Kleinkind ernährt sich noch immer von Milch

Hallo,
mein Sohn, der vor einer Woche ein Jahr alt wurde, ernährt sich zu 95% von Pre-Milch.

Mit 6 Monaten begann ich mit Beikost. Brei wollte er nie, also kochte ich ihm jeden Tag etwas, was er mit den Händen essen konnte. Gefüttert werden wollte er nicht.
Das Selberessen klappte ganz gut, aber eine Milchmahlzeit wurde damit erst mit 10 Monaten ersetzt.
Seitdem hat er aber ständig Infekte, die dazu führten, dass er nicht mehr richtig essen, sondern nur seine Milch trinken wollte.
Auch in der Nacht trinkt er noch viel.

Nun macht die Kinderärztin Druck, da er mit 77cm nur 9 kg wiegt und es nicht so recht vorwärts geht.

Ich habe wirklich alles versucht, er isst einfach nicht richtig. Diesbezüglich frage ich auch nicht nach Tipps.

Sondern: die Ärztin meinte, man solle ihm nur noch 2 mal am Tag die Flasche geben und sonst NUR richtiges Essen anbieten. Sollte er davon nix essen, müsse er eben hungern.

Das aber fühlt sich leider falsch für mich an. Mit Zwang wollte ich nie an die Sache ran gehen.

Bei wem war es ähnlich? Wer hat auch radikal das Essen umgestellt? Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht?

Wie gesagt, ich habe in den letzten 6 Monaten ohne Zwang alles probiert:
Brei, jeden Tag am Familientisch ein warmes Mittagessen gegessen, Fingerfood, usw....
Er spielt aber mehr damit, als dass er isst.

Habt ihr einen Rat?

1

Mach einfach weiter wie bisher. Ohne Druck, nach Bauchgefühl.
Du bietest an, entweder er nimmt es oder eben nicht. Wenn er weiterhin die Milch will, dann gib sie ihm.
Irgendwann wird es klick machen.
Die Aussage deiner Ärztin find ich schon etwas daneben, Druck machen und hungern lassen, so ein kleines Kind? Sorry, geht gar nicht!
Und wegen dem Gewicht: mein Kleiner wog mit 1 Jahr gerade mal 8,4kg. Seit er 13 Monate alt ist, isst er ordentlich vom Familientisch mit. Bis dahin war die Beikost eher so lala, ansonsten wurde er gestillt (bis er ca 15,5 Monate alt war).
Ich kann dir noch unbedingt das Buch "Mein Kind will nicht essen" von Gonzales empfehlen! Hat mir bei meinem Sohn den inneren Stress und Druck den ich mir selbst aufgebaut hatte genommen.

7

Vielen Dank für deine Antwort. Das Buch werde ich mir auf jeden Fall anschauen!!

2

Hallo,

Also ich finde schon die Kinderärztin hat recht. Wie soll er den Brei oder ähnliches essen wenn du alle paar Stunden mit der Flasche ankommst. In dem Alter brauchen die kleinen 300 ml Milch am Tag also Maximal 2 Flaschen je 150 ml würde ich geben, der Rest sollte schon normale Nahrung sein, da hat die Kinderärztin absolut Rest.

Was passiert den wenn er in die Kita kommt? Isst er dann den ganzen vormittags gar nix weil er nur aus dem Fläschchen nuckeln kann oder wie?

Und den ganzen Tag Hungern lassen musst du ihn nicht. Tu immer einen Löffel weinger auf die selbe Menge Wasser wie immer. So dass die Milchmenge auf 300 ml am Tag reduziert wird, dann fängt dein Kleiner automatisch an zu essen. Wenn sein ganzer Kalorienbedarf mit Pre gedeckt wird warum soll er den essen, er hat ja so nicht mal Hunger.

Und wenn er es noch nicht schafft alleine mit Löffel und Gabel zu essen, MUSST du selber füttern. Ich denke die wenigsten Kinder können mit einem Jahr alleine essen, deswegen würde ich irgendwie spielerisch versuchen ihn zu füttern, vielleicht ablenken.

DiMama

5

Danke für deine Antwort.
Mittlerweile lässt er sich mit dem Löffel füttern. Sorry, das habe ich nicht dazu geschrieben.

Da du ja die Meinung der Kinderärztin befürwortest, habe ich eine Frage, wie du mit folgender Situation umgegangen wärst:
Heute Mittag gab es Kartoffelbrei mit Gemüse und Fleisch. Mein Sohn hatte großen Hunger, da seine letzte Flasche einige Stunden zurück lag. Er probiere auch von dem Essen, fing dann an zu schreien und beruhigte sich nicht mehr. Ich nahm in dann vom Tisch weh und er hörte dennoch nicht auf zu weinen. Daraufhin bekam er seine Flasche. Das heißt er war definitiv hungrig, wollte aber kein Essen.
Deiner Mrinung nach sollte ich in dieser Situation nicht die Flasche geben. Hätte ich ihn also schreien lassen sollen? Wie lange sollte er denn schreien, bis er versteht, dass es keine Flasche gibt.

Man könnte natürlich jetzt damit argumentieren, dass sei Hunger einfach zu groß war. Ich hab ihm aber schon zu unterschiedlichen Zeiten das Essen angeboten. Damit hat es auch nichts zu tun.

Also, wie hättest du in der heutigen Situation reagiert?

9

Wenn er sich vom Löffel füttern lässt ist es doch schon super. Warum hat er angefangen zu weinen? Wenn es öfters vorkommt würde ich vielleicht organische Ursachen ausschließen, wenn du denkst es können Schmerzen sein. Hast du mal Pürriertes Essen probiert? Stell die vor er hat 1 Jahr lang nur Milch getrunken und soll jetzt plötzlich feste Nahrung selber kauen. Ich würde den Übergang langsam machen, erst pürriert/Brei und erst wenn das klappt langsam auf feste Kost umstellen. So wie man es ja bei Babys in der Regel macht.

Ich würde an deiner Stelle NICHT sofort die Flasche geben wenn er feste Nahrung verweigert sondern würde erst mal versuchen ihn zu beruhigen und später noch mal anbieten (am besten erst mal Gläschen oder selbst pürriert). Was bringt es dir wenn er weiß er muss nur schreien und bekommt schon seine Flasche? Eher im Gegenteil, er wird dann mehr nach seiner Flasche schreien und isst dann noch weniger Brei/feste Nahrung. Ich würde den Schnuller geben und versuchen irgendwie zu beruhigen, das sollte mit einem Jahr auch ohne Flasche gehen. Und tagsüber entweder die Milch ganz weglassen oder entsprechend stark verdünnen. Dann wird er automatisch normal Essen weil er seinen Kalorienbedarf nicht mehr mit Milch decken KANN und dementsprechend was anderes essen MUSS. Also ich würde wie ich schon geschrieben habe nur Morgens und abends eine Flasche mit je 150 ml geben und sonst wenn dann im "Notfall" (wenn sich wirklich nicht anderst beruhigen lässt) und dann auch nur stark verdünnt also 1-2 Löffel auf eine Flasche.

DiMama

weitere Kommentare laden
3

Hallo,

bei uns ist es ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass ich stille. Vom Gewicht her sind unsere Kinder ähnlich. Meine Tochter wiegt bei der Größe ca. 9600 g.

Meine Tochter isst bei uns mit. Einiges lieber, anderes nicht so. Dann gibts Phasen, wie jetzt, wo die Backenzähne kommen, da isst sie kaum was. Wir stillen noch sehr häufig. Ich kann durch das stillen natürlich keine Mengenangaben machen. Es fließt aber noch ziemlich viel ins Kind. 😃

Was ich damit sagen will: Mach weiter wie bisher. Wenn du dabei ein gutes Gefühl hast. Was sagt dein Mutterinstinkt zum Allgemeinzustand deines Kindes? Alles gut? Dann lass dich nicht verunsichern.

Meine Ärztin ist keine Stillfreundliche, darum sage ich darüber nichts. Ich sage, sie isst am Tisch mit. Fertig. Irgendwann essen sie alle.

6

Danke, deine Antwort beruhigt mich.
Er war schon immer eher leichter, aber nie im Untergewicht. Er ist auch ein fittes Kerlchen, läuft und ist immer voller Energie (außer natürlich während der Infekte).

4

Hallo,

höre auf dein Bauchgefühl und nimm den Druck raus. Ich finde du machst das ganz prima! Biete ihm immer etwas an, wenn er es nicht isst, dann halt nicht. Es ist völlig normal, dass er, wenn er krank ist, nichts essen mag. Verstehe die Ärztin echt nicht.

Alles Gute

8

Hu Hu

Ich kann dir auch nur raten hör auf dein Bauchgefühl und mach nur das wo do. auch 100% hinter stehst sonst merkt dein Kind das direkt.

Du kennst dein Kind am besten und weißt das schreien zu deuten. Ob er jetzt Hunger hat oder mit dir den Molly macht.

Bei meiner Tochter kann ich das sehr gut unterscheiden und sie ist des Öfteren auch schon ohne essen wieder vom Tisch gegangen. Sie bekommt 5 Mahlzeiten und bei einem Gedenken Tisch ist noch niemand verhungert.
Ich hatte darauf dass ihre Mahlzeiten auch nicht zu lange sind. Das heißt hat sie nach 15-20 Minuten kaum was gegessen, muss ich das nicht unnötig für sie und für uns in die Länge ziehen.

Auch wenn unsere Tochter (selbst jetzt mit 16 Monaten) einen Infekt hat, gebe ich ihr nochmal eine Pre Milch. Wenn ich das Gefühl hab, sie ißt nichts anderes und trinkt auch zu wenig. Aber die bekommt das dann aus dem Becher.

Jede mama kennt ihr Kind am besten. Deswegen hör auf dein Gefühl.

Alles gute

10

Hallo,
wenn deine Ärztin Bedenken hat, ist es natürlich schwer dir was anderes zu raten wie der Ferne. Deine Ärztin wird ja aus gutem Grund besorgt sein. Aber bei uns war es ähnlich mit 1 Jahr, nicht 95% aber bestimmt auch 75%! Wir haben uns erst einen ziemlichen Kopf gemacht, auch wegen dem Eisen, dann aber beschlossen auf unser Bauchgefühl zu hören. Und ich bin bei vielen Dingen der Meinung, alles zu seiner Zeit, dann klappt es auch ohne Zwang und Druck . Wir haben also gewartet, immer wieder angeboten und seitdem die Backenzähne da sind, trinkt er nur noch seine Flasche abends und selten mal eine am Tag. Alles andere ist feste Nahrung und die isst er jetzt sogar richtig gern. Ich würde immer was anbieten, aber mit Druck kommt da glaube ich nicht weit und erreicht das Gegenteil.
LG

12

Wie schön eine andere Mama oben erwähnt hat, ich würde auch nicht direkt wenn er schreit, ihm die Flasche zugänglich machen. Du kannst es ihm auch deutlich verbalisieren, Flasche gibt's nur noch morgens und abends.

Das Ding ist, natürlich wird ihm das nicht gefallen. Die Umstellung wird nicht ohne Protest ablaufen. Tatsache ist aber, das die pre Milch irgendwann eben nicht mehr alles an Nährstoffen liefert, die dein Kind nunmal für eine gesunde Entwicklung braucht.
Hast du mal probiert, in die Milch Möhre aus dem Gläschen zu geben? Es gibt ja auch breisauger. "Punsh" die Milch sonst einfach Stück für Stück mit z.b. möhre oder breipulver, das sie sich langsam vom Geschmack her ändert und er diesen kennen lernt.

Kinder legen Gewohnheiten ungerne ab... Sie wissen nicht, das ihnen bestimmte Dinge nicht gut tun. Dafür sind wir Eltern verantwortlich, sie zu lenken. Auch wenn es ihnen im ersten Moment nicht gefällt.

30

Du redest in einem Absatz von gesunder Entwicklung und einer Methode, die alles andere als gesund ist. Brei aus der Flasche... Aber wenn du es normal findest, dass zur Umstellung auf feste Nahrung Protest gehört,wundet es mich nicht #sorry
Die TE bietet ihm bereits feste Nahrung an. Das Kind war lange krank. Ist es gesund und hat generell keine gesundheitlichen Probleme, wird es von ganz zugreifen und sich das nehmen, was es braucht.

33

Man darf auf das Kind vertrauen. Gerade kleine Kinder haben noch einen sehr guten Instinkt der ihnen sagt, was sie gerade brauchen. Sie essen, was sie benötigen, solange die Auswahl ausgewogen und gesund ist. Wenn ein einjähriges Kind noch mehr Milch als alles andere möchte ist das völlig in Ordnung! Bitte niemals das Kind unter Druck setzten, nur weil es mit Punkt 12 Monaten auf dem Papier ein Kleinkind ist und nun bitte nach Tabelle zu funktionieren hat.
An die TE, hör auf Dein Gefühl und gib dem kleinen was er braucht. Lass ihn nicht hungern. So ein absurder Tipp, und das auch noch von einer Ärztin. Er wird essen, Stück für Stück immer mehr. Kinder wollen groß werden, selbstständig werden, dazu müssen wir sie nicht zwingen. Wenn er mit dem Essen spielt, perfekt! Lass ihn, es wird immer mehr davon im Mund landen und er wird auf den Geschmack kommen. ☺
Alles Liebe!
Glitzafee mit Männlein, 15 Monate

14

Hallo, warum denn Druck? Das ist lächerlich,meine Tochter hätte mit 12 Monate 8,5 kg und 75 cm groß der kia meinte perfekt so muss auch nicht mehr wiegen !
Wenn der kleine nicht essen will gib ihm Milch bitte !
L-g

16

Mach dir keinen Stress, meine Kleine(18 Monate) ist auch so. Bis vor ein paar Wochen hat sie keine nennenswerten Mengen gegessen und das Meiste wieder ausgespuckt. Vor ein paar Wochen hat es Klick gemacht und sie isst. Zwar keine riesigen Mengen aber sie isst. Ich stille sie allerdings noch abends/ nachts und morgens. Tagsüber ist die „Milchbar“ geschlossen. Das habe ich aber schrittweise gemacht. Mahlzeit für Mahlzeit.
Zu deiner Kinderärztin: Die haben leider zum Thema Ernährung recht seltsame Ansichten. Inzwischen spare ich das Thema Ernährung bei unserer Ärztin weitestgehend aus. Das Gewicht ist jedoch immer wieder Thema.