Doch nicht der richtige Zeitpunkt - KITA

Hallo.

Bei uns läuft es mit der Eingewöhnung nicht. Ich bin total fertig weil er nach 2 Wochen immer noch sehr doll weint und sich kaum beruhigen lässt. Er ist 2. Meist brechen die Erzieherinnen nach 20min ab wenn er nicht aufhört. Er tut mir so leid und ich Frage mich ob es doch noch nicht richtig war mit der Kita zu starten. Er ist generell eigentlich ein super unabhängiges Kind, offen und geht auf jeden zu. Er ist sehr neugierig und hat selten Angst. Er klammert sich jetzt auch nicht an mich in der Kita, es sei denn ich verabschiede mich. Sonst spielt er irgendwo und versucht mich nur ab und an einzubeziehen.

Mich macht das echt fertig und ich muss in 2 Wochen wieder arbeiten. Keine Ahnung wie das bis dahin mit dem Schlafen klappen soll. Bisher waren wir max 4 Stunden hier und er soll bis nachmittags bleiben.

Ist es bei irgendwem ähnlich gelaufen und hat dann doch geklappt?

Mir blutet echt das Herz ihn so Weinen zu sehen.

LG Mim

1

Es sind 2 Wochen. Die Eingewöhnung dauert bei den ein oder anderen Kindern länger oder kürzer. Mein Sohn kam mit 17 Monaten in die Krippe und die ersten 3 Tage waren wir Eltern alle mit in den Gemeinschaftsräumen und im Gegensatz zu allen anderen Kinder, die sich rasch von ihren Eltern gelöst haben und frei gespielt haben. Hatte ich die Marke "Nabelschnur wieder antackern lassen". JEDER JEDER war davon überzeugt das mein Sohn der ist, der am längsten benötigen wird. Dann die erste Trennung... er hat alle übertönt mit seinem schrillen Geschreih und gewüte im Raum. Ich ab in den Aufenthaltsraum. Da saßen wir, wie die Hühner auf der Stange und bei jedem Anruf schauten alle MICH an das es bestimmt mein Kind wäre. Weil so mega anhänglich und unsicher. Aber nada... meiner war tatsächlich nach 2 Wochen im gröbsten eingewöhnt und nach 2,5 Wochen hat er sich da auch schlafen legen lassen. Beim hinbringen hat er aber noch locker 2-3 Monate rumgeheult beim abgeben.

Mein Sohn war nicht am heulen und schreien, weil er Verlustängste hatte. Nein... ganz anders als erwartet. Er war anfangs so drauf, weil er mega wütend war. Er hat und wollte nicht verstehen, warum ich ihn jetzt da allein lasse und kurzzeitig nen mega Aufstand angezettelt. Aber als er merkte ich komm nicht zurück, war er binnen ein-zwei Minuten total entspannt und hat sich integriert.

Worauf ich jetzt eigentlich raus will, wenn es nach der Zeit immernoch so schnell abgebrochen werden muss. Wie gehst du damit um? Kinder sind irre sensibel, wenn sie merken das ihre Mutter ein Problem damit hat, verstärkt das ihre eigene Ablehnung ungemein und die Eingewöhnung verlängert sich bzw. muss sogar abgeblasen werden.

Unsere Einrichtung hat schon am 2. Tag gesagt, ALLE Kinder sind eingewöhnbar. Wir waren etwas perplex das das so früh erkennbar sei. Aber sie haben alle gesagt. Jede Erzieherin hat Erfahrung gemacht und Kinder die nicht eingewöhnfähig sind, sind in ihrem Auftreten angeblich immer identisch (wie es aussieht haben sie nicht gesagt). Man würde bereits nach 2-3 Tagen deutlich merken ob ein Kind nur länger benötigt oder gänzlich noch nicht bereit ist für die Kita. Letzterer Gruppe würde den Eltern auch im Vieraugengespräch mitgeteilt werden, dass diese Form der Kinderbetreuung nicht zu ihrem Kind passt - noch nicht und das bereits in der ersten Woche abbrechen. Wenn solch eine Prognose noch nicht gekommen ist von der Kita, kann es sein, dass dein Kind nur etwas mehr Zeit benötigt. Für die Eingewöhnung sollte man generell bis zu 6 Wochen einplanen, da das die in der Regel längste Zeitspanne ist, die Kinder brauchen. Selten länger. Auch ist es nicht förderlich, wenn die Eltern zurückgepfiffen werden, wenn das Kind bereits sich bis zum Ultimo hochgesteigert hat. Dadurch lernt das Kind tatsächlich nichts anderes als, wenn ich lange genug schrei, kommt Mama wieder. Auch ein zusätzlicher Tipp den Erzieher vorab meist schon geben. Versuch das der Vater kurzfristig Urlaub bekommt und die Eingewöhnung übernimmt. Die meisten Kinder hängen stärker an der Mutter als am Vater also haben sie es leichter, wenn die Eingewöhnung jemand übernimmt, der in der Persönlichen Prio vom Kind eher hinter der 1. Bezugsperson (meist die Mama) steht. Väter sind meistens auch weniger emotional in der Situation und das gibt den Kindern wiederrum mehr Sicherheit, wenn ihnen kein Mitleid entgegengebracht wird. Wir Mütter denken bei einem heulend zurück gelassenen Kind ja schnell "Oh mein Gott was tue ich meinem Kind an ich bin so furchtbar." wo Männer eher das Kaliber "Mei da muss es halt durch, wird das Kind schon noch lernen." drauf sind.;-)

16

Danke für die Tipps. Mein Mann ist urlaubsbedingt leider an die Ferien gebunden, weshalb diese Option ausfällt.

2

Huhu🙋🏼‍♀️
Also ich kann dir nicht von meinem Kind berrichten weil er noch nicht in die Kita geht. Aber von mir persönlich.
Ich habe als Kind wirklich bis zum letzten Kindergartenjahr meiner Mama hinter hergeweint.
Es gab eigentlich keinen Grund aber ich hatte Verlust Ängste warum auch immer. Auch heute bin ich noch eine die Angst vor Verlust hat. Ich denke einfach das es Charakter bedingt ist. Was du tun kannst? Ich weiß es gar nicht so genau und bin gespannt was andere Mamas schreiben. Ich musste da als Kind durch und nach paar Minuten war es auch immer vorbei.
Ich hoffe das mein Kind nicht so wird und hab auch Angst davor 🙈.
Glg😊🍀

3

Meine Tochter war fast 2, als sie in die Krippe kam.
Sie hat 8 Wochen für die Eingewöhnung gebraucht ...
Es war wirklich schrecklich, aber ehrlich gesagt war ich darauf eingestellt: Kinder und Lautstärke waren ihr schon immer unheimlich.
Dass es regelmäßig Geschrei gibt, war klar. 🤷

Was ich dir empfehlen kann: bleib mit den Erziehern in Kontakt. Nicht unbedingt zwischen Tür und Angel, aber vllt gibt es ein Zeitfenster wo ihr mal telefonieren könnt ... Wo sie dir erzählen, wie ihr Plan aussieht .... Was sie mal ausprobieren könnten.

Meiner Tochter zB. haben sie unter dem Erzieherschreibtisch einen Rückzugsort geschaffen, von da aus konnte sie die ganze Gruppe beobachten aber sie selbst war unsichtbar für die anderen Kinder.
Außerdem haben sie sie zu Boten- oder Besorgungsgängen mitgenommen (auf dem Arm) um die Situation zu entzerren. Oder sie hat mit den Erziehern Betten bezogen .. (das machen die Kinder da normalerweise nicht!)
Für meine Tochter war es wichtig, erstmal zu den Erziehern eine Beziehung aufzubauen. Von da aus kam dann immer mehr dazu, aber die Basis hatte Anfang gefehlt.

Erzieher haben Erfahrung! Frag nach, wie sie die Sache einschätzen.
Sei ehrlich, wie DU dich fühlst. Sag, dass du möglicherweise Unruhe überträgst.


Aber: kümmere dich auch um einen Plan B! 2 Wochen ist einerseits eine lange Zeit, in der viel passieren kann - aber andererseits ist es eben auch nicht mehr sooo lange.
Wenn dein Kind Zeit braucht, wird alles, was jetzt überstürzt wird, euch zurück werfen.

Alles Liebe

4

Zwei Wochen sind noch keine lange Zeit!
Dein Sohn braucht halt noch Zeit mit der Eingewöhnung.
Ich würde es die nächsten zwei Wochen ganz entspannt weiter machen, in Absprache mit den Erziehern.
Mein Sohn hat die ersten Wochen auch sehr viel geweint, auch immer mal zwischendrin. Das wurde von Woche zu Woche besser, und nach 6 Wochen hat er auch aufgehört beim abgeben zu weinen. Das macht er jetzt, nach ca 8 Monaten im Kiga ab und zu immer noch, is aber normal. Er ist jetzt 25 Monate. Totales Mamakind. Fühlt sich aber so im Kiga total wohl und hat sich mittlerweile eine Lieblingserzieherin rausgepickt, und das ist nicht die Bezugsperson die er bei der Eingewöhnung bekommen hat.
Allerdings hat mein Sohn von Anfang an gut gegessen und geschlafen im Kiga.
Das Weinen bei ihm kam nicht unbedingt nur von Verlustängsten, sondern auch daher, dass er eben Zeit gebraucht hat, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Es war mehr ein "Was soll das? Warum kann ich nicht mehr mit Papa zu Hause sein? Mir gings doch zu Hause so gut!" Mein Mann war zuvor 4 Monate in Elternzeit gewesen, und beide haben es total genossen.
Die Erzieher waren bei uns ganz entspannt und haben ihm einfach die Zeit gegeben die er gebraucht hat. Sie haben ihn getröstet und begleitet und irgendwann war er eingewöhnt.
Bei uns in Norwegen ist die Eingewöhnung nur 3 Tage. D.h. ab Tag 4 war Sohnemann 6 Stunden alleine dort. Lange Eingewöhnung à la Berliner Modell kennt man hier nicht. Der Betreuungsschlüssel ist allerdings sehr hoch, 1:3 bei den Kleinen, d.h. es gibt immer jemanden, der einen trösten und auf den Arm/Schoss nehmen kann. Und allgemein sehr entspannte Erzieher :-D

5

Hmpf.... hört sich unschön an.
Aber es wundert mich, warum die Erzieherinnen schon nach 20 Minuten abbrechen...

Ich bin im Moment quasi in der gleichen Situation. Meine Tochter geht heute exakt den 7. Tag in den Kindergarten - also auch noch eingewöhnung - aber wie man sieht, sitze ich zuhause und mache eigentlich am Laptop bissl Papierkram. Ich ging schon am zweiten Tag für eine halbe Stunde eine Runde um den Block und am 3. Tag nach dem Frühstück nach Hause (ok, ich habe auch nur 3 Minuten zu Fuss bis dort). Ich weiss, dass ich damit ein Luxuskind habe.

Aber gleichzeitig mit ihr kam noch ein weiteres Mädchen in die Kita. und da sieht es quasi genauso aus, wie bei dir. Sie spielt nicht mit ihren Eltern, aber sobald diese nur das Zimmer verlassen wollen, um in den Flur zu gehen, fängt sie direkt ein lautstarkes Geschrei an. ...woraufhin die Mutter an den ersten drei Tagen auch direkt wieder zurückgesaust kam und ihre Kleine in die Arme nahm.

Ich glaube, er fühlt recht genau, dass Du selbst unsicher bist und es hört sich so an, als wärst Du im Laufe der 2 Wochen noch unsicherer geworden. So schaukelt ihr euch gegenseitig hoch, schätze ich.
Aber zum anderen finde ich, er lernt grade: "wenn ich nur lange und laut genug weine und schreie, bleibt Mama bzw. wir gehen wieder heim..... "
Kannst Du ihm denn vermitteln, dass Du z. B. nur mal kurz rausgehst aufs Klo und gleich wieder da bist, oder vllt nur was aus dem Auto holst und dann direkt wieder kommst? und ihn so lernen lässt, dass Du auf jeden fall so verlässlich bist, und ihn IMMER wieder holst?

oder Vllt sollte ihn mal - wenn das denn möglich ist - jemand anders morgens bringen. Vllt der Papa oder Oma/Opa oder oder.... So ähnlich wurde es den Eltern des anderen Kita-Mädels auch vorgeschlagen.

Wie schon gesagt wurde: Evtl. kann das jemand anderer etwas weniger emotional hinbekommen und es fällt Deinem Sohn dann leichter.

8

"Aber es wundert mich, warum die Erzieherinnen schon nach 20 Minuten abbrechen..." 😲

Ich hab gedacht "Boa, die warten echt lang ab".
In der Zeit hätte meine Tochter da vor lauter schreien alles vollgekotzt, und würde keine Luft mehr kriegen und wahrscheinlich irgendwann blau anlaufen 😕

Ganz Unrecht hast du aber zugegebenermaßen nicht. Schwer zu beurteilen, wenn man die Beteiligten nicht kennt... 🤔

9

"Ganz Unrecht hast du aber zugegebenermaßen nicht. Schwer zu beurteilen, wenn man die Beteiligten nicht kennt... 🤔 "

Da hast Du mit Sicherheit absolut recht. Ohne zu kennen, ist es schwer zu sagen.

Dennoch glaube ich, dass die Kinder den emotionalen Zustand der Mutter sehr deutlich registrieren. Selbst wenn man sich Mühe gibt, ihn zu verbergen.

weiteren Kommentar laden
6

Ich kann dich beruhigen! Bei uns lief es ähnlich ab!
Unser Sohn war 15 Monate, als wir mit der Eingewöhnung gestartet haben! Zudem bekam er gerade Backenzähne 😖 alles in allem eine unschöne Kombi!
Bei jeder Trennung hat unser Sohn geweint und am Ende konnten wir schon gar nicht mehr trennen, weil er meinen Schoß nicht mehr verlassen hat!
Wir haben dann den Spieß einfach umgedreht, dass ICH unseren Sohn morgens direkt abgebe und dann gehe!
So hat es bei uns geklappt.
Und nun sind wir die 2. Woche voll und ganz fertig mit der Eingewöhnung!
Das ganze hat übrigens 6 Wochen bei uns gedauert!

Nicht aufgeben und positiv denken!
Mir hat eine Erzieherin gesagt, dass die Kinder das spüren wenn man selbst unsicher ist oder unter Druck steht (jobmäßig)

Lg

7

Unser Sohn kam bereits mit einem Jahr in die Krippe, weil ich wieder arbeiten gegangen bin als er 15 Monate alt war. Wir hatten eine furchtbare Eingewöhnung, er hat gebrüllt und gebrüllt und mir hat es das Herz gebrochen. Als wir gerade an dem Punkt waren, dass wir gesagt haben, er geht noch einen Tag hin, dann ist Wochenende, dann können wir in Ruhe überlegen, wie ich meinem Arbeitgeber klarmache, dass ich nicht wiederkomme und am Montag in der Kita sagen, dass wir ihn rausnehmen. Und genau da war der erste gute Tag ohne Weinen, so dass wir dem ganzen doch noch eine Chance gegeben haben. Ab da lief es ohne Weinen, und ich denke, insgesamt war unser Sohn zufrieden in der Krippe.

Dennoch würde ich mich beim nächsten Mal wohl anders entscheiden und früher abbrechen, da es mir selbst heute (er ist jetzt 3 3/4) noch nachhängt und ich denke, es hat ihm nicht so richtig gut getan.

10

Mein Tipp: mach dir weniger Druck und vergleich nicht mit anderen. Meine Tochter wurde mit 14 Monaten innerhalb von drei Wochen eingewöhnt. Ich weiß nicht mehr ob sie ein Mal geweint hat. Aber bei uns hat nach der ersten Woche der Papa übernommen, weil er sie langfristig hin bringen sollte. Er hat mir nicht erzählt, wenn sie geweint hat ;-) er hat das wirklich besser gemacht als ich. Wäre das eine Möglichkeit für euch?

Dann bleibt die Frage, bist du bereit für die Kita? Ich war nach einem Jahr Elternzeit ohne familiäre Unterstützung so bereit dazu mein Kind abzugeben, dass ich mich richtig auf die Eingewöhnung gefreut habe. Das hat auf meine Tochter abgefärbt.

12

Hier arbeiten alle Kitas u 3 nach dem
Berliner Modell. Da sind 4-6 Wochen Eingewöhnung vorgesehen. Es gibt auch Kinder die länger brauchen, aber in der Regel sind nach 6 Wochen die meisten
Kinder so eingewöhnt dass sie sich beruhigen lassen und dort auch essen, schlafen und beschäftigen können. Hinbring- und abholohase wird aber trotzdem
Oft noch mit Tränen begleitet. 2 Wochen ist also noch garnichts.
Die schlimmste Woche ist meistens die dritte Woche. Und danach geht’s bergauf. Bleib dran und vermittel dein Kind nicht deine Unsicherheit. Nicht umsonst machend sowas mittlerweile oft die Väter, da diese weniger eine Unsicherheit an die Kinder ausstrahlen.
Viel Glück und Kopf hoch