Grade wurde in einer Diskussion mein Verhalten zum schreien lassen meiner Tochter kritisiert, da Kinder aber nun mal alle sehr unterschiedlich sind, bin ich der Meinung, dass man das einzelne Verhalten der Userinnen beurteilen kann.
Und da schoss mir ein schon fast vergessener Begriff in den Kopf: "too good mothering"
Er beschreibt die psychologischen Auswirkungen auf die Kinder, wenn die Mütter zu "Übermüttern" werden.
Hier mal ein Kopie von der Seite:http://www.nachrichten.at/ratgeber/familie/art124,332604
"Wenn eine Mutter die perfekte Harmonie zu ihrem Kind anstrebt, dann läuft sie Gefahr, für ihren Sprössling alles zu tun, noch bevor dieser einen Wunsch äußern kann. „Dieses Verhalten behindert das Kind jedoch in seiner Entwicklung“, ist die Psychoanalytikerin Judith Jackson überzeugt. Denn wer nie Frustrationserlebnisse hat, dem wird auch die Chance genommen, zu lernen, damit umzugehen, wenn einmal nicht alles nach Wunsch läuft"
"Nicht zu prompt reagieren
Schon beim Baby sollen Mütter daher darauf achten, dass sie nicht allzu prompt auf die Bedürfnisse ihrer Kleinen reagieren. Jackson rät, dass „Mütter parallel zu den wachsenden Fähigkeiten ihres Kindes immer weniger perfekt auf das Kind eingehen“. Denn so könne es Strategien entwickeln, innere Spannungszustände zu regulieren und sich selbst zu beruhigen"
oder hier: http://www.medizin-im-text.de/blog/2011/3091/too-good-mothering/
http://www.kas.de/wf/doc/kas_19412-544-1-30.pdf?100422134112
Was haltet ihr von diesen Aussagen?
"too good mothering" - die zu gute Mutter-------habt ihr eine Meinung dazu
kann ich nachvollziehen ... gute Eltern zu sein ist immer eine Gradwanderung - wir hoffen diese zu bestehen - aber das zu bewerten steht uns nicht zu und ist frühestens ins ca 30 jahren möglich ...
Die Fähigkeit, mit Frustration ( warten auf die Erfüllung seiner Bedürfnisse) umzugehen, entwickeln Kinder erst im zweiten Lebensjahr. Und auch da muss man das nicht erzwingen. Denn so etwas entwickelt sich automatisch aus dem Alltag, spätestens wenn man ein zweites Kind hat.
Außerdem kommen ja dann auch noch die materiellen Wünsche dazu, die nicht immer erfüllt werden oder erfüllt werden sollten.
Aber egal wie alt mein Kind ist. Wenn es nachts weinend aufwacht und nach der Mama ruft, werde ich sicher nicht warten, damit mein Kind mit Frust umzugehen lernt. Denn wenn ein Kind lernt, wenn ich Angst habe wird immer jemand für mich da sein, ist sicher nicht schädlich, ganz im Gegenteil!
lg
Dabei geht es höchstwahrscheinlich nicht darum, ein weinendes Kind nicht zu beruhigen. Da ist das Problem ja schon längst da.
Es geht um Mütter, die die Probleme schon abwenden, bevor es sie überhaupt gibt. Die beim kleinen Laufkind sofort alles aus dem Weg räumen, bevor das Kind eine Chance hat zu stolpern, die voraussehen, dass das Kind gleich einen Stift brauchen wird und ihn schon mal reichen, bevor das Kind gefragt (oder das Bedürfnis überhaupt gemerkt) hat usw. Genauso schaden auch die Mütter, die ihre Kinder nicht selbst die Schuhe anziehen lassen, weil es ihnen zu lange dauert usw.
Allerdings ist natürlich "too good mother" ein bekloppter Ausdruck dafür.
naja ich würde das altersabhängig sehen. ein neugeborenes braucht meiner Meinung nach die prombte zuwendung seiner Eltern.. wohingegen mei 3 jähriger auch mal warten kann. oder auch mal was alleine Regeln muss, ebenso das Gefühl von Wut und Frustration.
Aber es gibt Situationen wo ich es sowieso schwierig finde. Thema schlafen... das Bett sollte ein schöner geborgener Ort sein, in dem man ich gerne fallen lässt.. und nicht wo einschlafen zum zwang wird. Also reagier ich heute mit 3 jahren immer noch sehr schnell wenn mein kleiner weint, und er dankt es mir damit dass einschlafen völlig problemlos und ohne hänchenhalten oder sonstiges von statten geht.
im spiel allerdings sollen sie ruhig ihre erfahrungen machen
Ich stelle mir gerade vor, wie der Angeklagte über seine schlechte Kindheit klagt, aber er führt weder Missbrauch noch Misshandlung an, sondern er wurde too-good-gemothered!