Spielzeuge teilen vs. weg nehmen...

Hallo ladies, wie würdet ihr agieren? Meine Tochter (19 Monate) hat einen gleich altrigen Spielefreund, mit denen wir uns öfter treffen. Nun ist es so, dass seine Mama einen sehr antiautoritären Erziehungsstil pflegt. Das Kind entscheidet wann geschlafen wird, wann gegessen wird, was gegessen wird, hauen wird nicht unterbunden - sollen sich die Kinder ausmachen etc. Jedes Mal wenn wir uns nun treffen, nimmt ihr Sohn meiner Tochter jegliches sandspielzeug sofort ab. Er reißt ihr alles aus der Hand, hat eh schon keine Hand mehr frei, Hauptsache sie hat nichts davon... Wohlgemerkt sind es unsere Spielsachen, mit denen gespielt wird. Bisher habe ich nichts gesagt, weil ich dachte, irgendwann wird sie wohl tätig werden als Mama. Ist aber nicht. Sie sagt nur "he, das gehört aber ihr" und lässt ihn machen. Quintessenz ist dann immer, dass meine kleine raunzig und traurig ist, weil sie nix zum spielen hat und wir uns zurück ziehen, während die zwei glücklich mit unseren Sachen werkeln. Ich würde nun beim nächsten mal gerne eingreifen. Erklären, dass weg nehmen nicht schön ist und meine Tochter ihr Spielzeug sicher wieder haben darf, wenn sie danach fragt. Er wird es nicht rausrücken, das weiß ich. Ich würde es ihm dann abnehmen und erklären, dass sie es zuerst hatte und er derweil was anderes haben kann, bis sie fertig ist. Auf der einen Seite widerstrebt es mir, die Erziehungsarbeit für ein fremdes Kind zu übernehmen, aber ich will auch nicht jedes Mal meine Tochter tieftraurig sehen, weil die andere Mama kein teilen beibringt 😅 wie würdet ihr das handhaben?

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Guten Morgen,

also erstmal wüsste ich gerne, ob die Kinder schon sprechen können, und dann, wenn ja, gäbe es bei mir die Regel, dass ER zuerst fragen muss, ob ER mit EUREN Sachen spielen darf und nicht umgekehrt, dass deine Tochter fragen muss, ob sie ihre eigenen Sachen wiederhaben darf. Für mich verkehrte Welt, sorry.
Wenn er noch nicht sprechen kann, muss die Mutter das wohl übernehmen, sonst gibt’s kein Spielzeug von euch. Ist ja schlimm, da muss man ja Mutter und Sohn noch erziehen 😄😄😄

Die Regel würde ich übrigens nicht nur für dieses eine Kind anwenden, sondern grundsätzlich auf Spielplätzen durchsetzen. So ist es fair, und dein Kind bekommt Sicherheit über meins und deins. Also auch bei anderen Leuten zuerst mal fragen vorher. Die Regel ist gut, weil sie sozialverträglich ist.

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Danke für deine Sicht, ich sehe und handhaben es ähnlich. Meine Tochter spricht bzw artikuliert mehr, als er. Wenn sie etwas haben möchte, macht sie bitte bitte und wartet. So haben wir es beigebracht. Er redet kaum, macht nur hm hm laute und reißt ihr alles an Spielzeug aus der Hand was sie hat. Gemeinsames Spielen ist quasi nicht mehr möglich, weil er nur am schauen ist, ob sie wohl nichts in der Hand hat 🤔 seine mama sagt dann immer nur "he, das gehört aber ihr" und lässt ihn weiter machen 🤦‍♀️

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Ich würde zum anderen Kind hingehen und sagen: "Meine Tochter hatte das gerade in der Hand, weil sie damit spielen wollte, bitte gib es zurück." Wenn er das nicht tut gibt es zwei Möglichkeiten: Die andere Mutter bitten, es ihm abzunehmen, oder dies selber tun. Du darfst deine Tochter unterstützen, das hat nichts mit Erziehung des anderen Kindes zu tun!

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Danke dir, für deine Einschätzung 💖

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Also, ich erziehe sicher nicht antiautoritär, aber das Problem mit dem Spielzeug wegnehmen haben wir immer. Das ist eine Persönlichkeitsfrage (dominant vs. nachgebend). Ich kann da noch lange erklären, dass das andere Kind auch spielen darf, es interessiert ihn in 9 aus 10 Fällen null. Ja, meistens machen es die Kids untereinander aus, das andere Kind kann sich auch mal wehren, sonst spielt es halt mit was anderem. Wenn es zu schlimm wird, greife ich auch ein und im schlimmsten Fall nehme ich das Kind komplett weg, aber permanent Spielzeug gewaltsam aus der Hand des Kindes reissen kann auch nicht sein. Deine Tochter kann auch lernen, ihre Sachen zu verteidigen, oder sich damit abzufinden.

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Das empfinde ich als inkonsequent. Du sagst deinem Sohn, er darf etwas nicht (den anderen Kindern die Spielsachen wegnehmen), reagierst dann aber nicht und lässt ihn gewähren.
So lernt er, dass er auf dich nicht hören muss, denn es hat ja keine Konsequenzen.
Sieht man darin, dass er in 9 von 10 Fällen nicht auf dich hört.

Nicht nur ein schüchternes Kind muss lernen, aus sich herauszukommen, sondern ein dominantes Kind auch das Nachgeben. Sonst bleibt das ganze einseitig.

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Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht einschreite. Je nach Situation, halt. In dem Alter kapieren sie das Konzept des Eigentums eh nicht. Und mit 20 Monaten ausformulierte Fragen stellen? Das können die wenigsten.

Wollte nur sagen, dass das nicht-teilen wollen nicht nur von antiautoritärer Erziehung kommt, sondern eher eine vollkommen normale Phase ist. Ich erlebe das quasi jeden Tag auf dem Spielplatz und es ist nicht nur mein Sohn so :)).

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Guten Morgen 😊

Bei uns ist die Regel so, dass man Spielzeug, das im Sandkasten liegt auch ungefragt nehmen darf. Spielzeuge, die gerade ein anderes Kind in der Hand hat, müssen angefragt werden (wenn das Kind noch nicht spricht, dann natürlich mit Unterstützung). Wenn das andere Kind das Spielzeug dann freiwillig hergibt, ok. Wenn nicht, dann muss dieses Nein auch akzeptiert werden. Mein Sohn ist da auch noch ein wenig zurückhaltend und lässt sich alles aus der Hand nehmen und sucht sich dann halt "notgedrungen" etwas Anderes. Aber ich sehe an seiner Reaktion, dass er traurig ist. Daher gehe ich mit ihm an der Hand zu dem Kind, das ihm etwas weggenommen hat und erkläre, dass man nicht einfach Spielzeuge aus der Hand reißen darf. Wir haben genug Spielsachen für alle dabei und da darf man auch gerne damit spielen, aber es sind eben unsere und da hat mein Sohn schon ein wenig ein Vorrecht. Bei Spielsachen von anderen Kindern halte ich es genauso. Was im Sandkasten liegt und keine Beachtung bekommt ist "frei verfügbar", alles was bespielt wird, muss man erfragen.

Liebe Grüße 🍀

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So sehe ich es auch 😊

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Hallo,

Wenn meine Tochter betrübt ist, wenn von ihren Sachen was genommen wird, holen wir es uns wieder zurück.
Ich biete dann meine Schaufel / Sieb / Eimer an, die kann ich ja geben, wem ich will. (Ja, für solche Fälle habe ich tatsächlich ein Standset für "Mama" dabei)

Aber sie muss ihre Sachen nicht teilen und auch nicht aus der Hand nehmen lassen. Wenn es sie allerdings nicht stört, dann lass ich das die Kinder selber ausmachen.

Liebe Grüße

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Kenne das Problem - die Eltern von "dominanteren" Kindern lieben das "unter sich ausmachen" weil ihre Kinder damit happy sind und verkaufen es darum als höchstes pädagogisches Prinzip - die anderen haben dann halt Pech gehabt.

Bei Kindern die nicht oder wenig sprechen können finde ich es völlig okay wenn sie rumliegendes Sandspielzeug schnappen (ist für die Kinder doch total unklar wem was gehört) aber aus der Hand reißen sollte nicht sein (außer es ist eher beiderseitig, aber dass einer immer wegnimmt und der andere hat nichts geht nicht). Das wird auch in den Krippen so beigebracht- wer etwas zuerst hat darf es erst mal behalten, egal wie das die anderen finden, und wenn es was ganz tolles ist wird nach einer gewissen Zeit begleitet getauscht.

An deiner Stelle würde ich nächstes Mal eng dabei sitzen und wenn er es ihr aus der Hand nimmt würde ich die Hand draufhalten und ihm ganz ruhig etwas anderes anbieten - damit signalisiert du "ist kein Drama dass du es wegnehmen WILLST, aber es ist nicht erlaubt, hier ist die Alternative". Falls er dann schreit würde ich deiner Freundin erklären dass du sicher bist, dass das Wegnehmen deine Tochter traurig macht, und sie sich leider (noch) nicht traut sich zu wehren- und die Kinder das wenn sie mal älter sind bestimmt "unter sich" aber verbal in den Griff kriegen. Da soll sie dann erst mal was gegen sagen...

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Danke für dein Feedback 💖

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Bei uns wird Spielzeug geteilt. Wenn meine Tochter was wegnimmt von einem anderen und das Kind es wieder haben will, Greif ich ein und erkläre es ihr.

Aber... Andersrum genauso
Es gibt doch nicht nur gewaltsam wegnehmen oder das andere Kind einfach machen lassen.
Ihr habt ja anscheinend viel Spielzeug dabei. Den gib ihr ein anderes und spreche Mut beiden Kindern. "Guck mal, hier hat jeder eine Schaufel und damit könnt ihr zusammen Sand in den einer füllen.
Wenn mein Kind sich noch nicht wehren kann, dann ist es an mir für sie einzustehen.
Das hat auch für mich nicht mit erziehen von fremden Kindern zu tun.

Alle dürfen spielen.

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So sehe ich das auch! Problem daran: meine Tochter würde jede Alternative annehmen, nur er reißt ihr dann auch das aus der Hand. Ihm geht es schlicht und allein darum, dass sie nichts in der Hand hat. Egal ob er damit spielen möchte, oder nicht 🤷‍♀️ erst wenn meine kleine wirklich raunzig wird und ich sie aus der Situation raus nehme, befasst er sich mit unseren Spielsachen. Davor geht es ihm nur darum, dass sie nix hat 🤷‍♀️

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Denn würde ich direkt dabei bleiben und sein Versuch ihr was abzunehmen sofort unterbinden. So kann es ja nicht sein.

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Ich sehe das eigentlich ganz entspannt. Voraussetzung ist, dass es genug Spielzeug für alle Kinder gibt. Hat mein Sohn was in der Hand, was er behalten möchte, sich aber noch nicht artikulieren kann, wenn es ihm weg genommen wird, spreche ich mit dem anderen Kind und biete was gleiches an (sofern es die Mutter nicht selbst macht). Häufig eine Schaufel. Das geht in beide Richtungen. Nimmt mein Sohn etwas weg, dann biete ich ihm eine Alternative, damit er das Teil zurückgeben kann und muss. Selten haben wir von einem Spielzeug nur ein einziges Teil, weshalb die Alternativen da sind. Ohne „gleichwertige“ Alternative biete ich ihm oder dem anderen Kind einfach was anderes an. Kann funktionieren, muss nicht. Frust ist eben auch ok, man kann nicht alles für sich beanspruchen, selbst wenn es einem gehört.
Spielzeug ist für alle Kinder da, auch auf dem Spielplatz. Mein Sohn kann nicht mit 5 Schaufeln und Eimern spielen, deshalb kann er teilen und soll das auch lernen. Mag naiv sein, aber mit 20 Monaten klappt das zu 90%.

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Ich habe das Problem gerade eine Antwort über dir erklärt ☺️ ich bin deiner Meinung, ist in dem Fall aber nicht möglich.

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Dann würde ich ihm das zwei drei Mal ankündigen, dann dazwischen gehen und sie darf was zum Spielen behalten. Auf jeden Fall einschreiten und nicht abwarten bis sie traurig oder schlecht gelaunt ist.

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So eine Nachbarin habe ich auch. Im ersten Jahr haben wir viel Zeit mit den Kindern verbracht, aber seitdem ihr Kind sich bewegen kann nacht er entweder irgendwas kaputt ist reißt meinem Kind alle Spielzeuge aus der Hand oder wird auch handgreiflich. Ich habe mich lange Zeit darüber geärgert, dass sie das nicht unterbindet das ihr Kind meine Pflanzen ausreißt, mein Kind beim spielen stört ( mit ihr spielen will er gar nicht...)
Meine Tochter haut oder ihr alles weg nimmt.
Wissen tut sie das mir das nicht recht ist, aber sie ist einfach nicht in der Lage ihrem Kind mal eine Grenze aufzuzeigen.
Für unser beider wohl habe ich die Besuche eingestellt.
Dumm nur, dass sie zwei ab September dann in eine Krippe gehen. Ich hoffe das die Erzieher ein Auge darauf haben, dass sie nicht dauernd von ihm traktiert wird.

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Schade eigentlich... Aber ich überlege auch langsam, den Kontakt einzustellen. Aber wenn meine Tochter bei diesen Treffen immer nur am raunzen ist und es mit anderen Kindern problemlos klappt, soll es vielleicht momentan nicht sein 🤔

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Ja, aber ich habe echt überlegt wie man das diplomatisch lösen kann.
Aber egal wie ich es gedreht und gewendet hätte...🤷🏼‍♀️
Meine Tochter wäre immer die leidtragende gewesen und sie kann definitiv nichts dafür...
Sie ist ganz verrückt nach dem Nachbarsmädel. Die ist 4,5 Jahre. Manchmal passiert es auch da das die kleine Nachbarin etwas beansprucht das meine Tochter gerade hatte. Da gehe ich auch nicht immer dazwischen. Trotzdem findet meine Tochter sie ganz toll und möchte immer mit ihr spielen.
Also scheint für Sie da das gute zu überwiegen.
Nach dem anderen Kind hat sie noch nie gefragt 🤷🏼‍♀️