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Viele denken bei Töpfchentraining gleich an Methoden aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, wo die Kinder aufs Töpfchen gefesselt wurden oder im Kiga im Kreis saßen und nach Uhrzeit kackern / pullern MUSSTEN.
Das Töpfchentraining auch sanft geht, wird gern ausgeblendet bzw. ist vielen nicht bewusst...

Wir haben unsere Tochter mit 10 Monaten das erste mal aufs Töpfchen gesetzt und in den folgenden 1,5 Jahren bis jetzt nur noch selten Stinkerwindeln wechseln müssen. Mit 2 Jahren und 3 Monaten ist sie tagsüber völlig trocken und sauber. Wir haben nie Streß gemacht und auch sonst kein großes Drama ums Töpfchen... Es war halt da und wurde genutzt. Kein übertriebenes Loben oder Zeremonien oder Abwarten oder angezogen aufs Töpfchen...

Ich vertrete ohnehin den Standpunkt, dass Windeln wider der Natur sind / völlig unnatürlich. Es kann mMn also gar kein ZU früh geben, um die ollen Windeln wieder wegzulassen. Auch der Umweltgedanke spielt da eine große Rolle.

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Danke für deinen Beitrag. Habt ihr eure Tochter dann immer zu bestimmten Zeiten aufs Töpfchen gesetzt oder wie lief es ab?

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Ja, wir haben sie immer morgens aufs Töpfchen gesetzt nach dem Aufstehen, da sie zu der Zeit ohnehin meist in die Windel ihr großes Geschäft gemacht hat. Es ging dann vom ersten Tag an in den Topf... Wir haben es dann langsam gesteigert, erst noch abends dazu, dann vorm Windeln wechseln und mit 14 Monaten hat sie dann schon von allein hin und wieder das Töpfchen gefordert. Sauber war sie wirklich schnell, da hatten wir Glück. Das mit dem Pipi hat tagsüber bis jetzt gedauert...

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Es kommt auf die Methode an.

Ich wurde ab ca. 1,5 Jahre auf Toilette gezwungen, hatte Panik und habe mit 5 Jahren lieber noch heimlich in die Hose gemacht. Bescheid zu sagen, bedeute auf Toilette gesetzt zu werden, vor der ich Angst hatte.

Dennoch galt ich als trocken, weil ich ja keine Windel mehr trug und weil ich in die Toilette machte (wenn man nicht erwischt hatte).

Langfristig hatte ich massive Probleme. Angst vor der Toilette bis ins Grundschulalter. Blasenprobleme. Harndrang sobald ich Angst bekam, eine fremde Toilette aufsuchen zu müssen. Kurze Haltedauer.

Manche Eltern behaupteten auch ihr Kind sei trocken, weil es keine Windeln mehr brauchte. Dass die Hosen regelmäßig nass waren und sie die Kinder angeschrien haben, war dabei irrelevant.

Mein Kind fing mit 1,5 Jahren von selbst an. Töpfchen klappte super. Toilette war Panik. Also bekam mein Kind Zeit und Gelegenheit sich an die Toilette zu gewöhnen (von selbst, nicht durch Zwang).

Zu Hause klappte es ohne Windel super! Außerhalb eben erst später. Na, und.

Blase ist super. Sie muss seltener als ich, hat ein gutes Gespür, wann sie muss. Sie sagte das auch immer Angst frei. Bei Ausflügen habe ich heute noch teilweise Probleme. Mein Kind nicht.

Von daher: ja, ich habe definitiv einen Knacks durch das frühe trocken werden MÜSSEN, durch die Methode. Mein Kind hat keinen Schaden genommen. Weder durch das freie als sie bereit dazu war anzufangen, als auch keinen Schaden dadurch, dass es eben noch einige Zeit dauerte.


Eine Freundin sagte mal, sie hätte keinen Knacks dadurch bekommen.
Nur Probleme. Was sie aber für sich nicht auf die Situation zurückführen darf, weil sie sonst ihre Eltern in Frage stellen würde und das nicht ertragen würde. Außerdem wäre sie nicht so perfekt, wie es von ihren Eltern gewünscht wäre. Daher hat sie offensichtlich keinen Knacks dadurch.
Die Probleme behebt sie seit Jahren und ignoriert sie nach außen hin.

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Ok. Wahnsinn das du dich so genau dran erinnern kannst.
Ich hab überhaupt keine Erinnerungen mehr an solche Zeiten..
Danke also für deinen Beitrag!

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Im "Osten" ist es völlig normal das die kinder im kiga immer gemeinsam aufs Töpfchen gehen. Selbstverständlich muss keiner solange sitzen bleiben bis gepullert wurde....So wird es ja gerne von den urbia muddis dargestellt wird.
Die kinder werden einfach daran ran geführt und genau so wie man gemeinsam aufs Töpfchen geht, isst man auch gemeinsam Frühstück und mittag und legt sich gemeinsam für den mittagsschlaf ist.

FAKT ist das die allermeisten mit 2-3 Jahren trocken sind und es keine Kinder gibt die mit 4 noch nicht trocken sind (schlimm find ich das nicht falls gleich das große geplärre los geht) ebenso kenne ich es hier überhaupt nicht den "Mittagsschlaf" abzugewöhnen" hier schlafen alle Kinder nach demnach mittag (nein gezwungen wird natürlich keiner)

Hier wird wert auf gemeinsame Mahlzeiten gelegt,ein offenes Konzept gibt es hier nicht.

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Meine Schwiegermutter und meine Mama sagen immer das es an den damaligen stoffwindeln lag. Da man da eher die unangenehme nässe gespürt hat. Im Kindergarten war so das nur Kinder genommen wurde die trocken waren, denke das dies aber kaum ein Problem war weil es damals üblich war das Kinder nur 2 Jahre gingen, oder nur vereinzelt drei.
Ich bin auch kein Fan von abhalten oder töpfchentraining. Finde aber man sollte das töpfchen schon frühzeitig anschaffen und ach mal das Kind einfach so drauf sitzen, wenn es Lust dazu hat. Oder aufs Klo mitgehen lassen. Und auch mal einfach So ohne pami lassen, wenn es dazu warm genug ist. Auch wenn dies mehr Wäsche und evtl putzen bedeutet. So lief es zu mindest bei uns ab dem 9 Monat, Allerdings haben wir das so gemacht weil unsere kleine mit windelpilz zu kämpfen hatte. Mit ca. 13, 14 Monate wollte sie immer gleich nach dem aufstehen drauf und sie freute sich riesig wenn was rein ging, war nicht immer der Fall. Danach hat sie das töpfchen mehrere Monate nicht wirklich interessiert. Wenn dann als Spielzeug zum rumschieben oder schmeissen oder als Stuhl für Kuscheltiere. Mit 17 Monaten begann sie sich zu melden wenn sie musste. Sie ist jetzt 22 Monate und trägt pampers nur noch nachts und unterwegs.
Und ehrlich gesagt den Stinki pampers trauere ich nicht nach.

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In meinem Umfeld haben manche für ihre Kinder so um die zwei noch nicht mal ein töpfchen zu Hause, will soll da das Kind es lernen wenn es es nur die pampers kennt?

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Verrückt... mein Sohn ist auch trocken geworden ohne dass er jemals auf ein Töpfchen musste.

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Hallo!

"will soll da das Kind es lernen wenn es es nur die pampers kennt?"

In dem die Eltern in seiner Gegenwart auf der Toilette sitzen...
Wir hatten ein Toepfchen, aber es wurde nie genutzt. Kinderklositz wurde gerne angenommen.

100% meiner Bekannten haben keinen Nachttopf mehr unter dem Bett, die Zeiten haben sich geaendert. Mit 2 ist ein Toepfchen vielleicht auch nicht mehr sinnvoll#kratz Also ein 1jaehriges wuerde ich nicht auf dem Klo sitzen lassen, mit 2 Jahren muesste es gehen...

Ich bin nicht gegen Toepfchen, aber ohne funktionierte es bei uns eben besser...

LG

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Das, was für meinen Begriff "verteufelt" wird, ist das richtige Töpfchen Training. Von vielen Freunden aus der ehemaligen DDR weiß ich, dass es ab 9 Monaten (bei anderen ab 1 Jahr) bestimmte Uhrzeiten gab, wo ALLE Kinder aufs Töpfchen gesetzt wurden. Die meisten kennen es auch von jüngeren Geschwistern, dass es dann hieß: sitzen bleiben, bis alle fertig sind oder halt: nach x Minuten fertig, Hose hoch. Bis zur nächsten Runde gab es keine Chance auf den Pott zu gehen und ne nasse Hose war Pech...

Natürlich muss es nicht so laufen, aber dieser Druck und die Enttäuschung dabei ist das Schlimme.

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Ich habe mal einen Artikel gelesen, bei dem es um eine Studie über Töpfchentraining ging. Dort wurde festgestellt, dass das Trockenwerden mit zweieinhalb Jahren schneller geht als das Trockenwerden bei jüngeren Kindern. Was an der Sache dran ist, kann ich nicht beurteilen und Ausnahmen soll gibt es ja immer.
Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre alt, sie geht hin und wieder auf das Töpfchen, wenn ich ie frage. Wir werden im Sommer auch mal versuchen die Windel wegzulassen.
Mit Druck werde ich da aber nicht rangehen. Bei einer Freundin ist das Kind deshalb nämlich wegen massiven Verstopfungen mit Fieber in der Ambulanz gelandet.

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Nein, ich finde es ja ganz legitim das man ohne Druck ran geht. Möchte ja auch nur das beste für mein Kind...
Das ist aber die zwiegespaltene Meinung. Mit Druck auf den Topf/Toilette oder vollgemachte Windeln. Stell mir beides nicht toll vor 🤔.

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Nachts können Kinder meistens noch gar nicht trocken sein 8n dem Alter, da erst später das notwendige Hormon gebildet wird, dass das Signal sendet zu müssen in der Nacht.

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Das ist solange ok, wie Förderung nicht in Druck aufbauen mündet. Wer sein 9 Monate altes Kind regelmäßig auf den Topf setzt und das Kind das ohne heulen und Gegenwehr mitmacht. Ist das total legitim und wird auch von keinem verteufelt. Ich hab beim großen zeitweise windelfrei praktiziert. Bis 7 Monate ging das super... dann hat er ohne Vorwarnung in die Windel gemacht die sicherheitshalber trotzdem getragen wurde. Er wird bald 3 und wenn ich ihn frag ob er das töpfchen möchte... sagt er mal ja, aber meistens nein. Und wenn er nein sagt ist das ok!

Verteufeln bzw verwerflich wird es wenn man das Kind zwingt obwohl es schreit und sich wehrt... wenn man sein Kind demütigt in den man ihm ständig sagt es wäre noch ein Baby und es ist verwerflich seinem Kind gar zu drohen ihm andernfalls Annehmlichkeiten vorzuenthalten wenn es weiter die Windel nutzt oder um sein Willen zu erreichen mit dem töpfchen. Die Windel dran lässt bis das Kind wund wird, um es dadurch gefügig zu machen.

Ich war selbst früh trocken und wäre natürlich froh wäre es mein großer auch. Aber er kann nicht alles perfekt und überdurchschnittlich schnell schaffen. Er lief mit 8 Monaten frei und ist gleichaltrigen heute noch über ein Jahr voraus in der geistigen Entwicklung bzgl komplexes denken. Dafür kann er noch nicht durchschlafe, ist noch nicht trocken und stillt noch parallel zum Essen. Ich hab früh aufgehört mit zeitlimits zu setzen wann mein Kind was können sollte. Und ich hab beim 1. Kind seiner Schwangerschaft auch noch sehr starr gedacht und gesprochen. Ich hasse aber unnötigen Druck und Stress und seh kein Grund mein Leben und das meines Kindes unnötig zu verkomplizieren. Dann wird er irgendwann anders trocken. So what. In der 1. Klasse interessiert es kein Menschen wann er trocken wurde.

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Hallo.

Es gibt ja noch ein Mittelweg zwischen "Ich zwinge mein Kind mit 10 Monaten dazu jeden Tag 2 Stunden auf dem Topf zu sitzen" und "Ich thematisiere das ganze gar nicht bis das Kind irgendwann selbst auf die Idee kommt". Überspitzt gesagt.

Wir haben es so versucht: Ab 10 Monate immer nach dem Aufstehen auf Toilette oder Töpfchen, das klappte fast immer und Töpfchen und Toileete waren somit ohnehin schon Bestandteil ihres Alltags. Mit ca. 18 Monaten ging der Stuhlgang dann auch in die Toilette (man hat ihr schon immer deutlich angesehen, wenn sie musste, allerdings hatte sie vorher Probleme mit Verstopfung und wir wollten die Toilette nicht negativ besetzen). Seitdem haben wir keine stinkenden Windeln mehr. Zuhause gab es von da an nur noch Töpfchentrainingshosen. Am Anfang ging natürlich alles rein, wir haben die Hose dann einfach gewechselt (Schau mal da ist es nass geworden.). Nach ca 2 Monaten hat sie Bescheid gesagt, wenn die Hose nass war. Knapp 1 Monat später kam sie vorher und sagte nass. Auswärts klappt es seitdem recht zuverlässig (sie schafft es sogar 10 min zu warten). Zuhause haben wir noch öfter Unfälle. Im Sommer war es um einiges einfacher. Jetzt im Winter trägt sie draußen Schlupfwindeln. Sie ist jetzt 2 Jahre und 3 Monate. Ich würde noch nicht sagen, dass sie wirklich trocken ist, aber ich würde es immer wieder so machen.

Ich persönlich glaube sehr wohl, dass die super tollen Windeln das trocken werden behindern. Wenn nur wenig drin ist bin ich mir häufig unsicher ob da schon was ist oder nicht, weil es sich absolut trocken anfühlt. Für ganz kleine ist das toll. Aber die größeren spüren doch so gar nicht, wenn was passiert. Und für die Eltern ist es doch auch bequem, schließlich muss man sich so nicht weiter damit auseinandersetzen. Keine Wäscheberge (die wir im momentan öfters mal haben), keine ekligen Supermarkttoilette mit Kleinkind, das alles anfassen will). Wenn man jede nasse Windel waschen muss ggf von Hand wäre man da vermutlich mehr hinter her. Und solche Dinge wie Kind macht mit 5 Jahren Stuhlgang nur in die Windel würde man vermutlich auch nicht mitmachen. Aus meiner Sicht sind das Gründe warum Kinder heute oft später trocken werden.

Liebe Grüße