Trennungsangst

Hi,
Ich hab ein Anliegen, meine Tochter ist 3 Jahre alt undschreit hysterisch , wenn ich nicht in Reichweite bin. Bzw nur kurz einkaufen fahren ohne sie ist nicht drinnen, da sie sich so reinsteigert mit schreien, dass sie sich übergibt. Ich kann nicht mal kurz den Raum verlassen ohne dass sie schreit. Ich bin langsam verzweifelt :(.

2tes Anliegen : ich muss sie in den Schlaf begleiten, manchmal fängt sie an mir so extrem an den Haaren zu reißen dass ich denke mir fällt der Kopf runter. Oder sie tritt mir gegen den Kopf. Ich weiß nicht warum sie das macht. Ich erkläre ihr ruhig dass mir das weh tut aber sie lacht mich nur aus :(. Ich bin langsam wirklich verzweifelt.

Könnt ihr mir einen Rat geben? :(

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Zu 2.: Grenzen ziehen!! Was heisst, ruhig erklären? Wenn mein Kind mir wiederholt weh tut und auch noch lacht, gibt es Konsequenzen (kein einschlafbegleiten mehr etc). In dem Alter verstehen sie das ja. Vielleicht ist Anliegen Nr. 1 auch damit verbunden, so eine Art "ich verfüge über die Mama"- Kampf.

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Danke für deinen Tipp. So habe ich es noch nicht betrachtet.Problem ist, dass sich die große mit der kleinen (11 Monate) ein Zimmer teilt und die kleine meistens vor ihr schläft :(. Somit wäre sie durch das Geschrei wieder wach :(

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Und damit das nicht passiert, lässt Du alles mit Dir machen? Das ist nicht so konstruktiv, glaube ich. Und auf langer Sicht auch für deine ältere Tochter nicht gut. Da müsst ihr vielleicht was grundlegend ändern und das geht nicht ohne Drama und Umstellung für alle (die allerdings zeitlich begrenzt wäre, denke ich mal, ähnlich wie beim abstillen).

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Ich war jetzt erstmal schockiert. Bei einem 1-Jährigen Kind kann man sich das ja noch gut vorstellen, aber wenn es nach 3 Jahren noch so ist, finde ich das ziemlich extrem, vor allem für dich!
Für mich klingt das, als hättest du es beides schon eine Zeit lang so mitgemacht und deiner Tochter dabei leider kommuniziert, dass deine persönlichen Grenzen nicht wichtig sind.

Mein Sohn tritt momentan auch öfter bei der Einschlafbegleitung. Also eigentlich strampelt er nur (ist bei manchen Kindern wegen Spannungsabbau auch normal) und trifft mich dann manchmal aus Versehen. Dementsprechend lege ich momentan bei der Einschlafbegleitung ein großes Stillkissen zwischen uns und wenn er das nicht akzeptiert stehe ich auf. Ich bin nicht bereit mich verletzen zu lassen. Alternativ kann er auch gerne mit einer festen Umarmung einschlafen, dann kann ich seine Bewegungen einschränken. Das mag er aber meist nicht so gerne.

Auch was das Verlassen des Hauses angeht habe ich natürlich keine Erfahrung, da unser Sohn spätestens seit Beginn des Rückbildungskurses mit 6 Wochen gewöhnt ist, dass beide Elternteile manchmal alleine für ein paar Stunden das Haus verlassen und er das auch nicht ändern kann (die andere Person bleibt ja bei ihm). Ich könnte mich zu Hause nicht einsperren lassen.
Ich an deiner Stelle würde zwar nicht plötzlich jeden Tag ewig weg bleiben, aber z.B. ein- bis zweimal die Woche erstmal nur 20min und dann immer länger weggehen. Das würde ich vorher fest entschlossen und ruhig ankündigen und auf gar keinen Fall einknicken. Deine Tochter scheint da massive Ängste zu haben, aber diese Ängste werden wahrscheinlich nur weggehen, wenn sie merkt, dass du zuverlässig wiederkommst, dass nichts schlimmes passiert und auch dass du genauso zuverlässig wiederkommst, wenn sie mal nicht so viel weint. Ich gehe davon aus, dass in der Zeit eine andere liebevolle Bezugsperson für sie da ist und ihre Emotionen einfühlsam begleitet.

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Gut, ich muss dazu sagen, dass es nicht jeden Tag ist. Aber besonders bei schlechtwetter oder wenn sie mittags schläft , is es so extrem am Abend. Ja da muss ich anfangen zu arbeiten. Sie ist gewohnt dass ich immer zuhause bin. Ausnahme letztes Jahr, da ich ihre Schwester zur Welt gebracht habe. Weiß nicht ob es noch immer mit dem zusammenhängt. Hatte bei ihrer Schwester leider einen geplanten Kaiserschnitt und sie war zu diesem Zeitpunkt krank und ich konnte den Termin nicht verschieben. Sie wurde erst Freitag Abend krank und Montag drauf war der termin :(. Ich war nicht bei ihr :(. Es tut mir heute noch weh:(

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Klar, wenn Kinder totmüde sind strampeln sie vielleicht weniger als wenn ihnen das Einschlafen schwer fällt, weil sie Mittagschlaf gemacht hat.

Mit der Abwesenheit bei der Geburt der Schwester könnte es vielleicht bei dir zusammenhängen, oder? Hast du deshalb so ein schlechtes Gewissen, dass du sie vor einer erneuten Trennung unbedingt schützen möchtest? Du tust ihr damit leider keinen Gefallen. Sie muss ja erst lernen, dass es nicht schlimm ist, wenn Mama mal tagsüber ein paar Stunden weg ist.

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Zu 1.: wie lief es bisher ab? Bist du alleinerziehend? Wie bringt sich, wenn nein, der Papa ein? Oder auch andere Bezugspersonen? Geht sie zur Kita/Tagesmutter?

Hier hat der Papa feste Aufgaben. Motte ist 2,5; seit sie 10 Monate alt ist, bringt er sie ins Bett. Das klappt sogar zu 99% in starken Mama-Phasen. Einfach weil sie es nicht anders kennt. Zudem muss sie einfach auch oft bei Papa bleiben, da ich auch am Wochenende arbeite. Da wird beim Abschied geweint, teilweise auch hysterisch, aber kaum bin ich weg, ist alles chic. Es funktioniert, weil es funktionieren MUSS 😅 und sie es letztlich auch einfach nicht anders kennt 🤷‍♀️ Weil papa eben seit Geburt auch alleine zuständig war.

Zu 2: deine Tochter lacht dich nicht unbedingt aus. Kinder lachen zur Beschwichtigung, sie merkt sicher schon, dass du das nicht blöd findest, sondern will dir quasi klar machen, dass es ein Spiel ist. Wir bleiben bei sowas konsequent. Ruhig deutlich sagen „Stopp, das tut mir weh! Ich finde das gar nicht lustig!“ ich schaffe dann auch meist etwas Distanz, da Motte dann nämlich grad noch mal hinlangt. So hab ich aber keine Lust zu spielen. Und das mache ich sehr deutlich. Aktuell ist es zum Glück kein Thema, kommt aber immer wieder mal…