Hallo liebe Urbianer,
Es ist nun soweit. Ich war immer eine sehr souveräne und starke Mama. Aber jetzt liegen meine nerven absolut blank.
Meine Tochter ist 1.5 Jahre alt und die Autonomiephase ist bei uns angebrochen. Mit ihren Wutanfällen komme ich prima zurecht - wenigstens das.
Aber: sie schnappt sich beispielsweise ihre Zahnbürste und rührt damit genüsslich im Katzenklo rum. Und das während ich im selben Zimmer bin und nur kurz am Waschbecken stehe. Ich sage nein. Ich rufe nein. Ich erkläre nein. Ich versuche ihr etwas anderes anzubieten. Da sagt sie nein. Sie rennt wieder zum Katzenklo und rührt mit den Händchen drin rum. Ich sage nein. Ich bitte nein. Ich erkläre wieder. Ich lenke sie ab. Gleiches Spiel von vorne. Irgendwann schreie ich nein. Sie ist von allem unbeeindruckt.
Ich habe wirklich einen langen Atem. Aber mir geht jetzt wirklich die Luft aus.
Das Beispiel mit dem Katzenklo ist nur eines von vielen. Das gleiche Spiel haben wir mit blumenerde umrühren und Hände in den Mund, Steckdosen, auf dem Bobby car hinstellen und essen durch die gegend werfen.
Ich bin ratlos. Ich habe schon versucht es positiv auszudrücken und nicht immer dieses "nein" zu verwenden. Aber es ist ihr einfach egal.
Ich verzweifel total. Dadurch hat sie schon immer mal wieder Momente, wo sie sich nachts erbricht, weil sie über den Tag so einen Müll anfasst und auch in den Mund nimmt.
Das Buch "gewünschtestes Wunschkind (...)" habe ich durch und die Tips darin wirken bei ihr auch gleich null.
Vielleicht habt ihr einen Rat auf Lager, der mir hilft damit umzugehen und ihr einfach eindeutig klar zu machen, dass es eben Dinge gibt, die man nicht machen soll bzw nicht in den Mund nehmen soll.
Ich danke euch schon mal.
Liebe Grüße
wildkatz
1,5 jährige Tochter treibt mich in den Wahnsinn...
Haha endgültig klarmachen ist wohl nie den meisten Dingen noch seeeht lange nicht!
Meine Empfehlung: Dinge besser sichern(Blumentöpfe zB abdecken wegstellen etc) so dass sie keine Möglichkeit hat dran zu kommen. Spart viel Stress. Sie kann ja einfach noch nicht verstehen warum sie etwas nicht machen soll und du kannst nicht erwarten das sie nur weil du nein sagst mit interessanten Experimenten aufhört.
Ich nehme meinem Sohn aber auch Dinge weg wenn es nicht anders funktioniert. Und dann mit was anderem ablenken oder halt die Wut aushalten. Es ist oft hart aber wir müssen da durch !
Hmm... Sie will halt alles ausprobieren und findet es toll, wenn sie deine Aufmerksamkeit bekommt. Auch, wenn es negative ist.
Vielleicht kannst du ein paar Sachen ändern:
Alle Steckdosen bekommen Kindersicherung - dann brauchst du dich darum schon mal nicht mehr kümmern. Es gibt Sicherungen, die bleiben immer in der Stecker und schließen automatisch, wenn der Stecker rausgezogen wird.
Blumen außer Reichweite stellen. Ansonsten: Kinder essen nun mal Dreck - auch im Sandkasten. Schmeckt ihr wahrscheinlich eh nicht.
Katzenklo - kannst du das in die Dusche/Badewanne stellen, während ihr im Bad seid? Oder du erklärst: "Das ist das Töpfchen/Toilette der Katze. Die Katze pullert da rein. Iiiiiieh, da wollen wir nicht anfassen."
Bei allem anderen erkläre ich einmal kurz. Mehr nicht. "Nicht auf das Bobbycar stellen. Du fällst runter. Ich möchte nicht, dass du dir weh tust." Wenn sie es trotzdem tut, nimmst du das Bobbycar weg. Oder du lässt sie klettern und versuchst, ihren Sturz abzubremsen.
Ich habe unsere Kinder vieles ungefährliche ausprobieren lassen und gezeigt. Bei anderen Sachen (mein Handy) gab es ein kurzes: "Nein, das ist kein Spielzeug" und dann wurde das Teil konsequent weggenommen.
Ist das schon die Autonomie Phase oder ist das einfach Grenzen austesten? Ich kenne mich nicht aus. Meine Tochter ist auch 1 1/2 und macht das gleiche. Sie grinst mich an und macht etwas Verbotenes. Wenn mein Ton schärfer wird, kichert sie. Sie testet ihre Grenzen aus und hat sehr viel Spaß daran. Sie sagt auch "nein" zu allem. Nicht anziehen, nicht hinsetzen, nicht aufstehen ...
Ich habe das Buch nicht gelesen. Meine Strategie: ganz klare Ansagen, konsequent sein, klare Regeln und mehr als nur"nein".
Wir benutzen "Stop". Sie sagt Stop, wenn sie etwas nicht möchte, z.B. von anderen Kindern angefasst werden, Haare kämmen. Dann bekommt sie ihren Freiraum. Ich sage Stop, wenn etwas kritisch ist. Sie darf nicht weglaufen, im Hochstuhl aufstehen, Toilettenbürste anfassen. Ich überlege mir genau was wirklich wichtig ist. Wenn sie mit dem Butterbrot durch die Wohnung läuft, ist das nicht so schlimm.
Nein ist die Antwort auf eine Frage: Mama Kek? - Nein, jetzt gibt es keinen Keks, gleich essen wir Abendbrot. Sie möchte auf meinem Schoß sitzen, während ich esse, nein, sie soll warten. Diese Antworten sind jedes Mal die gleiche.
Wenn sie sich gegen das Anziehen, Wickeln etc. wehrt erkläre ich es ihr kurz "ich mache deinen Popo sauber" und dann mache ich es. "Ich ziehe die Jacke an damit wir nach draußen gehen können. Möchtest du nach draußen? Ja, dann komm her." Bei uns funktionieren so kurze Erklärungen gut.
Hallo Wildkatze,
oh, wie kommt mir das bekannt vor.... 🙈😄
Sie (14 Monate) läuft zum Weihnachtsbaum - und sieht mich dabei mehrmals an.
Dann wird vorsichtig an den Baum gegriffen (mit Blick über die Schulter). Da kommt dann schon ein "Nein", dann wird mal versuchsweise an der Lichterkette gezogen - also gehe ich zu ihr um sie weg zu holen.
Da wird dann mit beiden Händen und voller Kraft zugepackt, egal was... 🙄
Wenn ich sie dann hoch hebe, vorzugsweise meine langen Haare... 😬
Ich verstehe, dass der Baum sooo spannend ist; wie er riecht, die glitzernden Kugeln und überall die kleinen Lichter... - finde ich ja auch hübsch, aber meine Nerven 🙈.
Und das ist ja nicht der einzige Punkt an dem wir unterschiedlicher Meinung sind.😄
Zumindest der Baum kam dann schon nach wenigen Tagen wieder weg 😄
Manchmal hilft es uns, wenn ich meine tollen Sachen mit ihr teile.
Am Besten ist es, wenn sie helfen darf - Spülmaschine ausräumen, Klammern reichen...
Aber alles dauert gefühlt zehnmal so lang... 🙈🙄😄
Also langer Text, kurzer Sinn:
Du bist nicht alleine, deshalb 🤗☕️🍪💐 und vor allem starke Nerven!
Lg
Beerle
Unsere Tochter ist im selben Alter wie deine. Bei ihr sind es immer mal wieder so Phasen, in denen sie ausprobiert, ob unsere Verbote noch gelten. Im Großen und Ganzen hält sie sich aber an die Regeln.
Wir haben versucht unsere Wohnung so zu gestalten, dass sie nicht an Dinge herankommt, die sie nicht haben soll. Wo das nicht ging (z.B. Fernseher), haben wir anfangs sehr aufgepasst, dass sie nicht dran geht bzw. wir sofort einschreiten, falls sie es doch versucht.
Bei euch: Zahnbürste hochstellen, Katzenklo komplett verbieten (1x Nein sagen, danach nimmst du sie weg, notfalls Zimmer wechseln - wird ein paar Mal heftigen Protest geben, darauf kannst du verständnisvoll reagieren, und irgendwann ist es dann klar). Nicht sagen, rufen, erklären und irgendwann aus Verzweiflung schreien, sondern sagen - wegnehmen - Ende. Blumenerde weg, Steckdosen sichern. Bobby Car: Entweder 1x verbieten, dann ggf. weg - oder: "Halt dich gut fest!" Wenn sie mit Essen wirft, wird sie eben gefüttert. Essen bis zur nächsten Mahlzeit außer Reichweite. Und so weiter...
Mach es dir so einfach wie möglich!