Eingewöhnung ohne Tränen in Krippe

Hey ihr,

ist es eurer Erfahrung nach (vll. aus Mama- und/oder Erziehersicht) möglich, dass ein Krippenkind ohne Tränen eingewöhnt wird?

Und wenn ja, ist dies selten? Oder erfordert es einfach „nur“ a) ein offenes Temperament des Kindes und b) eine langsame Eingewöhnung, die gerade nicht starr dem Berliner Modell folgt, sondern individuell aufs Kind schaut, ob es sich trennen möchte und wie lange eine Trennung positiv erlebt wird?

Vielleicht habt ihr ja ein paar Erfahrungsberichte 😊

VG

1

Ich hab zwei Kindergartenkinder eingewöhnt. Beim ersten war mein Ziel auch eine Eingewöhnung ohne Tränen. Hat vorne und hinten nicht geklappt. Je mehr ich dran festgehalten habe,cdesto schlimmer würde es. Zum Schluss hat der Papa die Eingewöhnung gemacht.

Das zweite Kind wurde schnell und völlig ohne Tränen eingewöhnt.

Meiner Meinung nach, kommt das nur auf's Kind an!

8

Danke für deine Antwort. Waren deine Kinder schon 3 bei den Eingewöhnungen?

17

Ja, genau. Im Kindergarten.

2

Meine Kinder waren immer sehr offen und auch schnell begeistert. Sie erkunden arglos ihre Umwelt.
Aber sie haben alle bei der Eingewöhnung geweint. Das tat mir schon sehr weh. Beim Großen klappte es anfangs total gut, dafür nach 2 Wochen umso schlechter. Die beiden Kleinen haben sich besonders schwer getan. Mir zerriss es das Herz. Mein Mann hat die Eingewöhnung übernommen. Das hat besser geklappt.

9

Danke für deine Antwort. Wie alt waren deine Kinder bei der Eingewöhnung?

13

Der Große war 2,5. Die Mittlere war 2 und die Kleine 1,5.

3

Bei mir hat mein mann die Eingewöhnung übernommen. Es ging nicht anders da ich wieder begann zu arbeiten.

Alles lief reibungslos und es gab keine einzige träne 😊

4

Meine Nichte wurde sehr flott und ohne Tränen mit gut 1 Jahr eingewöhnt. Bei meinem Sohn mussten wir die Eingewöhnung mit 2 in den Kindergarten abbrechen, es hat gar nicht funktioniert, weder mit mir noch mit dem Papa. Mit 3 hat es dann ohne Weinen gut funktioniert, obwohl er sich in grossen Gruppen immer noch schwer tut.

Klar liegt es am Temperament des Kindes genauso wie an der Einrichtung, primär der Sympathie zum Bezugserzieher.

5

Ich bin gerade mitten in der zweiten Eingewöhnung meines Sohnes. Die erste war bei der Tagesmutter, da war er 14 Monate alt. Das lief definitiv nicht ohne Tränen, aber an sich trotzdem relativ gut-haben uns aber auch 4 Wochen Zeit gelassen.

Jetzt wechselt er in den Kindergarten (er ist jetzt knapp 2.5). Auch jetzt klappt's nicht ohne Tränen. Er ist sehr schüchtern und zurückhaltend, ihm ist die Lautstärke oft zu viel. Jetzt haben wir aber auch nur zwei Wochen Zeit. Die Erzieher sind dennoch zuversichtlich und ich auch, denn an sich gefällt es ihm super dort.

Mit anderen Worten-es ist definitiv kindabhängig. Ich persönlich kenne aber kein Kind, das bei der Eingewöhnung nicht geweint hat.

6

Also es kommt auf das Kind an und wie die Gefühle der Bezugsperson, die Eingewöhnt, ist! Anspannung und Unsicherheit merken Kinder ja sofort😬 da kämen die bindungstypen ins Spiel, ist jetzt vllt zu ausführlich 🙈

Wir hatten Kinder die komplett ohne Tränen eingewöhnt wurden und Kinder die 6 Monate gebraucht haben, bis sie nicht mehr den halben Tag geweint haben 🤷🏻‍♀️ Kam nicht häufig vor, allerdings mussten die Eltern dann irgendwann arbeiten gehen😬

Das Berliner Modell ist ja nicht wirklich strikt, da wird ja schon auf das Bedürfnis des Kindes geschaut... braucht es Zeit wird zurückgeschraubt, die Eltern bleiben noch länger dabei und es wird später noch mal versucht zu trennen💁🏻‍♀️ Und in kleineren Schritten gesteigert!

Wir sind gerade in der Eingewöhnung und bei meinem Mann (der einspringen musste, da ich krank war) hat Mausi immer kurz geweint und bevor er das Haus verlassen hat, war Ruhe! Bei mir wird kurz mal gemeckert und dann mit der Erzieherin in die Gruppe gegangen! Heute kam nur kurz ein „Mama“ und dann ist sie mit der Erzieherin spielen gegangen!
Es kann sich also auch entwickeln! Aber das Ziel zu haben, dass es keine Tränen bei der Trennung gibt, ist echt zu hoch💁🏻‍♀️

Aber klar ist es möglich, aber Tränen sind ok... wichtig ist es ja dann, dass das Kind sich bei den Erziehern beruhigen lässt💁🏻‍♀️

10

Danke für deine ausführliche Antwort!

7

Unser Sohn (14 Monate) geht seit diesem Monat in eine Tagespflege (zwei Tagesmütter, neun Kinder). Beim Abgeben hat er noch gar nicht geweint. Im Gegenteil. Er freut sich immer, sobald er die anderen Kinder sieht. Momentan bleibt er zwei Stunden dort. Wir wollen es langsam steigern. Und nur einmal musste ich ihn früher abholen, weil er geweint hat.

Aber das ist natürlich bei jedem Kind unterschiedlich 🤷‍♀️ Wir haben die Eingewöhnung gleichzeitig mit einem kleinen Mädchen begonnen, das überhaupt nicht ohne Eltern dort bleiben möchte.

11

Das ist auch interessant. Beim Abgeben kein Weinen, aber nach 1 Stunde... meinst du, weil er dich vermisst hat oder weil es ihm zu viel wurde?

16

Vielleicht eine Kombination? Als ich ihn abgeholt habe, war es aber schnell wieder gut 😊

12

Bei uns verlief es auch ohne Tränen obwohl ich sie noch sehr viel gestillt hatte. Mein Mann hat sie mit 1,5 Jahren eingewöhnt. Nach einer Woche war alles erledigt. Ich hatte nie gedacht, dass das bei meinem absoluten Mamikind so gut funktioniert, deswegen habe ich dann geweint 😂

14

Die reine Eingewöhnung mit 11 Monaten lief tatsächlich komplett ohne Tränen. Nach 3 Tagen ist sie einfach dageblieben 🤷🏻‍♀️ Wir hatten extra 5 Wochen für die Eingewöhnung und dann das 😂
Allerdings ging es dann nach ein paar Wochen los, dass sie beim abgeben geweint hat. Allerdings hat sie sich auch meistens sofort beruhigt wenn die Tür hinter ihr zu war. Sie hatte dann einfach verstanden, dass das nicht nur ein bisschen Spaß ist, sondern dass sie jeden Tag hin soll. Es war ihr häufig zu laut und zu wild. Sie hat dann lieber im Hochstuhl gesessen oder geschlafen.

Aufgrund eines Unfalls und wegen Corina war sie dann insgesamt knapp 4 Monate nicht da und ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass es wieder schwierig wird. Aber nichts da. Schon am ersten Tag haben wir sie kaum noch rausbekommen 😂
Seit dem hatten wir noch nicht einmal Tränen oder auch nur Gemecker. Wochenenden findet sie inzwischen auch doof, weil sie nicht zu ihrem Tagespapa kann.

Es kann sich also alles entwickeln. Man sollte nur nicht zu hohe Erwartungen haben oder gleich alles in Frage stellen, nur weil das Kind mal weint. Der Trennungsschmerz ist eben da und solange die Bezugserzieher das Kind schnell wieder beruhigt bekommen, ist das auch ok.