Kind altersgerecht durchs Spielen fördern? 1-2j. Wie macht ihr das? Ist das richtig so?

Hallo Zusammen,

wie spielt ihr mit euren Kindern, damit ihr sie fördern könnt? Habt ihr Spielideen? Macht ihr da überhaupt etwas oder lässt ihr sie einfach so spielen?

Warum ich mir diese Frage stelle ist, ich habe letztens eine Freundin getroffen (Tochter 1 j.) Sie hat die ganze Zeit mit ihrer Tochter gespielt, aber nicht normal spielen, sondern mit ihr alles gemacht, was das Kind allein noch nicht machen kann. Wie zum Beispiel: Hinter den Ball laufen. Das Kind krabbelt nur, aber meine Freundin hält ihre Hände und läuft mit. Oder die Tochter hat ein neues Spielzeug gekriegt, sie kann damit überhaupt nicht allein spielen. Die Mama von ihr nimmt ihre Hände und spielt damit, als ob das Kind selber spielt.

Macht ihr auch sowas? Ich zum Beispiel (Sohn 13 Monate) mache das nicht. Ich spiele auch mit ihm, aber nur das was er kann. Das war er nicht kann, weigert sich das zu machen. Deshalb zwinge ich ihn zu nichts. Obwohl er ein Monat älter ist, kann er viele Sache noch nicht, im Vergleich zu der Tochter.

Soll ich ihn auch fördern? Aber wie? mit Spaß und ohne Druck? Er krabbelt nur und hasst es zu laufen.

Warum bist du dafür? Idee?
Warum bist du dagegen?

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Klingt gruselig,was deine Freundin da macht. Sie nimmt damit dem Kind jede Möglichkeit, etwas selbst zu entdecken, auszuprobieren etc. Mach so weiter, wie bisher und du machst alles richtig. Meine Meinung.

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Hi,
mein Sohn wird morgen 14 Monate und ich stelle mir auch manchmal die Frage, ob ich ihn zu wenig fördere, weil ich es wie du handhabe.

Ich mache das nicht, da ich mal gelesen habe, dass du den Kindern dadurch Dinge vorwegnimmst. Sie lernen vieles von alleine.
Ich habe mich geweigert, mit ihm an den Händen das laufen zu üben. Zum einen, weil sie dadurch nicht richtig laufen lernen und das richtige laufen später noch einmal lernen. Zum anderen weil sie so lange krabbeln sollen, wie es geht, da das für die Hirnentwicklung wichtig ist. Des Weiteren hatte ich keine Lust jeden Tag stundenlang in gedrückter Haltung durch die Wohnung zu laufen. Dafür musste ich mir echt schlimme Anfeindungen (von den Großeltern) anhören.
Mein Sohn kann mittlerweile frei und selbständig laufen und das jeden Tag mehr.

Auch versuche ich, dass er Spielzeug und dessen Funktionen selbst entdeckt. Ich habe gelesen, dass man Kinder durch das ständige zeigen und vormachen einen Teil der Kreativität nimmt. Durch das selber entdecken und sich selber erarbeiten, sollen sie auch ein größeres Selbstvertrauen bekommen.

Nach diesem Ansatz versuche ich vorzugehen. Natürlich spiele ich normal mit ihm und er sieht mich ja auch bei vielen Dingen wie Türen und Schubladen öffnen usw. und schaut sich das da ab. Aber ich würde nicht extra seine Hände nehmen und damit spielen.

Durch das ständige Anleiten kann sie natürlich schon Dinge, die sie sonst erst später könnte, aber ist das jetzt schon so sinnvoll? Jedes Kind hat doch sein eigenes Tempo.

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Hallo :) meine Tochter ist knapp 17 Monate alt und nein, so etwas mache ich nicht. Ich zeige ihr gern vor, aber ihre Hände nehmen und damit an einem Spielzeug spielen tue ich nicht. Das einzige, wo ich sie aktiv geführt habe, war beim Klettern der Rutsche. Sie wollte immer eine Stufe überspringen und da hab ich mehrmals ihren Fuß auf die richtige Stufe gesetzt, bis sie es sich gemerkt hab.
Sonst sage ich ihr, was zu tun ist, zeige ihr vor wie es geht und sie darf selbst probieren.
Wir spielen ganz normal miteinander und sie spielt auch oft allein - da kann sie sehr kreativ sein und über 1 Stunde lang mit Steinen und Schüsseln beschäftigt sein, sie sortiert gern ☺️
Mir fällt jetzt nichts ein, wie ich sie besonders fördere. Wir schauen uns Bücher an, spielen verstecken und fangen, tanzen und singen und machen gemeinsam den Haushalt - ganz normal eben. Ich denke, bei jeder Aktivität fördert man irgendwie das Kind 🤷🏼
Zumindest glaube ich, alles richtig zu machen 😅 sie spricht schon irre viel und in 2 Wort Sätzen. Mit 7 Monaten kam das erste Wort, mit 12 Monaten waren es um die 15 Wörter und nun mit knapp 17 Monaten sind es rund 70 Wörter und 2 Wort Sätze. Mit 12 Monaten konnte sie laufen.
Sie ist sehr selbstständig und versucht Vieles allein zu machen.
Ich finde, man braucht die Kinder nicht "extrem" fördern wenn es keinen Grund dazu gibt.

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Ich halte nicht viel von direktem Fördern in dem Alter, solange das Kind keinerlei Interesse zeigt.
Vielmehr habe ich versucht, Interesse zu wecken.

In meinem Fall war es so, dass mein Sohn (damals 2 Jahre alt) keinerlei Interesse an Puzzlen hatte. Ich habe gelegentlich ein Puzzle rausgeholt und selber gespielt. Irgendwann wollte er das auch.

In deinem Fall mit dem Gehen wäre beispielsweise ein Lauflernwagen interessant.

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Huhu,

Ich mache das mit meiner Tochter, 14 Monate, auch nicht. Für mich klingt es danach, als wenn deine Freundin dem Kind gar nicht die Möglichkeit lässt, sich aus eigenem Willen heraus weiterzuentwickeln. Ich denke mir, dass das eher schadet als nützt. Das Kind bekommt vermittelt, dass es ohne Mamas Hilfe nichts kann. Und dass das Spielen auf seine Art, so wie es das selbst lieber probieren möchte, falsch ist, schließlich greift Mama gleich ein und macht es "richtig". Ich denke es entsteht so eine Abhängigkeit und ein geringes Selbstwertgefühl.

Ich denke, ein Kind braucht so viele Freiheiten wie nur möglich im Spiel, um wichtige Werte wie Selbstsicherheit, Kreativität, Lösungsorientierung, Durchhaltevermögen, Zielsetzung usw. zu lernen.

Ich halte mich beim Spielen mit meinem Kind also zurück und überlasse dem Kind die Führung. Ich sehe meine Aufgabe darin, dem Kind eine geeignete abwechslungsreiche (ungefährliche) Spielumgebung zu schaffen und stehe zur Seite, wenn mein Kind aktiv Hilfe einfordert oder einen Mitspieler benötigt.

Das mein Kind lernt, selbst zurecht zu kommen, ist mir auch um einiges wichtiger, als dass mein Kind in seinen Fähigkeiten anderen Kindern voraus ist.

Lass dich durch Vergleiche nicht unter Druck setzen. Dein Sohn wird all das, was das Kind deiner Freundin kann, auch irgendwann können. Wenn er dazu bereit ist.

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Meine Tochter läuft übrigens auch noch nicht frei. Sie krabbelt lieber :)

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Die gute Frau nimmt dem Kind doch jegliches Erfolgserlebnis. Alles kommt zu seiner Zeit. Aber ich hab schon gehört, dass es solch übereifrige Mütter gibt. Furchtbar ist das ehrlich gesagt. Kinder lieben es zu forschen, zu entdecken und vor allem etwas selbst zu versuchen.
Also mach dir da mal keinen Kopf drüber.
Du lässt dein Kind mit dir im Hintergrund selbst die Welt entdecken.
Wenn das Kind noch nicht selbstständig läuft, dann hat es dafür noch gar nicht die Muskulatur entwickelt. Also wird gekrabbelt um kräftiger zu werden. Was passiert wenn deine Freundin sie stehts an den Händen hält?
Das Kind strampelt mit den Füßchen. Das kostet aber weit weniger Energie als wenn es durch die Wohnung krabbelt, denn dabei werden schneller mehr Muskeln aufgebaut. Insofern wirds wahrscheinlich länger dauern bis die Kleine wirklich frei läuft.

Ich wäre schon gespannt wie sie dem Kind Fahrradfahren beibringen wird. Kind auf dem Sattel und Mutti am Gepäcksträger und tritt?

Nun gut, ich konnte diesem mein Kind kann dies und das sowieso noch nie was abgewinnen. Über so etwas erfreut man sich mit seinem Partner.

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Hallo Butterfly,

Ja ich fördere mein Kind.
Ich biete Dinge an die meinen Sohn interessieren motorisch und kognitiv fördern.
Zum Beispiel darf er die Tupperschüsseln ausräumen wenn er möchte. Da probiert er gerne aus welche Schüsseln in einander passen und welche Deckel auf welche Dosen passen.
Ich stelle auch mal ne Schüssel bereit mit Wasser Löffeln und Bechern.
Auch in der Badewanne hat er meist Schüsseln und Becher dabei und damit macht er zahlreiche schüttexperimente.
Fingerfarbenbilder sind super für die Taktile Wahrnehmung.
Mit Bilderbüchern und Spaziergängen fördern wir die Sprachentwicklung.
Denn wir benennen was wir sehen oder machen Tiergeräusche.
Die grobmotorik wird gefördert in dem er selbstständig auf deinen Hocker und aufs Sofa klettern darf seit dem er das macht fördert übrigens auch das Gleichgewicht usw.
Man fördert sogar in dem ihr einfach gemeinsam um die Wette mit den Spielzeug Autos fahrt.

Das was deine Freundin macht ist keine Förderung. Dadurch bremst sie nur das Kind aus. Es kommt auf weniger kreative Ideen und Lösungsmöglichkeiten da es keine ausprobieren und entwickeln darf.

Viele Grüße
Walderdbeerchen
(Erzieherin in Elternzeit)

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Das klingt richtig super. Wie alt ist dein Sohn??
Meiner ist 10 Monate und ich lasse ihn die meiste Zeit selbst frei spielen. Er darf überall beigehen..was er nicht soll ist gesichert.
Er krabbelt aber läuft noch nicht.
Was ausser Tupperschüsseln kannst du empfehlen in dem alter?
Wir gehen oft spazieren, auf den Spielplatz einfach nur im Sand sitzen und den Kindern zusehen.
Gehen schwimmen, Lieder singen, Bücher anschauen.
Krabbelguppen haben wir auch zwei..
Und natürlich das er alleine spielt und ich zusehe...das kann er tatsächlich sehr sehr lange alleine.
Trotzdem fragt man sich ja ob man zu wenig tut..

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Ja ich fördere mein Kind.
Ich biete Dinge an die meinen Sohn interessieren motorisch und kognitiv fördern.
Zum Beispiel darf er die Tupperschüsseln ausräumen wenn er möchte.
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Da kommen die Kinder aber überwiegend auch von selbst drauf... also ohne dass die Mutter sich da spezielle Gedanken macht und das Fördern nennt bzw. dazu Lehrbücher gelesen hat.

Meine Kinder haben den Tuppa-Schrank auch ohne mein Zutun entdeckt, so wie sie alles erkunden und entdecken ;-)

Ich gehe auch nicht spazieren um die Sprachentwicklung zu fördern, sondern weil ich zum Einkaufen muss - am Ende kommts für die Kinder aufs selbe raus #rofl

Worauf ich hinauswill: Statt hochpädagogisch zu agieren und sich ggf. damit noch Druck zu machen, lieber einfach normal sein und ein normales Familienleben führen. Das enthält eigentlich alles, was Kinder wollen und brauchen...

LG, Nele
mit Junge (12) und 3 Mädchen (8, 19 Monate und 33. SSW)

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Das was deine Freundin macht ist Blödflug. Das meiste ergibt sich doch von selber....

Meiner ist jetzt knapp 14 Monate alt und spielt sehr viel frei und selber. Und er kommt auf die spannendsten Dinge.
Ich hab ihm vor 2 Monaten eine Toniebox hingestellt, 2 Figuren und ein paar Mal Musik gemacht. Und dann hab ich zugeschaut wie er sie austestet. Anfangs war es mega nervig denn am coolsten fand er erst Mal an/aus. Anfangs lagen sie auch noch irgendwie drauf. Irgendwann hat er verstanden wo oben und unten ist und stellt die Männchen richtig rum drauf. Mittlerweile hat er auch eine Maus und weiss dass anders als die anderen liegen muss. Dann hat er weiter experimentiert. Er hat zB Duplomännchen draufgelegt um zu schauen ob da auch Sound kommt, und seine Giesskanne. 😂 Er lernt bei mir keine Routinen, er begreift das Ding. Das ist doch viel wertvoller.

Er ist jetzt verständiger und das fördere ich auch ein bisschen. Bei Haushalt und Co bitte ich ihn mittlerweile um Hilfe. ZB räumt er die Socken in die Schublade. Und ich lobe ihn wenn er es richtig macht oder sage Danke wenn er mir was gibt oder bringt. Und er freut sich einen Keks wenn er etwas richtig macht.
Ich hätte nicht gedacht dass Lob so Kleine schon so stark motiviert. Und klar räumt er dann auch die sauberen Sachen in den Korb für Schmutzwäsche und seine Sächlafis in andere Fächer. Aber hey, auch da probiert er. 😂😅

Motorisch mach ich nicht gross was. Da ist er super weit und fordert es eh ein. ZB will er Treppen nicht mehr krabbeln sondern an der Hand laufen. Da halte ich ihn dann auch.

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Moin,

ich bin der Meinung, die Kinder lernen alles Nötige von selbst ohne Eingriffe. Früher oder später ist doch egal, wir sind ja nicht im Wettbewerb.

Meine Jüngste ist am Glücklichsten, wenn sie einfach mit mir im Haushalt mitmachen darf. Oder die Geschwister bauen mit ihr Klötze o.ä.
Und sie meldet sich auch von selbst, wenn sie etwas Bestimmtes spielen möchte.

Ich finde, Eltern sollten natürlich und authentisch sein und nicht zwanghaft den Animateur machen. Ich finde das immer etwas albern und die Kinder merken doch auch, dass das irgendwie nicht echt ist #schwitz

LG, Nele
mit Junge (12) und 3 Mädchen (8, 19 Monate und 33. SSW)