Verhalten Kinderarzt bei Lungenentzündung

Hallo,

ich hätte da mal eine Frage in die Runde...
Der Kinderarzt, zu dem ich mit meinen beiden Kindern (4J. und 19M.) gehe, hat allgemein keinen besonders guten Ruf. Da es aber der einzige vor Ort ist (5 Gehminuten) und wir bislang keine großen Krankheiten hatten, sind wir bisher immer noch dorthin gegangen.

Ich bin jetzt aber stark am überlegen, ob ich nicht wechsel. Und zwar ist mein Sohn (damals 17 Monate) eines morgens total verschleimt und rasselnd aufgewacht. Er hatte Herzrasen und hat nur noch gehechelt (auch die nächsten Tage noch) und geweint. Er hatte ein paar Tage vorher mal 38°C Fieber, ansonsten nur ein wenig Schnupfen, keinerlei Husten, weder davor, noch danach. Ich bin dann sofort zum Arzt und mir wurde gesagt, dass er eine massive Bronchitis hätte. Er bekam dann ein Antibiotikum und Salbutamol aufgeschrieben. Beim ersten Kontrolltermin nach 1 Woche war es noch nicht in Ordnung, nach 2 Wochen dann wohl schon.

Als ich jetzt letztens wegen einer Impfung dort war, wurde mir die Grippeimpfung im Herbst nahegelegt, da durch die Vorerkrankung ansonsten Asthma ausgelöst werden könnte. Ich war erst mal recht verdutzt und hab dann nochmal nachgefragt, was denn jetzt das besondere an der Bronchitis gewesen sei, da meinte er, naja, es war ja schon eine ordentliche Lungenentzündung.

Da war ich erstmal platt. Hätte er mir das nicht direkt sagen müssen, auch wenn die Behandlung vermutlich die Richtige war? Ich hätte meinen Sohn doch dann noch ganz anders geschont, auch als er wieder fitter war. Und er hat so gehechelt und gepumpt, ich glaube ich wäre mit der Diagnose ins Krankenhaus gefahren.
Außerdem habe ich mal gelesen, dass in solchen Fällen geröngt und auf Bakterien oder Viren getestet wird, oder bei Kleinkindern eher nicht?

Auch wenn der nächste Kinderarzt ein ganzes Stück weg ist und die Wartezeiten sehr extrem sein sollen... mir ist nicht mehr wohl bei der Sache. Stelle ich mich da jetzt an?

Viele Grüße
wallis

3

Ich muss sagen: Super gelaufen und Arzt up to date.

Er hat erkannt, durch Abhoeren, dass es sich um eine Bronchitis handelt, die wohl bereits tiefer sitzt und auf Lungen übergegangen ist. Hat Dir daher sofort das Richtige verschrieben und es Hat geholfen!

Er weiß aber, dass dies eine Situation ist, Dir die Grippeimpfung nahezulegen da er damit zu einer Risikogruppe gehört.

So, was wäre, wenn er Dir nun Panik mit Lungenentzündung gemacht hätte? Du wärest mit Kind in die Klinik, die hätten das Gleiche verschrieben und verabreicht. Das wäre aber über die Vene gegeben worden plus Röntgenbild, denn nur dann kann stationärer Aufenthalt abgerechnet werden. Dein Kind hatte Krankenhäuser und Ärzte gehasst, Ihr eine langweilige Woche in der Klinik verbracht und Deun Kind hätte eine vermeidbare Röntgendosis intus.

Ich würde diesem Arzt vorerst treu bleiben, scheint mir sehr kompetent!!!

P.S: ich sage auch Bronchitis, wenn ich mit Angehoerigen Rede, wenn das das führende Bild ist. Wenn ich sage Bronchitis und Pneumonie, dann sagen alle Haeh?!

4

P.P.S. Und eine Bronchitis mit Luftnot ist oft schlimmer als eine Lungenentzündung. Bettruhe und extreme Schonung ist überholt. Man soll Kinder springen lassen, das belüftet Lungen besser, als wenn sie liegen und führt zu schnellerer Heilung. Und Rumtoben kann er mit Bronchitis, Herzrasen und Luftnot auch nicht.

5

Vielen Dank für eure Antworten, das hat mir doch sehr geholfen. Dann werde ich erstmal dort bleiben und begrabe mein schlechtes Gefühl. :-)

@sharizah Ich finde es nicht bedenklich den Unterschied zwischen Lungenentzündung und massiver Bronchitis nicht zu bemerken, wenn man noch nie mit einer Lungenentzündung zu tun hatte. Ich bin ja hier nicht der Arzt und zu dem bin ich schließlich umgehend gegangen. Jetzt wo ich damit zu tun hatte, wüsste ich natürlich auch mehr.

Viele Grüße
wallis

weiteren Kommentar laden
1

Hallo,

vielleicht hat er sich nur unglücklich ausgedrückt?
Leider unterscheiden sich obstuktive Bronchitis von einer Lungenentzündung kaum.
Meine Maus lag letztes Jahr deshalb eine Woche im KH, was ich meiner Süßen nie wieder antun würde, wenn es nicht nötig wäre.
Sie wurde auch auf Verdacht einer Lungenentzündung geröntgt. aber diese bestätigte sich Gott sei Dank nicht. Allerdings war die obstuktive Bronchitis schon heftig. Mausi stand auch eines Morgens vor mir und hechelte lautstark nach Luft. Dieses Rasseln bzw. Pfeifen beim Atmen ist typisch für Bronchitis.
Im KH wurde dann nix anderes gemacht, als zu inhalieren und ihre Sauerstoffsättigung zu überwachen.

Meine Maus hatte damals gar kein Fieber, weder vorher, während, noch danach.
Und der eine KA sagte dann zu mir, dass bei einer Lungenentzündung fast immer extrem hohes Fieber über mehrere Tage vorhanden ist.

LG

9

Es gibt auch "kalte" Lungenentzündungen welche komplett ohne Fieber ablaufen! Das wusste ich vorher auch nicht! Das sind bestimmte Bakterien, die diese Art auslösen. Bei meiner kleinen wurde ebenfalls diese Verdachtsdiagnose gestellt - ohne das sie Fieber hatte. Daraufhin wurde mir das erklärt. Alle anderen anzeichen hatte sie nämlich. Am Ende war es zum Glück auch nur eine schwere Bronchitis.

2

Bei schnellem Puls/Herzschlag und schneller Atmung kann man doch von selbst an Lungenentzündung denken.
Fieber muss nicht enorm hoch sein dafür.

War auch mal mit meinem Sohn im KH, weil er den 2. Tag 38,5 Fieber hatte, schlechtes Allgemeinbefinden und eben schnelle Atmung und Puls. Er hatte tatsächlich eine beginnende Lungenentzündung. So konnte diese gleich abgefangen werden mit AB und er bekam nie Husten dazu.

Ja, ich finde, dein Arzt hätte es dir sagen müssen, aber allgemein finde ich es oft bedenklich, dass Eltern nicht die gängigsten Krankheitsbilder erkennen, um darauf entsprechend sofort zu reagieren (manche hätten mein Kind auch erstmal noch 3 Tage daheim gelassen, weil "das Fieber ja nicht zu hoch ist", bis es sich die Seele aus dem Leib gehustet hätte).

10

Ich wäre bei meiner Maus NIE!!! Auf den Gedanken gekommen, das sie eine Lungenentzündung haben könnte. Ich wusste vorher nicht, das es auch Kälte Lungenentzündungen gibt! Also ich denke, die meisten Eltern sind keine Mediziner und Unsicherheit ist da einfach mal normal! Dafür geht man dann ja zum Kinderarzt!

6

Finde auch das dein Kinderarzt richtig gehandelt hat.

Mein Kleiner hatte mit 8 Monaten eine spastische Bronchitis die zur Lungenentzündung führte. Bekam auch AB und Salbu. Da ich selbst beim Kinderarzt gearbeitet habe war das für mich nicht weiter schlimm. Aber alle um mich rum haben fast einen Herzkasper bekommen wegen der Pneumonie. "Das Baby muss ins KH!" "Warum seit ihr zuhause?"...
Also ich war heilfroh das ich nicht in die Klinik musste, dort wäre ich mit dem kleinen Hibbel wahnsinnig geworden!

7

Hallo,

Also ich erzähl mal, wie es bei uns kürzlich ablief:

Meine Kleine hatte seit 3 Wochen Husten, was ja erstmal nichts ungewöhnliches ist. Eines nachts hat sie aber extreme Hustenanfälle (auch verschleimt und rasselnd bekommen) bekommen und ich bin früh zum Kinderarzt.

Er untersuchte sie, hörte sie ab und und klopfte dann auf dem Rücken rum. Daraufhin meinte er, ein Lungenflügel ist nicht belüftet - Verdacht auf Lungenentzpndung. Er gab mir eine Überweisung zum Röntgen, ich sollte sofort hin und gleich mit dem Ergebnis wieder zu ihm. Leider wollte die radiologische Gemeinschaftspraxis meine kleine (18 Monate) nicht Röntgen - ich bin dann also in eine Kinderklinik gefahren. Röntgen, erneute Untersuchung und anschließend zum Glück Entwarnung - "nur" schwere Bronchitis.

Es gab KEIN Antibiotikum! Begründung war: solang sie kein hohes Fieber hat und es ihr soweit gut geht, wird kein AB Verschrieben. Ich sollte mir ihre inhalieren und ansonsten die Raumluft feucht halten.

Hätte sich der Zustand verschlechtert, hätte sie auch erst nach Blutentnahme und Kultivierung der Bakterien ein genau auf dieses Bakterium wirkendes AB erhalten

Die Bronchitis ging wirklich innerhalb von 2 Wochen alleine weg!

Ich finde die Behandlungsart deines Arztes sehr fragwürdig. Erstens hat mein Kinderarzt gesagt, das die einzige wirklich eindeutig zu stellende Diagnose bei Lungenentzündungen nur mittels Röntgen festgestellt werden kann (einmal Röntgen schadet in meinem Fall, das würde mir auch in KH so bestätigt) und Zweitens hat er dann ja scheinbar ein Breitbandantibiotilum verschrieben, was definitiv nicht erstrebenswert sein sollte!! Das klingt alles nach "schnell schnell".

Bei einer Lungenentzpndung kommen ganz verschiedene Bakterien in Frage und es wäre in dem Fall auch wichtig gewesen, welche es denn waren. Denn die Art des Bakteriums entscheidet auch über den weiteren Verlauf einer Lungenentzündung!

Er hätte dich auch unbedingt darüber informieren müssen. Stell dir mal vor, ihm wäre es schnell schlechter gegangen, du wärst mit ihm ins Krankenhaus und hättest dort gesagt, er hat eine Bronchitis. Dort wäre ja wichtig gewesen, das die Ärzte gleich wissen, das er eine Lungenentzündung hat! Da zählt bei Komplikationen (zB eine Sepsis, weitere Organe welche befallen wurden) jede Minute!

Auch wenn ich dich verstehen kann, das du bisher noch aufgrund der Nähe dort geblieben bist - über einen Wechsel würde ich dennoch nachdenken! Ein Arzt, der nur bei Lappalien etwas taugt, taugt eben nichts!

LG und alles Gute!

8

Sollte heißen "Einmal Röntgen schadet in KEINEM Fall"