Sohn 1,5 offen ggüber Fremden

Hey,

Unser Sohn ist nun 18 Monate alt und hat nie wirklich gefremdelt. Um den 1. Geburtstag herum und als Baby hatte er mal jeweils so 3-4 Wochen, in denen er sehr anhänglich war. Das hat sich aber wieder gegeben. Eingewöhnung bei der Tagesmama verlief auch problemlos.

Was mir nun etwas Sorgen macht: Er ist so unerschrocken und hat vor Fremden keinerlei Scheu. Er geht nicht zu Fremden und sucht Körperkontakt, aber als meine Schwester plus Mann bspwl vor Kurzem zu Besuch waren (erst 4x gesehen) zeigte er sich sofort interessiert an meinem Schwager. Ich war völlig uninteressant. Am 2. Tag saß er dann immerzu auf seinem Schoß. Hätte man uns nicht gekannt, hätte man niemals gedacht, dass er MEIN Sohn ist.

Mich machen solche Situationen immer so traurig. Immerzu sehe ich auf Spielplätzen wie die Kinder an Mama kleben, nur mit Mama spielen wollen bzw sie in der Nähe sein muss etc. Unser Sohn ist anfangs zaghaft und vergisst dann alles um sich herum. Auch uns.

Das Wochenende war ich nun bei meiner Schwester zu Besuch und mein Neffe (2,5) suchte immer wieder ihre Nähe, wollte auf den Arm, sie in seiner Nähe wissen. Mich fand er interessant aber niemals wäre er mir näher gekommen, obwohl er mich schon etwa 10x gesehen hat. Das komplette Gegenteil.

Ich zweifle sooft an unserer Bindung. Habe das Gefühl komplett austauschbar zu sein, dass er mich nicht braucht, mich nicht als seine Mama sieht etc. Zum Papa ist er ähnlich. Wir kümmern uns beide ähnlich viel. Das 1. Jahr war aber ich zu Hause.

Vielleicht kann mir jemand Tips geben besser damit umgehen zu können??

Liebe Grüße

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Unser Sohn war mit 1,5 genauso. Kinder sind unterschiedlich. Versuche deine Erwartungen an sein Verhalten zu hinterfragen. Ich liebe meine Mutter auch und kann gleichzeitig ein selbständiger Mensch sein. Offen gegenüber anderen Menschen zu sein ist eine Frage des Temperaments und hat nichts mit der Liebe zur Mutter zu tun. Allerdings könnte es sich negativ auf eure Bindung auswirken, wenn er spürt, dass du von ihm enttäuscht bist.

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Auch wenn das auf dem ersten Blick komisch klingt, man sagt, dass gerade die Kinder, die offen gegenüber anderen Menschen sind sogar eine bessere Bindung zu Mama/Papa haben, als die die an den Eltern kleben. Die wissen nämlich, dass Mama und Papa immer da sind, auch wenn die paar Meter entfernt sind und, dass die sich auf die Eltern verlassen können. Kinder, die an die Eltern kleben, machen es oft aus Unsicherheit

In dem Sinne, genieß es 😊 Ich habe auch so ein Exemplar und mich anfangs auch gefragt, habe jedoch gelernt das richtig zu genießen. Der Kleine ist nun 2,5, ein weltoffener kleiner Entdecker, der eben nicht an uns klebt und auch alleine spielen kann und in den entscheidenden Momenten (zB wenn müde, wehgetan, oder wenn er Unterstützung in etwas haben will) uns durchaus aktiv zeigt, wer ihm wirklich wichtig ist und wem er wirklich vertraut, nämlich uns

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Hi, mein Sohn (15 Monate) ist ähnlich und ein Chameur. Er lächelt falst alle Fremden an, sagt Hallo und winkt, "erzählt" drauf los usw. streckt man ihm die Hände entgegen, geht er in etwa 70% der Fälle auf den Arm. Mit sympathischen Frauen, die Interesse an ihm zeigen, geht er sofort mit und kümmert sich nicht darum ob wir Eltern dabei sind oder nicht. Ich könnte ewig so aufzählen. Allerdings freue ich mich sehr über die Offenheit meines Sohnes und zweifle kein bisschen an der Bindung. Er liebt uns sehr, kuschelt viel, gibt Küsse und klebt an uns wenn wir zuhause sind und es nichts "Spannendes" gibt. Man kann ihn mal eben kurz irgendwo dalassen, bei Freunden oder Familie, ganz ohne Theater. Das ist doch ein mega Vorteil, findest du nicht?

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Kinder sind verschieden. Ich habe hier beide extreme. Die Große war schon immer so, wie du deinen Sohn beschreibst. Als sie krabbeln konnte, ist sie zu anderen Leuten auf die Picknickdecke gekrabbelt, sie findet viel besuch toll, alle schnell interessanter als mich. Sie redet mit allen Leuten auf der Straße und ich versuche ihr, jetzt mit 5, zu erklären, dass man nicht allen Leuten im Detail erzählen muss, wo man wohnt. Wenn sie andere Erwachsene mag, fasst sie sie sogar manchmal an, das sind so offene Themenfelder bei uns. Sie hat aber auch im positiven keine Scheu, kann ihre Bedürfnisse für alle gut kommunizieren (z.B. fragt sie Kinder, auch ältere, ob sie mit ihr spielen wollen, ob sie sich was ausleihen darf...), ist schon immer recht selbstständig. Ihre jüngere Schwester, fast 3, hat mit 4 Monaten angefangen, extrem zu fremdeln, mit knapp 2 wurde es langsam besser. Sie redet kaum mit Leuten, die sie nicht gut kennt, braucht lange, um Aufzuwärmen, ewige Krippeneingewöhnung, bleibt in unbekannter Umgebung, wenn viele Leute da sind meistens bei mir, ist immer noch sehr anhänglich...
Ich liebe beide gleich, kann mich auch nicht erinnern, da mal größere Unterschiede gemacht zu haben. Ich glaube auch, beide haben eine gute Bindung zu mir. Die große Tank zum Beispiel nachts oft Nähe, kommt oft zu uns ins Bett und so, das macht ihre jüngere Schwester dafür kaum, die schläft dann. Manches ist einfach Temperament

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Unser Sohn ist auch genauso, wie von dir beschrieben! Er ist jetzt 14 Monate alt und ich habe mich daran gewöhnt....

Ich denke er liebt meinen Mann und mich sehr aber er liebt auch Tanten, Onkeln, Großeltern usw. Sehr. Das ist eine Charaktersache und du hast alles richtig gemacht.

Ev. Wird ja das zweite ein Kuschelmäuschen 😉.

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In letzter Zeit gibt es solche Beiträge irgendwie echt oft und ich finde es jedes Mal etwas verwunderlich.

Dein Kind ist nicht dafür da, Deine emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern umgekehrt. Für die Befriedigung deiner Bedürfnisse nach Nähe usw bist du selbst verantwortlich. Alles andere wäre auch eine viel zu große Belastung für ein Kind.

Mein Sohn ist gleich alt und auch super offen und neugierig. Und ich bin einfach soo stolz auf ihn, dass er so mutig ist und die Welt entdecken will. Niemals würde mir der Gedanke kommen, dass er mich nicht liebt/braucht, nur weil er offen auf andere Leute zugeht.

An deiner Stelle würde ich hinterfragen, woher diese Gefühle der Ablehnung bei dir kommen. Denn das kann sich negativ auf die Beziehung zu deinem Kind auswirken.