wie meistert ihr 2 kinder unter 2

Hi

hab zwei mädels im alter von 8 monate und 1 3/4 Jahren.
ich renn an manchen tagen nur noch schreiend und brüllend durch die wohnung, weil es nicht mehr anders geht.
die kleine schlft kaum tagsüber, ist wahnsinnig quengelig und die andere ist zwar meistens lieb, aber auch grad sehr heulig und ja auch wahnsinnig anstrengend dadurch dass sie mir immer am bein klebt.

Wie handhabt ihr solche situationen ohne durchzudrehen?

gibt´s tipps trotz allem ruhig zu bleiben, nicht zu schreien, und doch phasen für sich alleine zum kochen, essen, ausruhen zu haben ohne dass eine immer heult und einen zum wahnsinn treibt?

Bin dankbar für jeden konstruktiven tipp!

Grüße, Doro

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Hallo,
zwei Kinder unter 2 sind bestimmt sehr anstrengend, das kann ich mir vorstellen. Meine beiden sind zwar 26 Monate auseinander aber die erste Zeit hatte es ganz schön in sich. Von daher wünsche ich dir erstmal eine Portion Kraft.

Ansonsten war die erste Sache an die ich dachte: Hast du die Möglichkeit deine "Große" vielleicht stundenweise abgeben? Oma, Tagesmutter oder Kinderkrippe fallen mir ein. Insbesondere bei den beiden letzgenannten haette sie dann regelmaeßig Kontakt zu anderen Kindern (was die Zwerge ja toll finden) und muss nicht dauernd auf die kleine Schwester Rücksicht nehmen.

Ich denke das würde eure Situation entspannen und du haettest mal wieder Zeit für dich und die Kleine.

LG Sandra

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Ehrlich gesagt hätte ich gerne mehr Zeit für die Große, aber weder die Kleine noch die Große lassen sich von mir trennen.
Das ist ja das anstrengende.
Die Große klettet wahnsinnig und die Kleine lsst sich nicht mal von Papa füttern (er ist oft weg).
Oma und Opa sind bei der Großen gerade gar nicht angesagt, wie alle anderen Personen auch. Sie ist gerade fürchterlich anhänglich.
Tagesmutter kann ich mir nicht leisten. Das ist es ja, das würd eich gerne, vor allem zwecks des kontaktes zu anderen kindern. aber ich glaub ich versuch mal ne krabbelgruppe. da lernt sie auch andere kinder kennen. die kleine nehm ich mit und vielleicht lernt dir große ja dann, dass kontakt zu anderne menschen nichts schlechtes ist, sondern spaß macht.

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Hallo Doro!

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du oft "auf dem Zahnfleisch gehst" #schwitz #liebdrueck. Unsere Mädels (heute 3 3/4 Jahre und 19 Monate alt) haben einen Altersunterschied von 25 Monaten, die Kleine war anfangs sehr ruhig und "pflegeleicht", die Große für ihr Alter bereits sehr "weit" in ihrer Entwicklung (vor allem sprachlich). Beide waren/sind recht unkomplizierte Schläfer, eine Weile haben wir sogar einen Mittagsschlaf hinbekommen, der sich zeitlich ein wenig "überschnitt"- so hatte ich mit Glück auch mal ein halbes Stündchen Pause mittags #schein. Allerdings ist mein Mann beruflich viel unterwegs, oft auch "rund um die Uhr" sowie regelmäßig an Wochenenden und Feiertagen. Wir haben außerdem niemanden aus der Familie in unmittelbarer Nähe, der mal halbwegs spontan zwei, drei Stündchen Babysitten könnte. Seit unsere kleine Maus mit etwa sechs Monaten allmählich mobil wurde, gab's hier schon öfter mal Stress wegen auseinander gerupfter Eisenbahnschienen, umgekippter Lego-Türme und dergleichen #augen ;-). Eifersucht war lange überhaupt kein Thema, ist es inzwischen aber gelegentlich. Unser Alltag zu viert hatte sich zwar recht schnell eingespielt, aber es ist natürlich oft anstrengend, mit zwei Zwergen, Job (arbeite bereits seit knapp einem Jahr wieder Teilzeit) und Haus alles zu planen/organisieren. Meist klappt alles ganz gut- aber es gibt auch Tage wie heute, an denen mein Mann im 24-Stunden-Dienst ist, die Mädels den ganzen Tag völlig "neben der Spur" sind, viel weinen und sich gegenseitig "hoch schaukeln". Dazu hatte ich noch die Handwerker hier, habe vormittags gearbeitet, werde gleich noch ein bißchen arbeiten müssen am PC, dazu der übliche Haushaltskram- manchmal echt "zum Weglaufen" #schwitz #augen #schein.

Wer/was mir sehr hilft: mein Mann natürlich #herzlich, der sich in jeder freien Minute freiwillig und gern um unsere Mädels kümmert, sich an der Hausarbeit beteiligt (ohne "wenn und aber") und mir immer wieder sagt, wie toll er es findet, was ich ständig alles leiste #hicks #verliebt, dann der Kiga, den unsere ältere Tochter seit einem Jahr vormittags (gelegentlich ganztags) besucht, unsere Tagesmutter, zu der inzwischen auch unsere jüngere Tochter ein-, zweimal pro Woche für einige Stunden geht (während wir beide arbeiten), der Mini-Club, den ich mit der Kleinen einmal pro Woche besuche, meine Freundinnen und die mehr oder weniger regelmäßigen Treffen mit ihnen, die Tatsache, hin und wieder mal "ausschlafen" zu dürfen (klappt jobbedingt leider selten- entweder muss ich zur Arbeit oder mein Mann ist bei der Arbeit ;-)), die Abende, die ab 20 Uhr zum Glück sehr ruhig verlaufen, weil unsere Mädels dann schlafen.

Das wären entsprechend auch meine Tipps für Dich: so oft wie möglich ein Nickerchen machen, während die Zwerge schlafen bzw. Dein Mann sich um sie kümmert. Geh' zum Sport (Schwimmen, Yoga, was auch immer), wenn Dein Mann abends zu Hause ist. Triff' Dich regelmäßig mit Freundinnen auf einen Kaffee, mit oder ohne Kinder. Und: sucht Euch einen Babysitter/eine Tagesmutter für ein paar Stunden pro Woche. Unsere ältere Tochter ist auch während meiner zweiten Elternzeit einmal pro Woche für zwei, drei Stunden zur Tagesmutter gegangen. Vor allem natürlich, um den Kontakt aufrecht zu erhalten, jedoch auch zu meiner Entlastung. Für unsere Maus war (bzw. ist es neben dem Kiga immer noch) das immer eine willkommene Abwechslung, ich habe in der Zeit Dinge erledigt, die mit Baby und Kleinkind aufwändig sind (Behördengänge, Einkäufe, Putzen, ...), mich einfach mal in Ruhe unserer jüngeren Tochter gewidmet (die "Große" hat bedingt durch die Schlafenszeiten der Kleinen viel Zeit mit uns allein)- oder ein Stündchen geschlafen. Klingt jetzt nach vielen "Auszeiten" für mich, waren es nicht- aber die wenigen, meist kurzen haben mir doch sehr geholfen- und tun es immer noch (allerdings kaum noch möglich durch meine Arbeit).

Ist lang geworden, sorry #hicks, aber vielleicht hilft's Dir ja ein wenig weiter :-)!?

Lieben Gruß #blume und: es wird allmählich alles leichter/entspannter #cool!

Kathrin & zwei Mädels

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tagesmutter kann ich mir nicht leisten und allgemein kontakt zu andern ist grad gar nicht so der Großen ihr Ding. Ich wollte immer in de krabbelgruppe gehen und das hat abe rnie geklappt, weil wir umgezogen sind, dann die kleine kam und ich mich jetzt erst allmählich anfang zu sortieren.
ich muss aber unbedingt hin.
mein mann hat ähnlich wie deiner einen 24 stunden job und ist mehr als oft wochenweise weg über nacht (wie jetzt auch mal wieder bis So nacht!) und mehr als selten abends daheim.
ich sitz hier quasi fest und hab auch selten das autp zur verfügung um weg zu gehen (auch mit den kids).
ich danke dir trotzdem sehr, es tut gut, jemanden zu haben, der einen versteht.
grüße, doro

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Hallo Doro,

meine beiden Töchter sind 9 Wochen und 25 Monate alt. Hab sehr interessiert die Antworten gelesen, denn einen guten Tipp würde ich wohl auch annehmen ;-)

Bei uns gibt es gute Tage und weniger gute Tage... mein Mann arbeitet viel und ist frühstens halb 7 oder 7 zu Hause, Omas 300 und 400 km entfernt... ich bin also die meiste Zeit allein verantwortlich. Vor der Geburt der Kleinen hat die "Große" (die eigentlich doch selbst noch klein ist) super regelmäßig Mittagsschlag gemacht. Seit ich im Krankenhaus war, klappt das nur noch am WE, wenn Papa da ist. Sie kann irgendwie nicht los lassen. Verlustängste??? Es war das erste Mal, dass ich WEG war von ihr und das gleich eine Woche...

Sie ist meist ganz lieb, aber man merkt, dass sie doch ganz schön daran knabbert, dass ich nicht mehr immer sofort für sie da sein kann und da permanent die kleine Schwester an mir klebt (stillen, im Tragetuch oder sonstwie). Ich versuche bewusst, so viel wie möglich sie zu beachten und ernst zu nehmen, aber oft hat nun mal die Versorgung eines Säuglings Priorität und sie muss anstehen...

Oft bin ich auch ausgelaugt und hab auch schon mal geschrien, wenn sie absichtlich etwas tut, um mich zu provozieren (Wasser auf den Holzboden gießen, während ich stille!!! Sowas hat sie früher niiiiie gemacht...) - ich sag mir dann immer:
Sie hat sich nicht ausgesucht, dass ein Geschwisterchen kommt, das warst DU. Ich versuche mich so gut es geht in sie hinein zu versetzen und auch wenn ich sauer bin, sag ich ihr, ich kann verstehen, dass es total doof für dich ist, dass ich jetzt nicht kommen/spielen/kuscheln kann, aber ich muss jetzt zuerst ... weil sonst... und so bald ich das gemacht habe, bist DU dran! Umgekehrt rede ich laut mit der kleinen Schwester und sage zu ihr sowas wie: nicht weinen, jetzt ist mal deine Schwester dran, ihr Brot geschmiert zu bekommen, die musste vorhin auch warten...
Manchmal komme ich mir doof vor bei solchen "Gesprächen", aber ich möchte, dass die Große wahrnimmt, dass sie nicht vergessen ist, sondern jeder mal dran ist, so gut es geht, aber ich kann mich nun mal nicht in zwei teilen.
Und diese "Strategie" hilft. Die Große redet schon sehr gut und ich höre zunehmend, wie sie vor sich hin oder auch zur Schwester murmelt: gleich kommt die Mama, weil erst muss sie noch dies und das, aber dann bist DU dran!
Meist ist es wie abgesprochen: entweder beide sind friedlich oder beide heulen gleichzeitig und haben gleichzeitig Hunger o.ä., sie schaukeln sich dann auch gegenseitig hoch, weil die eine irgendwie aus Mitgefühl oder Überforderung auch mitheult. Das sind die Situationen, da ist es schwer, gelassen zu bleiben. Mich persönlich macht der grundsätzlich quengelige Ton ab Nachmittags verrückt, weil der Mittagsschlaf fehlt. Da wird dann nichts mehr normal gesagt, selbst ein "Ich will ein Wasser trinken, bitte" wird geheult. AAAAANSTRENGEND! Aber auch diese Tage gehen vorbei...

Ich versuche, tief durchzuatmen, mir zu sagen: wenn du ausflippst, macht es sie nur noch aufgeregter!!! Und wenn gar nichts mehr geht, pack ich sie in den Kinderwagen oder ins Auto... Tapetenwechsel hilft fast immer!

Zeit für mich hab ich allerdings (noch) wirklich null. In Ruhe duschen oder beim Stillen nebenbei im Internet wühlen ist das höchste der Gefühle. Aber ich weiß, das wird von Monat zu Monat besser und ich finde in dieser Phase, dass die Kinder nun mal Priorität haben, meine Zeit wird wieder kommen!

Meine große Hilfe im Alltag ist mein Mann, der jeden Abend die Große ins Bett bringt und auch sonst übernimmt, was ansteht. Ich habe eine Putzfee, muss also nur aufräumen, aber nicht putzen. Das ist jede Woche aufs Neue ein Geschenk!!! Ab September geht die Große halbtags in den Kindergarten... und wenn wir irgendwann den Mittagsschlaf wieder hinkriegen, ist alles gut.

Mein einziger Rat an dich ist also: DURCHHALTEN, es ist zwar super anstrengend, aber es geht vorbei. Und dann kommt wieder eine Zeit, in der WIR wieder mehr für uns tun können!

Alles Liebe von Claudia
(die seit Ewigkeiten nie mehr als 6 Std Schlaf bekommt und die nicht an einem Stück... ich wünsch mir den Hormonschub nach der Geburt zurück!!!)