12 Monate und Wutausbrüche wegen Allem - ich dreh noch durch!

Hallo,

Unser kleiner Schatz ist am 05.05 ein Jahr alt geworden.

Seit ca 4/5 Tagen ist er sowas von unmöglich. Vornweg: Mein Partner und ich sind sehr temperamentvoll, weshalb ich durchaus mit Wutausbrüchen umgehen kann, auch haben wir eine Tochter, die nächsten Monat 12 wird und einen Sohn mit 14 Jahren.

Unser Nachzügler jedoch treibt mich derzeitjedoch echt teilweise in den Wahnsinn!

Bei jedem kleinsten Sch....bekommt er n regelrechten Anfall. Das geht zum Bsp schon los, wenn er gern in die eine Richtung möchte, ich aber mit ihm in die andere laufe. Er möchte iwas haben, dreht er durch. Er möchte dieses oder jenes, dreht er durch. Glaubt mir oder glaubt mir nicht, er dreht auch durch, wenn er statt dem einen, einen anderen Pullover gern anziehen möchte.

Auf Die Situation bezogen, bekommt er diverse Sachen. Er macht auf einmal aber nicht mehr mit Zeigen auf etwas "da da", wenn er etwas möchte, sondern dreht sofort gleich durch.

Ich habe ja bereits 2 Kinder. In dem Ausmaß kenn ich das gar nicht.

Vorhin wollte ich spielerisch mit ihm Laufen üben. Saß direkt vor ihm, da lacht er mich noch an. Dann aus dem Nichts n Tobsuchtsanfall!

Ist denn das "normal" oder hab ich ihn unbewusst schon iwie "verwöhnt"…? Ich hab keine Lust, dass er sich das Verhalten aneignet, um seinen Willen durchzusetzen.

Meist nehm ich ihn dann und schau, dass er in mein Gesicht schaut und sag mit bestimmender Stimme "nein, so aber nicht". Da schaut er dann auch ganz entgeistert, hält inne und dann drückt er mich und gibt mir einen Kuss. Dann sag ich nochmal etwas sanfter, dass das Verhalten nicht schön war Und versuch, die Situation auf etwas anderes zu lenken. Aber das klappt nicht immer so.

Wer von euch hat denn auch ein so temperamentvolle Kind und was macht ihr? Er ist ja gerade mal 12 Monate. Alle Handlungen versteht er ja noch gar nicht. Oder gibt's mit 12 Monaten so eine Phase und das legt sich wieder? Die anderen 2 sind schon so groß. Das weiß ich Alles nicht mehr.

Fakt ist, dass ich nicht möchte, dass er beim Einkaufen oder sonstwo mal derartige Anfälle als Dauerreaktion Vom Stapel lässt.

Danke für Antworten
Janine

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Hi, hört sich erstmal total normal nach Beginn der Autonomiephase an. Meine Kleine hatte um den 1 Geburtstag rum auch so ne schlimme me Phase. Bei jedem nein wurde sich auf den Boden geschmissen und erstmal getobt, teilweise fast ne halbe Stunde lang. Reden hat in der Phase gar nix gebracht. Ich hab mich also nur daneben gestellt, zwischendurch gefragt, ob ich jetzt trösten darf und erst als sie bereit dazu war sie hochgenommen und im Nachgang dann mit ihr darüber gesprochen. Also eigentlich machst du es genau richtig und viel mehr kann man da auch nicht tun.
Die Phase endete bei uns nach etwa 6 Wochen. Dann war es merhrer Monate echt entspannt. Jetzt um den 2. Geburtstag rum startet es gerade wieder. Wir sind jetzt in der Nein Phase-sie will immer das Gegenteil von dem machen was ich von ihr möchte. Wo es geht, lass ich sie ja entsprechend. Aber bei manchen Themen wie anziehen, morgens zum Kindergarten gehen etc. gibt es wenig Spielraum. Da gibt es dann natürlich ordentlich Theater. Auch da kann ich nur abwarten bis es vorbei ist und im Nachgang dann darüber reden. Es ist nicht einfach, manchmal kann ich nicht mehr und muss kurz weggehen von der Situation und bis 10 zählen. Ich hoffe es ist bamd überstanden 🤪.

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Ich denke nicht, dass dein Sohn mit 12 Monaten schon total verwöhnt sein kann. Auch gehe ich nicht davon aus, dass er bloß "seinen Willen" durchsetzen will.
Vielleicht versuchst du mal, ihn mehr mit entscheiden zu lassen. Besonders bei deinem Pullover Bsp ist mir das in den Sinn gekommen. Lass ihn doch den Pullover anziehen, den er möchte. Das gibt ihm ein gutes Gefühl und dir kann es egal sein, welchen Pullover er trägt. Vielleicht kann er auch schon andere Entscheidungen alleine treffen - hierfür dem Kind Auswahlmöglichkeiten geben.

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Achso, und man kann mal versuchen, Sätze weniger mit "nicht" zu formulieren. Das kommt wohl im Kinderhirn eh kaum an 🤗

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Hey janine bei meinem Sohn war es zu Anfang auch ganz schön heftig mit den Wutausbrüchen, die kamen dann auch einfach gefühlt aus dem nichts, manchmal hat er uns dann auch getreten oder angefangen zu kneifen und Haare zu ziehen. Bis wir ihm dann in einem ernsten Ton klar gemacht haben das dass nicht geht, und wir so nicht mit ihm spielen möchten. Jetzt ist er 16 Monate und es ist bisschen weniger geworden ich denke das ist einfach die Trotzphase wo die kleinen einfach merken das sie einen eigenen Willen haben oder die Frustration wenn etwas einfach nicht klappt.

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Hi,

herzlich willkommen in der Trotzphase.
Junior steckt auch drin seitdem er 12 Monate alt ist. Aktuell ist er 16 Monate alt. Es gibt anstrengender Tage/Wochen und weniger anstrengendere.
Aber im Grunde genommen kann ich gut verstehen wieso er sauer ist.
Er darf nicht nach links laufen, wenn er das will. Er darf nicht zum Hundekorb, er bekommt etwas nicht hin. Er will auf den Arm und muss noch kurz warten usw. usf.

Sie verstehen das ja gar nicht. Deren Gedanke ist "ich will nun zum Hundekorb" und laufen los und dann kommt da jemand sagt "nein" und nimmt ihn weg.
Das es begründet ist und wieso und weshalb ist für die Kinder ja noch gar nicht greifbar.
Das macht dann wütend und es frustriert und das darf meiner Meinung nach auch sein. Ich begleite die Wutausbrüche dann auch und warte auf den mach.. 🤭

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Meine große war auch 1, da hab ich mit ihr "diskutiert" welche Jacke sie anziehen soll.

Bei ihr ist die scher zwischen kognitiver und sozial/emotionaler Entwicklung sehr weit auseinander...

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Hatten wir auch und hörte nach ein paar Wochen auf.
Dafür haben wir die horror trotzphase seid sie 2 wurde.

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Aus der Ferne ist es immer schwierig, eine Situation richtig einzuschätzen. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass mein Kind am besten mit diesen Trotzanfällen umgehen kann, wenn er sich ernst genommen fühlt. Ich versuche, ihm seine Gefühle zu spiegeln und lass ihn auch mal toben. Meiner Meinung nach braucht man das nicht gleich zu unterbinden mit "so aber nicht". Dein Kind spürt eine Grenze, wird darüber verständlicherweise wütend und darf das mitteilen. Es kann sich aber noch nicht so differenziert ausdrücken, daher dieses "durchdrehen".

Vielleicht hilft es dir bereits, wenn du das "durchdrehen" als Kommunikationsversuch deines Kindes ansiehst. Er meint es nicht böse und ist auch nicht verwöhnt - er teilt dir einfach seine intensiven Gefühle mit.

Mein Kind (2 J.) wird aktuell sehr wütend, wenn wir schöne Aktivitäten beenden müssen. Er macht sich dann ganz steif, so dass man ihn kaum halten kann, und brüllt. Ich lasse ihn kurz und frage dann, ob ich ihn halten darf. Meistens darf ich. Ich sag dann Dinge wie "Du ärgerst dich ganz fest, weil wir nicht länger schaukeln können, stimmt's? Ich verstehe, dass du lieber schaukeln möchtest. Wir müssen nun aber die Windel wechseln, komm, wir gehen mal in dein Zimmer..." und führe ihn dann bestimmt aus der Situation raus. Meistens kann er sich ganz gut darauf einlassen. Mit einem 12-monatigen Kind geht das natürlich noch nicht so gut, aber es spürt deinen Respekt und deine Empathie :-)

Wir müssen auch dran denken, dass uns Erwachsenen andere Dinge wichtig sind als einem Kind. Mir ist absolut egal, welchen Pulli er trägt, solange die Temperatur dazu passt. Ihm ist sehr wichtig, dass da ein Dino drauf ist. Gut, dann eben Dino-Pulli. Warum soll ich da mit ihm streiten? Für ihn bricht eine Welt zusammen, wenn er den Dino-Pulli nicht tragen kann. Das muss ja nicht sein :-) Bei Dingen, die mir wichtig sind (z.B. Medikamente, Süssigkeiten, Unfallgefahr), setze ich mich natürlich durch.

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Hey,
Das ist die autonomiephase
Dein kleiner entdeckt seinen eigenen Willen, das ist sehr wichtig!

Lass ihn so oft es geht auch mal das bekommen was er will. Ich überlege vor einem "nein" ganz kurz ob es ein notwendiges Nein ist oder nur eines, was es mir leichter macht.

Wenn er dir weh tut oder.ä. Dann natürlich klar sagen dass es nicht geht.
Sonst im wutausbruch da sein, reden, ablenken und danach erklären, wenn er wieder aufnahmefähig ist 😉

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Schau mal bei „das gewünschteste wunschkind aller Zeiten“ auf der Internetseite oder hol dir das Buch. Das ist fahzvtoöö erklärt wieso die kleinen solche Wutausbrüche haben und was es für Lösungsmöglichkeiten gibt. Wenn du es liest wird dir einiges verständlicher und du kannst dein Kind besser verstehen und mit der Situation umgehen.. echt ganz toll !