Mein Sohn 1 Jahr schlägt

Klar weiß ich das er das nicht böse meint. Er haut, pitscht und zieht den Mädels an die Haare:( er geht seit er ein Jahr ist in die Kita) sonst ist er sehr liebevoll und ein aufgewecktes Kerlchen:). Hattet ihr auch so Probleme ? Wie lange dauert es noch an ? Sage ihm immer wieder ein klares NEIN! Aber er grinst dann . Oder setze ihn dann sofort auf den Boden.. zurück hauen will ich nicht.(meine Oma sagt auf die Fingerchen hauen ) wo ist der Sinn? Aber kommen wir auf MEINE FRAGEN zurück:)

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Huhu,

Viele Kinder tun sowas in dem Alter. Sie beginnen die Regeln des sozialen Zusammenlebens zu lernen. So kleine Kinder überprüfen die Gültigkeit der Regeln sehr oft. Manchen reicht 10 Mal, manche müssen tatsächlich 100 Mal "nein" hören, bis sie es verstanden und verinnerlicht haben.

Ich finde "nein" sagen besser als ignorieren. Man muss nur aufpassen, dass dann kein Spiel daraus wird. Kind haut. Mama sagt "nein". Kind will die Reaktion von Mama überprüfen, ob sie immer gleich reagiert und das "nein" wirklich immer gilt, und haut wieder zu. Mama sagt wieder nein und wird langsam ärgerlich....

Darum würde ich nach dem zweiten "nein" die Situation verändern. Nicht das Kind ignorieren und nicht das Hauen ignorieren, sondern zugewand bleiben, aber eben aus der Situation gehen. Z.B. dem Kind sagen "Hauen ist Nein!!! ... Ich mag jetzt nicht mehr hier spielen. Ich gehe jetzt die Wäsche machen. Magst Du mit kommen?"

Und zum Thema lachen: das ist meistensein Besänftigungs-Lachen. Das Kind merkt, dass plötzlich etwas nicht mehr gut ist, und versucht Dich mit Lachen gewogen zu stimmen. Das ist ein erster Schritt. Dein Kind hat gemerkt, dass etwas falsch war. Jetzt muss es noch lernen, dass nur das Hauen falsch war. Dass Du nicht "nein" zu seiner Person gesagt hast, sondern nur zum Hauen. Das klappt dann in den nächsten Tagen oder vielleicht wenigen Wochen schon.

LG Jelinchen

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Super geschrieben,Jelinchen #pro

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Toll geschrieben 👍🏻 davon kann ich auch was lernen 😉

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Zurück hauen hat auch keinen Sinn 😉 schon gar nicht als Mama. Du willst ihm ja lernen, wie man ohne Gewalt ein Problem lösen kann. Meine Söhne hatten auch mal so eine Phase, die hat zum Glück nicht lang gedauert. Uns hat es geholfen, dieses Verhalten zu ignorieren. Die Kleinen tun das ja, um Aufmerksamkeit zu erregen. Viel erklären bringt in dem Alter auch noch nichts und schimpfen finden sie vielleicht sogar noch lustig. Es war dann sehr schnell wieder vorbei sowie sie gemerkt haben, dass Mama daran kein Interesse hat. Für die Kita hab ich leider keinen Ratschlag. Sie gingen erst mit 3 in den Kindergarten, da hilft ignorieren natürlich nicht mehr ☺️

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Hi,

mein Sohn ist 2,5. Er hatte mit 12 bis ca 20 Monaten so eine ich hau um mich Phase und hat jetzt mit 25/26 Monaten wieder angefangen und es hält noch an.

Hatte ich die Probleme auch?: JA - je nachdem wie man drauf reagiert wird es schlimmer oder besser! Je weniger Drama man drum gestaltet und körperlich zeigt, das er zu weit geht und konsequent erklärt - ist bei uns am zielführendsten im Moment des Affekts. Je theatralischer man reagiert, desto stärker steigert er sich rein und macht es tatsächlich mit Absicht weiter! Weil er die Reaktion dann so lustig findet!

Wie lange hält das an?: Kann man schwer prognostizieren. Impulskontrolle beginnt mit 3-6 Jahren (was ne lange Spanne ist). Wie häufig dazu zurückggegriffen wird ist auch Charaktersache des Kindes! Es gibt Kinder die hauen oder beißen praktisch nie, auch weil sie ne höhere Frustrationstoleranz schon mitbringen... andere sind da sehr exzessiv dabei! Das hat im übrigen auch überhaupt nix mitm Elternhaus zu tun. Ist wie Wutanfälle bei Kleinkindern. Das eine Kind hat es häufiger als ein anderes. Man kann die Zeitspanne aufgrund der eigenen Reaktion beeinflussen aber nicht die Häufigkeit wie oft sowas passiert. Das machen Kinder aus allen Schichten gleichermaßen. Der 2. Faktor der neben der Impulskontrolle einen Einfluss drauf hat - ist die Entwicklung von Empathie. Kinder wollen früh positive Reize teilen, das hat aber wenig mit Empathie zu tun. Denn Empathie bedeutet, neben dem, sich in sein Gegenüber hineinversetzen zu können auch - anhand von Körpersprache einschätzen zu können. Was die eigene Aktion beim Gegenüber für eine Reaktion erzeugt. Sprich wirklich zu begreifen, dass wenn ich haue, dies meinem Gegenüber schmerzlich weh tut! Das entwicklet sich im Durchschnitt mit 3-4 Jahren. Mein Sohn ist 2,5 und fängt langsam an die ersten Züge davon zu entwicklen und gibt mir ein Bussi z.b. auf den Fuß wenn er sieht, dass ich mir weh getan habe, weil ich mich gestoßen habe. Als Reflektion, weil das bei ihm tröstend hilft. Aber sein eigenes Handel und dessen Konsequenzen einschätzen - da ist er noch MEILEN entfernt!

Wie reagiere ich?: Im 1. Anlauf halt ich die Hand fest und sag deutlich, nicht laut aber strengt "Aufhören! Du tust mir weh, hör auf zu hauen!" - reagiert er darauf nicht. Lös ich mich von ihm und zeig im bewusst provokant die kalte Schulter und dreh mich mit dem Rücken zu ihm. Das dauert keine 10 Sekunden und Junior ist wieder auf "ich benimm mich wieder" umgeeicht. Das klappt aber nur, wenn er mir weh tut. Wenn er 3. wehtut. Muss man ihn in der 2. Instanz aus der Situation rausreisen. Wegnehmen, wenn es ist festhalten bis er sich beruhigt und signalisiert, dass er wieder "normal" spielen kann.

Mein Mann ist aber die Sorte... wenn du mich haust, hau ich zurück "er tischt nur ganz leicht, da tut wirklich NIX weh" und warnt ihn vor, wenn absehbar ist, dass er es gleich machen wird. "Überleg es dir, ich hau zurück." Mein Mann ist der Devise, man merkt am besten wie sich der andere fühlt, wenn man die andere Seite zu spüren bekommt. Auch wenns 10 mal abgeschwächter ist. Er würde ihn niemals so angehen, dass es irgendwas mit Schmerzreiz zu tun hat! Haut Junior ihn z.b. am Oberarm... stubst mein Mann ihn ebenfalls am Oberarm und fragt "und ist das toll?" - "nein" - "siehste, dann lass es!" Das führt mittlerweile schon dazu, dass er schon auf die Androhung "wie du mir so ich dir" gar nicht erst damit anfängt.

In der Krippe wird tätsächlich ähnlich gearbeitet wie mein Mann. Also nicht das die Erzieherinnen zurückhauen auf leichte Art und weise. (Sie selbst trifft das eher weniger, sondern Kinder unter sich, neigen eher dazu das unter sich auszumachen.) Wenn da ein Kind ein anderes haut und das andere steht dann da wie bestellt und nicht abgeholt (war meiner Anfangs - so die Opferrolle sich nicht zu wehren)... dann kommen die Erzieher zu dem stärkeren und sagen, er soll das nicht machen und wenden sich gleichzeitig zum schwächeren und sagen demjenigen "Du musst dich wehren! Wenn du nochmal gehauen wirst, hau zurück!" Die Erzieher beziehen nur Stellung wenn einer wesentlich stärker als der andere ist, einer stärker in der Opferrolle aufgeht als der andere oder wenn es komplett ausm Ufer gerät und ne spaßig begonnene Rauferei (die laufen gelassen wird) ins Ernster Rauferei mündet und übertrieben wird.

Schwierig ist es nur bei meiner SM: Die jedesmal ein riesen Theaterstück draus zaubert und mittendrin auch noch lacht und damit signalisiert, dass sie es lustig findet, obwohl sie es längst schon unangenehm empfindet. Da wird mein Sohn als einziges wirklich zum Rambo und Rüpel das ich die Oma vor ihm schützen muss. Aber sie ändert auch nach Erklärungen nix dran. Sie ist so nach dem Motto, als wärs ein Welpe "der will doch nur spielen" oder "der meint das ja nicht so". Das sie mit ihrer Reaktion aber ihm verdeutlicht, dass es super witzig ist, jemanden zu schlagen... und das man genau mit ihrer Reaktion der falschen Signalsetzung das erst zum Problem gestalten kann... versteht sie warum auch immer nicht.

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Ausm Ruder nicht ausm Ufer... blöde Textkorrektur!

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Hi,
Ich hab Zwillinge die fast 1 Jahr alt sind und mein Bub ist auch so ein Grobian. Er bekommt so „Emotionsausbrüche“ nenne ich das. Mal beißt er aus Liebe oder Frust oder Wut. Er zieht auch öfters von hinten an den Haaren seiner Schwester. Das kann ich genauso wenig ignorieren wie wenn er die Hunde im Körbchen bedrängt.

Ich sage ruhig aber bestimmt nein, setze ihn weg aus der Situation und biete ihm eine Alternative an.

Wenn er aus Zuneigung handelt, lass ich ihn mich umarmen. Ist er wütend oder frustriert bekommt er ein Kuscheltier zum reinbeißen.
Danach ist es gut.

Mittlerweile stoppt er wenn ich ihn anspreche und dann bekommt er die Alternative von mir aufgezeigt. Das finde ich wichtig, denn er muss ja irgendwo hin mit seiner Emotion.
Liebe Grüße

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meine Tochter hat das hauen auch "getestet"
es gab verschiede Reaktionen darauf
meine Mama wurde laut, also sagte laut aua, nein nicht schlagen und machte ei ei mit ihrer Hand auf der Backe
meine Schwiegermutter tat so als ob sie weint
mein Mann sagte laut nein
ich sagte ruhig nein, hielt ihre Hand fest und bot eine Alternative
Du kannst raten bei wem es am schnellsten aufhörte ;-)
...
bei mir. Alle anderen wurden länger geschlagen, die Omas teilweise heute noch.
Ich habe nie ein riesiges Drama draus gemacht, sagte ruhig nein, hielt die Hand leicht fest und ging zur Tagesordnung über. Heute sie z b beim Spielen sagte ich nein, Mama wird nicht gehauen, hier hast du ein Hammer damit kannst du auf den Boden hauen (nur als Beispiel)
haute sie beim Wickeln hielt ich ihre Beine fest sagte nein, Mama möchte das nicht und habe sie weiter gewickelt. Haute sie weiter hab ich sie fest gehalten und gesagt hör bitte auf wenn ich fertig bin gehen wir Ball spielen z.b
Die Alternative war in der Regel immer spannender und sie heute nicht nochmal. das ging glaub ich mit 13 Monaten los etwa 4 Wochen, ein paar mal haute sie in der Zeit zu und dann hatte es sich (bei mir) erledigt. mein Mann kämpfte etwas länger und wie gesagt die Omas fangen sich heute noch (2jahre) manchmal eine ein.