Sprachentwicklung - 24 Monate

Hallo zusammen,

ich hoffe, jemand war schon in so einer ähnlichen Situation bzw. kennt diese Entwicklung was das Sprechen angeht und kann was erzählen. Ich mache mir nämlich richtig Sorgen.

Mein Sohn wird demnächst 2, seit September geht er in die Kita.

In der Kita ist es den Erzieherinnen aufgefallen dass er nicht spricht - und es nicht mal versucht. Scheint ihn so gar nicht zu interessieren. Ich habe das immer abgetan mit "Ah, Jungs sprechen halt später, außerdem wächst er ja mit zwei Sprachen auf..."

Jetzt waren wir bei der U7 und unser KiA hat uns ganz viel zu dem Thema ausgefragt. Wir haben festgestellt (naja, ich hatte das ja gesehen, aber nicht wirklich darauf geachtet bzw. verdrängt) dass der Zwerg ...

- nur ab und zu Silbenverdopplung macht. Aber absolut sinnfrei. Also zum Beispiel beim Ball muss es nicht Ba-Ba-Ba-Ba sein oder Tasse muss nicht Ta-Ta-Ta sein. Seine Silbenverdopplungen haben keinen Zusammenhang zum Alltag.

- Er scheint sich fürs Reden tatsächlich nicht zu interessieren. Beim Singen klatscht er mit, versucht aber nie mitzusingen. Fingerspiele hat er noch nie gemocht. Vorlesen - da reicht seine Geduld maximal für 1-2 Minuten. Dann will er weiter blättern und Bildchen anschauen.

- Wenn er etwas will, zeigt er es mit den Händen und sagt "iiiih" oder "eeeeeh" in verschiedenen Tonlagen.

- Mir ist nie aufgefallen, dass er meine Mundbewegung beobachtet, wie es andere Mütter erzählen.

- Wenn wir Bilderbücher anschauen, auch zu seinen Lieblingsthemen und ich frage, was dies oder jenes ist, dreht er sich weg.

- Wenn ich ihn bitte, mir etwas nachzusprechen oder etwas zu sagen. Z.b. er zieht mich an der Hand hoch von der Couch, ich sage, "Schatz, sag doch Mama, wenn du willst, dass ich mitkomme" ist er beleidigt.

- Wenn er etwas will, ich gebe es ihn aber absichtlich nicht und tu so, als ob ich ihn nicht verstehe, ganz klassisch: auf dem Regal liegt ein Auto und ein Ball, ich frage was er will, er zeigt aber nur mit dem Finger und "hhhhhhmmmm" ... ich tu so als ob ich nicht verstehe und frage immer wieder nach, was er möchte - er kriegt einen Wutanfall vom feinsten. Immer wieder....

Aaaaaaaber: er versteht komplexe Anweisungen, z.B. was er wo holen soll, dass er sich anziehen soll, irgendwas wegräumen. Ab und zu tue ich flüstern. Er scheint gut zu hören. Scheint ein gutes Verständnis zu haben. Bei Bilderbüchern wenn ich ihn bitte eine bestimmte Seite aufzuschlagen und etwas zu zeigen, kann er das.

Nun haben wir eine Überweisung zu einer Pädagogisch- Audiologischen Beratungsstelle. Hab dort angerufen und sollte erst mal alles schildern. Der Termin ist jetzt in 3 Wochen, vorher leider nix frei. Sie haben mir gesagt, sie machen erst mal nur Hörtests, spielen mit dem Zwerg, schauen wie er überhaupt auf die Sprache reagiert und geben die Ergebnisse an unseren KiA. Für Logopädie wäre Zwerg mit 2sowieso zu jung. Unser KiA würde dann anhand der Testergebnisse entscheiden, wie es weiter geht. Eventuell wäre Frühförderung für uns sinnvoll.

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Nun... ich mache mir jetzt doch sorgen. Hab irgendwo mal gelesen, dass es ein Zeitfenster geben soll, wann die Kleinen am einfachsten Sprechen lernen... aber wann ist das? Finde grad doch nichts dazu. Und wenn wir das Sprachfenster verpassen, was dann?

Hat jemand von euch Erfahrung mit Pädagogisch- Audiologischen Beratung und Frühförderung? Was kommt da auf uns zu?

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Hallo,
Also ich muss dich jetzt erst einmal beruhigen. Mein Sohn hat mit 24 Monaten auch noch nicht gesprochen. Außer Mama, Papa und Opa kam nichts.
Mit 25 Monaten kam er in die Krippe und da war er auch sehr ruhig.
Im Dezember ist dann der Knoten endlich geplatzt. Mit knapp 28 Monaten. Seitdem redet er wie ein Wasserfall. Er hat anscheinend gewartet bis er es richtig kann. Es kamen pro Tag 5-10 neue Wörter.

Er ist jetzt 30 Monate. Von Vorlesen hält er auch nicht viel. Wir schauen gemeinsam Wieso Weshalb Warum Bücher an und erzählen was darauf zu sehen ist. Mittlerweile erzählt er vieles selbst nach.

Das reden kommt schon. Ich würde ehrlich gesagt noch abwarten.

Grüße Twiggy

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Du sagst, es kam Mama, Papa, Opa mit 24 Monaten... bei uns kommt wirklich nix!!!! #zitter nur silbenverdopplung ab und zu. Aber sogar das ohne Zusammenhang zum alltag

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Hallo
Mein großer (mittlerweile 3) hat bis zum zweiten Geburtstag auch absolut nichts gesagt - aber alles verstanden . Er hat immer nur auf alles gezeigt und aaaaaa gemacht , so lange bis man ihm das richtige gegeben hat . Wenn ich zurück blicke hab ich mir irgendwie nie Gedanken gemacht auch wenn es schon ungewöhnlich war. Er war ansonsten total fit und normal entwickelt. Ich hatte nur angst vor der U-Untersuchung und das die Ärztin Panik macht usw... "leider" war er zum eigentlichen Termin kurz vor seinem Geburtstag krank sodass wir es um 3! Wochen verschieben mussten. Und ein paar tage vor dem Termin fing er plötzlich an zu sprechen . Aber nicht wie zb mein jüngster (18 Monate) der seit er 1 jahr alt ist immer wieder neue Worte soricht ... sondern schlagartig , 2 wortsätze und einige Worte sehr deutlich . Als wir dann bei der U eine Liste bekamen mit Worten die er schon spricht, konnte ich mehr als dir Hälfte ankreuzen und die Ärztin meinte er würde schon ganz gut sprechen . Ich musste schmunzeln ...Denn beim eigentlichen Termin hätte er nicht einmal Mama sagen können ;) !
Mittlerweile spricht er ganz normal . Man kann sich mir ihm stundenlang unterhalten und niemand merkt das er soooo spät damit anfing .
Ich drücke dir die Daumen das dein Sohn auch bald los legt und euch alle vom Hocker haut !!
Liebe Grüße und alles Liebe
Lena

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Hey, auch hier geht es jetzt mit 28 Monaten erst los mit dem sprechen
Wir sind von KiA nach der U7 mit knapp 26 Monaten zum HNO überwiesen wurden um abzuklären ob da alles ok isf...aber hören kann unser Zwerg super...

Er hat auch oft so reagiert wie euer Zwerg, wenn ich zB gesagt hab „geh mal zu Opa u sag ihm er soll dein Becher voll machen“ ist er hin u stand erwartungsvoll neben Opi u der musste erraten was Zwergi will... nachsprechen, Bücher vorlesen, singen...alles Dinge die er ignoriert (hat)... mitlerweile schaut er gern Bücher an u versucht mir zu erzählen was drin passiert...

Ich würde sagen wartet den Termin beim PädAudiologen ab u schaut dann weiter...

Bei uns ging das jetzt innerhalb von kurzer Zeit aufeinmal los u täglich kommen neue Worte dazu...
Ich drück euch die Daumen 🍀🍀🍀

Alles Gute

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Unser Zwerg hat bei der U7 nichts gesprochen, rein gar nichts. Bilderbuch ansehen und sich Bilder erklären lassen, war zu diesem Zeitpunkt ein Graus für ihn.
ABER er hat alles verstanden, Anweisungen (selbst geflüstert) kapiert und gemacht 👍.
KIA sagte „Kommen Sie in 6 Monaten (mit 30 Monaten) nochmal, dann sehen wir weiter“.

Tja, irgendwann ist der Knoten geplatzt und er spricht....und es wird fast täglich mehr 😍😍. Bücher interessieren ihn nun, er deutet auf was, spricht das Wort dann nach....es wird 👍

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P.S. Er ist jetzt fast 29 Monate alt

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Hej !
Es ist toll , wie dich alle hier beruhigen wollen.
Nun zu unserer Geschichte...
Unser Sohn sagt Mama, Papa, heiß wobei das "ß" fehlt...
Er reagiert auf flüstern und befolgt ein paar Anweisungen, wie
- wir wollen Schuhe anziehen, dann holt er sie
- neue Windel machen, rennt er zum wickeltisch und nimmt eine Windel
-windel in müll bringen-tut er dann auch
- wir wollen Zähne putzen, dann rennt er ins Bad und setzt sich auf die Toilette
-papa kommt , dann läuft er zum Fenster und guckt..
Also er weiss was ich will von ihm - nicht immer aber oft
Ich hab auch immer gesagt bis er zwei ist lass ich ihn die Zeit..
So , dann die u7 unser Arzt besorgt redet von "Hörverarbeitungsstörung" und hat uns auch zu einer Pädaudiologie geschickt..
Was soll ich sagen 30-60% zu wenig hören auf beiden Ohren!
Es wurden auch verschiedene Tests gemacht und dann bekamen wir Unterlagen mit uns sollten uns dann eine Hör Aukustikerin suchen haben eine ganz tolle die auf Kinder spizislietsier ist.
Seit der 1. Januar Woche hat er nun seine Geräte.
Und diese "Hörverarbeitungsstörung" kann man erst richtig feststellen, wenn es in Richtung Einschulung geht.
Sind nun auch in einem "Gehörlosen Zentrum" wo es Frühförderung gibt.
Logopedie frühstens ab 3 Jahren.
Es ist sehr gut das du dort in 3 Wochen ein Termin hast 😊👍

Ich wünsche euch alles gute

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Seitdem er die Geräte hat liebt er Bücher gucken, er ist total entspannt und interessiert.
Übrings wächst er auch zweisprachig auf.
Haben aber ganz klar die Anweisung bekommen nur deutsch zu sprechen.

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Sorry, wenn ich mich da einmische 😉 wer hat dir Anweisungen gegeben nur noch Deutsch zu sprechen? Hat diese Person Erfahrung mit Mehrsprachigkeit? Hat dein Kind mit den Geräten noch Verständnisprobleme? Mehrsprachigkeit kann auch unter diesen Umständen funktionieren.

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Hier auch noch ein Mutmach-Posting. ;-)

Mein Sohn kam mit 3,5 Jahren in den Kiga. Zu dem Zeitpunkt konnte er genau 7 Wörter sprechen (inkl. Ba für Ball z.B.). Die erste Zeit im Kiga gestaltete sich schwierig. Die Erzieherinnen sagten, seine Kontaktaufnahme wäre sehr körperlich. ;-) Also nicht fragen, ob er etwas haben darf, sondern direkt wegnehmen... usw. Er zeigte nur auf alles, alles war "eeeeeeeeeeeeehhh" oder "iiiiiiiiieeeeeehhhhh".

Mit ca. 4 Jahren bekam er Logopädie und es wurde langsam besser. Nach knapp 2 Jahren haben wir die Therapie beenden können mit der Abschlussdiagnose: Wortfindungsstörung. Das heißt, ihm fallen manchmal die einfachsten Wörter nicht ein. Das ist aber nicht schlimm.
Das ist übrigens bis heute so. Er ist jetzt 10 und es vergeht wirklich kein Tag an dem ich nicht sage: Kannst du nicht mal für fünf Minuten den Bäbbel halten? #schwitz

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Puh, ich finde das ist viel Tamtam um einen zweijährigen. Der Sohn meiner Nachbarin hat an seinem zweiten Geburtstag das erste mal Mama gesagt. Vorher hat er sich verhalten wie dein Sohn auch. Jetzt ist er 25,5 Monate und es kommen immer mehr neue Worte - letztens sogar mal ein Zweiwortsatz.

Wir haben da auch öfter mal drüber gesprochen, aber auch bei der U7 hat der KiA kein Drama gemacht - er hat sie nur für März/April nochmal gebten vorstellig zu werden um das im Auge zu behalten.

Mehr kann ich leider nicht beitragen, wünsche euch aber alles Liebe!!

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Abend 😊
Ganz zu Anfang erstmal: Logopädie ab 2 Jahren ist möglich und unter Umständen sehr sinnvoll! Mit 24 Monaten sollten die Kinder 50 Wörter aktiv sprechen, um in den Wortschatzspurt zu kommen. Kinder die das nicht haben, nennt man Late Talker. Es gibt Kinder, die holen es auf ohne Problem. Das sind dann Late Bloomer. Aber es gibt auch die, die es nicht schaffen und/oder in der weiteren Entwicklung Probleme haben (Wortschatz/Grammatik/Lese-Rechtschreibung). Deswegen würde ich dir dringend eine LOGOPÄDISCHE Diagnostik ans Herz legen! Es gehört mehr zu Sprache als Worte. Wur haben regelmäßig 3,4 oder 5 Jährige in der Praxis, bei deren Kindern genau solche Auffälligkeiten mit 2 Jahreb bestanden, alles sagten "das verwächst sich" und wir begleiten sie dann in ihrer Sprach und Grammatikentwicklung über einen langen Zeitraum. Länger als vielleicht eine Wortschatzspurt auslösende Therapie mit 2 Jahren....und wenn die Logopädin/der Logopäde sagt, das ist ok, kommt in 3 Monaten nochmal rum, dann habt ihr nicht mehr investiert als ein Rezept beim Arzt abholen und 1-2x 45 Minuten bei der Diagnostik.
Viele Grüße
Maplewalnut

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Achso, nochmal kurz zur Mehrsprachigkeit. Wenn du in deiner Muttersprache mit ihm sprichst und dein Mann in seiner Muttersprache, ist das kein Problem. Wichtig ist der Faktor Muttersprache und nicht "ich kann das gut und mein Kind soll bilingual aufwachsen". Man soll die Sprache mit dem Kind sprechen im Idealfall, die man selber von Kind an gelernt hat, da man hier (im Normalfall) alles "richtig" sagt. Also lieber perfekt Dänisch, Türkisch, Polnisch etc. statt gebrochenem Deutsch.
Kinder, auch mit sprachlichen Problemen, lernen das zu differenzieren.