Kleinkind nach Mittagsschlaf völlig verheult

Mein Sohn (knapp 23 Monate) hält noch Mittagsschlaf und hat den auch nötig, sonst ist er auf späten Nachmittag hin zu nichts zu gebrauchen. Unabhängig davon, wie lange er schläft und ob er von selber aufwacht oder in seltenen Fällen von einem Geräusch geweckt wird, ist er in letzter Zeit, wenn er aufwacht, häufig absolut quengelig und heult und schreit ohne Unterbrechung. Das einzige Wort, das er in weinerlichem Ton sagt, ist "Nein", egal auf welche Frage, selbst wenn ich Kakao, Eis oder andere Dinge, die er normal liebt und nur selten bekommt, anbiete. Er heult einfach untröstlich herum und es hilft kein Trösten, Küssen, Umarmen, Tragen, Schimpfen, Ignorieren, Bestechen, Drohen, Alleinlassen oder was auch immer. Und er hält das ewig durch und fängt sich an manchen Tagen überhaupt nicht. Einmal haben wir es ausgesessen und er hat wirklich eineinhalb Stunden nur geheult. Was als einziges hilft, ist mit ihm raus und spazieren zu gehen. Das kann doch aber nicht sein, vor allem bei dem Regenwetter habe ich jetzt echt wenig Lust, jeden Nachmittag mit ihm und seiner neugeborenen Babyschwester in die Kälte zu stapfen... Woran kann das denn liegen? Er ist ansonsten ein ganz Lieber, Fröhlicher, spielt schön, liebt seine kleine Schwester... Er bekommt genug Aufmerksamkeit, gesundes Essen, ich wüsste nichts, was ihm fehlt...

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Ich bin, wenn ich mittags schlafe auch absolut matschig und brauche meine Zeit. Ich finde, ihr solltet gucken bei was er am wenigsten heult. Vielleicht einfach still und kuschelnd auf dem Sofa hocken, ohne große Worte?

"Das kann doch aber nicht sein, vor allem bei dem Regenwetter habe ich jetzt echt wenig Lust, jeden Nachmittag mit ihm und seiner neugeborenen Babyschwester in die Kälte zu stapfen... "

Was bitte macht ihr denn den ganzen Nachmittag? (nur rein aus Interesse, ich kann das heute noch nicht und mein Kind ist fast 5, aber wir müssen raus) Und wo ist es schon richtig kalt?

Frische Luft hilft nun mal besonders gut.

VG

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Huhu, also unser Nachmittag startet um 13 Uhr, wo ich ihn von der Tagesmutter abhole. Wir laufen heim, es gibt evtl einen winzigen Obst-Snack wie ein paar Heidelbeeren, Trauben etc, nochmal eine Runde Wasser trinken, es wird etwas im Wohnzimmer gespielt, während ich seine Jacke und Schuhe aufräume, die Kleine ausziehe usw, dann ziehe ich ihn in seinen Schlafanzug um, sodass er spätestens um 14 Uhr im Bett ist. Da schläft er nicht immer gleich gut ein, also manchmal liegt man schon 20-30 Minuten mit ihm im Bett, dann schläft er bis halb 4, meistens eher 4. Anschließend wickeln und wieder anziehen, dann (wenn es kein gigantisches Geheule gibt) gibt es ein Essen wie Joghurt oder Obstgläschen oder Banane, dann spielen wir, lesen Bilderbücher, oder er spielt auch mal alleine, während ich die Kleine (3 Wochen) stille oder was im Haushalt mache. Er kann sich mit seinen Autos oder Playmobil auch gut selbst beschäftigen. Zwischen 18:30 Uhr und 19 Uhr gibt es Abendessen, an manchen Tagen wird er noch gebadet, da gibt's dann bisschen früher Essen, und dann Gute Nacht Geschichte und ab ins Bett. Bei gutem Wetter geht's natürlich auf den Spielplatz oder in den Park und manchmal kommen auch Nachbarskinder zum Spielen. Momentan regnet es hier aber den ganzen Tag und kalt ist es auch (wir sind in Bayern). So ein Nachmittag geht irgendwie immer schnell vorbei.

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Wie lange vor 14 Uhr ist er denn wach? Weil 14 Uhr ist ja sehr spät für nen Mittagsschlaf. Vielleicht ist die Wachzeit davor zu lang und er noch zu müde nach dem schlafen?
Meine war nach dem Mittagsschlaf aber auch oft die ersten 30-60 Minuten noch Morgenmuffelig

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Es gibt Menschen, die sind einfach so nach einem Mittagsschlaf. Mein Mann ist das beste Beispiel! Wenn der sich hinlegt mittags und einschläft, kenne ich ihn danach nicht wieder! Er ist ein ruhiger, geduldiger und liebevoller Mann, aber nach einem Mittagsschlaf völlig daneben! Schlecht drauf, motzig und genau das Gegenteil als sonst. Schlimm! Er hasst diesen Zustand selbst, also ist er lieber müde über Tag, als schlecht drauf zu sein... vielleicht hat dein Sohn das gleiche Problem?!

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Ja offenbar :((

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Die Phase hatten wir auch. Das war auch im Übergang vom Mittagsschlaf zu wach bleiben. Es hat ca eine halbe Stunde gedauert bis sie sich wieder gefangen hatte. Geholfen hat eigentlich nur, sie in Ruhe zu lassen. Manchmal kuscheln. Je mehr ich versucht habe, sie aufzumuntern umso schlimmer wurde es.
Sie ist heute noch unausstehlich, wenn sie tagsüber mal einschläft.
Starke Nerven!

Alles Gute

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Oh danke! Das beruhigt mich etwas. Dann probiere ich ab jetzt noch mehr Verständnis, Kuscheln und Ruhe.

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Mein Sohn hatte das wenn er lange mittags geschlafen hat in dem Alter.
Ich hab ihn dann nach einer halben Stunde geweckt. Jetzt mit 2,5 schläft er ganz selten mittags (im Auto oder im buggy oder wenn er krank ist oder nachts schlecht geschlafen hat)

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Uhhhhh du gestehst ein, keine Lust zu haben bei dem Wetter mit deinem Kind raus zu gehen. Gefährlich bei Urbia! Vor allem mit dem Zusatz "das einzige was hilft" mit genau dem zu begründen. Gab erst vor kurzem eine heiße Debatte im Familienleben-Forum zu dem Thema "wie viele Lärm ist erträglich und wie viele Stunden sollte ein Kind JEDEN Tag raus gehen." Das heißt stell dich auf feindseelige Kommentare ein! Denn laut Urbia-Utopie, sind Kleinkinder mehrere Stunden bei Wind und Wetter drausen zu halten. Damit sie auch nicht die Nachbarn stören - zum beispiel mit dem geheule.

Nein aber mal Scherz bei Seite (von mir brauchst du so Übermütterkommentare nicht zu befürchten!) bzw. Ironie bei Seite!

Mein Sohn hat das zuhause auch. Machmal auch in der Krippe aber eher selten dort. Keine Ahnung warum das dort weniger ein Thema ist als daheim. Hält er daheim Mittagsschlaf egal zu welcher Zeit, egal wie lange... wenn er wach wird... ist er mind. 30 Minuten lang ein absoluter Stinkstiefel. Wenn er wach wird, schnell am heulen... und wenn man ihn anspricht oder sich gar erdreistet ihn trösten zu wollen mit aufdringlichem Auftreten... hat man sofort von wimmerndem jammern ein mehrere Dezibel laut kreischendes Kleinkind. Das hat er auch NUR beim Mittagsschlaf und auch nur wenn dieser daheim stattfindet und drinnen beendet wird. Weshalb ich mehrheitlich um ihn zum Schlafen zu bewegen, in den Kinderwagen hocke und rausgeh (aber nicht wenns graupelt und stürmt... nur wenn es beständig ist)... wenn er dann einschläft. Stell ich ihn auf die Terrasse und geh rein. Einer von uns bleibt immer im Wohnzimmer und hat ein Auge auf die Terrasse und wenn er zappelt und wach wird, will er häufig noch etwas drausen liegen bleiben oder noch ne Runde drehen. Wenn er dann richtig wach geworden ist, ist er auch ausgeglichen. Aber ich bin der selben Einstellung... bei Wind und Wetter.... sorry irgendwo hört für mich der Spaß auch auf. Oft schläft er dann im Schlafzimmer, Kinderzimmer und wacht dann durch fürchterliches Weinen auf. Will nur gestillt werden. Aber keine Ansprache, keine Fragen und keine übertriebenen Liebkosungen sondern "Talk to my hand - my face is no answer".

Morgens ist er zwar auch morgenmuffelig wenn er geweckt wird (nicht wenn er selbständig aufsteht) - aber nicht so hardcore wie nach dem Mittagsschlaf wenn er diesen daheim verbringt.

Ich gib ihm das was er braucht und versuche nichts zu provozieren das seine Laune von Stinkstiefeligen Jammerklops in rumkreischende Heulboje mutieren lässt. Will er aufm Arm, kommt er aufm Arm... will er alleine gelassen werden - will er allein gelassen werden... je weniger man eingreift und "versucht" zu aktiv zu helfen... desto schneller ist er wieder "der Alte".

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Ganz genau so war es auch bei meinem Sohn. Auch ich bin so eine herrlich unperfekte Mutter und schaffte es nicht JEDEN Tag direkt nach dem Mittagschlaf stundenlang rauszugehen. Teilweise ging diese üble Laune bis zum Abendessen...

Ich hab mein Bestes gegeben, aber letzlich war das der ausschlaggebende Grund den Mittagsschlaf kurz nach dem 2. Geburtstag abzuschaffen. Die Übergangsphase war relativ kurz und dann klappte es eine zeitlang ganz gut mit dem Einschlafen am Abend.

LG

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Du schreibst "Es gibt nichts, was ihm fehlt.". Das ist deine Sichtweise, vermutlich erkennst du sein Problem bisher nicht.

Du hast eine 3 Wochen junge Tochter. Wow. Was für eine groß(artig)e Änderung in eurer Familie. Für deinen Sohn ist vermutlich kaum noch etwas wie es vorher war. Deine Aufmerksamkeit gilt nicht mehr (fast) nur ihm, sondern deine Tochter nimmt dich sicher sehr in Anspruch. Das kleine Wesen wirft ihm vom Thron. Das ist für viele Kinder eine auch schmerzliche Erfahrung, auch wenn sie das Geschwisterkind lieben.

Du darfst auch nicht vergesse, dass das Süße und Besondere langsam wenige Gewicht bei deinem Sohn bekommen wie. Der Alltag kehrt ein und die Gewissheit, dass auch vieles nun dauerhaft anders läuft als er vielleicht will. Das ist schwer. Vielleicht liegt darin auch die schwere Zeit nach dem Mittagsschlaf gerade.

Konkrete Erfahrungen und Tipps haben vielleicht Mütter, die schon zwei Kinder mit ca. 2 Jahren Unterschied haben.