Erziehungsfrage - 13 Monate alt

Guten Morgen :)
Ich überleg schon seit längerem, wie ich am besten auf die Launen meiner Tochter reagieren soll und dachte mir, ich frag mal die Profis unter euch 😉
Töchterchen ist fast 13 Monate alt und versucht mit allen Mitteln ihren Kopf durchzusetzen - sofern das in dem Alter überhaupt schon möglich ist 🤷🏼 sie kann sich ja noch nicht anders mitteilen. Auf jeden Fall wird geschrien, gebissen, gekratzt, auf den Boden geworfen, nach hinten geschmissen und auch mit Sachen durch die Gegend geschmissen, wenn sie etwas haben möchte, das sie nicht darf oder wenn wir Wickeln müssen und sie keine Lust dazu hat. Nachgeben kann ich nicht immer, so wie gestern, als sie im Garten die Wasserschüssel vom Hund umgekippt hat. Da war sie ganz nass und ich musste sie umziehen, eine Alternative gibt es da für mich nicht. Sie hat geschrien und sich gewehrt bis wir wieder fertig umgezogen draußen waren. Beim Einkaufen will sie auch immer alles essen, das ich in den Wagen lege und wenn sie es nicht bekommt, zappelt und schreit sie 😏 da hier gleich so viele Menschen skeptisch zu uns rüber sehen, geb ich ihr dann meist etwas. Mein Mann meint, konsequent bleiben, sie kann nicht alles bekommen nur weil sie schreit. Wie reagiere ich am besten? Ablenken funktioniert manchmal aber auch nicht immer. Soll ich dieses Verhalten ignorieren? Zu Hause wenn sie dann beißt oder sich auf den Boden wirft, ignorieren oder trösten oder immer versuchen Alternativen anzubieten? Irgendwie fällt mir ignorieren schon sehr schwer, sie soll ja wissen, dass ich sie ernst nehme. Aber wenn Ablenken oder in den Arm nehmen nichts nützt und sie weiter schreit und kratzt? Was tut man da am besten? Ich weiß, dass das zur Entwicklung dazu gehört, aber ich möchte richtig darauf eingehen, irgendwie hab ich Angst, dass ich etwas in der Bindung zerstöre, wenn ich ihr Verhalten ignoriere 😅 aber ihr immer das zu geben, wonach sie schreit, ist ja auch nicht richtig oder? Dann lernt sie, dass sie nur kräftig schreien muss, um etwas zu bekommen...

Ich hoffe, ich habe nicht zu durcheinander geschrieben 😏 wünsche euch allen ein schönes Osterfest mit euren Liebsten 🐣

1

Konsequent bleiben. Ignorieren finde ich jetzt auch nicht ganz optimal. Erkläre... in der Öffentlichkeit hilft das auch. Sag zu ihr „ich weiss dass du XY haben möchtest und jetzt so wütend bist weil du es nicht bekommst. Ich möchte es dir nicht geben weil......“ Dann reagiert das Umfeld meist auch etwas entspannter (Situation wurde erkannt und ist unter Kontrolle) verstest du was ich meine?

Ich messe dem Verhalten aber trotzdem nicht zu viel Aufmerksamkeit bei. Du nimmst sie war, erklärst ihr dein Verständnis und dann gehst du weiter deines Weges und versuchst sie nebenbei abzulenken. So ignorierst du sie nicht, weil du stetig mit ihr liebevoll sprichst, schenkst dem Ganzen aber auch nicht allzuviel Aufnerksamkeit.

Damit habe ich persönlich gute Erfahrungen gemacht.

8

Das hast du gut erklärt 👍🏻☺️ danke dir!

2

Hallo Liebes ❤ unsere beiden sind fast gleich alt und hier ist es ähnlich 😂 letztens wollte sie Seifenblasenstiel in den Mund nehmen. Ich hab ihr erklärt dass sie das nicht darf und warum und wenn sie es macht nehme ich es weg 😂 das hat sie ignoriert also nahm ich es ihr weg. Sie schrie, schmeißte sich auf den Boden und klopfte mit Beinen und Händen. Ich weiß nicht warum ich musste lachen 🙈 sie hörte auf und lächelte und machte es nochmal aber aus Spaß 😂 ich erkläre ihr warum sie das eine oder das andere nicht darf und wenn das nicht klappt dann zeige ich ihr wie "lustig" es aussieht wenn sie schreit 😂 keine Ahnung ob das richtig ist aber sie entspannt sich dabei und wird wieder "normal". Beim Einkaufen gebe ich ihr schon was zum "spielen" was eben geht und verbiete ihr nicht alles. Sie lernt ja aus den Situationen auch. Denke ich 🙈 was ich noch nicht hin bekomme, sie von Gardinen fern zu halten 😂 sie lächelt dabei einfach zu süß und dann kann ich einfach nicht mehr "streng " sein 🤔

Euch auch ein schönes Ostern 🐰

9

Ja streng sein fällt mir dann auch oft schwer 😅 wenn sie einen mit diesen großen traurigen Kulleraugen ansehen ❤️

3

Huhu

Ich bleibe in solchen Situationen bei meiner Tochter. Ignorieren zeigt ja eigentlich nur das ihre Gefühle egal oder falsch sind, und das ist nicht so. Ablenken finde ich auch schwierig, sie sollen ja lernen mit den Gefühlen umzugehen.
Ich bleibe bei ihr, benenne ihre Wut/Trauer/… und bin einfach da, biete ihr an das sie kuscheln kann, dränge es ihr aber nicht auf.
Und ganz ehrlich? Scheiß auf fremde Leute im Laden.
Meine Tochter darf beim einkaufen Sachen festhalten, bekommt vorher oft ein Brötchen oder beim einkaufen einen Apfel, wenn selbst gewogen wird bekommt sie ihn nach dem wiegen noch im Laden, wenn an der Kasse gewogen wird muss sie eben warten.
Ich begleite ihre Gefühle entsprechend, lasse sie nicht damit allein.

Liebe Grüße

4

Guten Morgen!

Also erst einmal glaub ich dich beruhigen zu können. Sobald sie reden kann muss sie nicht mehr so drastisch sein. Dann entspannt sich vieles (manches wird auch anstrengender😎) Sie kann es halt noch nicht anders.

Konsequenz finde ich auch seeehr wichtig. Aber: nur wenn es wirklich sein muss. Ansonsten wenig ankündigen, was du nicht auch durchhälst.

Später habe ich dann das etwas aufgeweicht. Wenn gute Argumente oder tolle Kompromisse möglich sind, will ich meine Tochter auch darin bestärken. Dann soll sie auch lernen mich "friedlich " zu überzeugen.

In manchen Situationen hilft es bei uns, wenn ich hart bleibe, aber menschlich und solidarisch bleibe. So etwa: " Ja, das ist wirklich doof. Ich habe auch Hunger. Aber wir halten es bis nach der Kasse aus mit dem Essen, oder? Komm, schnell beeilen, damit wir gaaanz schnell fertig sind!"
Oft fühlt sie sich so ernst genommen und die Situation hat sich entspannt.


Liebe Grüße,
Cacciopaia

10

Ja ich denke auch, dass es einfacher wird, wenn sie etwas mehr sprechen kann ☺️ danke dir!

5

Tipp vorab: Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn.

Hier wird alles ausführlich und anhand von Beispielen beschrieben.
Fand ich sehr hilfreich, weil meine Kleine auch sehr fordernd ist... Mit all den Facetten, die du deinem Kind zuschreibst.
Es ist erst einmal wichtig zu erkennen, dass ein Kind dies nicht tut, um zu ärgern. Auch hast Du ja erkannt, dass sie sich noch nicht anders mitteilen kann. Sie durchlebt nun auch gerade im zweiten Lebensjahr Phasen, wo oft die Gefühlswelt Kopf steht. Meine Kleine ließ sich auch oft nicht beruhigen und es gab auch Situationen wo sie sich reinsteigerte. Da hilft tatsächlich nur ruhig bleiben. Sie gewähren lassen und auch ihr danach Handlungswege aufzeigen wie sie zum Beispiel ihre Wut kanalisieren kann. Ihr Lösungsansätze bieten. Bei ihr bleiben. Ich merkte, dass ich in der Phase wenn sie vollends dabei war, überhaupt nicht ran kam. Daher saß ich bei ihr wirkte, wenn es ging, beruhigend auf sie ein. Ebbte ab und dann ging es... Es geht vorbei. Als meine anfing besser zu sprechen ging es deutlich besser...
Nur solltet ihr euch abstecken was euch wichtig ist als Grenze. Also wo ihr Konzequenz zeigt und wo ihr auch nachsichtig seid.
Ich denke, dass sich damit auch viele Nebenkriegsschauplätze minimieren lassen.

Also viel Kraft und Durchhaltevermögen

11

Das Buch hätte ich schon längst zu Hause, ich sollte es wirklich mal lesen ☺️ danke für deine Antwort!

12

Na dann mal los... Das erleichtert einiges 😉

6

Nicht immer nachgeben? Nie nach geben ist hier die Antwort. Sag mir nein,wenn nein auch die die Antwort ist. Wenn sie durch ihr gezicke schließlich erreicht,was sie möchte,zeigst du ihr dich nur,das dies der richtige Weg um zu bekommen was man will.

7

Wir leben nunmehr im 21. Jahrhundert, die Prügelstrafen wurden Gott sei Dank abgeschafft und der Gehorsamsparagraph, welcher ein Züchtungsrecht für Eltern implizierte glücklicherweise aus dem Gesetzbuch eliminiert!!!
Ein Kind mit 13 Monaten hat noch gar nicht die Verstandesreife, um zu wissen welche Tragweite sein Handeln hat. Und glaub mir... Mit Kooperation hilfst du deinen Kind und es dir, um eine liebevolle und empathische Beziehung miteinander zu haben und auszubauen. Was lernt denn ein Kind, wenn es a) nie eine Chance auf Individualität und Gleichwürdigkeit bekommt und b) nicht gehört wird?!

13

Sehr ich sich so 👍 sehr schöne Antwort auf das Kommentar 😊

weitere Kommentare laden
14

Konsequent beim Nein bleiben, wenn es erst mal ausgesprochen wurde und bocken lassen.

Wenn ich eine Alternative anbieten kann, tue ich das.

Meine Sonne wird jetzt 1 Jahr und entwickelt langsam einen guten Willen. Bei kleinen Böckchen hilft es meist ihr kurz absolute liebevolle Zuwendung zu gönnen (trotz der Wüterei auf den Arm nehmen und in die Halsbeuge knutschen, Kussi auf die Wange, liebe Worte).. dann nölt sie noch bissl, schnüfft kurz und hat dann schon wieder anderen Blödsinn im Kopf.

So merkt sie, dass sie mit ihrem Auftritt kein Durchkommen hat (denn ich gebe niemals nach), aber die Mama sie trotzdem lieb hat.

Ich bin leider mit Hintern-versohlen, Backpfeifen, auf Hände und Mund hauen und viel Geschimpfe groß geworden. Dabei kann ich mich weniger ans Aua, sondern viel mehr an die große Demütigung erinnern und vor allem, meine Gefühle gegenüber meiner Mutter.

Deshalb ist es mir so wichtig, ihr auch beim streng sein zu zeigen, dass Mama sie lieb hat.

Natürlich denke ich nicht, dass irgendwer hier bzw. du so herangehst bzgl. Hand erheben.. nur findet es der ein oder andere vll. merkwürdig, sein Kind während eines Bocks zu knuddeln. Bei uns hilft es (derzeit...) und beide Seiten kommen emotional damit klar.

Ach und bzgl. Supermarkt.. schon lange bevor ich selbst Mutter wurde, habe ich nie einen negativen Gedanken zu der Mutti mit dem ausrastenden Kind gefasst. So sieht Erziehung nun mal aus..
Mir fallen dann eher verwahrloste und schmuddelige Klamotten an Kindern, rotz-dreck verklebte Gesichter, schwarze Milchzähne o.ä. negativ auf oder aber, wenn die Babys Schoki mampfend im Wagen sitzen..