Hilfe - meine 4,5 jährige träumt ständig dass ich sterbe - Kinderarzt sagt das ist normal :-(

Hallo ihr lieben,

ich brauche mal euren Rat/eure Hilfe. Meine knapp 4,5 jährige träumt in der letzten Zeit immer ganz schlimme Sachen (manchmal hat sie den Nachtschreck und manchmal richtig heftige Alpträume)

In der Nacht zu heute war es ganz schlimm: da hat sie geträumt dass ich sterbe (sie spricht oder schreit im Schlaf) und ganz furchtbar geweint und geschriehen - ich konnte sie kaum beruhigen.

Mein Kinderarzt meint, dass wäre nur eine Phase und würde sich bald wieder legen aber solche Alpträume belasten doch meine Kleine.

Ich habe in der Nacht fast 2 Stunden gebraucht um sie zu beruhigen und sie wieder in den Schlaf zu bekommen - also ich finde das nicht normal #zitter

Kann mir jemand Tipps oder Ratschläge geben was ich machen kann ???

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Angenehm ist das nicht aber tatsächlich normal.

Ist denn etwas passiert in letzter zeit? Starb jemand oder hat sie was in den Nachrichten mitbekommen? Hat der kiga darüber gesprochen?

Leben UND sterben ist normal. Das muss sie wissen.

Bei mir fing die angst an als ich 6 war. Mein opa hatte krebs und war in der klinik. Eines Abends war ich mit meiner mama in der wanne als das Telefon klingelte. Sofort bekam ich eine riesen panik und schrie und weinte "opa ist tot!" Ich konnte mich nicht beruhigen, meine Mutter schimpfte noch mit mir, sowas sagt man nicht!
Sie ging ans Telefon und es war das Krankenhaus. Tatsächlich war er gestorben.
zwei Wochen später starb unerwartet und sehr plötzlich mein anderer opa.
ich hatte panik, Alpträume die ich sogar heute noch habe, ich hatte angst das meine eltern auch sterben. Ich hatte angst das meine oma stirbt.

Meine Mutter hat geraucht, ich wusste auch das man daran sterben kann und durch meine ewige panik hat sie damals sogar aufgehört damit!

Irgendwann war mir dann schon klar das nicht ständig jemand umfällt und stirbt aber das WARUM habe ich lange nicht begriffen. Ich denke das ist der Knackpunkt. Und wie will man das nem kind erklären? Man kann schlecht sagen das jemand stirbt wenn er alt ist, das stimmt ja nicht. man kann auch nicht sagen jemand stirbt wenn er krank ist denn auch das stimmt nicht immer.

Mir wurde viel über gott erklärt, wenn gott entscheidet das er einen menschen im himmel braucht holt er ihn wieder "heim" zu sich. Dort darf er bei gott sein und er wird seine verwandten immer vom himmel aus sehen. Dem verstorbenen geht es sehr gut dort. Er freut sich wenn man an ihn denkt, er ist bei uns wenn man ihn vermisst etc

Es ist schwierig, nicht mal als erwachsener kann man begreifen warum. Wie soll das dann ein kind können? Ich rate dir aber es ernst zu nehmen und nicht zu schweigen

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Danke für deine ausführliche Antwort.

Im KiGa hatten die vor ca. 1 Monat eine Aktionswoche zum Thema Tod, aber danach waren nach ca. 3-4 Tagen die Alpträume wieder weg. Sie spricht ständig und viel über den Tod und ich erkläre ihr auch immer wieder, was der Tod bedeutet. Im KiGa ist ein Junge in ihrer Gruppe, dessen Vater ist Jäger und der bekommt wohl sehr viel mit und er sagt dann öfters Sachen, die meiner kleinen Angst machen.

Aber wie soll ich ihr denn die Angst nehmen das mir nichts passiert wenn ich zur Arbeit fahre? Sie hat heute morgen so geklammert, als ich sie in den KiGa gebracht habe da sie nicht wollte dass ich zur Arbeit fahre, mir könnte ja etwas passieren.

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Der kiga macht einfach eine "aktionswoche" zum Thema tod?

Ohweiah, gut finde ich das ganz und gar nicht!

Ich arbeite auch im kiga und natürlich kommt es vor das jemand stirbt und dann möchte das kind darüber sprechen. Wir "ziehen" da aber nicht alle mit rein, sowas passiert dann recht spontan und wir halten Rücksprache mit den eltern.
also, niemals würden wir uns in den stuhl Kreis setzen und fröhlich über den tod philosophieren.
mit sowas hätten sie ja rechenen MÜSSEN!

Seit ihr gläubig? Wenn ja geht in die kirche, sprecht eben richtig mit gott, sag ihm das du bitte noch auf der welt bleiben möchtest etc etc

mach es greifbar für dein kind, lass sie begreifen.

Ich an deiner stelle würde das so machen. Wenn man unterwegs ist (kirche - friedhof) kommt man eher ins gespräch, sie sieht es und stellt sich nicht grauenvolles vor. Kinder haben eine riesen Phantasie! Also wäre mir wichtig meinen kindern soviel wie möglich zu zeigen.
sicher gibt es auch Schöne Bücher zu dem Thema.
heute morgen hätte ich wohl gesagt das sie ruhig gehen kann denn du wirst heute ganz sicher NICHT sterben, für sowas ist keine zeit denn du musst ja ihr Lieblingsessen kochen, einkaufen, arbeiten, sie dann abholen und dann xy mit ihr machen.

Betrachte das auch ruhig etwas mit humor, wenn du auch nur etwas hysterisch wirst merkt sie das und wird unsicher.

Also, "heute sterbe ich ganz sicher nicht, ich fahre ganz vorsichtig, wenn jemand zu schnell ist schimpfe ich mit ihm! Und dann komm ich gaaaaaaanz langsam angerollt und hole dich ab! Dann haben wir sowieso keine zeit dafür, vllt gehen wir nachher noch zu gott und sagen ihm mal das ich bloß nicht sterben soll! Das er das auch weiß! "

Das wäre wohl so mein versuch gewesen :-)

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Ich hatte als Kleinkind auch so einen Albtraum, der war sogar ne Nummer heftiger, denn ich habe geträumt, dass meine Mutter geköpft wurde. Warum weiß ich nicht, aber ich kann mich immer noch daran erinnern. Aber das wirklich Schlimme für mich war, dass ich nicht darüber reden konnte. Als ich meinen Eltern einmal davon berichtet habe, wurde mir dieser Traum übel genommen (wohl gemerkt ich war auch so ca. 4) #heul Entsprechend habe ich nicht mehr darüber geredet. Irgendwann kam dieser Traum nicht mehr, aber das hat gedauert.

Du kannst nichts weiter machen, als deine Tochter zu trösten und ihr Halt zu geben. Erkläre ihr, was sie träumt, dass es nur ein Traum ist, usw. Sei für sie da, wenn sie es möchte. Irgendwann ist das vorbei.

Wer weiß, was diesen Traum ausgelöst hat. Es kann eine Kleinigkeit sein, die man vielleicht sogar nicht mehr nachvollziehen kann und den Rest hat die Fantasie erledigt.

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Also wir möchten ja immer, dass unsere kleine uns von ihren Träumen erzählt aber das möchte sie nicht und ich will sie ja auch nicht dazu zwingen, aber wir sind auf jeden Fall nicht böse oder sauer auf sie.

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Dann macht ihr doch alles richtig. Ganz ehrlich, ich sehe das wie dein KiA. Ich würde den Träumen nicht mehr Beachtung als notwendig schenken. Wenn sie zum Thema Tod usw. Fragen und Ängste hat, kann man das klären, aber sonst würde ich nicht zuviel Trara darum machen, denn alles an Neuem wird ja wieder im Schlaf verarbeitet ;-)

Ob man will oder nicht, Albträume gehören dazu. Ich glaube, als Kind hat man einfach mehr davon, weil man seine Welt ganz anders wahrnimmt und man sich als Kind so schnell und stark entwickelt. Im Erwachsenenalter sieht das in der Regel ja eher anders aus. Da sorgen meist bestimmte Ereignisse für Albträume, die bestenfalls nur selten auftreten.

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ich hatte das als kind auch. meine mutter hat mir dann mal erzählt, dass sie mal gehört hat, dass menschen von denen man das träumt ganz alt werden. ich hatte auch weiterhin solche träume, aber ich konnte seit dem nach dem aufwachen aufatmen und hatte nichtmehr die ganze zeit den gedanken "was ist wenn sie wirklich stirbt?" . ich konnte das ganze so mit etwas positivem verknüpfen und es hat mir sehr geholfen damit um zu gehn. aufgehört haben die träume irgendwann von allein. ob sie das tatsächlich mal irgendwo gehört hat, hab ich sie allerdings nie gefragt;-).
lg zumy

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Hey das ist auch eine gute Idee, dass werde ich vielleicht das nächste Mal auch probieren #danke