchern die er mit Vorliebe aus dem regal schubst oder wenn ich auf dem Tisch Wäsche zusammenlege versucht er sie auch vom Tisch zu werfen.
Er kennt auch das Wort Nein und kopfschütteln und weiß glaube ich auch was es bedeutet (wenn er z.B. keinen Hunger mehr hat sagt er auch nein und schüttelt dazu das Köpfchen).
Wenn er also mal wieder die Bücher ausräumt nehme ich ihn dort weg und sage Nein manchmal läuft er dann schnurstraks wieder in die Ecke und macht weiter manchmal schaut er mich dann auch sehr aufmerksam an und wenn ich dann wieder Nein sage wird er wütend und schleudert die Bücher erst recht aus dem Regal... Wie gehe ich jetzt mit diesem Verhalten am besten um? Was macht ihr in diesen Momenten? Ach ja, manchmal wenn ich ihn vom regal weghebe und woanders wieder abstelle lässt er sich theatralisch fallen und liegt weinend auf dem Boden... ich bleibe dann bei ihm, tröste ihn wenn er fertig ist aber ignoriere seinen "Anfall" weitgehend.

Mein Mann hat sich angewöhnt unseren Sohn wenn er besagte Bücher einfach immer wieder aus dem Regal schubst ihn dann als Konsequenz in den Laufstall zu setzen... was unser Sohn natürlich scheußlich findet, hat das in diesem Alter schon Sinn? Bzw. übermitteln wir ihm damit wirklich die richtige Botschaft?

Wie geht Ihr mit solchen Situationen um?

Viele Grüße
Amelia

1

Hi! :-)

Ich würde es genau wie Dein Mamm machen!

Mit der Erzihung fängt man früh an! Also genau richtig so! ;-)

LG

Petra & Joelina 5 1/2 (die mit 18 Monaten schon alleine aufgeräumt hat) :-p

2

Hallo Amelia,

Dein Sohn weiß in dem Alter schon ganz genau was er darf und was nicht.
Es ist ganz einfach so das er Dich testet und Deine Inkonsequenz so richtig ausnutzt...

Wenn er z.B die Bücher aus dem Regal holt und soll es nicht, dann sagst Du nein.
Ende vom Lied er bekommt durch das auf den Boden schmeißen noch mehr Aufmerksamkeit und eine Konsequenz gibt es nicht.

Meine Tochter darf die CD´s z.B. ausräumen ABER muß sie wieder aufräumen. Und glaub mir sie versteht das zu 100% und räumt auch auf. Ohne das ich schimpfen muß oder ähnliches. Genauso ist es mit Tuppaschen, Spielzeug, Töpfen etc...

Wenn er die Bücher nicht in Ruhe läßt, dann sag ihm ganz klar das Du das nicht möchtest sonst kommt er z.B. in den Laufstall. Und genau da sollte er dann hin.
Wirft er sich auf dne Boden laß ihn in Ruhe und versuch nihct ihn noch zu trösten und womöglich ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich habe meine Tochter auch lange unterschätzt und sie weiß ganz genau wo der Hase langläuft. Was sie darf und was nicht... sie darf schon sehr sehr viel, aber es muß ihm Rahmen bleiben und darf nicht gefählich werden.

Nimm ihn erst und zeig ihm das er schon ein "großer" ist den man ernst nehmen kann. Er versteht Dich und testet Dich aus, ganz klar.

Dein Mann macht es richtig und mit Sicherheit wird es Dein Mann später leichter haben.

Es liegt in der Natur unsere Kinder alles auszutesten und sie wollen Grenzen, Regeln und Rituale.

8

Hallo,

danke für Deine Antwort.

Aber Du missverstehst da was, ich tröste ihn keinesfalls während er sich auf den Boden schmeißt, das ignoriere ich völlig... ich gehe nur nicht aus dem Raum wie es einige empfehlen. Wenn er wieder normal ist, aber noch etwas verrotzt dann tröste ich ihn, da er ja auch merken soll das ich ihn, auch wenn ich etwas verbiete, trotzdem lieb habe.
Ich bin auch nicht inkonsequent, wenn ich einmal nein sage, dann bleibe ich dabei... aber es ist natürlich unheimlich anstrengend ihn dann gefühlte unendliche Male vom Regal zu pflücken und ständig nein nein nein zu sagen.... ich finde den Weg von meinem Mann auch sehr viel bequemer... Kind hört nicht.... Kind kommt in den Laufstall... und gerade dieser Bequemlichkeitsaspekt macht mich eben misstrauisch.

Aber was mich wirklich noch interessieren würde, wie bringst Du Deiner Tochter in dem Alter bei die CDs wieder aufzuräumen?
Kannst Du diesen Kniff mal etwas ausführlicher beschreiben?

Liebe Grüße
Ameli

3

Du schreibst mir aus der Seele ich werde dann noch an- bzw. ausgelacht wenn ich nein sage. Bei uns flieg auch regelmäßig das Essen und die Gabel durch die Gegend. Ich könnte jedesmal ausrasten und mir fällt es manchmal echt schwer ruhig zu bleiben. Die neueste Idee ist alles auf seine Zwillingsschwester zu schieben (allerdings ist die motorisch zu vielen Dingen noch nicht fähig).
Hoffe wirklich das diese Phase bald wieder vorbei ist (meine zwei sind 23 Monate und wir haben das Problem schon seit ca. einem halben Jahr).
Ich bin gespannt auf die Antworten.
Grüße 4smet

4

ich finde die bestrafung deines mannes nicht okay.
es ist eine starke ablehnung.

wir hatten einfach ins unterste regal nur alte und olle bücher drin, damit durfte sich die kleine dann auch begnügen.
aber sie konnte dann auch eher akzeptieren,
daß sie nur daran darf, nicht an die anderen.


tja, der kleine kann wahrscheinlich einfach gar nicht einsehen, warum er es lassen soll, wo der sinn des verbotes ist, dafür ist er noch zu klein.
er hofft evtl. daß er es dann doch irgendwann darf.




5

Bei uns hat das super funktioniert.

Hab ja eben schon geschrieben - meine Tochter räumt seit sie 18 Monate alt war alleine das auf mit dem sie gespielt hat!
Genau mit so einer Konsequenz hab ich sie dazu gebracht.
Ihre Liebe bekommt sie doch trotzdem. Man muss in manchen Situationen doch auch mal durchgreifen damit die Mäuse das verstehen.

LG

Petra

6

"übermitteln wir ihm damit wirklich die richtige Botschaft? "

Welche botschaft möchtest du denn übermitteln?

Ich möchte meinen Kindern mitgeben
- ihr könnt die Welt mit allen Sinnen begreifen, ihr könnt eurer fähigkeiten hier gefahrlos austesten (es gibt ja nicht viele Orte, wo Kinder das können), ihr sollt als Allererstes die Botschaft erfahren- ihr seid O.k. so wie ihr seid, ihr könnt alles erreichen, wenn ihrs nur wollt, ihr seid stark, klug und wunderabre Kinder, ihr könnt immer zu mir kommen, wenn ihr mich braucht, ihr bekommt jede Hilfe, die ich leisten kann, um euch an euer selbst gestecktes Ziel zu bringen, wir werden gemesinam Hindernisse aus dem weg räumen, um doch noch dahinzukommen, wo ihr es euch vorstellt- wir machen uns die Welt so groß wie möglich und versuchen sie so weit wie möglich zu erkunden. Grenzen versuchen wir so zu umgehen, daß wir trotzdem zum Ziel kommen, daß wir auf gefahren achten und diese zu vermeiden suchen.
DRAUSSEN, wo autos fahren, wo anderne Menschen wohnen, wo ander Regeln gelten, UND auch immer da, wo die freihet des andern durch unsere Erkundungen bedroht ist- da müssen wir ander Wege suchen.

Daher haben wir natürlich keinen Laufstall (wozu auch?) und keine Sachen dort, wo unser kleinster aus eigener Kraft hinkommt.
Für mich eist es ein leichtes, die bücher im regal einen boden höher zu stellen (nun gut, wir haben so viele, die sind eh fast alle wo anders untergebracht:)- für ihn würde es in seinem eh schon kleines radius eine riesen Einschränkuing bedeuten WIEDER etwas nciht anfassen, anlecken, BEGRIEFEN zu dürfen..

Aber wenn du die Botschaft vermitteln willst- das ist mein zu hause., das sind meine sachen, ich entscheide, was du begreifen darfst und was nicht, ich bestimme über deine naufenthaltsort, wan ndu wo sein darfst und wann ich dich wo einsperre, ich schränke dich darin ein, in den möglichkeiten, die du nun entwickelst- dich fortzubewegen, dir sachen anzueigenen, sachen zu Begeifen, zu fühlen und ihre Physikalischen beschaffenheiten kennenzulernen- dann ist Laufstalllösung sicher in Orndung..

lisasimpson (die auch dnkt, es kommt eifnach auf die Botschaft an, die man vermitteln möchte!)

7

oh man, du bringst es auf den punkt.

##
Aber wenn du die Botschaft vermitteln willst- das ist mein zu hause., das sind meine sachen, ich entscheide, was du begreifen darfst und was nicht, ich bestimme über deine naufenthaltsort, wan ndu wo sein darfst und wann ich dich wo einsperre, ich schränke dich darin ein, in den möglichkeiten, die du nun entwickelst- dich fortzubewegen, dir sachen anzueigenen, sachen zu Begeifen, zu fühlen und ihre Physikalischen beschaffenheiten kennenzulernen- dann ist Laufstalllösung sicher in Orndung..
##
ist ja echt traurig :-(



lg
ayshe, die mal eine laufstall hatte, um das spielzeug reinzuschmeißen ;-)

9

Hallo,

ja, das kenne ich. Bei unserem Kleinen hat geholfen, dass man dann solche Sachen einfach ignoriert. Es ist nur solange interessant, wie man sich aufregt. Unser hat gerne Blumentöpfe geleert. Fand er auch immer lustig, wenn ich geschimpft habe. Jetzt, wo ich es ignoriere, hat er das Interesse verloren. Er macht es jetzt nicht mehr. So wird es bestimmt auch dann mit Büchern, Wäsche etc. sein. Versuchs mal.

Viel Glück.

LG Ina mit Luca

10

Ich denke, dass Du einen guten Instinkt hast. Zumindest höre ich das in deiner Fragestellung raus.

Viele der Probleme habt Ihr aufgrund der beengten Verhältnisse. Natürlich wäre es sinnvoller ein Kind in dem Alter einfach mal Kind sein zu lassen. Und das bedeutet dann, dass das Kind die Bücher aus den Regalen holt, evtl. zerfetzt usw. Das geht aber natürlich nicht und somit bist Du in der Situation, relativ häufig NEIN sagen zu müssen. Das wiederum wird natürlich Wutanfälle auslösen... ganz normal. Und ich bin mir sicher, dass zu viel NEIN genau das Gegeneteil auslöst.

Wir haben es da ein bißchen einfacher, weil unsere Tochter sich in dem Alter weitgehend frei bewegen konnte. Wir haben nämlich alle wertvollen oder gefährlichen Dinge einfach weggestellt und hatten keinen ntress. Zurück blieben drei/vier Dinge, die sie nicht durfte. Und so konnte sie sich ganz allmählich daran gewöhnen, auch mal etwas nicht zu dürfen. Herausgekommen ist eine 3jährige, mit der wir wenig Probleme haben, was den Unsinn betrifft, den sie anstellt.

Was ich sagen möchte: Du solltest darauf achten, das NEIN wirklich nur dann einzusetzen, wenn es nicht anders geht. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, einige ältere Bücher nach unten zu stellen, die er aus dem Regal holen darf. Und vielleicht schaut er sich die Bücher nur an und macht sie gar nicht kaputt. Könnte man auch erstmal abwarten. Wenn er dann eine gewisse Zahl rausgeholt hat, würde ich eine logische Konsequenz folgen lassen und ihn dazu auffordern beim Aufräumen zu helfen. Anschließend kräftig loben.

Natürlich kann man ihn auch zur Strafe in den Laufstall setzen und das Problem damit umgehen. Nur... was soll das langfristig bringen? Er wird größer, sein Aktionsradius auch und irgendwann ist der Laufstall zu klein und Ihr habt ein Kind, das nicht hören kann. Meine Tochter hatte keinen Laufstall und wir kamen prima ohne aus. Anstatt des Laufstalls würde ich lieber eine abschließbaren Schrank aufstellen und dort alle wichtigen Gegenstände reinpacken, an die das Kind nicht darf. Also nicht die Dinge vor dem Kind schützen, sondern das Kind vor den Dingen ;-)