angemessene Strafen für Kleinkinder

ich bin so langsam am Ende meiner Kräfte mit unserem Sohn. Er wird in 2 Monaten 2 Jahre alt und ist wirklich ständig am schimpfen und nörgeln wenn etwas nicht seiner Nase läuft. Ich weiß in manchen Situationen wirklich nicht weiter. Er ist unglaublich hartnäckig.  Wenn man auf etwas nicht reagiert, kann er auch 40 Minuten herumschreien und das jeden Tag.

Ein Beispiel beim Wickeln, er dreht sich ständig um oder tritt. Sämtliches erklären, schimpfen oder auch schreien hat nicht geholfen.  Aber ich weiß die Situation auch einfach nicht anders zu regeln. Wie könnte man ihn in der Situation angemessen bestrafen/ regeln?
Mit Konsequenzen drohen wenn er jetzt nicht ruhig bleibt, versteht er bisher leider noch nicht. 
Wie bestraft ihr eure Kinder Situationsgemäß oder wie händelt/ regelt ihr sowas?
Also unsere Liste an dem wir arbeiten müssen ist noch sehr lang. Vieles haben wir schon geschafft aber es ist noch viel Arbeit.

Haare Waschen Nägel schneiden, Haare schneiden ist alles ein Schreiakt bei uns, ich versuche es mittlerweile so angenehm wie möglich zu gestalten, mache ihm dann für die Situation zur Ablenkung mal einen Zeichentrickfilm an, aber auch das ändert rein gar nichts.

Um eines vorweg zu nehmen, ich respektiere wes wenn jemand gegen Strafen ist, aber ich möchte hier keine Vorträge oder Diskussionen anregen.

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Angemessene Strafen für Kleinkinder? Meiner Meinung nach: Gar keine!

Ich weiß, Du willst nicht hören, dass Reibung an den Eltern ein normaler und gesunder Prozess zum selbstständig und selbstbewusst werden ist.

Ich weiß, Du willst nicht hören, dass Dein Kind sich minderwertig fühlt, wenn Du es anschreist. Und dadurch entweder noch "aufmüpfiger" wird oder eben völlig passiv und ergeben in sein Schicksal.

Ich weiß, Du willst nicht hören, dass auch ein Kleinkind ein vollwertiger Mensch und Mitglied der Familie ist und nicht wie ein Roboter oder ein Hund mit Befehlen gesteuert werden kann. Dass auch ein Kleinkind das Recht haben sollte sein Leben mitzugestalten.

Dann sag ich es eben nicht! 😜

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Du hast erkannt das Konsequenzen androhen / Strafen nix bringen in dem Alter, willst aber keine Diskussion darüber ob das "System Strafe" in dem Alter überhaupt zielführend ist.
Was willst Du dann?#kratz

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Was ist denn wenn du ihm beim Wickeln ein kleines Buch in die Hand gibst zum gucken? oder ein Auto etc?
Finger Nägel schneiden war bei uns auch lange ein Problem, habs dann einfach gemacht während er geschlafen hat :-p
Von Strafen halte ich tatsächlich nix #schein

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Wie waere es, wenn Du ihn im Stehen wickelst. Wenn das nicht geht, einfach versuchen wie er reagiert wenn Du ihn mal nicht wickelst und er sich einnaesst... vielleicht laisst er sich danach wickeln weil er versteht wo fuer das gut ist.
Wenn er schreiattacken hat, versuche ihn in den Arm zu nehmen und dann loslassen. Einfach aus der Situation rauskommen ( in ein anderes Zimmer gehen). Ein Psychologe meinte mal, dass Kinder wie ein ICE Zug sind, wenn die in Rage sind sollte man die nicht aufhalten order versuchen sie zu stoppen. Es klappt nicht. Man soll am Besten durchatmen und abwarten. ich Weiss leichter gesagt als getan. Bei und klappt es auch selten.....
Was Strafen angeht ist halt so eine Sache.... natuerlich kannst Du ihm Drohen, aber ob es was bringt? Du kannst ihm sagen, wenn Du das nicht machst, bekommst Du das und das nicht.... Bei meinem Sohn klappt es nicht... VG, Anja

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Wir versuchen es mit Ablenkung und erklären ganz viel, was wir machen. Ab und zu gibt will unsere natürlich auch nicht gewickelt werden, aber mit einem Buch, dem Säckchen Heilwolle oder notfalls einem Stückchen Brot oder Apfel haben wir bisher alles hinbekommen.

Fingernägel werden beim Einschlafkuscheln geschnitten oder halt einer und später der nächste Finger. Wenn es jetzt nicht geht, dann halt später (Haare waschen, Nägel schneiden etc kann man auch morgen machen) bei besserer Laune.

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Eine Strafe versteht dein knapp 2 Jähriges Kind nicht und ich glaube du wirst hier auch keinen finden der dir eine Liste mit Strafen aufschreibt die du "ausprobieren" kannst. mit zuckerbrot kommt man weiter als mit der Peitsche! Ich würde also mein Verhalten reflektieren und überlegen WARUM mein Kind soviel schreit und sich wehrt, liegt es vielleicht daran das auch du viel schreist? Ein Beispiel, ich habe beim füttern meiner Tochter immer gern mal den Finger benutzt zum abwischen des Mundes und diesen dann abgeleckt, oder hab mit den Fingern was aus dem Teller geholt um sie probieren zu lassen. Sie saß schon sehr gut mit einer Gabel oder Löffel und ich wunderte mich warum sie dauernd mit den Fingern ins Essen langt und diese ableckt, sagte das sie dass bitte lassen soll, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel ICH mache ihr das vor. Sobald ich das gelassen habe hat es auch mein Kind gelassen.
Ich habe ihr z.b auch von klein auf alles erklärt, was ich mache, warum ich das mache, es gibt für alles Rituale bei uns die sich mit dem älter werden vom Kind erweitern/anpassen. meine ist z.b auch knapp 2 Jahre. Nägel schneiden kündige ich vor dem Baden an, zeige ihr dann die schwere, sie darf die anfassen und ich sag pik pik macht die schere, dann schneide ich und lege ihr den abgeschnittenen Nagel auf die Hand. Den schaut sie sich dann an und möchte promt den nächsten Nagel sehen. genauso das Haare waschen, wird angekündigt und mittlerweile darf sie auch selbst waschen bzw mir dabei helfen. Beim Haare waschen hab ich ihr immer meine Hand vor das Gesicht gehalten und so geprustet wenn ich ihr Wasser über den Kopf gegossen habe, mittlerweile hält sie sich ihre Hand selbst vors Gesicht und pustet dann das Wasser was über ihr Gesicht läuft weg. was sicher noch hilfreich war ist das wir viel zum schwimmen fahren und sie seit Monat 5 regelmäßig getaucht wird, mittlerweile taucht sie selbstständig und hat mega Spaß im Wasser. ich habe sie immer sehr viel gelobt bei diesen Dingen, also Haare waschen, Nägel schneiden, Zähne putzen wurde angekündigt, Ritual dazu überlegt und dann gelobt auch wenn sie geweint hat habe ich gesagt danke Schatz das hast du gut gemacht vielleicht schaffen wir es morgen ohne weinen. ebenso sage ich "super, danke" nach dem Windeln wechseln. Ich halte mir immer vor Augen das ich dem Kind etwas "antue" was ICH entscheide, ja es ist zu seinem besten aber das versteht das Kind noch nicht, deswegen bedanke ich mich auch wenn sie kooperiert. Und das tut sie schon wenn sie sich ausziehen lässt ohne los zu schreien, schon bei Hose aus sag ich ja super, danke, jetzt noch schnell die Windel. und ja das mache ich schon seit Geburt bis jetzt, bei jeder Windel. mein Kind hat mich noch nie getreten, ob das nun an meiner Art zu wickeln liegt oder ob ich einfach Glück hab, keine Ahnung aber jedenfalls haben wir kein Theater bei Haare waschen, Nägel schneiden oder Windel wechseln, auch beim Zähne putzen macht sie den Mund auf und sagt aaaaaa, hab ich ihr so vor gemacht. mittlerweile erzähle ich noch zusätzlich was ich aus den Zähnen raus hole und sie putzt nochmal nach. auch Nase putzen ist bei uns kein Thema. Ich denke du solltest deine Herangehensweise überdenken, mit bestrafen kommst du nicht weiter vor allem bei einem sehr temperamentvollen Kind was Ausdauer hat, da wird das ganze nur zum Tauziehen wer mehr Kraft hat und das ist für euch beide nicht schön. Versuche es mit anderen Methoden, diese werden etwas Zeit brauchen bis sie angenommen werden aber bleib ruhig, es wird sich lohnen.

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Meine Tochter wird bald 3 Jahre und ist sehr ähnlich. Bei meinem großen Sohn gab es nicht so viel Geschrei da hat tatsächlich die Androhung von Konsequenzen gereicht. Ist bei meiner Tochter völlig sinnlos. Ich überlege mir also vorher welche Sachen wirklich nötig sind. Beim Zähneputzen zum Beispiel gibts keine Ausnahme. Es wird jeden Tag zweimal geputzt. Ablenkung funktioniert nicht, also ziehen wir das eben trotz Geschrei durch. Anschnallen im Auto ebenso, an der Hand über die Straße gehen auch Da sind wir einfach konsequent. Das 3. Eis, das sie beim einkaufen unbedingt haben möchte, gibt es zum Beispiel auch nicht. Trotz sich im Supermarkt auf den Boden werden und schreien. Ich sitze solche Dingen einfach auf. Biete ihr zum trösten immer an auf meinen Arm zu kommen. Wir kuscheln dann wenn sie es möchte und sie darf sich „beschweren“. Strafen versteht in dem Alter meiner Meinung nach Kein Kind. Wenn meine Tochter allerdings mit Dingen umsich wirft oder haut, werden diese Dinge nach einmaliger Androhung auch weggenommen. Auch da sind wir ganz konsequent.

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Strafen begreifen die noch nicht so wirklich. Das problem ist, dass du den ganzen Sachen zu viel Aufmerksamkeit schenkst. Deswegen benimmt er sich so extrem. Mit seinem Verhalten erziehst du ihn. Sowohl positivem als auch negativen Reaktionen. Wenn er sich nicht wickeln lassen möchte, dann nicht. Lass ihn doch selber merken warum das wickeln wichtig ist. Irgendwann tut's nämlich weh. Meine große ist über 2 Jahre alt und ich merk sehr deutlich dass mein Verhalten das auslöst wie sie ist.

Arbeite mit viel Lob und lass ihn eigene Erfahrungen machen anstatt zu Strafen. Strafen bringen in dem Alter nix. Das verstehen sie halt noch gar nicht.

Lobe in den richtigen Momenten. Und ignoriere in den richtigen Momenten. Erkläre auch in den richtigen Momenten. Da ist Bauchgefühl der richtige Timer. Anschreien oder Strafen verstärkt eben das Verhalten. Versuch dagegen es spielerisch anzugehen oder auf Kompromisse zu setzen.

Meine große liebt spielen und sobald wir Theater machen und das auf eine lustige Art machen ist sie meist dabei. Dabei wird übergelobt und irgendwann ist das problem vergessen. Wenn sie sich aufregt weil sie was nicht darf oder bekommt, wird ihr Protest ignoriert. Dann regt sie sich auf, weint und schreit. Solange sie eine abwehrhaltung hat, lassen wir sie. Wir gehen aber auch nicht drauf ein und reden mit ihr. Dann kommt der Punkt wo sie traurig ist, weil sie merkt dass wir nicht nachgeben. Dann trösten wir sie und erklären es nochmal ruhig. Und die Sache ist dann auch gegessen.

Wichtig ist, dass du dich nicht reizen lässt, auch wenn die Situation nervt und Passanten komisch schauen. Und auch dass du dich nicht aufs selbe Niveau einlässt. Du bist schließlich die Erwachsene und bleibst die vernünftige weil man das von einem kleinkind nicht erwarten kann. 😉

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Lass dich nicht aus dem Konzept bringen.

Wenn er der Meinung ist, er muss jetzt brüllen, dann lass ihn. Er wird schon irgendwann merken, dass er damit nicht weiter kommt, wenn du darauf nicht reagierst. Du musst ihm auch nix ewig lang und breit erklären - denn Kinder in dem Alter verstehen nicht nur Strafen nicht, sondern sind vom Kopf her auch nicht unbedingt so weit, das sie Erklärungen logisch folgen können. Sie können nicht so weit voraus denken. Und wenn doch, dann sind sie bereits in der Lage, Strafen zu verstehen, was du hier als Strafen ansiehst.

Wie schon vorgeschlagen, dann lass ihn mal in der nassen Windel sitzen, irgendwann wird es ihm unangenehm sein oder weh tun. Man wird mich jetzt dafür steinigen, aber es hilft auch, wenn man solches Verhalten abwertet, dem Kind vermittelt, das ist überhaupt nicht toll, das kannst du auch anders.

Ebenso wäre ich auch konsequent, wie oben beschrieben: wenn er mit Dingen wirft, kannst du einmal mahnen. Beim zweiten mal ist es weg. Fertig ist die Kiste. Da muss nicht lang und breit erklärt werden, da lacht das Kind ja eher und macht weiter.