Hallo.
Unser Sohn geht seit Januar vormittags in die Krippe, weil ich wieder zu arbeiten begonnen habe. Heute hatten wir dann ein Gespräch mit der Erzieherin. Sie ist so zufrieden mit ihm, er ist altersgemäß entwickelt.
Dann meinte sie aber, es wäre bei ihm ein Problem, dass er andere Eltern umarmt oder ihnen Küsschen geben will. Situation: ein Elternteil bringt sein Kind in die Gruppe und verabschiedet sich mit einer Umarmung oder einem Küsschen. Dann geht mein Sohn hin und will auch umarmen oder ein Küsschen. Die Eltern kennt er ja von den Kindern her.
Die Erzieherin warf dann mit Begriffen wie "bindungslos" und "beziehungslos" um sich, weil sie dieses Verhalten wohl nur von Kindern kennt, die kein intaktes Familienleben haben. Bei uns hat sich seit seiner Geburt aber weder etwas verändert (weiteres Kind, Trennung etc.) noch bekäme er bei uns nicht genügend körperliche Zuneigung. Er war auch schon immer ein offenes Kind, hat nie gefremdelt und geht schnell auf neue Leute zu. Darin sah ich auch nie ein Problem, bis mir eben die Erzieherin heute eröffnet hat, dass er quasi wild um sich knuddelt. Denn so ein Verhalten ist "unerwünscht."
Nun möchte ich natürlich weder, dass er wahl- und grundlos andere Elternteile herzt, noch dieses Verhalten tolerieren. Allerdings kann ich auch den Grund dafür nicht erkennen. Hatte das eines von euren Kindern vielleicht auch, ohne dass sich im Familienumfeld gravierend was verändert hätte?
Und wie erkläre ich ihm altersgerecht, dass er die anderen Eltern in Ruhe lassen soll? Ich habe es ihm nun erklärt, dass man nur mit der eigenen Mama und dem eigenen Papa knuddelt, aber natürlich weiß ich nicht, ob er das wirklich verstanden hat. Wie kann ich das angehen? Habt ihr Tipps?
Kind (wird im August 3) umarmt andere Eltern
Lass die Erzieherin mit den Eltern reden, dass sie ihn klar abweisen sollen.
Ich finde nicht, dass du DU da viel tun kannst, wenn du nicht dabei bist,
Die anderen Eltern stört das ja nicht ma. Wir wohnen hier in einem kleinen Ort, wo ich die meisten Eltern - wenn auch nur flüchtig - kenne. Bislang hat mich keiner darauf angesprochen, eher wurde mein Sohn freudig begrüßt oder die Eltern haben von sich aus zu mir gesagt, dass mein Sohn immer so fröhlich und aufgeschlossen ist. Nichtsdestotrotz ist es natürlich eine komische Vorstellung, dass er "fremden" Eltern so herzlich begegnet und ein Verhalten, das natürlich auch eher ungewöhnlich ist. Das Problem ist eben, wie du auch schreibst, ICH bin nicht dabei. Natürlich habe ich ihm nun gestern alles in Ruhe erklärt und als Beispiel angeführt, dass ich den anderen Kindern ja auch keine Küsschen gebe. Und genau so soll er eben auch umgekehrt anderen Eltern keine Küsschen geben. Aber ob er das halt dann auch wirklich so versteht..
Na wenn er damit kein Problem hat und die Eltern damit kein Probem haben, dann belasst es doch dabei.
Du versuchst ihm zu erklären, dass man keine Küsschen gibt, weil man keine Küsschen gibt. Das ist doch albern. Nach welchen Kriterien darf er denn Küsschen verteilen? Wie gut muss er den anderen kennen?
PS: so fremd müssen andere Eltern gar nicht sein, bei Eingewöhnungen könnte er einige von ihnen ziemlich gut kennengelernt haben.
Unsere Tochter ist 1,5 und auch sehr aufgeschlossen. Sie will auch immer gerne zu anderen Mamis an die Hand oder auf den Arm. Nichts desto trotz haben wir ein tolles Verhältnis, also ich sehe das nicht als "Ersatz" sondern sie verhält sich halt so, wie sie es kennt. Vielleicht ist es bei deinem Sohn ähnlich, einfach ein herzlicher Typ. Die Vermutungen, die die Erzieherin da in den Raum stellt finde ich ziemlich dreist. Ich finde du hast es ihm gut erklärt. Zusätzlich müssen natürlich auch die Erzieherinnen mit ihm sprechen in der Richtung, das das natürlich auch nicht jeder mag so geherzt zu werden. Die anderen Eltern bitten ihn abzuweisen, ich weiß nicht?! Ist ja auch nicht schön grundlos abgewiesen zu werden. Vielleicht eher auf die Schiene, wer es wirklich nicht mag, soll es ihm sagen / erklären.
Das ist eben der springende Punkt, wo ich mich in meinen Erklärungen auch ein bisschen schwer tue. Ihm zu erklären, warum man andere Menschen beispielsweise nicht hauen soll, ist ja leicht - tut eben weh. Aber Umarmungen kennt er ja als etwas Gutes. Deswegen finde ich es nun schwierig, ihm zu erklären, dass er das nicht machen soll.
Vor allem habe ich mich seit Januar immer wieder bei den Erzieherinnen erkundigt, wie es ihm in der Gruppe geht, wie er sich verhält, wenn ich nicht dabei bin. Da wurde ich nie auf diese Thematik hingewiesen. Nun ist er seit fast Monaten in der Krippe und macht das anscheinend so und jetzt auf einmal soll er es nicht mehr so machen. Da bin ich gespannt, ob er das so von jetzt auf gleich versteht...
Den Aspekt, dass er das so macht, weil er es von zu Hause kennt, finde ich aber sehr schön, so habe ich es noch nicht gesehen. Wir knuddeln zu Hause sehr viel, das ist er eigentlich gewohnt.
Die Erzieherinnen haben ihn bisher dann immer aus der Situation geholt und erklärt, seine Mama kommt erst später. Ihn eben abgelenkt. Ich hoffe, dass er nun durch meine Erklärungen von seinem Verhalten abrückt, aber natürlich bin ich halt dann das nächste Mal in so einer Situation nicht dabei..schwierig..
In der Kita Gruppe von unserem Sohn ist ein Mädchen was anfangs immer die anderen Kinder auf den Mund geküsst hat - da war auch die Erzieherin der springende punkt sie hat erklärt das die Küsschen nur für Mama und papa sind für keinen anderen...
würde auch sagen besprich es mit den Erziehern du kannst da zich stunden später nichts wirksames machen
Ja, die Erklärung verwende ich nun eben auch...aber ich kann nicht sagen, ob er sich da dann dran erinnert, wenn ich gerade nicht dabei bin. Das wird die Zeit zeigen müssen.
Nee diese Erklärung muss in dem Moment von der Erzieherin kommen
Im Nachhinein is das glaub ich quatsch
Ich bin Laie, aber "bindungslos" ist, so wie ich es kenne, schon eine heftige psychologische Beurteilung. Da müsste bei euch aber gewaltig was schief gelaufen sein, besonders im 1. Lebensjahr. (Bin aber nicht vom Fach, würde aber an sowas denken wie "keine festen Bezugspersonen", "wechselnde Bezugspersonen", lange KH-Aufenthalte...)
Das die Erzieherin ein auffälliges Verhalten anspricht, ist ja nur richtig. Aber im Kindergarten selber muss sie halt eingreifen und euch raten, was ihr machen sollt/an welche Stellen ihr euch wenden könnt. Sollte die Eltern-Kind-Beziehung nachhaltig gestört sein, lässt sich das nicht mit einem Kindergarten-Elterngespräch seitens der Erzieherin klären. Den Eltern sowas nur zu sagen und dann sollen die mal sehen finde ich nicht besonders professionell.
Wenn es wirklich so auffällig ist, würde ich den KA drauf ansprechen.
LG
Also bislang war die KiÄrztin sehr zufrieden mit seiner Entwicklung. Es ist auch nicht so, dass er auf der Straße auf wildfremde Menschen zurennt und diese dann umarmt, auch in er weiteren Verwandtschaft nicht. Ich habe ihn gestern auf einem Geburtstag sehr genau beobachtet, da hat er die Verwandten auch nicht wahllos geherzt oder wäre überzutraulich gewesen. So ein Verhalten wäre mir jetzt außerhalb des Kindergartens nie als ungewöhnlich auzufallen. Also beschränkt sich dieses Verhalten meiner Meinung nach auf den Kindergarten.
Unser Verhältnis, würde ich sagen, ist ganz normal. Wenn er hinfällt und weint beispielsweise kommt er zu mir oder zu meinem Mann, um sich trösten zu lassen. Er sagt uns auch oft, dass er uns lieb hat, das sagt er auch nur zu uns. In seinem ersten Lebensjahr ist wirklich nichts Verdächtiges aufgefallen - ich habe gestern wirklich noch den ganzen Abend nachgedacht und unser Verhalten als Eltern genau unter die Lupe genommen. Aber ich könnte nicht sagen, dass wir etwas anders gemacht hätten als bei seinem großen Bruder und der weist dieses Verhalten nicht auf. Von Anfang an sind beide Kinder bei uns gleich behandelt worden und verstehen sich auch untereinander gut. Ich kann mir einfach nicht erklären, wo dieses Verhalten herkommt.
Hallo!
Also ich finde es schon eine Frechheit bei sowas von Bindungslos oder ähnlichem zu reden.
Ganz ehrlich, dein Sohn macht das, weil er es bei anderen sieht und nach macht.
Meine Tochter ist jetzt 27 Monate, und würde das sicher auch machen.
Sie ist ein sehr offener Mensch, geht auf Leute und auf Kinder zu. Sie hat vor nichts Angst.
Ich finde das nicht schlimm, denn genau das spiegelt ihren Charakter wieder.
Sie ist sehr selbstbewusst, und gerade weil sie so eine starke Bindung zu mir hat, Weiß sie das sie immer auf mich zählen kann und hat keine Verlustängste und klammert nicht an mir.
Ich glaube das sie diese Art von mir hat. Ich gehe auch offen auf Menschen zu.
Aber nun zurück zu deinem Sohn.
Was ich damit sagen will. Das ist einfach die Art von deinem Sohn. Er sieht es bei den anderen Kinder und will es nach amen, was Kinder ja auch machen in dem Alter.
Das Problem liegt eher bei den Eltern, wenn sie es nicht wollen, müssen sie ihn abweisen. Wie soll er es sonst lernen?
Mehr als ihm das erklären kannst du nicht.
Das Problem ist sicher, das du in der Situation nicht dabei bist.
Also ich finde das verhalten nicht schlimm. Und ein ganz normaler Entwicklungsschrit.
LG Bea mit Julia Elisa
So sehe ich das auch. Ich finde es traurig, das die Erzieherin dich so verunsichert hat und du jetzt an euch als Eltern zweifeln muss nur weil sie sich da etwas unprofessionell weit aus dem Fenster gelehnt hat. Ein Feedback ist wichtig - keine Frage. Und das man sein eigenes Verhalten und das seines Kindes von Zeit zu Zeit mal reflektiert sicher auch wichtig. Aber wie gerade schon jemand geschrieben hat, solche Vermutungen in den Raum zu stellen und keinen Rat haben ist einfach unprofessionell. Ich finde wie du es beschreibst, klingt dein Sohn für mich nach einem tollen kleinen Kerl, der das Herz am rechten Fleck hat. Ich würde nächste Woche nochmal das Gespräch mit der Erzieherin suchen: ganz in Ruhe, einfach mal sagen das dir das keine Ruhe lässt und wie ihr dafür gemeinsam eine Lösung finden könnt und du ich wette, sie rudert zurück und hat es auf einmal gar nicht so gravierend gemeint.
Also, zu bindungslos gehört schon ein bisschen mehr als das Umarmen anderer Eltern.
Mein erster Gedanke war auch, dass er es einfach nachmacht, besonders wenn es unmittelbar nach dem Verabschieden der anderen Kinder ist.
Das Verhalten ist "unerwünscht"??? Oh man, ich frage mich, was du da mach sollst. Am besten Stromchip und Kamera und immer wenn er fremdknuddeln will drücken 
Nee im Ernst... so ne blöde Erzieherin. Das ist ja echt unverschämt. Ich würde mich ehrlich beschweren, besonders bei solchen Vorwürfen wie "bindungsgeschädigt" etc. Das sind Kinder mit krankhaften Auffälligkeiten, sowas kann ja wohl nicht angehen. Ich glaube, ich würde mich bei der Kita-Leitung beschweren oder es zumindest noch einmal bei der Erzieherin ansprechen. Das ist mE auch das einzige was DU tun solltest. Nämlich ihr mal gehörig den Marsch blasen, dass sie sich in Zukunft mit solchen Vorwürfen zurückzuhalten hat. Bzw wenn du es nett halten willst, ihr einfach sagen, dass es nicht stimmt, dass es dich aber verletzt hat. Das wäre für mich ein echter Tiefschlag!!!
Mir sind auch schon andere Kinder um den Hals gefallen. Da sag ich dir ehrlich, was solls... und meine Maus schiebt die Kids dann von selbst zurück und sagt "eh, das ist meine Mama"