Mit Tochter( 2 Jahre )ständig streit

Hallo zusammen. Hab eine Tochter (2jahre alt) und bin gerade schwanger. So traurig wie es sich anhört ich hab zurzeit einfach keine Lust mehr.
Egal was ich mit ihr machen will es heisst immer NEIN. Aber mit so einem ekeligen Ton. Aber bei allem. Ich freue mich immer wenn ich sie sehe und denke jetzt wird es besser, aber sie steht auf und ist unzufrieden. Sie macht immer das Gegenteil von dem was ich sage. Es endet immer im Streit obwohl ich es so sehr hasse zu streiten . Ich versuche ruhig zu bleiben aber wenn ich 10mal was sage und das nett und einfach nur so ein NEIN oder doch kommt hat man einfach keine Lust und werde auch laut. Beim einschlafen macht sie auch nur mist und weint dann und schreit mich an dass ich sie kuscheln soll. Und ich will sie ja kuscheln aber dafür muss man sich nunmal hinlegen. Dieser ständige Streit macht mich komplett fertig und für sie ist es bestimmt auch nicht schön und das tut mir so leid . Ich will doch einfach dass wir uns gut verstehen und ein tolles Verhältnis miteinander haben ,kann aber dieses ständige nein und ich mach was ich will auch überhaupt nicht ab. Hat jemand Tipps?

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Deine Tochter ist in der Autonomiephase. Vielleicht braucht sie momentan die Sicherheit von dir, dass es völlig okay ist, wenn ihr unterschiedliche Meinungen und Konflikte habt. Wenn deine Tochter merkt, dass du mit Streit so schlecht klar kommst, ist das verunsichernd. Sie gibt dir also gerade die Möglichkeit, deinen Umgang mit Konfliktsituationen zu üben. Wenn es dir gelingt, entspannt damit umzugehen, wird es sicher bald wieder besser.

Was die Freizeitgestaltung angeht, verstehe ich nicht ganz, warum du die Aktivitäten vorgeben willst. Wenn du eine entspannte Zeit haben willst, warum machst du nicht einfach das mit, was deine Tochter gerade spielen möchte?

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Danke .Meine tochter sagt mir doch sie will auf den Spielplatz oder ans Meer oder sich mit jemanden treffen.ich frag sie immer magst du ans Meer oder zuhause belieben oder was auch immer und sie kann dann entscheiden. Das Problem ist halt einfach das alles 234stunden dauert. Sie will dann nicht Windel wechseln davor oder sich umziehen oder Zähne putzen. dann macht sie 50 andere sachen davor und wenn ich 2 stunden brauche um rauszugehen zehrt das halt an den nerven und solange ist der nachmittag nicht wenn man erst mittagsschlaf macht.

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Ach so meinst du das. Ich glaube du überschätzt die Fähigkeiten einer Zweijährigen. Wenn man Kinder lassen würde, würden sie sicher auch Weihnachten, Ostern und Geburtstag an einem Tag feiern wollen und dabei die ganze Zeit weinen, weil es ihnen viel zu viel ist - um das mal überspitzt auszudrücken. Mein Sohn ist jetzt 3 Jahre alt und darf meistens noch nichtmal entscheiden, auf welchen Spielplatz wir gehen. Ich bin die Erwachsene und ich weiß, dass er den Rückweg von Spielplatz A abends halbwegs bewältigen wird, aber bei Spielplatz B viel bergauf gehen muss und da keine Lust drauf haben wird. Ich weiß nach einem anstrengenden Kita-Tag, dass der ruhigere Spielplatz gut laufen wird und beim überfüllten Spielplatz ständig Streit um das beste Sandspielzeug sein wird. Ich weiß auch, wann mein Kind - auch wenn wir beide Lust hätten rauszugehen - mal einen Nachmittag zu Hause braucht (wo er mal gar nicht "funktionieren" muss), weil es sonst abends nicht schlafen kann, weil die Zeit zum runterkommen gefehlt hat und am nächsten Tag schon beim Aufwachen emotional neben der Spur ist.
Ich weiß auch, dass mein Sohn selbst jetzt mit 3 Jahren noch kaum zuverlässige Vereinbarungen treffen kann, weil er nicht gut genug abschätzen kann, wie es ihm 20min später gehen wird.
Zusammengefasst: Damit alle einen entspannten Tag haben, gebe ich den Tagesablauf vor (der natürlich an die Bedürfnisse der Kinder angepasst ist) und mein Sohn kann dann z.B. auf dem Spielplatz frei entscheiden was er macht. Ich entscheide, wann wickeln nötig ist, er entscheidet, wo gewickelt wird und ob er zusätzlich aufs Töpfchen geht.
Wenn ich die Abläufe meinem Kind überlasse, würde er stundenlang irgendwas anderes machen und am Ende völlig am Boden zerstört sein, weil die Zeit zum rausgehen gar nicht mehr reicht.

Bei aller Bedürfnisorientiertheit habe ich meinen damals 2-Jährigen auch bei schwieriger Laune gegen seinen Willen in den Kinderwagen gesetzt, wenn er nicht mehr dazu in der Lage war, sinnvoll am Straßenverkehr teilzunehmen. Er war dann kurz wütend, hat sich aber im Wagen sofort beruhigt. So waren wir schnell am Ziel und hatten dort eine schöne Zeit, statt alle 3 Meter einen Konflikt zu klären und emotional völlig ausgelaugt und viel zu spät am Ziel anzukommen.

Kinder sind unterschiedlich und haben auch Phasen, in denen es mal besser oder schlechter läuft, aber insgesamt sind sie normalerweise nicht in der Lage, den ganzen Tag zu funktionieren und sich so zu verhalten, wie es aus Erwachsenensicht für alle Sinn machen würde. Je weniger Kooperation über den Tag verteilt nötig ist, desto eher klappt es dann in den einzelnen Situationen. Kooperationsfähigkeit ist bei Kleinkindern eine sehr begrenzte Ressource.

Versuche euren Ablauf so zu planen, wie es für alle am einfachsten ist. Manchmal lohnt es sich auch, einfach einen Tag lang zu Hause zu bleiben, oder Rauszugehen und ohne festes Ziel nur 10 Meter vor und zurück zu laufen. Es lohnt sich, Ja-Umgebungen (z.B. umzäunte Spielplätze) aufzusuchen, in denen weniger Konflikte entstehen können. Es lohnt sich auch, wiederkehrende schwierige Situationen durch feste Routinen oder spielerisch für alle angenehmer zu gestalten. Bei uns war z.B. der tägliche Schnelltest im noch nicht ganz wachen Zustand vor der Kita ein großer Konfliktherd. Jetzt erzähle ich eben beim Testen eine spannende Geschichte, die täglich fortgeführt wird und es klappt super (mache ich beim Zähne putzen auch, hätte gleich auf die Idee kommen können, dass es auch beim Testen hilft). Ausdiskutieren wäre in der Situation völlig sinnlos.

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Du diskutierst mit einer 2 jährigen das es im Streit endet ? Du bist die Mutter.
Entweder konsequent handeln, dh Kind nehmen anziehen und raus gehen, oder du lässt sie ihr Ding machen. Dann lass sie aber auch.
Meine mag auch viel nicht, völlig normal in dem Alter. Sie testen probieren aus. Aber ich gebe vor was wir tun, sie hat nur ein ganz kleines Mitspracherecht. Eben soviel wie man mit zwei Jahren haben kann.

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Ich habe einen Sohn, der bald zwei wird und einen Sohn, der vor knapp drei Wochen geboren wurde. Auch ich fand es in der Schwangerschaft besonders anstrengend mit dem Großen.
Ich lese aus Deinem Post eine Menge Frust. Und ich kann dich verstehen. Gerade wenn für einen selbst alles anstrengend wird, hat man oft weniger Geduld mit dem Kind, das schon da ist.

Was ich dir aber mitgeben möchte:
Versuch diese Situationen nicht als „Streit“ zu sehen. Deine Tochter kann gar nicht wirklich streiten mit dir, denn ihr befindet euch kognitiv auf deutlich unterschiedlichen Ebenen. Sie ist in einem Alter, in dem sie erstmals wirklich Frust aushalten muss, negative Gefühle erlebt und nicht einordnen kann und erst recht nicht versteht, wie diese zustande kommen.
Das „Nein“ deiner Tochter scheint für dich ein Trigger zu sein. Beobachte das mal und Versuch bewusst anders zu reagieren als du es bislang machst. Gelingt natürlich nicht immer, kann man aber versuchen. Wenn mein Sohn etwas nicht will, überlege ich ob der Kampf es gerade wert ist. Heute haben wir hier zum Beispiel null Grad. Natürlich lasse ich ihn dann nicht ohne Jacke raus und wenn wir losmüssen, dann wird die halt auch mit Geschrei angezogen. Will er dagegen partout seine Puppe mit zum Zähneputzen nehmen und wir haben eigentlich Spielzeug aus dem Badezimmer verbannt, dann akzeptiere ich das lieber als Geschrei und Kampf beim Zähneputzen zu haben …

Ich muss mir jeden Tag sicherlich zwanzig Mal sagen, dass er noch klein ist und das nicht mit Absicht macht. Vieles ist Ausprobieren. Entscheidungen zu treffen ist für ihn wahnsinnig schwer. Und wenn er entscheidet, dann merkt er dass er ggf. nicht mit seiner Wahl zufrieden war, entscheidet um, weint, etc. das ist alles normal. Es nervt. Aber es gehört dazu.
Ich versuche ihm zu zeigen, dass ich ihn immer lieb habe, egal, wie er sich gerade aufführt.

And by the way:
Was passiert denn, wenn du nicht alles „super lieb“ sagst? Ich versuche immer mit meinem Tonfall zu vermitteln wo Verhandlungen möglich sind und wo ich das Heft in der Hand halte. Mein Sohn ist eben ein Kind und manche Dinge entscheide ich. Übrigens auch wo wir heute hingehen. Er kann dann gern auf dem Spielplatz aussuchen, ob er Schaukeln oder Rutschen möchte.

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Danke erstmal ganz lieb geschrieben. Dieses nein "triggert" mich halt nur vorallem wie sie es sagt also auch mit welchem Ton. Und wenn man morgens aufsteht und schon angemotzt wird und sich das durch den ganzen tag durchzieht macht mich des halt echt...wütend , traurig genervt oder keine ahnung. Alles was ich versuche "schön" zu machen und immer nur negatives kommt ..hab ich ehrlich gesagt keine lust mehr und des ist das was mich so fertig macht ..dass ich mich erwische einfach keine Lust zu haben was mit meiner Tochter zu machen weil es eh wieder nicht passt . Und wenn ich was sage ziehe ich es schon durch aber dieses Geschrei dann (keine ahnung ob es die hormone sind) macht mich wahnsinnig. Und ich lass sie halt entscheiden gehen wir ans Meer oder an den Spielplatz weil für mich halt eh beides passt aber sie hat dann sozusagen "mitentschienden" .sie freut sich dann auch und wenn wir was machen undso aber wenn ich halt dann wie ein depp mit ihr rede und sie 0 hört denk ich mir halt auch wäre ich lieber zuhause geblieben. Wenn es garnicht klappt gehen wir auch nach Hause aber ehrlich gesagt hab ich auch keine Lust zuhause zu bleiben nur weil meine 2jährige Tochter denkt sie ist die Königin der welt 🥲