Vollzeit in die KiTa...wie lange für Eingewöhnung und langsame Steigerung der Betreuungszeit

Ihr Lieben,

unsere Kleine wird im September 1 Jahr alt und wir versuchen grade meinen beruflichen Wiedereinstieg usw. zu planen.

Ursprünglich stellten wir uns das so einfach vor...sie ist 1 Jahr, geht in die Krippe und ich 3 Tage/Woche ganztags arbeiten #klatsch Aber jetzt...wenn man sieht, wie klein sie noch ist, wie viel Nähe sie braucht...wenn man mal KiTas angeschaut hat und erahnen kann, wie anstrengend so ein Tag sein wird für sie....#schwitz Sogar mein Mann, hat inzwischen Bedenken.

Jetzt bitte keine Diskussion hinsichtlich Rabenmutter /arbeiten usw. Es hat seine Gründe...

Schwierig ist bei uns, dass wir momentan beide noch sehr weit ins Büro pendeln müssen. Mein Mann ist meist von 6 - 17 Uhr außer Haus und ich von 7 - 18 Uhr inklusive Arbeitsweg von 45 min / 90 min einfach leider.... Das macht auch die KiTa-Frage schwierig...am Wohnort oder doch lieber am Arbeitsort...mit pendeln oder länger betreuuen.

Aber nun zu unserer Hauptfrage momentan: so wie es aussieht, müsste sie irgendwann tatsächlich von ca 7/8 Uhr - 17 Uhr in die Betreuung, was ja gut 10 Stunden sind. Das ist seeehr lang für ein kleines Mädchen. Wir haben uns überlegt, dass ich eventuell etwas später wieder einsteigen kann und mein Mann seine 2 Monate Elternzeit ja auch noch hat...man könnte die Betreuungszeit also nach und nach steigern auf diese 9-10 Stunden für die 3 Tage in der Woche, in denen ich arbeiten muss.

Wir hätten zwei KiTa-Plätze zur Auswahl - beide mit Platz ab September und Eingewöhnung 2 bzw. 4 Wochen vorher schon beginnend. Das hieße, im August Eingewöhnung und dann in der Zeit September bis November (evtl. auch noch Dezember) nach und nach die Dauer pro Tag steigern bis auf 9-10 Stunden. Also über ca. 3-4 Monate zuzüglich der 2-4 Wochen Eingewöhnung (wenn diese komplikationslos läuft).

Denkt Ihr, das würde schonend genug sein? Oder ist es generell in Eurer Erfahrung nicht schaffbar für ein Kind ab 1 Jahr so lange in der KiTa zu sein?

Klar ist jedes Kind anders.... Ich würde einfach gerne Eure Erfahrungen und Meinungen hören!

Ganz herzlichen Dank!
Martina

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Dein Gefühl trügt dich nicht. Ich finde es aus persönlicher und pädagogischer Sicht def zu lang...und zwar für jedes Kind...und für Babys...und das ist ein 1 jähriges Kind für mich...erst recht.

Wenn ich sehe wie fertig mein 4jähriger aus dem Kiga kommt und wie kaputt er dann ist...und er geht nur max. 5 Std...oft kürzer, je nachdem wann die Kleine vom Mittagsschlaf aufwacht und ich ihn hole. Körperlich und geistig müde ist er...meist knatscht er ab 18.00 Uhr nur noch rum...und fällt dann um 19.00 Uhr ins Bett.

Ich bin selbst vom Fach...und sogar Schulkinder sind nach max. 8 Std Betreuung eigentlich fertig.

Ich finde, aus Erfahrung, dass für Kinder unter Schulalter alles was über 14.00 Uhr geht nur noch ne Qual ist. Das Problem ist...sie können es nicht sagen. Sie reagieren meist mit Dauerkrankheit darauf....das Immunsystem reagiert auf den Stress.

Ich persönlich finde Fremdbetreuung unter 3 schadet nicht, wenn sie gut ist kann sie eine Bereicherung sein....aber nur bis zu einer gewissen Stundenzahl...10 Std, wenn auch nur 3 mal die Woche ist meiner Meinung nach zu viel.

Einen anderen Job finden kannst du nicht? Oder hast du ne Oma usw der das Kind früher abholen kann?

LG
Eichkatzerl

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Danke für Deine Antwort!

Nein...leider kann ich den Job nicht wechseln - ich bin eine absolute Fachidiotin. Wir suchen zwar nach einer Immobilie, die die Pendelzeit erheblich verkürzt....aber das ist die berühmte Nadel im Heuhaufen und die Suche geht schon über 3 Jahre leider.

Wir versuchen schon, dass mein Mann wenigstens 1 Tag Homeoffice macht, damit der Tag in der KiTa kürzer wird und ich versuche einen Tag später anzufangen....aber das hängt leider vom goodwill der Chefs ab. Ein Tag wäre definitiv ca 9 Stunden lang.

Mir liegt das sehr im Magen....

Eine kompetente Oma haben wir leider nicht, nein. Wir suchen alternativ auch eine Immobilie in der Nähe meiner Schwester, aber auch da....schwierig etwas zu finden.

Weißt, ich dachte immer, wenn es so viele KiTas mit so langen Betreuungszeiten gibt, dann muss das ja auch "gut möglich" sein. Es ist unser erstes Kind und mir fehlte da die Praxiserfahrung. JETZT sage ich auch, dass es viel zu lang ist - mir war das leider vorher so nicht klar.

Klar, in den KiTas heißt es immer "kein Problem"....aber mein Bauchgefühl sagt etwas anderes leider.

LG
Martina

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Dann würde ich mir eher eine gute Tagesmutter suchen, die max. 3 Kinder betreut. Das ist dann eher wie in ner Familie...die Kinder wie Geschwister. Der Lärmpegel (den unterschätzen die meisten, die noch nie in ner Kita gearbeitet haben) ist nicht so hoch, der Stress Level geringer, das Klima persönlicher.

Kita für ein Baby mit so hoher Stundenzahl finde ich unzumutbar...keine Kita ist so gut, dass ein kleines Baby dort solange gut aufgehoben wäre.

Ich denke ihr wollt das beste für euer Kind...hört auf euer Bauchgefühl...sucht euch ne Alternative nur Kita.

LG
Eichkatzerl

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Meine ganz persönliche Meinung dazu (wofür ich hier wahrscheinlich gesteinigt werde... ;-) ):

Gehen wir mal davon aus, die Eingewöhnung im August läuft super, deine Maus fühlt sich wohl, sie kommt mit ihrer neuen Umgebung klar und hat Spaß.

Dann stellt sich mir echt die Frage, warum man so einen Eiertanz veranstalten sollte. Ganz im Gegenteil... Versuch dich mal in ihre Lage zu versetzen...

An dem einen Tag wird sie gleich nach dem Schlafen abgeholt (nach der Eingewöhnung, währenddessen steht außer Frage). Am nächsten erst nach dem Vesper. Danach ist Hannes noch da, aber Paul schon weg. Am nächsten Tag sind beide schon weg, aber Ina ist noch da. Am nächsten Tag ist Ina auch weg, aber da ist ja noch Lucy. Nach dem Wochenende ist dann Lucy auch weg...

Ganz ehrlich, wäre ich 1 und ich müsste ständig immer länger bleiben, würde mir das Angst einjagen.

Andernfalls habe ich eine verlässliche Routine. Hannes, Paul und Ina werden vor mir abgeholt, dann bin ich dran!

Für mich wäre die Logik auch anders herum. Die Eingewöhnung erfolgt auf 10 Stunden. Klappt das gar nicht (was durchaus denkbar ist), habt ihr SOFORT Gelegenheit, euch was anderes zu überlegen (Stunden reduzieren, doch lieber TaMu usw...)

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Danke Dir.

Ich verstehe, was Du meinst.

Unser Gedanke war einfach, sie langsam an einen langen Tag zu gewöhnen. Also zum Beispiel im ersten Monat nach dem Mittagessen abzuholen, im zweiten Monat nach dem Mittagsschlaf usw....einfach, damit sie sich langsam daran gewöhnen kann, so viel Trubel zu haben. Quasi wie im Sport - da läuft man auch nicht gleich die komplette Marathondistanz, sondern fängt mit 10 km an und wenn die passen, steigert man weiter ;-) wir kommen beide aus dem Laufsport, vielleicht deshalb unser Gedanke.

Wir dachten einfach, das wäre schonender. Auch die Erzieherinnen in beiden Einrichtungen meinten, das wäre ein guter Weg.

Klar, Paul und Ines sind im 1. und 2. Monat vielleicht länger da....aber irgendwann ist unsere Kleine ja dann von 8-17 Uhr dort und hat sie um sich ;-) Will sagen, wir würden sie ja jeden Tag in der Woche zur gleichen Zeit holen, nur eben über die Wochen immer etwas später. Sie ist auch immer an den gleichen, festen Wochentagen dort, also auch immer die gleichen Kinder (beide KiTas gewöhnen nicht am Stück ein, sondern immer mit einem Tag Pause nach einem Tag sogar...kannte ich so auch nicht - sie meinten, es wäre zu viel JEDEN Tag)....das dachten wir wäre nicht so verwirrend für sie.

Ist unser Gedanke eher kontraproduktiv Deiner Erfahrung nach? Lieber gleich (nach der Eingewöhnung) den GANZEN Tag von Anfang an?

LG
Martina

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Meine Tochter ging mit einem Jahr 4x die Woche (jetzt mit 18 Monaten 5x die Woche) jeweils 8-9 Stunden in den Kiga, einfach weil ich arbeiten muss. Meiner Tochter geht es gut. Sie war bis jetzt nur 1x krank und springt auch jeden Abend noch bis 22 Uhr rum - von Muedigkeit ist da um 17 Uhr noch keine Spur.

Ich wuerde nicht 3-4 Monate die Dauer erhoehen Du hast das Glueck, das du im Sommer im Kiga anfaengst, da spielen die meisten Kids doch den ganzen Tag voller Freude im Sandkasten, Matschbad oder sonstigen. Im Winter eingewoehnen ist viel anstrengender.

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Hi Martina,

Ich bin Führungskraft und habe eine ähnliche Pendlerstrecke wie Du, mein Mann arbeitet auch Vollzeit. Wir haben uns wegen der Kontakte, Urlaub etc.für die Kita vor Ort entschieden. Mit 7 Monaten hat sie angefangen- jeden Tag 1 Stunde mehr. Bis sie 1 war, war mein mann noch in elternzeit und konnte sie früher abholen.

Auch wir haben 50 stunden gebucht (7Uhr-17 Uhr), aber meistens bringe ich sie spät (8:30/9Uhr) und wir haben eine super babysitterin, die sie 2-3 mal die woche abholt (gegen 16 uhr, auch mal früher), ich versuche auch einmal die woche früher da zu sein und wir machen ab 15 Uhr was schönes, mein mann auch.

Heute ist sie 2,5 und liiiiebt ihre kita. Die Erzieherinnen sind nicht "fremd".

Für uns klappt das prima- viel Erfolg bei der Eingewöhnung!

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Ich komme aus dem Osten und sah das immer anders.... Ich fand das okay und auch wir hatten den Plan von 8-17 Uhr auf jeden Fall und das von Mo-Fr.
Tja und dann begann die Eingewöhnung. Dein Plan enthält nämlich nicht, dass dein Kind eventuell oft krank sein wird. Gerade in der Jahreszeit.
Mein Freund hatte noch einen Monat Elternzeit für die Eingewöhnung. Nach gutem Start ging's schwer weiter und hinzu kam, dass wir eigentlich nur 2-3 Tage die Woche Krippe hatten.

Inzwischen ist so: ich bin etwas mit den Stunden runter, damit ich Freitags mein Kind schon 14.30 Uhr holen kann (habe auch einen ziemlichen Pendelweg), mein Freund bringt Sohnemann gegen 8.30 Uhr weg und holt ihn um 15.30 Uhr wieder ab. Dann komm ich gegen 17 Uhr nach Hause und mein Freund fährt wieder ins Büro.... Gott sei Dank geht das bei ihm.
Wie eine Vorschreiberin schon schrieb: so ein Tag ist lang fürs Kind, sehr lang. Leider schläft er auch nicht so super in der Krippe und somit ist er wirklich im Eimer. Jetzt geht er fast 3 Monate hin und wird bals 16 Monate und es scheint, dass wir die erste komplette Woche KiTa haben werden (toi, toi, toi)
Klappen tut das ganze nur einigermaßen, weil er eine Betreuerin hat, die er wirklich mag. Die sind aber alle nur halbtags da....und auch beim abgeben gibt es noch immer Tränen, Gott sei dank nur kurz.
Ihr werdet eure Erfahrungen schon machen.
Ich glaube übrigens nicht, dass in dem Alter schon begriffen wird, dass Ina & Anna mal so und mal so abgeholt werden. Kann nämlich auch so sein....

Viel Erfolg!

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Wo sucht ihr denn einen Platz?

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Unsere Tochter ist in der Krippe seit sie 10 Monate ist. Mittlerweile Mo-Fr jeden Tag 9 Stunden. Anders wäre es für uns finanziell nicht möglich. Die Eingewöhnung hat auch sehr lange gedauert, fast 3 Monate. Jedoch nicht, weil sie sich so schwer getan hätte, sondern weil ich es so wollte. Wir haben die Zeiten ganz langsam gesteigert. Ich würde das ganz nach dem Kind richten und versuchen zeitlich flexibel zu bleiben. Für manche Kinder ist eine langsame Eingewöhnung gut, andere brauchen so einen Eiertanz nicht und sind nach 2 Wochen gut eingewöhnt.

Betreuungszeiten von 9-10 Stunden finde ich jetzt nichts besonderes. Das trifft bei uns in der Krippe auf die meisten Kinder zu. Und die sind alle zwischen 1 und 2.

Natürlich freut sich unsere Tochter, wenn wir sie abholen. Ich habe aber nie das Gefühl, dass sie fertig ist oder ihr der Tag in der Krippe zu lang wird. Sie tobt auch danach noch total ausgelassen rum, will auf den Spielplatz etc.

Und ehrlich ... ein bischen Bauchgrummeln und Zweifel gehört aber glaube ich bei jeder ersten Fremdbetreuung dazu. Deswegen würde ich aber meine Pläne nicht über den Haufen werfen. Für uns ist es der richtige Weg.

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Hallo. Ich würde in deinem Plan auf jeden Fall eventuelle Krankheiten deiner Tochter miteinbeziehen. Ich habe das total vernachlässigt...aber ich hatte liebe Großeltern die immer eingesprungen sind. Sonst hätten wir das nicht geschafft. Mein Sohn ist letztes Jahr im August in den Kindergarten gekommen. Er war seit dem häufig Krank und wir waren froh wenn er mal zwei Wochen am Stück da war. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Eingewöhnung. War gerade alles gut, war mein Sohn eine Woche Krank und die Eingewöhnung konnte von vorne beginnen. Ich habe mir gesagt, dass ich beim zweiten Kind den ersten Kindergartenwinter gar nicht oder kaum arbeite, um dem Kind und mir selbst den Stress zu sparen. Ein krankens Kind in Kombination mit der Verantwortung in einem Job ist einfach nur schlimm. Bei dir muss das natürlich überhaupt nicht eintreffen, aber es kann und in dem Fall solltest du einen Plan B in der Tasche haben...dieser heißt bei vielen Eltern leider ein krankes Kind mit fiebermittel in die Kita zu bringen und das finde ich super unverantwortlich. Dir alles gute...

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Also vielleicht kann ich dir generell ein bisschen die Sorgen nehmen. Klar ist das für ein Kind machbar solange in der Kita zu sein. Es kommt natürlich immer aufs Kind an, ich habe aber sehr gute Erfahrungen gemacht.

Mein Sohn ging mit 10 Monten Vollzeit in die Kita (5 Tage die Woche jeweils 8-9 Stunden von 7.30 bis ca 16.00).
Da ich in der Schweiz wohne hatte ich keine wahl wegen "langsamer dran gewöhnen" oder steigern etc... Hier gehen viele Kinder sogar schon mit 4 - 5 Monaten in die Kita, weil der reguläre Mutterschutz nur solange geht.

Die Eingewöhnungszeit war über 2 Wochen verteilt. Mein Sohn hatte keinerlei Probleme damit. Es hat ihm von Anfang an super gefallen, er hat nie geweint und war immer total ausgeglichen.

Ich habe eine Kita am Arbeitsplatz gewählt obwohl ich nur 15min Fahrtzeit habe. Erstens weil mein Arbeitgeber eine eine Kita hat, die direkt zur Firma gehört, zweitens aber weil ich mich besser fühle, wenn man irgendwas ist, dass ich dann schnell bei ihm sein kann.

Ich muss zugeben, von 7-18 Uhr fände ich zu lang falls ihr euch für eine Kita am Wohnort entscheidet. Ich habe einmal im Monat einen langen Arbeitstag an dem mein Sohn von 7-18/19 Uhr in der Kita ist, und ich merke definitiv, dass es ihm dann zu lang ist.

Ich hoffe ihr findet eine Lösung, die für Euch passt. Ich kann verstehen, dass du Dir sehr viele Gedanken machst, aber ich denke Kinder sind oft flexibler als wir denken. Ich hatte am Anfang auch ein schlechtes Gewissen, aber das war nach ein paar Wochen weg, als ich gesehen habe wie gut ihm die Krippe tut und wie super es ihm gefällt. Jetzt erwarte ich das 2. Kind und wir werden es wieder ganz genauso machen, nur dass ich jetzt auf 80% reduziere.

Viele Grüsse!