Hi!
Ich habe eine 2,5 jährige Tochter und habe gestern Abend wirklich die Nerven verloren. Dass sie abends nicht gerne ins Bett geht ist ja mittlerweile (leider) schon normal, aber gestern hat sie mich echt wahnsinnig gemacht! Sie wollte nach dem Umziehen, Zähne putzen und Geschichte vorlesen noch sage und schreibe 6x aufs Klo! Da sie den ganzen Tag kein Kacka gemacht hat, bin ich die ersten Male auch tatsächlich mit ihr zum Klo gegangen. Sie setzte sich drauf und fing dann das große diskutieren an (erzählt irgendwelche Geschichten, will mit ihren Wassertieren spielen usw.). Sie wollte partout nicht mehr runter vom Klo - selbst nach 10 oder 15 minuten nicht! Und nein, es kam nichts - weder Kacka noch Pipi. Als ich das 3. Mal mit ihr zum Klo bin und es klar war, dass sie mich wieder nur "veräppelt'" hat, wurde ich sauer und auch etwas laut. Sie fing jetzt nicht zu weinen an, aber trotzdem tut es mir nun leid, dass ich die Nerven verloren habe.
Als sie dann wieder im Bett war, wollte sie noch ein paar Mal aufs Klo und ich habe es dann unterbunden und habe sie nicht mehr gehen lassen. Ich wusste mir einfach keinen Rat mehr... Heute morgen war in der Windel auch kein Kacka und sie war nur minimal nass - es wären also wieder "Fehlalarme" gewesen... Ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Ich will ihr natürlich nicht verbieten aufs Klo zu gehen, wenn sie es schon mal möchte (sauber ist sie ja noch nicht, nicht mal ansatzweise), aber wenn ich sie abends ständig drauf lasse sitzt sie die halbe Nacht auf dem Klo nur um nicht schlafen zu müssen! Dieses Rauszögern der Schlafenszeit mit dem Klogang geht nun schon eine Weile so, aber gestern war es wirklich extrem!
Habt ihr einen Rat für mich? Ich will sie nicht schon wieder total entnervt ins Bett bringen müssen, sowas finde ich nicht schön und ziemlich lieblos - vorallem weil sie das doch bestimmt spürt...
Kind will vor dem schlafen gehen ständig aufs Klo und macht mich wahnsinnig damit!
Mein erster Gedanke war eine Eieruhr. 3 Minuten einstellen. Danach runter von der Schüssel.
Wer muss der macht. Falls es wegen einem Stuhlgang doch länger dauert bis es beginnt, kann man ja nochmal die Zeit verhandeln.
Zumindest wärt ihr dann nicht ewig pro Sitzung da drinnen.
vlg
Dein Kind testet deine Grenze aus und trickst dich aus, weil es weiß, dass du ihm den Toiletten Gang nicht verwehrst. Das würde ich auch nicht machen. Wir hatten dadurch ähnliches Szenario hier. Es wird das Schlafengehen auf Biegen und Brechen herausgezögert. Da würde ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn mein Kind ganz deutlich versteht, dass ich es durchschaut habe und das nicht mitmache.
Nur so, wirst du das Verhalten wieder los.
Ja, ich weiß ja schon dass sie mich austrickst nur um nichts ins Bett zu müssen, aber andererseits kann es ja durchaus mal sein, dass sie wirklich muss...
Welche Vorgehensweise würdest du mir denn raten? Sie 1mal gehen lassen und wenn sie dann nicht macht, hart bleiben uns sie nicht mehr "aus dem Bett lassen"?
Ratschläge erteilen, finde ich da echt schwer. Jeder muss da seinen Weg finden.
Wir haben es tatsächlich so gemacht, dass die Kinder nach dem Zähneputzen nochmal erinnert wurden und auch einmal bin ich mit aufgestanden nach dem Buchlesen. Wenn doch was in die Windel geht dann, kann man sie ja nochmal wechseln. Das ist aber auch bei uns noch nicht vorgekommen. Ab und zu muss ich sie wechseln, weil ihr zuviel Pipi drin ist und sie dann wach wird und nicht mehr einschläft. Das hat aber dann eigentlich nichts mit dem aufs Klo gehen wollen zu tun.
Die Große mit 4 darf jeder Zeit nochmal aufs Klo. Aber da muss ich auch nicht mitgehen.
Ich stelle es mir schwer vor, hier einzugreifen, wenn die Kinder eigentlich trocken sind.
Daher ist es solange auch noch eine Windel getragen wird, ja recht leicht nach 2x auchmal nein zu sagen.
Ich war ähnlich als Kind. Weil es meinen Eltern so wichtig war, zu bestimmen, dass ich ins Bett muss, habe ich alles getan, um nicht drin sein zu müssen, selbst wenn ich todmüde war, habe ich versucht mich wachzuhalten, aufs Klo zu gehen, was zu trinken, unbedingt noch was erzählen müssen...
Meine Kinder mussten nie ins Bett. Klar haben wir sie auch ins Bett gebracht, vorgelesen etc. aber kein Drama drum gemacht, wenn sie nicht wollten. Dann saßen sie halt noch auf dem Sofa oder guckten ein Bilderbuch an...und schliefen dabei immer schnell ein und wurden ins Bett getragen.
Ich würde ein bisschen Wichtigkeit rausnehmen. Sie wird bald herausfinden, dass auf dem Klo sitzen so schön auch wieder nicht ist, wenn es dir scheinbar egal ist.
Also wenns nach meiner 2,5 jährigen ginge wäre sie bis Mitternacht auf 😅
Bei uns ist zwischen 8 und halb 9 schicht im Schacht. Dass ist einfach so und Punkt
Sie testet auch mal aus, klar, aber da gibts eine Ansage und fertig.
Sie darf bis halb 8 tv schauen, dann klo Zähneputzen und umziehen, dann lesen wir und singen lalelu und dann ist Licht aus.
Wenn man das so will, weil einem das Bestimmen so wichtig ist, kann man das ja so machen.
Die TE wollte ja wissen, wie sie die Klositzerei abstellen könnte. Kein Kind sitzt stundenlang übermüdet auf dem Klo, wenn es keinen Machtkampf braucht.
Bei uns gibt's in dem gleichen Alter noch das Töpfchen neben dem Bett, im abgedunkelten Zimmer. Seitdem ist es unspannend 5x zu gehen...1x, meist aber gar nicht mehr.
Ich sehe es ähnlich wie Johanna71 und würde auch eher versuchen, da ein bisschen Druck rauszunehmen. Ich bin immer etwas skeptisch gegenüber diesen pauschalen "sie will Grenzen austesten"-Aussagen. Das impliziert immer, dass es immer nur um Machtkämpfe und Manipulation geht. Ist das wirklich so?
Oder geht es nicht vielmehr um wirkliche und echte Bedürfnisse, die man auch ruhig mal ernst nehmen kann? Wenn sie einfach noch nicht fertig mit dem Tag ist und in ihrem Hirn noch soviel bunte Knete ist, dass sie stundenlang auf dem Klo erzählen kann, ist sie vielleicht auch einfach noch nicht müde genug und müsste untertags mehr ausgepowert werden. Oder sie hatte zu wenig Mama-/Papa-Zeit und will sich noch nicht trennen. Also wenns untertags nicht klappt mit der Zeit, hängt halt einfach noch ne Stunde dran und macht eine ruhige Beschäftigung im Bett. Oder frag sie explizit, ob sie dir nicht lieber etwas von ihrem Tag erzählen will, bevor sie wieder aufs Klo geht. Oder ihr findet ein Spiel, bei dem sie nur in deinem Arm liegen muss und trotzdem schon runterfahren kann.
Also bevor du dich ärgerst, dass sie dich mit dem Klo gehen veräppeln will, vielleicht eher mal versuchen, die Gründe zu finden, warum sie versucht, über diese Methode weiter Zeit rauszuschlagen. Sie kann ihre Bedürfnisse halt auch noch nicht genau formulieren. Sprich, sie wird nicht sagen "Mama ich vermisse dich zu arg, deswegen will ich nicht schlafen und noch mehr Zeit mit dir verpassen", sondern sucht sich eben ein Vehikel um dieses Bedürfnis zu befriedigen.
Erst wenn das zu nichts führt, würde ich weiter auf Konsequenz und strikte Regeln setzen, um durch die Regelmäßigkeit wieder Ruhe und Verlässlichkeit reinzubekommen. Und selbst da: kein Mensch ist eine Maschine. Ich hab auch Tage oder sogar Wochen, an denen ich beschissen schlafe und einfach nicht runterkomme. Da kommt auch keiner und steckt mich komme, was wolle zur gleichen Zeit ins Bett. Und das macht auch keinen Sinn. Also alles, was nur ein paar Tage so ist, würde ich grundsätzlich nie ganz so ernst nehmen.
Deinen Beitrag kann ich so unterschreiben!!! ♥️😊
Kinder sind nicht trotzig, weil sie uns ärgern wollen. Kinder Spielen auch keinen Machtkampf, sie wollen nämlich rein evolutionär mit uns kooperieren!
Aber manchmal gehen unsere und ihre Bedürfnisse einfach auseinander und dann müssen WIR einen Weg finden. Zunächst also erstmal das Bedürfnis des Kindes herausfinden (Nähe, zuviel eindrücken etc.).
Vielleicht braucht sie abends mehr Nähe (mal pizzamassage probiert?), vielleicht ist sie noch zu aufgedreht (den Tag früher ausklingen lassen), TV am Abend kann sehr anregend sein, vielleicht nicht genug ausgepowert, ....
Du kennst dein Kind am allerbesten!
Dem ist nichts hinzu zu fügen. Ganz toller Beitrag.
Dein Kind trickst dich nicht aus. Es sucht deine Nähe. Durch die Toilette / trinken / Monster unterm Bett.... Haben Kinder die Aufmerksamkeit der Eltern.
Ich zitiere Mal aus dem gewünschtesten Wunschkind:
"Es ist keine absichtliche Schikane vom Kind - es wird getrieben von seiner Bindung zu uns. Rein kognitiv ist den Kindern bewusst, dass ihr im Nebenzimmer seid und ihnen nichts passiert, doch diese Bindungssehnsucht sucht sich ihren Weg trotzdem. Aber es merkt natürlich, dass es immer unwillkommener wird. Spätestens, nachdem wir richtig sauer geworden sind und es angeranzt haben, es soll nun endlich schlafen, fängt es an, das gespannte Band in seinem Inneren zu ignorieren. Das geht - Kinder sind Meister im verbiegen, um ihren Eltern zu gefallen. Aber schön ist so ein Einschlafen nicht."